Kontaktabbruch

Hallo,
mein Bruder hat meinen Eltern mitgeteilt, daß er momentan keinen Kontakt zu ihnen möchte. Er hatte mir eine Nachricht gesendet, dass ich es meinen Eltern mitteilen soll, nachdem meine Eltern um etwas Kostenbeteiligung für mehrere weite Fahrdienste für meinen Neffen gebeten hatten. Leider hatten sie das nicht vorher besprochen.
Meine Eltern haben versucht, mit meinem Bruder zu sprechen, haben Briefe geschrieben, aber es kam keine Antwort. Im Vorfeld gab es schon ein paar Situationen, in denen mein Bruder meinen Eltern vorgeworfen haben, dass sie seine beiden Söhne nicht gleich viel Geld bzw. Geschenke geben würden. Das wurde dann immer mit ungleicher Behandlung bzw. Liebe gleichgesetzt.
Nun haben mein Bruder und ich kein inniges Verhältnis. Meistens melde ich mich . Mich macht der Abbruch sehr traurig und ich finde die Reaktion unverhältnismäßig. Mein Eltern haben meinen Bruder sehr bei der Kinderbetreuung unterstützt.
Was kann ich machen. Eigentlich stehe ich zwischen beiden Seiten. Ich kenne nur die eine Version und mag mir keine Bewertung erlauben und es ist auch deren Angelegenheit. Dennoch sind wir doch eine Familie und es wäre fatal wenn der Kontakt nicht wieder hergestellt werden könnte. Bin ratlos.
LG

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Was du machen kannst? Dich vor allen Dingen nicht von deinem Bruder in die Geschichte reinziehen lassen.
Wenn ER ein Problem mit euren Eltern hat, soll ER das gefälligst auch selbst lösen und nicht dich als Überbringer einspannen!
Er sollte schleunigst lernen, dass er für sein Handeln selbst verantwortlich ist!

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DU sollst also deinen Eltern mitteilen, das ER keinen Kontakt mehr möchte.....also dem Milchbubi würde ich den Marsch blasen. Scheint ne ziemliche Dramaqueen zu sein.

Meine Mutter hatte immer ein Motto: "Reisende soll man nicht aufhalten.". Hat jemand von uns am Rad gedreht (berechtigt oder unberechtigt), dann hat man ihm erst einmal den Raum gegeben wieder auf den Boden zu kommen. Danach hat man sich beide Seiten angehört, und ja man hat Partei ergriffen. Niemand anderes kann das so machen, denn niemand anderes hat so einen Einblick in die Kernfamilie(zumindest im Normalfall). Manchmal verrennt man sich einfach und leider kommt dann auch das Kind in einem durch. Niemals hätten wir einen anderen "mißbraucht", um die eigenen Probleme zu regeln. Aber wir hätten deutlich gesagt, was wir vom Verhalten des anderen halten. Bei uns hat das super funktioniert, oft schlimmeres verhindert. Bei uns war das normal.

Wäre so eine Situation, wie bei euch entstanden, dann hätte ich meinem Bruder extrem deutlich gesagt, das ich den Eltern garantiert nicht mitteile, was er mir aufträgt. Und ich nun überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum er ihnen nicht einfach das Spritgeld gibt, denn schließlich haben sie seine "Brut" durch die Gegend gefahren, da ist es ja dann wohl selbstverständlich, das man zumindest für die Unkosten aufkommt. Desweiteren könnte ich ja auch beurteilen, ob an seinen Vorwürfen grundsätzlich etwas dran ist und das würde ich auch den Eltern und ihm so mitteilen. Jeder hatte mal irgendwie die Position des Vermittlers, des Streitschlichters....mein Bruder und ich haben auch kein inniges Verhältnis, im Gegenteil, trotzdem hatten die Aussagen und Meinungen des anderen viel wert. Aber was nie vorkam, das man einem hinterhergerannt ist. Man konnt esich in Ruhe "ausbocken" und wusste, das die Tür trotzdem nicht verschlossen war.

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Es ist nicht deine Aufgabe, euren Eltern zu sagen das er keinen Kontakt mehr möchte.
Ganz einfach.
Und wenn das alles so stimmt, was du über deinen Bruder erzählst, das Inst er ganz schön undankbar.
Wie alt soll er bitte sein?!
Klingt für mich eher nach Pubertät.
Mag sein, dass deine Eltern vorher sagen könnten, dass sie gerne Geld für Fahrdienste hätten, aber auch dann ist es ganz alleine eine Sache zwischen deinen Eltern und deinem Bruder.
Und alles andere geht dich auch nichts an.
Würde ich auch genau so deinem Bruder sagen.
Wenn man sich bei so was einmischt, kann man in den meisten Fällen nur verlieren.

Alles gute wünsche ich dir ☺

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Halt Dich raus! Wenn Dein Bruder was von den Eltern will, soll er es selber sagen, so einfach ist das. Wenn er sich in den Kopf gesetzt hat, das arme benachteiligte Familienmitglied zu sein, obwohl es anders war, kannst Du überhaupt nichts ausrichten.
Mein Sohn ist genau der gleiche - jahrelang hat die Familie wirklich alles für ihn und auch seine Frau getan und plötzlich war er der Ansicht, seine Schwester hätte ja viel mehr bekommen. Vernünftige Beweise/Gegenargumente waren zwecklos. Er brach dann den Kontakt zu seiner gesamten Herkunftsfamilie ab - schon vor über drei Jahren.
Da kannst Du nichts machen - schlimm und es tut weh, aber wenn sich jemand was einreden will, kommst Du absolut nicht dagegen an.
Die Ansichten über "Familie" sind sehr sehr unterschiedlich.....
LG Moni

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"Er hatte mir eine Nachricht gesendet, dass ich es meinen Eltern mitteilen soll, nachdem meine Eltern um etwas Kostenbeteiligung für mehrere weite Fahrdienste für meinen Neffen gebeten hatten."

