Ich muss mich mal kurz über meinen Schwiegervater in spe auskotzen der sich meiner Meinung nach, nach der Geburt meines Sohnes vor einer Woche, unterirdisch benommen hat.
Wir hatten schon im Vorfeld gesagt, dass wir wahrscheinlich keinen Besuch im KH wollen, einfach um entspannt erstmal zu dritt mit der neuen Situation klarkommen zu können. Das fand der Schwiegervater schon doof, hat aber nichts weiter dazu gesagt.
Dann kam die Geburt die für mich der blanke Horror war. Der Kleine war ein Sternengucker und die Geburt zwar noch natürlich durchführbar, aber für mich unglaublich lang und schmerzhaft und am Ende auch mit kombiniertem Damm/ Scheidenriss. Der Kleine hatte dann die Nabelschnur um den Hals und anfangs schlechte ph Werte so dass er noch 24h zur Beobachtung auf die Neo musste. Allerdings war der zweite Wert schon wieder ok, so dass ich wenig Angst um ihn haben musste.
Ich kam auf die Gyn und bin dann nach ein zwei Stunden Schlaf auch direkt alle 3h zum Stillen auf die Neo. Natürlich war es schön sein Kind bei sich zu haben, so dass ich in den drei Tagen im KH überwiegend dort war und nur mal gelegentlich für eine Stunde in meinem Bett.
Das schlimmste aber war, dass das Stillen erstmal nicht geklappt hat und ich in meiner Übermüdung dann richtig verzweifelt bin und nur am heulen war.
Also kurz: alles nicht schön und sehr anstrengend.
Jedenfalls hat sich dann Schwiegervater am zweiten Tag zum Besuch angekündigt, was mein Freund (der ständig zwischen KH und Wohnung hin und hergefahren ist und sich um den anliegenden Orgakram gekümmert hat) dann sofort geblockt hat. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wo wir in dem Konstrukt noch Besucher hätten unterbringen sollen.
Seit wir wieder zuhause sind, ist Schwiegervater beleidigt und will Problemgespräche führen über unsere Abweisung und mangelnde Kommunikation nach der Geburt. Wir haben einen WA Gruppenchat erstellt und immer wenn es mal ging Infos und Bilder an die ganze Familie geschickt. Es war nicht ausufernd viel, aber alle wichtigen Infos waren dabei.
Wir hatten uns außerdem sein Auto für die Zeit um den Geburtstermin herum geliehen (was schon im Vorfeld ein Krampf war) und waren egtl froh es zu haben, da der Kleine noch einen Hörtest und Bluttest nachzuholen hatte und uns dafür mit dem immer noch nicht idealen Stillen nur ein sehr kleines Zeitfenster blieb.
Eine von Schwiegervaters ersten Sms nach der Geburt war dann: ich freu mich ja so über den Enkel und ich brauche das Auto am Mittwoch zurück.
Ich hätte da echt Kotzen können. Der Mann ist Rentner in einer Großstadt voller Öffis und auch seine Lebensgefährtin besitzt ein Auto. Für uns wäre es wirklich Gold wert gewesen es noch ein zwei Tage länger zu behalten.
In Kombination mit seinem Gemecker über den ausgefallenen Besuch fand ich diesen Mangel an Hilfsbereitschaft (gut das ist nichts was man per se einfordern kann) schon ziemlich daneben.
Mit meiner Familie ist es auch nicht immer einfach und es gibt da auch Baustellen, aber ich kenne es so, dass man sich auch mal selbst hinten anstellt und gegenseitig hilft.
Meine Eltern haben sofort gefragt wie sie helfen können (jetzt bekommen wir ihr Auto und unsere eigenes Auto ist in Planung) und wann es uns denn mit dem Besuch recht wäre.
Ich weiß nicht wie es Anderen geht, aber uns hat die erste Woche mit Kleinkind erstmal gut gefordert, mich vor allem psychisch und ich habe Schwiegervater nun gesagt, dass ich für seinen Quatsch gerade keinen Nerv habe. Habe ich auch echt nicht, wir haben erstmal genug mit uns zu tun. Über den “Quatsch” hat er sich dann wieder aufgeregt.
Dieses Wochenende kommen nun die ersten Besucher. Er ist nicht dabei, weil er das Wochenende schon verplant hatte.
Für mich ist da gerade auch ein Stück weit die Vorstellung vom hin und wieder aushelfendem Großvater verloren gegangen.
Wie habt ihr die Besuchsfrage geregelt?
(Wir dachten egtl wir hätten alles richtig gemacht: vorher unseren Wunsch geäußert und Updates per WA Gruppe gegen, aber Pustekuchen.)
Ärger über schwiegervater nach Geburt, silopo
"Wie habt ihr die Besuchsfrage geregelt?"
Gar nicht!
