Geschwisterrivalität/Zimmerverteilung

Hallo,

vielleicht habt ihr einen Tipp für mich, denn ich weiß gerade nicht wie unsere Entscheidung ausfallen soll. Wir haben drei Söhne - der jüngste schläft noch bei uns im Schlafzimmer, daran angrenzend gibt es ein sehr großes Kinderzimmer, in dem aktuell mein Mittlerer schläft und seine Spielsachen hat, durchmischt mit den Sachen des Kleinen.

Ursprünglich wollten wir den Kleinen jetzt dann ausquartieren und zum Mittleren legen, was aber aufgrund ganz unterschiedlichen Schlaf-/Wachrhythmen ein schwieriges Unterfangen werden dürfte. Stressloser wäre jedem sein eigenes Zimmer zuzuweisen und es liegt nahe, dass wir den Kleinen bei uns nebenan einquartieren und der Mittlere darf zu seinem großen Bruder hochziehen.

Wir haben unsere Pläne auch schon so kund getan und der Mittlere freut sich darauf - der Große weniger bzw. ich sehe mittlerweile dass die beiden zur Zeit nicht miteinander können. Der Große stört den Mittleren grundsätzlich im Spiel, provoziert ihn verbal und schon artet es in Streit aus. Der Mittlere wehrt sich immer körperlich, bis hin zum Beißen...

Wir haben die beiden momentan permanent im Auge und wissen wer angefangen hat und greifen bei größeren Auseinandersetzungen früh genug ein - bei kleineren Meinungsverschiedenheiten lassen wir es beide unter sich klären. Der Mittlere ist körperlich absolut nicht unterlegen, jedoch verbal noch nicht so weit. Ein "Ich verzauber dich" reicht für ihn als Auslöser für eine Schreiattacke und er geht auf seinem Bruder los. Kann aber auch verstehen dass er sich gestört fühlt, denn er hat irgendwie gerade nie seine Ruhe.

Was würdet ihr tun? Es ausprobieren, wie die beiden auf einem Stockwerk mit gemeinsamen Bad klar kommen und es notfalls wieder rückgängig machen? Wir sind aber dann nicht immer sofort zur Stelle wenn es größeren Streit gibt.

Mir schwebt vor, dass Zimmer erst einmal als Schlafstätte zum Test zu nützen und nur wenig umzugestalten bis klar ist ob es klappt.

Aber was ist die Alternative? Der Kleine (1) und der Große (6) sind übrigens ein Herz und eine Seele, aber ihn möchte ich noch nicht oben einquartieren. Ich muss nachts eventuell noch öfter zu ihm, wir haben oben keine Treppentüre (klar, ließe sich ändern) aber es liegt auch kleinteiliges Spielzeug herum. Außerdem ist die Frage wie die beiden klarkommen wenn der Kleine nicht mehr Welpenschutz genießt. Später würde ich sowieso sagen die beiden älteren Kinder oben - in der Pubertät grenzt man sich ja sicher gerne ab.

Der Große kommt jetzt dann in die Schule und eigentlich wollte ich dass er oben seine Ruhe hat, früh ins Bett gehen und seine Hausaufgaben in Ruhe erledigen kann und seine Schulsachen nicht durcheinander geraten durch seine jüngeren Brüder.

Mein Mittlerer ist sehr verständig, er würde sich sicher an die Regeln oben halten, damit er "bleiben" darf, aber mein Großer hat ja eventuell kein Interesse an dieser Zimmerverteilung und wird ihn munter weiter ärgern. Zur Zeit ist der der Stressmacher. Der Mittlere spielt schön für sich und der Große kommt und ärgert ihn in einer Tour. Dafür geht der Mittlere als einziger spät ins Bett und steht sehr früh auf und würde dann seinen Zimmernachbarn wecken.

Im Kindergarten zeigen die Erzieher gerade für beide Verhaltenssituationen Verständnis, insofern dass der Große jetzt dann in die Schule kommt und sich im Ablöseprozess befindet - sie glauben es wird mit der neuen Rollenzuteilung dann wieder besser. Beim Mittleren glauben sie dass er irgendwann demnächst darüber hinweg sein wird und sich ebenfalls mehr verbal wehrt und darüber steht. Für ihn sind momentan seine sprachlichen Defizite im Vordergrund und wir beginnen jetzt dann mit Logopädie.

