Hallo ihr Lieben- ich muss meinen Frust von der Seele schreiben.
Versaut ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck- es fühlt sich jedenfalls für mich so an.
Vorab der Vater meiner Tochter (10) und ich leben schon lange nicht mehr zusammen, versuchen aber immer alles zusammen zu machen, wie das heutige Abschlussfest der 4. Klasse von unserer Tochter.
Das richtige Fest fand schon statt, heute begann es um 8:00 mit einem lockeren ökonomischen Kindergottesdienst in einer kleinen Kirche mit der besagten Klasse und der Parallelklasse.
Meine Tochter schlief über Nacht bei ihrem Vater und wir führen gemeinsam zur Kirche. Sie trug ihr Abschlussshirt, da sie in Erinnerung hatte, dass die Lehrerin darum bat, dass alle Kinder dieses tragen sollten.
Angekommen stellten wir fest, dass die anderen, meisten Kinder dieses Shirt nicht trugen, wer da was falsch verstanden hat kann ich auch nicht beurteilen- fand es ehrlich gesagt aber auch nicht schlimm, denn ich fand meine Tochter trotzdem sehr schön, die stolz wie Bolle auf das Shirt ist. Ist ja auch ein ganz besonderer Tag und Moment !
Hier fing das „Unheil“ an. Ihr Vater bekam die Krise, unsere Tochter geht fast alleine mit dem Shirt in die Kirche und alle anderen sähen ja so schick aus- nur sie nicht. Er wollte nach Hause fahren und meine Tochter sollte dann eines von den Kleidern tragen, welches er für sie vor Zeiten gekauft hat. Meine Tochter mag nur leider überhaupt keine Kleider, die trägt am liebsten eine Jesns, schöne Sportschuhe oder Chucks mit einem T-Shirt. Trotzdem kauft er immer wieder Sau teure Kleider und ist wütend, dass sie sie nicht tragen möchte.
Da der Gottesdienst aber auch in 10 anfing und wir sicherlich 15 Minuten zu spät gekommen wären, habe ich darauf bestanden rein zu gehen. Die Kinder haben ja auch ein tolles Eröffnungslied eingeprobt.
Ich sag’s euch, ich konnte es nicht genießen. Der ganze Gottesdienst gestaltete sich so, dass er nur stichelte, es sei ihm peinlich, unsere Tochter sollte nicht mitbestimmen dürfen ob sie ein Kleid tragen möchte oder nicht.
Hallo ?! Sie ist 10 und kommt in die 5. Klasse. Alles an ihr ist in Ordnung- ich halte es für falsch, sie dazu zu zwingen ein Kleid zu tragen und geflochtene Haare zu haben, wenn sie sich nicht wohl fühlt. Mir ist wichtig, dass ihre Klamotten sauber sind. Natürlich hätte sie auch nicht Bauchfrei in die Kirche gehen dürfen, das ist ja klar.
Als der Gottesdienst vorbei war, ging es direkt in die Schule zur Vergabe der Zeugnisse. Hier wollte er wieder erst nach Hause fahren, damit sie wenigstens die letzte Stunde hübsch sei. Er sagte ihr wortwörtlich, dass es nun für sie peinlich sei und sie jetzt der absolute Außenseiter ist. Wie gemein. Ich glaube, sie war einfach nur froh, dass ich mit an Bord war.
Jedes Besuchswochende muss sie sich in Kleidung werden, die gar nicht ihrem Typ entsprechen. Hauptsache es steht Tommy Hilfiger drauf. Dann bekommt sie Perlenohrringe in die Ohren gesteckt und ne schöne Kette.
Er selbst ist auch sehr statusorientiert, nur gute Marken und das bis auf die Unterhose. Meine Tochter und ich tragen auch Markenkleidung, ein MUSS ist und soll es aber einfach nicht sein.
Ich habe mein Baby dabei gehabt, als das Zeugnis vergeben wurde, musste ich füttern.
Am Ende sagt er mir, dass er davon kein Foto gemacht hat, weil sie zu uselig mit dem Abschlussshirt aussah.
Nun sitze ich hier und heule.
Meine Tochter ist so wunderschön und wundervoll - egal wie sie sich auch später kleiden wird, ich werde sie immer respektieren. Ich habe wochenlang auf diesen Tag hinaufgefiebert und dann so eine Stänkerei..
Ich weiß gar nicht wie ich damit umgehen soll.. sie sah wirklich nicht schlimm oder „asi“ aus.. nur kein Püppi.
