Nicht mehr zeitgemäß oder vermehrte Undankbarkeit?

Hallo!
Mich würden mal eure Meinungen interessieren. Meine Eltern sind nun seit x Jahren Mitglied in einem Verein. Viele Kinder der Vereinsmitglieder sind auch noch Mitglieder und helfen, wie ich auch, z.B. bei folgendem aus. Der Verein nimmt unter anderem an den Ferienspielen teil und bietet dort einen Tagesausflug für die Kinder unseres kleinen Ortes an. Im Sommer findet jährlich ein Straßenfest statt bei dem sie, neben ihrem eigenem Stand, einen kleinen Parkour für Kinder haben. Hauptsächlich darum geht es auch. Vor kurzem fand dieses Fest mal wieder statt und gerade wird "aufgearbeitet".
Leider könnte man meinen es wird mit den Aktionen für die Kinder von Jahr zu Jahr schwerer.
Erst einmal zum Parkour: es gibt verschiedene Strecke sodass jedes Kind eine faire Chance hat (altersgerecht, es gibt einige Kids mit Körperbehinderung,...). Jedes Kind durchläuft ein paar Stationen und hat am Ende Punkte die es wirklich "erspielt" hat. Am Ende darf sich das Kind dann je nach den Punkten einen Preis aussuchen. Es gibt verschiedene Kisten und auch in der mit den wenigsten Punkten befindet sich keinesfalls Ramsch. Dank des Engagements des Vereins,netter Sponsoren, Spenden,...gibt es z.B. kleine Lego/Duplo Tütchen, Spielfiguren von Bullyland, Matchbox Autos, Glitzerstifte von Staedtler, Das lustige Taschenbuch,... Um teilzunehmen wird um eine selbstbestimmte Spende für den Verein gebeten. Damit sich keiner unwohl fühlt, haben wir dafür eine geschlossene Kiste aufgestellt in einem ruhigen Eck.
Jetzt gab es dieses Jahr einige Eltern die am Ende ganz selbstverständlich zugriffen denn: "Na die 15 Geschwister daheim sind doch traurig wenn Fritz-Theodor mit sowas tollem heimkommt". Andere wedelten mit einem 5 Cent Stück in nächster Nähe vor unserem Gesicht rum und meinten ihr Sprössling macht dafür gleich 5 Runden. Keine Frage, wer nicht mehr spenden kann oder will muss das auch nicht. Aber gleich mehrere Runden hintereinander sind schwierig. Das ist natürlich unser Fehler, eigentlich sollen so viele Kinder wie möglich die Chance auf einen Preis haben. Da muss eine klarere Reglung her.
Dann gab es wirklich viele die Problem mit den Punkten und der dadurch entstehenden Beurteilung hatten. Sowas sollte es heute nicht mehr geben #kratz
Das waren mal so die 3 Hauptthemen. Insbesondere zwei Elternteile sind wirklich laut geworden und das war eine wirklich unangenehme Situation. Auch das ein oder andere Kind hat uns etwas erschrocken. Wobei das in dem Alter wohl auf die Eltern zurückzuführen war.
Bei den Ferienspielen bietet der Verein, passend zum Thema, zwei Tagesausflüge in der Natur rund ums Dorf an. In der Beschreibung steht eigentlich alles genau. Doch auch da gibt es von Jahr zu Jahr mehr von solchen Dingen. So ein Ausflug wäre nicht zeitgemäß, zu langweilig, zu gefährlich "und von der Welt abgeschnitten", kein Mitbringsel, kein Transfer sonder eine kleine Rad bzw. Wanderstrecke,... Die Kinder (6-10) sind eigentlich zum Großteil zufrieden. Doch auch da muss man vermehrt etwas deutlicher werden, z.B. weil Kind am Handy hängt, weil Kind meint "sie sind nicht meine Mutter" und diese dann anruft weil es nicht mit Stöcken nach Enten werfen soll.
Vielleicht sind hier ja noch andere die in Vereinen aktiv sind und ähnliches anbieten. Aber natürlich ist auch eure generelle Meinung gefragt. Gerne natürlich auch Denkanstöße oder Ideen zur Sommerfest Aktion.

Liebe Grüße

2

Wie wäre es denn, wenn ihr generell eine kleine Startgebühr einführt (z.b. 1-2 €) und dafür bekommt jedes Kind eine Laufkarte, auf der die Punkte eingetragen werden?

Damit ist es finanziell gerecht für alle, wer zahlt kann teilnehmen und kann nur mit der Karte einen Preis abholen?

So ähnlich handhabt das hier unser Schützenverein. Die Kinder dürfen öfter durchlaufen, erhalten aber nur einmalig einen Preis. Und wenn die 15 Geschwister nicht können oder wollen, dann ist das eben Pech oder Mama bezahlt 15 mal und lässt das Kind 15 mal durchlaufen.