Ich habe mich über jeden gefreut, der sich die Zeit genommen hat, meine Kinder und mich im Krankenhaus zu besuchen und willkommen zu heißen. Auch trotz 1 x schmerzhaften KS und 1 x komplizierter Saugglockengeburt.
Es war mir sogar lieber im KH, als dass dann die nächsten Tage alle zuhause auf der Matte gestanden hätten.
Zum Autoproblem: kauft euch selber eines, bevor das zweite Kind kommt!
Alles Gute!
Ganz einfach: jeder, der wollte durfte kommen und das Baby angucken.
Ich hatte meistens normale Geburten, aber wenn ich nicht fit gewesen wäre, hätte ich mich ins Bett gelegt und meinen Mann sich kümmern lassen.
Ich finde es, höflich formuliert, unfreundlich, zu beurteilen, wer ein Auto nötig hat, aber das neue Familienmitglied nur per WA vorzustellen
Der Opa "darf" also jederzeit helfen, auf sein Auto verzichten und euch den Popo hinterhertragen, aber dafür mal ein paar Minütchen sein Enkelkind sehen dürfen ist nicht drin. So ein undankbarer Opa!
Meine Große lag auch die erste Woche (naja, fünf Tage) auf der Neugeborenenintensivstation und es ging mir körperlich nicht gut. Trotzdem ist mir kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn jemand mal auf den Besucherbalkon wollte und wir die Kleine dafür ans Fenster gehalten haben. Da nur Großeltern und Eltern auf die Station durften, haben wir sogar noch das Personal ein bisschen angeflunkert, damit auch die Uroma einmal kurz ihre erste Urenkelin halten durfte.
Wenn du die Familie deines Partners aus eurem Leben ausschließen möchtest, dann ist das die eine Sache. Dann solltest du aber auch erwachsen genug sein, um auch ohne deren Hilfe auszukommen.
lg
Hallo,
Ja, das ist ein Sinnlos-Posting!
Ich kann dieses "die ersten Monate wollen wir keinen Besuch, wir müssen uns erst kennenlernen" inklusive ausstellen der Klingel in der Wohnung nicht verstehen.
Ich ( ab 24 SSW im Krankenhaus, Sohn in voll. 32 SSW per hopplahopp Kaiserschnitt geholt, Vollnarkose) habe mich - sogar am Tag der Geburt, noch halb benebelt mit Kind auf der Neo (gut versorgt/bekuschelt durch Papa) über jeden der an meinem Bett stand gefreut.
Leider musste Sohnemann noch 4 Wochen dort bleiben und war nur durch die Scheibe zu bewundern.
Als wir ihn dann endlich nach Hause holen durften habe ich allen die mitgefiebert hatten meinen ausdrücklichen Besuchswunsch ausgesprochen.
Hier war ein Betrieb wie auf dem Bahnhof, mein Sohn ein Wanderpokal. Und weisst Du was - ich habe es genossen das er durch so viele Hände ging, Hände die ihn bis heute, wo er längst erwachsen ist, begleiten.
Dein Schwiegervater wollte sicherlich nicht Stunden an Deinem Bett verbringen sondern einfach nur kurz das Wunder bestaunen und sich vielleicht sogar davon überzeugen das es Dir selbst auch gut geht.
Ich finde es immer sehr schade wenn die Großeltern nur zum eigenen Vorteil gebraucht werden, ansonsten aber die Tür vor der Nase zugeknallt bekommen.
Und zur dann gnädigerweise von Euch gestatteten Audienz hätte ich dann auch keine Lust mehr.
Ach ja - kauft Euch ein eigenes Auto!
Gruß
misses_b
Du bist von meine Sorte 👍🏻👍🏻👍🏻
Solche Leute sind heutzutage sehr selten .
Daume hoch meine liebe❤️
"... - ich habe es genossen das er durch so viele Hände ging, Hände die ihn bis heute, wo er längst erwachsen ist, begleiten."
Ich bin echt keine Heule-Mutti, aber bei dem Zitat bekomm ich glatt feuchte Augen 🤗Genauso stelle ich mir das für meine Tochter vor! Danke für deinen schönen Beitrag.
Da ist halt jeder anders.... Die große war ein not-kaiserschnitt gewesen. Ich bin aber dagegen so, dass wenn es mir schlecht geht ich die Nähe geliebter Menschen brauche um halt zu bekommen. Wo es los ging rief ich meinen Mann an und er kontaktierte die Eltern. Als ich vom op raum raus ging waren die Eltern alle da. Zwar nur kurz aber mir hat es gefallen. Sie haben auch da kurz die große gehalten. Haben geredet und ich konnte mit ihnen auch über meine Ängste und Probleme schon mal reden was mir gut getan hat. Und Rest des Tages hatte ich meine Ruhe. Erst am nächsten Tag fragten sie ob sie kommen könnten und ich bejahte das. Es tat auch da gut mit ihnen über Sorgen und Probleme zu reden. Vor allem wurden wir da zu aller ersten mal Eltern und ihren Beistand und Ratschläge hat uns sehr gut getan. Vor allem bei den Personal wo jeder ne andere Meinung hatte. So konnte ich mich an ihre Ratschläge halten sofern sie mir auch zusagten. Das gab mir viel Sicherheit, Ruhe und selbstbewusstsein den Schwestern auch mal nein zu sagen oder die Hilfe einzufordern die ich benötigte. War ganz schrecklich auf der wochenstation.