Habt ihr sonst noch Tipps/Strategien für mich für ein harmonischeres Zusammenleben?Gibt es Aktivitäten die die beiden vielleicht zusammen schweißt? Aktuell unternehmen wir oft getrennt was mit ihnen, da sie auch um unsere Aufmerksamkeit sehr stark konkurrieren - auf Dauer finde ich es aber nicht optimal. Anscheinend sind 3 Jahre Altersabstand doch noch zu wenig #schwitz

Sorry, dass war es jetzt sehr viel Text und viele Informationen, aber vielleicht blickt noch jemand durch und hat den entscheidenden Tipp für uns.

Im Grunde gibt es nun 3 Möglichkeiten:

- den Mittleren zum Großen aufs Stockwerk
- den Jüngsten zum Großen aufs Stockwerk
- nur den Großen oben, die beiden anderen in ein Kinderzimmer (und wir hätten nach wie vor ein Gästezimmer ;-), aber das gemeinsame Einschlafen wird sicher nicht leicht und der Kleine braucht einfach noch viel mehr Schlaf während der Mittlere zwischen 5 und 6 Uhr das Licht anknipst.

Aus unserem Schlafzimmer wollen wir übrigens nicht raus.

Wie würdet ihr es lösen? Mache ich mir zu viel Gedanken?

Danke schon mal!

1

Habt Ihr noch ein Gästezimmer?
Das würde ich dann zum 3. Kinderzimmer umfunktionieren.
Alternativ das große Zimmer oben in 2 kleinere per Leichtbauwand trennen, wenn das geht.

3

Wir haben im Keller noch ein ansprechendes helles Zimmer, dass wir zum Gästezimmer machen wollen, wenn oben kein Platz mehr sein sollte (aber natürlich nicht zum Kinderzimmer). Das Gästezimmer wurde aber bisher auch nicht wirklich oft gebraucht.

Bezüglich Raumtrennung - wäre durchaus denkbar. Ärgerlich nur, dass wir erst gebaut haben und es extra so wollten... Haben aber ursprünglich auch nur mit zwei Kindern geplant. Der Charme des großen Zimmers würde dann aber auf jeden Fall verloren gehen. Die Kinder lieben es - es gibt eine große Schiffschaukel und ein Klettergerüst und sie nützen es momentan gerne zusammen als Spielzimmer. Trotz 2 Betten und momentan 2 Schränken ist noch massig Platz.

Später sieht es dann vielleicht anders aus, zumal wir uns auch ein Au Pair vorstellen könnten - dann würden wir es eventuell schon in zwei Zimmer trennen. Beim Bau wurde es auch so durchgesprochen - wäre relativ leicht umsetzbar, weil wir einen Abstellraum als Durchgang zu einem Zimmer nützen könnten, also zweite Türe ist bereits vorhanden. Dennoch haben wir versäumt den Rest getrennt vorzusehen, z. B. Schaltkreise für Fußbodenheizung, Lichter etc. Deshalb schrecken wir auch davon zurück - und wir haben nicht nur ein größeres Kinderzimmer geplant sondern auch generell ein großzügigeres Bad und eine extra Abstellkammer auf dem Stockwerk. Unsere Nachbarn haben zwei kleinere Zimmer gewählt und bereuen es - unsere wären aber jetzt noch kleiner als ihre, weil wir eben den gesamten Grundriss verändert haben.

Aber danke für deine Anregungen. Werden noch einmal darüber nachdenken.

2

Hallo
Wie oft habt ihr Gäste? Benötigt ihr wirklich ein Gästezimmer? Oder ist das mehr Rumpelkammer mit Schlafplatz wenn alle Jubeljahre jemand übernachtet?
Ich bin mit mehreren Geschwistern aufgewachsen und kann nur sagen: wenn das Verhältnis schon angespannt ist, wird es nicht besser wenn man ein Zimmer teilen MUSS. Wenn ihr den Platz habt, überlasst mal jedem ein Zimmer und lasst es laufen. Vielleicht kommt es am Ende ganz von alleine zu einer Lösung.
Bleibt es so, lasst die Kinder die sich verstehen zeitweise in einem Zimmer schlafen wenn Gäste zu Besuch kommen.

Liebe Grüße

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Hallo!

Momentan ist unter dem Dach das Zimmer des Großen und ein Gästezimmer. Das soll natürlich auch mal Kinderzimmer werden. Ich finde es auch wichtiger, dass jedes Kind sein Reich hat - Gäste haben wir kaum und wenn über lassen wir ihn auch gerne unser Schlafzimmer und für uns gibt es dann schon immer Ausweichmöglichkeiten. Die Kinder kann man ja, wie du schon sagst, auch mal zusammen schlafen lassen, wenn Besuch da ist.