Ich finde manche Eltern ganz schön unverschämt!

Und bei den Ausflügen, würde ich als Verein darauf bestehen, dass bis auf Fotokamera sämtliche elektronischen Geräte nicht mitgeführt werden dürfen und bei Verstoß für die Dauer der Veranstaltung eingesackt werden. IHR seid der Veranstalter. Ihr macht die Regeln! Ist auf Klassenfahrten doch genauso!

Ihr als Begleiter habt eine Liste mit Telefonnummern der Eltern für den Notfall und Handys, mit denen ihr die Eltern und / oder den Notdienst kontaktieren könnt. Mehr ist nicht nötig!

Ihr solltet keine Angst haben, dass euer Angebot dann nicht mehr angenommen wird! Das wird es trotzdem!

3

So etwas haben wir bereits. Wir haben ja ein paar Strecken vorgeplant und vor dem Start bekommt das Kind die entsprechende mit den jeweiligen Stationen. Allerdings steht ja nirgends wie oft man teilnehmen darf. Das war auch früher nicht so extrem, mittlerweile gibt es wirklich Eltern die ihr Kind durch schicken würden bis alles leer ist :-( Daran haben wir ehrlich gesagt so nicht gedacht.
Das mit den elektronischen Geräten werden wir wohl auch deutlich als Regel kommunizieren müssen. Haupt verantwortlich leiten die Ausflüge meist ein paar ältere Herren die es mit Technik nicht so am Hut haben und sich auch nicht so trauen durchzugreifen. Kommt man da etwas später dazu und die Experten haben diesen schon sonst etwas erklärt, wird es lustig #zitter

16

Ihr sagt am Anfang bei der Begüßung, dass es pro Karte nur 1x durchlaufen wird. Für die 2 Runde braucht man eine neue Karte (gratis) und mehr gibt es nicht.
Ich würde das dann kennzeichen, auf die 2, einfach rechts oben in die Ecke eine große, dicke 2 schreiben, dann wissen alle Mitarbeiter an den Stationen sofort, das Kind kommt das 2. mal.
Damit die Kinder nicht endlos Geschenke ab räumen, gibt es nen Stempel auf die Hand, wer 2 hat, beendet die Aktion;sprich es bekomtm keine neue JAte udn kein egschenk mehr.

Durch die Kennzeichnung habt ihr schnell und einfach einen Überblick. und eine Argument/beweis für die Eltern.

1

Hi,
das sich Eltern die Preise einfach greifen sollte wichtig sein, der der mit acht, bekommt etwas, fertig aus.

Dann sollte vielleicht auch der Hinweis sein, nicht mehr als zwei Runden (...).

Das vielleicht Kids nicht motorisch fit sind....muss nicht unbedingt Schuld der Eltern sein.
Da muss man auch nicht die Nase rümpfen.

Wenn ihr das Aufarbeitet - obwohl die Erfahrungen der letzten Jahren vielleicht schon vorher drauf hingewiesen haben - sollte es nächstes Jahr besser werden..

Leider ist es so, das die Gesellschaft von Jahr zu Jahr mehr erwatet, egal ob Ehrenamtlche dahinter stecken oder nicht. Da gibt es halt kein Sackhüpfen, etc. mehr sondern man muss einfach mehr bieten.

lg
lisa

4

"Keine Frage, wer nicht mehr spenden kann oder will muss das auch nicht. Aber gleich mehrere Runden hintereinander sind schwierig. Das ist natürlich unser Fehler, eigentlich sollen so viele Kinder wie möglich die Chance auf einen Preis haben. Da muss eine klarere Reglung her."

Von meiner Kindheit noch kenne ich es so:

Runden machen, dürfen Kinder so viele sie wollen. Spaß soll es machen und Bewegung tut ihnen gut.

Preise gibt es jedoch nur einmal! Für jedes teilnehmende Kind EINEN Preis. Fertig.
Für Geschwisterkinder etc. maximal noch einen Luftballon (aufgeblasen oder nicht. Meist mit Werbung drauf). Fertig.

Wer öfter wollte, durfte auch. Ohne Werte, ohne Preis. Wie das überschaubar blieb, weiß ich nicht mehr. Die meisten Kinder waren wohl bekannt.


Punkte gab es damals nicht wirklich. Aufgabe gelöst oder nicht gelöst. Relativ egal.
Für jede Station gab es einen Stempel. Wer alle Stempel hatte, wurde am Ende ausgelost (Hauptpreis) oder die Aufteilung war: 3 Stempel Preis x, 8 Stempel Preis y, 12 Stempel das größte oder die Auswahl aus allem. Große Unterschiede gab es allerdings nicht zwischen den Geschenken.