Er wird sich sicherlich noch melden, um das Ganze auszudiskutieren.
Oder sehe ich es total falsch?
Es war alles so frei und unbefangen- ich hätte eher gedacht, dass vielleicht alles andere etwas overdressed gewesen wäre.. aber auch da, hätte sie es sich so gewünscht, dann ja ..
Lg und sorry für den langen Text 😰
Kindsvater versaut Abschlussfest
Ach und die nächsten Klassen die nach uns kamen, sahen alle so aus wie meine Tochter 🤯
Was ist denn ein ökonomischer Gottesdienst?
Das ist freier Gottesdienst, der sich nicht nach einer alleinigen Glaubensrichtung richtet. Sehr frei und nicht so „trocken“ wie bei einem katholischen Gottesdienst zum Beispiel.
In der Klasse sind ja mehrere Religionen vertreten.
Das wäre ein ökumenischer Gottesdienst.
Bei so einem Affentheater hätte ich den Herrn nach Hause geschickt und wäre lieber mit dem Taxi dann heimgefahren.
Sie trug das Abschlußshirt der Schule und kein zerfetztes Gammelteil - also - Aufregung überflüssig.
Hier wird ein Machtspielchen mit Statussymbolen getrieben, welches ich garantiert nicht mitspielen würde. Die Tochter ist alt genug, dass sie das ihrem Vater auch so mal sagen kann. Auch was sie evtl. von Perlohrringen und Ketten hält... Da hättest Du meine Tochter wie auch meine Enkelin verjagt - aber sowas von.
Ich glaube, die nächsten Veranstaltungen überlegst Du Dir, ob er unbedingt dabei sein muss. Wenn es die Tochter will, soll sie aber gleich zum Vater sagen, dass sie anzieht, was SIE will - vielleicht begreift er es dann. Ich hasse es, wenn man Feiern der Kindern versaut mit so einem Mist. Musste ich Gottseidank bei uns noch nicht erleben, kenne es aber auch von Bekannten. LG Moni
Ja das ist es ja : Das Shirt sieht echt gut aus und ist aus einem tollen Baumwollstoff, gute Jeans, saubere gepflegte Schuhe, frisch gewaschene Haare- also alles im Rahmen.
Find ich ne gute Anregung. Auf das "Machtspielchen" des Herrn mal eben die typische Keule der getrennten Ehefrauen rausholen und die Überlegung anstoßen, ob der Herr bei der nächsten Veranstaltung überhaupt dabei sein muss. Ich wäre für kompletten Kontaktabbruch - zum Kleidertragen zu nötigen ist wirklich schwere Kindeseswohlgefährdung
Hallo
als meine Kinder jünger waren hatten wir das gleiche Problem.
Schon nach dem Eintreten ins Haus des KV mussten sie sich komplett umziehen.Sehr demütigend für die Kids.
Zum Glück sahen das JA und Gericht auch so.
Nur Markenklamotten und für die Jüngste noch permanent Lackschühchen. Unser Sohn hat es allerdings so akzeptiert.
Ich habe es irgendwann ignoriert.
Meine Kinder sind übrigens nicht Marken orientiert geworden.
Deine Tochter ist alt genug um sich zu wehren.
Von der Einschulungsfeier der Jüngsten habe ich aus ähnlichen Gründen nur ein Foto.Damals war ich schon traurig und wütend.
Seitdem habe ich nie wieder neben meinem EX gesessen.
L.G.
Das ganze Problem beruhte doch auf einem Missverständnis bezüglich der Schul-Shirts.
Ich würde ihm sagen, dass abgesehen von diesem Missverständnis das Kind sicherlich lernen soll, dem Anlass angemessene Kleidung zu tragen, aber das eben in IHREM Stil und nicht in seinem.
Heißt: Wenn sie also irgendwann mal zu ihrer Abi-Verleihung geht, wird sie das nicht in kurzen Hosen, Flipflops und Spaghettishirt tun, aber sich auch nicht an Prinzessin Käthes Kleiderschrank bedienen, sondern etwas finden, was dem Anlass angemessen ist UND in dem sie sich wohl fühlt.
Zur Verkleidung bei ihm zu Hause würde ich nichts sagen, das muss eure Tochter mit ihm ausfechten. Bestärke sie darin, NEIN zu sagen, wenn sie nicht glitzern möchte wie ein Weihnachtsbaum. Solche Dinge muss aber jeder Elternteil in seinem Umfeld für sich entscheiden.
LG
Danke für deine Antwort.