Die beiden mit dem angespannten Verhältnis sollen keinesfalls ein Zimmer teilen. Die Frage war nur ob es zumutbar ist, dass sie sich ein Stockwerk teilen:-p. Gerade wegen dem Schulbeginn bin ich zusätzlich unsicher. Ursprünglich war geplant, dass der Große erst einmal alleine oben sein Reich hat. Das war bisher eine tolle Lösung - aber ich hätte mein Schlafzimmer auch gerne wieder für uns und der Mittlere und der Kleine spielen zwar (mittlerweile) toll zusammen nach einer ersten Eifersuchtsphase, aber die Schlafenszeiten sind nicht in Einklang zu bringen. Der Mittlere spielt zur Zeit noch eine Weile bevor er tatsächlich ins Bett geht, während der Kleine schon längst im Bett ist und die Aufstehzeiten sind auch schlecht vereinbar, zumal ich die beiden auch nicht alleine spielen lassen möchte. Es ist halt doch ein Tobezimmer - der Kleine liebt es zwar dabei zu sein, aber da muss man doch ein Auge darauf haben wenn die beiden Größeren durchs Zimmer flitzen.

Also die ideale Lösung gibt es irgendwie nicht... Aber danke für deine Anregungen.

7

Hallo
Also DAS kannst du den beiden zumuten. Meine Eltern haben, nachdem sie keinen Erfolg darin hatten aus uns eine Gruppe bester Freunde zu machen, einen anderen Weg eingeschlagen. Ihnen war ein neutrales Miteinander wichtiger und so klärten wir im Familien Rat was das genau heißt. Danach lief es viel besser. Bei euch würde das z.B. heißen das andere Zimmer ist Tabu bzw. spätestens dann Tabu wenn der andere Stop sagt.

Liebe Grüße

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Hallo,

wenn zurzeit ein Gästezimmer zur Verfügung steht, würde ich dieses definitiv in ein drittes Kinderzimmer umfunktionieren.

Ich weiss ja nicht, wie oft Ihr es tatsächlich für Gäste nutzt, denke aber, dass ein (kleineres) Schlafsofa im Zimmer des Jüngsten auch seinen Zweck erfüllen sollte? Wenn Ihr Besuch habt, könnte der Kleine ja so lange (mit Reisenbett?) oben beim "Großen" schlafen oder auch bei Euch im Schlafzimmer.

Ich finde es unproblematisch, wenn Geschwister sich vorübergehend ein Zimmer teilen. So wie Du Eure Situation beschreibst, halte ich es jedoch für absolut unnötig.

Viele Grüße,

Kathrin

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Hallo Kathrin!

Danke für deinen Beitrag. Im Grunde ging es mir überhaupt nicht um das Gästezimmer - das kam vielleicht falsch rüber.

Ich weiß nur noch nicht was die bessere Konstellation ist, wer dann eventuell ins Gästezimmer ziehen soll. Mein Großer lässt sich schnell von irgend etwas ablenken - daher fände ich es für den bevorstehenden Schulbeginn auch nicht schlecht, wenn er oben seine Ruhe hätte. Das Schlafzimmer hätte ich aber auch gerne wieder als Rückzugsort, ohne dass man auf ein Baby Rücksicht nehmen muss.

Ursprünglich hätten wir gerne erst einmal den Kleinen zum Mittleren gelegt, zumindest vorübergehend. Das haben wir damals erst einmal so gemacht als der Mittlere 1 war. Für uns war es damals die beste Lösung weil wir die beiden in jungen Jahren in unserer Nähe wissen wollten. Das hat gut geklappt - wach waren sie beide immer früh:-p, aber jetzt wäre es ja eine andere Konstellation bzw. die Älteren kamen früher besser miteinander klar. Und der Mittlere fragt inzwischen auch regelmässig danach wann er in "sein Zimmer" ziehen darf.

Ich hoffe, dass es zur Zeit einfach nur eine Phase ist. Die beiden trennen ist zur Zeit oft das beste was wir machen können. Sie haben total unterschiedliche Interessen, jeder beschwert sich darüber dass der andere zu laut wäre ... oder angefangen hat...:-[#schrei

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Ah, okay.

Ich würde den Großen auf jeden Fall in seinem Zimmer lassen. Er ist ja vielleicht auch ein bisschen stolz, oben "wohnen" zu dürfen, oder? Ihn dann wieder nach unten zu holen, um dem Mittleren das Zimmer zu überlassen, ist vielleicht nicht gerade förderlich für die Geschwister-Beziehung ;-).