Da würde ich sehr deutlich klarstellen, dass er sämtliche Botschaften bitte selbst überbringen soll so als lange erwachsener Mann!

Ich würde mich da überhaupt nicht reinhängen in die Sache zw. Eltern und Bruder, finde es aber dreist, Unkosten, die die Großeltern wegen der Enkel haben, nicht von sich aus großzügig zu begleichen!

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Hi,
nachdem er ja dich gebeten hat, diesen Kontaktabbruch euren Eltern mitzuteilen, hat er dich bei der Sache mit ins Boot genommen.
Also denke ich, kannst du ihm auch einfach sagen, was deine Meinung dazu ist.
Ich würde wohl so vorgehen: Würde mir vom Bruder einfach mal alles anhören, was er zu beklagen hat und ihm dann einfach sagen, was ich davon halte.

Mein Bruder kam mal in einer ähnlich schwierigen Situation auf mich zu - er wohnt mit unseren Eltern unter einem Dach. Ich weiß sehr wohl, daß das nicht immer einfach ist, da meine Eltern eben manchmal echt kompliziert und schwierig sein können.
Ich hab mir damals alles von ihm angehört, was ihn ärgert, was ihn "fertig" macht. Ich glaube, das allein hat ihm schon gut getan, sich darüber einfach mal richtig "ausk..." zu können.
Ich hab ihm dann auch gesagt, daß sich manche Sachen sicherlich ändern lassen, aber er da selber auch dahinterstehen muss und dass es aber auf der anderen Seite manches gibt, was man einfach so akzeptieren oder hinnehmen muss, weil man die Eltern ja nicht mehr großartig "ändern" kann...
Da war eine gewisse "verbissene Sturheit" auf beiden Seiten und ich muss sagen, seit diesem stundenlangen Gespräch (über mehrere Tage verteilt) ist es wirklich deutlich besser.
Mein Bruder und seine Familie haben auch all die Jahre über immer die gewissen Vorteile genossen, die man eben hat, wenn die Eltern im gleichen Haus sind... aber der Blick über den TEllerrand, daß man dann eben nicht immer auf Distanz gehen kann, wenn es einem grad nicht passt, hat ihm i-wie gefehlt.

Alles Gute
LG

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In dem Fall gibt es für mich nur zwei Verhaltensweisen:

1. respektieren, wenn er den Kontakt abbricht. D.h. nicht einmischen. Weder aufstacheln, noch sonst was.
2. nicht den Boten spielen. Wenn er den Kontakt abbrechen möchte, ist das SEINE Sache. Dann soll er das auch selbst mit seinen Eltern kommunizieren.

Ob ihr (du und er) Kontakt haltet, ist eure Sache.
Ob du und deine Eltern Kontakt haltet, geht deinen Bruder nichts an.

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Scheinbar braucht er die Kinderbetreuung ja nicht wirklich, wenn er nun den Kontakt abbricht. Es wird sicher weitere Gründe geben die du nicht kennst.
Ich würde da nun weder richten, noch mich aufregen. Es geht dich einfach Nichts an. Wenn er nicht möchte, dann ist das so.

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Ich schließ mich den meisten hier an:
Nimm den Kontaktabbruch als gegeben hin, ändern kannst Du es eh nicht. AAAAABER:
Lass dich nicht zum Boten, Buhmann oder Schiedsrichter machen.

Wenn er den Kontakt nicht mehr will, soll er das bitteschön selbst kommunizieren. Alt genug wird er wohl sein, oder?

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Danke für Eure Beiträge. Er ist kein Teenager mehr, sondern gestandene 40. Er hatte auf den AB meiner Eltern gesprochen und mir die Nachricht mit dem Kontaktabbruch gesendet. Ich war sehr schockiert. Zunächst wollte ich ihm das auch so sagen, aber das wäre in einer sehr aufgeregten Stimmung geendet. Nun denke ich anders und hätte doch sagen sollen, dass er mich da in der Form nicht mit hätte reinziehen sollen. Traurig. Ich werde das nächste mal wohl zu meinem Geburtstag mit ihm telefonieren und ich weiß noch nicht ob ich das Thema ansprechen soll. Ich kann es ja auch nicht tot schweigen.
LG

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Es ist seine Sache. Und ob du da nun jedes Details wirklich kennst und das aus beiden Blickwinkeln wage ich zu bezweifeln. Es wird sicherlich eine Menge Wut wegen mehreren (für dich nur kleineren) Sachen sein. Letztlich ist das aber oft der Schrei danach endlich gehört zu werden. Und statt jetzt den stachel noch weiter zu lockern würde ich erst mal Ruhe rein kommen lassen und mich weder von ihm noch von den Eltern belatschern lassen. Ich würde in beide Richtungen kommunizieren dass sie es untereinander regeln sollen und du doch das raus hälst.