Finde deine Gedankengängen super, sehe ich nämlich genau so.
Ach, das mit dem Kleid(ern) bei ihm Zuhause, mache ich auch gar nicht zum Thema, da mische ich mich nicht ein. Sage wohl, auf Nachfrage, dass ich es nicht für richtig empfinde, dass Kinder dazu gezwungen werden sollten , denn ich denke, dass man mit 10 durchaus ein Mitbestimmungsrecht hat.
Sie hat hier Zuhause auch schickere Sachen, die gefallen ihm leider nicht und deshalb dürfte sie diese bei Festlichkeiten auch nicht tragen.
Wie du ja gut erkannt hast - es war ein doofes Missverständnis und ich hätte mir in diesem Moment einfach nur die Einstellung: ist jetzt halt mal eben so, gewünscht.
Lg
Siehste, und da würde ich nicht mit ihm diskutieren. Wenn eure Tochter von dir zu Hause aus zu einer Feier geht, dann zieht sie das an, worauf ihr euch zu Hause einigt. Dass Du dabei Anlass und Angemessenheit /Sauberkeit der Kleidung berücksichtigst, setze ich jetzt einfach mal voraus.
Aber was das Kind anzieht, entscheidet der Elternteil im Rahmen der Alltagssorge alleine. Da würde ich die Ohren zuklappen und ihm sagen, er möge dich doch bitte verklagen (das ist natürlich nicht ernst gemeint, spiegelt aber einfach die Lächerlichkeit des Streits wieder).
Sage ihm klar, dass Du mit ihm nicht mehr über die Schlüpper und anderen Kleidungsstücke des Kindes diskutieren wirst und wenn sie zu irgendwelchen Anlässen von ihm aus startet, wirst Du Dir ebenso Deinen Teil denken und für Dich behalten. Vetorecht liegt dann bei Deiner Tochter.
Ihm muss einfach klar werden, dass er da einfach seinen Kompetenzbereich überschreitet. Es geht ja nicht darum, dass Du Eurer Tochter Nasenring und Punkfrisur erlaubst, sondern nur, dass ihm einzelne Kleiderstücke nicht gefallen. Und das soll er einfach seinem Schrank erzählen.
LG
Meine Güte, was für ein besch....Aufstand! Die Einzige, die es hätte stören können, dass sie im falschen Outfit kam, wäre deine Tochter gewesen. Aber wenn es ihr egal ist, dann doch bitte auch dem Vater. Sie ist ja nicht rumgelaufen wie aus der Mülltonne, meine Güte.
Ich würde mit ihm gar nichts ausdiskutieren, ihm höchstens klar machen, dass er mit seinem Aufstand den ganzen Tag versaut hat.
Am schlimmsten an der Geschichte finde ich, dass dieser Blödmann (sorry) Deiner Tochter auch noch deutlich gesagt hat, sie sei wegen ihrer Kleidung der Außenseiter. Unglaublich. Er hat sie nicht nur spüren lassen, dass sie ihm peinlich ist, was schon alleine schlimm genug ist als Vater (!), er musste ihr auch noch so einen gemeinen Spruch drücken. An einem Tag, der für sie besonders war, an dem sie stolz auf sich war und die Eltern stolz auf sie sein sollten - ganz egal wie sie aussieht.
Ich würde ein ernstes Wort mit dem Vater sprechen. Ob er der Meinung ist, sein Kind bei einem für sie wichtigen Meilenstein SO behandeln zu müssen. Mache ihm klar, dass er sie und Dich verletzt hat mit seinem Verhalten und vor allem, dass Du nicht zulässt, dass er sich nochmal derart herablassend über ihr Äußeres auslässt.
P.S. Frag doch mal rum, ob ein anderer Elternteil oder eine Lehrkraft die Vergabe fotografiert hat. Vielleicht kommst Du ja doch noch an ein Bild.
Ich hatte auch nicht im geringsten das Gefühl, dass sie schief angeschaut wurde- weder von den Kindern, noch von der Lehrerin.
Man muss ja auch die Kirche im Dorf lassen, es sind Grundschulkinder, die danach noch ausgiebig auf den Schulhof spielten- ganz egal was der andere trug.
Keine Kommunion, keine Hochzeit oder dergleichen. Einfach ein sehr freier, gemütlicher Vormittag der sehr schön gestaltet wurde.
Lg
Er hat sie nicht nur spüren lassen, dass sie ihm peinlich ist, was schon alleine schlimm genug ist als Vater (!), er musste ihr auch noch so einen gemeinen Spruch drücken
Danke - GENAU DAS dachte ich auch, wollte es aber so (noch) nicht schreiben.