Teilnahme der Kinder hat gegolten, wenn sie es versucht haben. Wenn die Eltern es gemacht haben, galt es nicht. Begleiten der Eltern war aber ok.
Nicht gelingen gab den Stempel ja trotzdem ;-)

5

Wir haben hier in der Umgebung mehrere solcher Veranstaltungen für Kinder, bei denen auch keine Spenden erwartet werden, also wirklich komplett kostenlos, aber auch mit wirklich tollen Preisen, die man gewinnen kann...

Hier ist es so, dass die Kinder Karten bekommen, auf denen die einzelnen Stationen abgehakt oder abgestempelt werden, man kann die Stationen gerne mehrfach durchlaufen, aber man bekommt eben nur einen Stempel und am Ende wird die volle Karte abgegeben und nur gegen Abgabe dieser Karte bekommt man dann seinen Preis...

Ich finde dieses Prinzip toll, denn so ist keiner benachteilt...

Bei den elektrischen Geräten würde ich auf jeden Fall auch alles verbieten außer Kameras... Handy daddeln, telefonieren etc ist einfach nicht drin, wer sich nicht dran halten mag, darf die Veranstaltung gerne vorzeitig verlassen... Da würde ich härtere Regeln aufstellen...

Gut, die Tagesausflüge fände ich jetzt wirklich nicht unbedingt zeitgemäß, besonders, wenn es immer wieder das gleiche ist und die Kinder mehrere Jahre in Folge daran teilnehmen... Auf zu gefährlich oder zu abgeschieden würde ich gar nicht eingehen, aber einfach mal die Durchführung überdenken, was kann man ändern, was kann man spannender gestalten, kann man vielleicht zb eine Schnitzeljagd draus machen etc... Klar, das erfordert alles ein wenig Vorbereitung, aber da muss man einfach wirklich mit der Zeit gehen, die Kinder werden ja auch älter...

LG

6

Hallo
Zum Tagesausflug: es werden schon unterschiedliche Dinge gemacht. Aber das Prinzip ist halt das gleiche, ein Tag in der Natur. Daran orientieren sich die Aktivitäten auch. Meist gibt es eine größere Sachen bzw. ein Thema an der sich der Tag eben orientiert. Es wurde z.B. schon ein großes Insektenhotel auf dem Vereinsgelände gebaut und kleine für die Kinder, ein Herbarium angelegt, Pfadfindertag,.. Dieses Jahr geht es um das Thema "Das Leben im Wasser". Diese Aktivität ist immer auf die Altersgruppe 6-10 Jahre ausgeschrieben. Und falls ich mich etwas doof ausgedrückt habe, das ganze findet jeden Sommer zwei mal statt, mit zwei unterschiedlichen Gruppen Kinder.

Liebe Grüße

10

Hallo,

ich würde weiter solche Ausflüge anbieten, wir Ihr es tut, und wenn zu wenig Anmeldungen kommen, wird die Sache eben komplett abgeschafft.
Handys bleiben zu Hause. Die Kinder sind ja betreut, und die Betreuer rufen an, wenn etwas ist.
Wer sich nicht benimmt, wird auf Kosten der Eltern abgeholt. Das hat die OGS-Ferienbetreuung hier mittlerweile sogar auf dem Anmeldezettel stehen, weil sie offenbar Probleme deswegen hatten. Das finde ich auch richtig. Warum sollte eine OGS oder ein Verein sich mit ungezogenen Gören herum ärgern müssen?

Wenn Ihr jetzt anfangt, irgendwelche Ausflüge zu teuren Attraktionen oder was weiß ich für aufwendiges Zeugs anzubieten, müsst Ihr mehr Geld nehmen und dann werden Kinder von weniger wohlhabenden Eltern nicht mehr mitfahren bzw. mitmachen können.

Unsere Kinder (8 und 11) finden sowohl aufwendige Ausflüge zu Freizeitparks u.ä., als auch solche Sachen, wie Ihr sie da anbietet, gut.
Ich finde es auch heute noch wichtig, dass die Kinder einen Bezug zur Natur bekommen, und den meisten Kindern machen solche Sachen auch heute noch Spaß.

LG

Heike

7

Hallo,

In unserem KiGa wurde letztens auch ein Sommerfest ausgerichtet und wir (der Elternbeirat) haben auch festgestellt, dass es immer schlimmer wird mit der Gier (der Eltern) nach den Preisen
Wir hatten aber auch super Preise die auch gekauft ziemlich teuer wären.
Bei den Spielen standen die Eltern schon 1 Std. vor Eröffnung an 😆🤔
Wir hatten aber die Regel dass jedes Kind nur 2 x ran durfte und sich dann neu anstellen musste. Für jedes Spiel musste 1 Euro gezahlt werden. So kam noch kräftig was in die KiGa Kasse...