Beim 2. Kind haben wir es genauso gehandhabt. Mein Schwager und Schwägerin samt Kinder waren auch bei beiden im Krankenhaus und auch da hat es uns gut getan sich mit ihnen auszutauschen. Genauso die besten Freunde.
Die haben aber alle gefragt und wären allesamt nicht eingeschnappt gewesen wenn ich da keinen Besuch hätte haben wollen.
Jeder empfindet es anders und jeder benötigt das anders. Uns persönlich hat diese Besuche sehr gut getan. Euch hat der Abstand sehr gut getan. Ich persönlich finde dass ihr euch nichts vorzuwerfen habt und alles richtig gemacht habt. Ihr seid jetzt eine Familie und ihr solltet euch an erster Stelle stellen. Also du, dein Mann und euren Sohn.
Herzlichen Glückwunsch noch 😊
Ach und außerdem hat mich die Besuche noch fröhlicher gestimmt weil ich mich gefreut habe dass sie sich alle so sehr für uns gefreut haben und die Kinder schon mal kennen lernten. 😊 bin da wahrscheinlich ZU sozial angehaucht
Ne ging mit genauso. Ich hing wirklich in den Seilen nach der Geburt und stand komplett neben mir, alles wie im Trance, die Angst ums Kind, das nicht Wahrhaben wollen, ob Besuch kommt oder nicht mir doch egal ... bis dann am 3. Tag nach der Geburt ne Freundin kam, die Fenster aufriss, mir den Rock aufs Bett warf und sagte "Boah, da geht man ja ein, kein Wunder dass Du so depressiv bist, wo ist die nächste Cafeteria", und mich eiskalt aus dem Krankenhaus "entführte". Weg vom Kind, weg von den Milchpumpen, weg vom Krankenhausmief ... Ne Stunde später war ich ein anderer Mensch. Seitdem weiß ich dass das was man will und das was man wirklich braucht oft sehr gegensätzlich sind
Ich würde mal nen Gang runterfahren und mich abregen. Der Wunsch, die ersten Tage keinen Besuch empfangen zu wollen ... ok... aber die Großeltern konnten bei uns schon kurz vorbeischauen. Die halbe Stunde macht den Kohl echt nicht fett und man kann doch gemütlich im Bett liegen bleiben.
Naja...
Lass mal etwas Gras drüber wachsen und red dir nicht sofort ein, dass es kein guter Großvater werden wird.
Und das Wort Hilfsbereitschaft scheint dir auch sehr wichtig zu sein.
Auch Rentner können Termine haben und es ist sein Auto.
Dein Mann kann doch auch Öffis nutzen, wenn das gröbste erledigt ist.
Immer schön entspannt bleiben.
Und das alles mein ich echt nicht böse 🍀
Herzlichen Glückwunsch, ruh dich gut aus
>>Für mich ist da gerade auch ein Stück weit die Vorstellung vom hin und wieder aushelfendem Großvater verloren gegangen.<<
Ein bisschen viel Drama, findest du nicht?!
Generell nimmst du dich sehr wichtig. So einen Zirkus zu machen, wer wann das Kind sehen darf, finde ich total befremdlich. Kenne ich aus meinem Umfeld auch nicht. Jedoch scheint das, zumindest bei Urbia, so ein Trend zu sein. "Meine Hebamme hat aber gesagt...." das ist so ein Satz, bei dem sich mit die Fußnägel hochrollen.
Hallo,
beim ersten Kind habe ich am Tag nach der Geburt Besuch im Krankenhaus empfangen. Das war für mich (aus verschiedenen Gründen) nicht sehr angenehm, daher haben wir das beim zweiten Kind anders gehandhabt. Beim zweiten Kind habe ich ambulant entbunden. Besuch kam 10 Tage nach der Geburt.
Aus Erfahrung wird man klug. Beim zweiten Kind kann man alles besser abschätzen und auch die liebe Verwandtschaft reagiert insgesamt gelassener und verständnisvoller. War zumindest bei uns so.
Was eure Situation betrifft: Ich finde es völlig ok, wenn dein Schwiegervater sein Auto wiederhaben möchte. Ich würde an den ersten Tagen und Erfahrungen auch nicht seine Rolle als Großvater messen. Ihr hattet beide unterschiedliche Vorstellungen und reagiert in meinen Augen beide etwas über. Gib dem Ganzen Zeit. Jeder muss sich in seine Rolle einfinden, auch der Opa.
LG