LG Moni
Bei der konkreten Situation bin ich ganz bei dir:
Deine Tochter hatte eben ihr Abschluss-Shirt an, ob jetzt aufgrund eines Missverständnisses, oder ob die anderen Eltern sich anders entschieden haben (schade dann, dass darüber keine weitere Kommunikation stattfand), ist ja erstmal egal. Aber jetzt ist es so und ich hätte meine Tochter auch das Abschluss-Shirt anziehen lassen, wenn sie sagt, dass das so verabredet ist (und so ein gemeinsames Shirt IST ja DIESEM Anlass entsprechend- auch wenn eher leger!).
Da hätte ich auch kein hickhack vor der Kirche mehr gemacht und zu spät kommen fände ich deutlich unangemessener, als die Kleiderfrage (by the way: Mein Cousin hat die kirchliche Trauung seines Bruders verpasst, weil er seine schicken Klamotten zu Hause (100km Weg) vergessen hatte und auf gaaaar keinen Fall in schicker dunkelblauer Jeans und gebügeltem adretten blauem Hemd (das hatte er an dem Tag nämlich an) in die Kirche wollte und sich nochmal auf den Weg nach Hause gemacht hat- wäre meine Priotität nicht gewesen!).
Insgesamt finde ich aber, dass ihr beide recht habt und mit dem Thema gelassener umgehen solltet. Unterm Strich könnte eure Tochter nämlich von euch beiden viel Gutes lernen: Von dir, dass wahre Schönheit von innen kommt, man sich in seinen Klamotten wohlfühlen und sich nicht grundsätzlich verbiegen sollte und eine gewisse Gelassenheit auch in Kleiderfragen hilfreich sein kann. Von ihm, wie man sich situationsangemessen kleidet, dass man sich in schöner Kleidung sehr elegant und hübsch fühlen kann, dass Kleidung eben auch Leute und vor allem einen ersten Eindruck macht und wie es einem gelingt, einen schicken Stil zu finden.
Es klingt, als wäre eure Meinung in dieser Sache sehr gegensätzlich und als ob ihr die Meinung des anderen Elternteils nicht gut stehen lassen könntet (bei deinem Ex wird das ja in deinem Bericht sehr deutlich, aber auch bei dir höre ich das zwischen den Zeilen heraus!). Vielleicht findet sich ja ein guter Kompromiss für eure Tochter auch in der Mitte wieder: keine Ernstings-Klamotte an Festlichkeiten aber auch kein Hilfiger-Perlenohrring-Outfit, sondern ein schicker Jumpsuit von Esprit oder so?!
Danke für deine Antwort:)
Ich denke, dass ich einen falschen Eindruck erweckt habe- wir würden niemals den anderen schlecht vor unserer Tochter dastehen lassen wollen. Wir vertreten die Auffassung, dass wir gemeinsam, trotz Trennung unser Kind erziehen und uns auch als Eltern gut verstehen.
Daher sind wir bei solchen Anlässen immer zu zweit und das auch sehr gerne.
Auch ist es mir wichtig, dass meine Tochter zu gewissen Situationen angemessen gekleidet ist. Großes Augenmerk lege ich dabei auf Sauberkeit und natürlich nicht lumpenhaft. Meine Tochter läuft grundsätzlich gut gekleidet durchs Leben- nur nicht sehr „tussihaft“ ( so nennt sie den dress, der ihr Vater gerne an ihr sehen möchte)
Aber leider kann ich an der Situation heute nichts schön reden , es ist einfach blöd gelaufen und wie sehr ich darüber nachdenke, ich kann seinen Standpunkt nicht nachvollziehen, oder besser gesagt nicht in diesem Ausmaß, der einfach alles überschattete.
Lg
Ich kann es leider auch nicht gut dastehen lassen wenn er zu meiner Tochter sagt :
- das ist jetzt sehr peinlich für dich, schau wie hübsch die anderen sind
- du Bist jetzt der Außenseiter
- so kann ich kein schönes Bild von dir machen
Und das endlos immer wieder zu mir und ihr sagte.
Das ist ja das eigentliche Problem, was mich so traurig gemacht hat. Nicht mal, dass er es anders sah als ich - Menschen denken nunmal manchmal unterschiedlich.
Eben drüber aufregen und dann den Tag aber weiter schön laufen lassen, das wäre mein Wunsch gewesen , denn es war ja dann auch so wie es ist.
Lg