Wir haben übrigens drei Töchter ;-) in einer ähnlichen Konstellation wie Eure Jungs. Zwei "große" Mädels und ein kleineres- allerdings ist bei uns die Jüngste etwa so alt wie Eurer ältester Sohn. Grundsätzlich verstehen sich alle drei super und "hängen" sehr aneinander. Es gibt jedoch auch hier mal Streit und man merkt den beiden "Großen" manchmal so ein "unterschwelliges Konkurrenz-Gehabe" an. Das bleibt bei Geschwistern gleichen Geschlechts und ähnlichen Alters leider nicht aus.

Ihr macht das durchaus richtig mit der phasenweise "Trennung" Eurer beiden älteren Jungs. Wenn jedes Kind regelmäßig Zeit für sich (und mit Mama und/oder Papa allein) hat, relativiert das meist schon den Konkurrenz-Gedanken #pro. Dann klappen andere Dinge auch wieder besser gemeinsam.

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Ich würde den großen und mittleren oben jeweils ein Kinderzimmer geben mit der klaren Regel, dass man nur zum anderen ins Zimmer darf, nach dem geklopft wurde und der andere es erlaubt hat. Vielleicht schweißt es auch die beiden Brüder zusammen, wenn sie z.b. abends gemeinsam noch heimlich wach sind und sich gegen euch verbünden. ;-)
Aber grundsätzlich müssen die zwei schließlich auch wieder lernen miteinander auszukommen. LG

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Ja, da hast du recht, gute Idee! Momentan haben uns die Fachleute im Kindergarten dazu geraten, sie eher zu trennen und ihnen getrennt Aufmerksamkeit zu schenken - daher meine plötzlichen Zweifel. Aber gut, wenn sie oben nicht zurecht kommen, dann muss ein Streithahn eben runter, z. B. der Große wenn er den Mittleren beim Spielen gestört hat und der Mittlere wenn der Große gerade Hausaufgaben macht. Abends müssen sie sich dann sowieso getrennt in ihrem Zimmern beschäftigen, wenn es anders nicht gehen sollte.

Vielleicht ist es ja wirklich so, dass sie sich da oben wieder zusammenraufen und mehr gemeinsam statt gegeneinander arbeiten ;-). Im Kindergarten geht es ja auch - da ärgern sie sich gar nicht und deshalb waren die Erzieher auch so überrascht von meinen Erzählungen. Vielleicht kann ich den Großen ab Herbst dann damit packen, dass er ja jetzt "ein großes Schulkind ist" und er sein kindisches Verhalten wieder ablegt.

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Eine befreundete Familie hatte eine ähnliche Konstellation wie ihr und dort haben der große und der kleine oben geschlafen und der mittlere neben den Eltern.

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Die beiden großen Jungs müssten sich nur ein Bad teilen, jeder hätte im oberen Stockwerk ein eigenes Zimmer, oder?

Dann würde ich die beiden großen nach oben schicken. Jeder wird lernen, dass das jeweilige Zimmer der Rückzugsort des Bruders ist und so werden sie auch miteinander auskommen.
Die meisten Geschwisster müssen doch auf einer Etage mit gemeinsamen Bad auskommen, das schaffen deine beiden sicher auch:-D.

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Hallo,

meine Jungs, mittlerweile 15 und 13, bewohnen auch eine eigene Etage. Jeweils ein kleineres Schlafzimmer, ein gemeinsames Wohnzimmer und ein kleines Bad. Das funktioniert prima. Solche Rivalitäten sind normal und das gibt sich wieder wenn sie älter werden. Bei uns sind beide im Alter von 4 u. 6 hoch gezogen. Kommt es zu Streitigkeiten, kann ja jedes Kind ins eigene Zimmer. Hier gab es immer die Regel, dass der Zutritt zum Zimmer des jeweils anderen nur gestattet ist, wenn dieser es erlaubt. Meine Kinder sind jetzt froh, ihre eigene Etage zu haben. Die Kleine hat ihr Kinderzimmer neben unserem Schlafzimmer. Es ist auch gut 6 qm größer als die Schlafzimmer der Jungs. Sie hat aber auch noch Spielsachen. Die Großen nicht mehr. Wir waren früher auch 3 Geschwister und ich wohne in meinem Elternhaus. Ich habe die Aufteilung von früher übernommen. Auch damals hat es funktioniert.

LG
Michaela