Grüssle

8

Zum sommerfest: jedes kind bekommt einen stempel auf die hand wenn es startet oder ins ziel kommt - ein kind das einen stempel hat, darf nicht nochmal bzw. bekommt keinen weiteren preis.

Meine kinder sind auch sehr sozial und wollen immer noch was für ihre geschwister mitnehmen, mir ist das eher peinlich... 🙈 auf der anderen seite find ich es natürlich lieb von ihnen. Für diese fälle würd ich ne grosspackung von diesen mini-gummibären-tütchen oder mini-lutschern bereithalten und dann gibts halt für daheimgebliebene geschwister sowas kleines.

Allgemein finde ich die mentalität die zur zeit herrscht auch komisch - keiner möchte mehr etwas beitragen aber jeder möchte do viel wie möglich haben - das war - zumindest bei uns im ort noch vor 10 jahren nicht so...

LG Bianca

9

"keiner möchte mehr etwas beitragen aber jeder möchte do viel wie möglich haben "
#pro genau das Gefühl habe ich auch. Passend auch: eine Mutter war ja gaaaaanz enttäuscht, da die Jugendabteilung des Fußballvereines, bei dem ihre Kinder spielen, dieses Jahr mangels Freiwilliger nichts am Start hatte. Im gleichen Satz sagte sie "Tja, bisher hat sich wohl immer ein Depp gefunden. Ich habe am Wochenende was besseres vor" #klatsch

11

"Tja, bisher hat sich wohl immer ein Depp gefunden. "

Genau das ist es! Es herrscht nicht nur eine (teils unverschämte) Erwartungshaltung, es ist auch noch so, dass diejenigen, die sich einbringen und etwas für andere tun, nicht etwa Anerkennung und Dank bekommen, nein, sie werden auch noch als Deppen gesehen.

12

Hallo!

Zu deiner Ausgangsfrage kann ich folgendes sagen: Meine Beobachtungen sind ähnlich wie deine und meine Meinung ist, das eine unglaubliche und inakzeptable Undankbarkeit im Hinblick auf die vielen, vielen Angebote, die überall für die Kinder gemacht werden herrscht. Vor allem aus Sicht der Eltern, die ihre Sprösslinge in den Ferien los sein wollen, passt es vielen hinten und vorne nicht.
Sollen sie ihre Kids doch selbst bespassen, wenn die Angebote ihnen nicht passen. Mir tut es hier bei uns für die Kinder leid, die an den Veranstaltungen nicht teilnehmen können, weil sie von Kindern belegt sind, deren ELTERN was nicht passt und die Stimmung machen. Die Kinder haben meist keine Probleme und genießen die Ausflüge in die Natur, einfache Spiele und Aktivitäten, die sie auch mal zur Ruhe kommen lassen können. Die Frage, ob was "altmodisch" ist oder so, stellen die Kinder eigentlich nicht.

Bei manchen Sachen, die du beschreibst, gäbe es vielleicht Optimierungsmöglichkeiten, aber ich finde, man muss viel eher üben, dem unverschämten Anspruch derer zu begegnen, denen nichts recht gemacht werden kann, die aber selber selten was beitragen.

Macht weiter eure Angebote für die, die sich darüber freuen! Es gibt davon bestimmt genug!

Liebe Grüße!

Judith

13

Hey

Ich kenne das leider auch!
Bei uns im Hort wollen manche Eltern höher, weiter und schneller....leider ziehen die Kinder ihren Eltern dann nach.
Obwohl es letztens noch eine Mega Spaß war!
Eure Angebote finde ich gut und für einige Kinde heutzutage genau dad richtige!

Auch beim Sommerfest kommt immer selterner ein " Danke" oder " das war aber schön hier"
Auch das Eintragen auf einer Helferliste wird Jahr für Jahr schwieriger- irgendwann kann man so ein Sommerfest ohne Hilfe nicht mehr stemmen und dann wird gemeckert!
Keiner will was tun , aber viel haben!!

Mhmm🤨

Lg Thommy04

14

Macht es Euch einfach....Vorher gibt's ein Blatt das jeder Erziehungsberechtigte zu unterschreiben hat.Auf diesem Zettel stehen die Teilnahmebedingungen. ..wie laufen zig mal okay aber NUR EIN PREIS NUR für das teilnehmende Kind.
Ausflüge Notfallnr.muss angegeben werden...Allergien etc...ansonsten Handys daheim. ...
Start Gebühr 1€....für alle....
Spendenbox kann trotzdem aufgestellt werden...
Beschweren sich dann Eltern schlicht und einfach auf die Zettel verweisen die sie ja unterschreiben haben...Diskussionen wird es trotzdem noch geben ABER DIE machen sich dann lächerlich...und werden komisch betrachtet. ...