Überlegung zu Einzelkinder

Guten Abend

Ich war das dritte Kind meiner Eltern, ich habe zwei große Brüder die vier und zwei Jahre älter sind. Ob gerechtfertigt oder nicht, ich habe mich als Kind oft benachteiligt gefühlt. Wir hatten schon auch Spaß gemeinsam, aber wir haben ganz oft sehr böse miteinander gestritten, und da die Beiden immer größer und älter waren, habe ich immer sehr viel eingesteckt und musste öfters unten durch.

Ich habe bisher ein Kind und die genieße die Zweisamkeit in vollen Zügen. Ich wollte immer zwei oder sogar drei Kinder aber momentan wenn ich darüber nachdenke graut es mir davor. Versteht ihr, was ich meine? Oder sind meine Gedankengänge völlig unsinnig?
Ich habe das Gefühl nicht beiden gerecht zu werden.

Gibt es hier Einzelkinder unter Euch? Wie erlebt ihr das?
Oder gibt es hier Paare die sich bewusst aus irgendwelchen Gründen für nur ein Kind entschieden haben? Pro / Kontra?

Liebe Grüße
Kim #winke

27

Ich persönlich sehe nicht einen einzigen Grund, der für ein Einzelkind spricht.

Ich bin mit einem Bruder aufgewachsen, der allerdings ums Leben kann, als ich 18 und er 21 war.
Hätte meine Mutter mich nicht gehabt, sie wäre daran zugrunde gegangen.
Und ich finde es heute im Erwachsenenalter einfach nur wahnsinnig traurig, keine Geschwister und ev. Nichten oder Neffen zu haben.

Natürlich wird man auch mehreren Kindern gerecht. Die Liebe teilt sich ja nicht, sie verdoppelt / verdreifacht / ... sich.
Und die Kids wachsen so sehr aneinander, das ist einfach nur wunderschön mitzuerleben.

LG Claudi

42

Du kannst dich sehr glücklich schätzen, wenn du keine Gründe für ein Einzelkind kennst.

1

Ich hab ein Einzelkind.....wollte immer zwei:-(
Hatten sieben Jahre unerfüllten Kinderwunsch(inkl.2 Abgängen)....dann endlich (mit 32) kam meine Tochter, zwei Jahr später erneut schwanger, aber mit 10Wo. keine Herztöne mehr zuhören.....
Es sollte nicht sein....seitdem lebe ich mit dem Motto, eines ist besser als keines .
Ich hätte gerne noch ein zweites gehabt, da ich selbst mit drei Brüdern aufwuchs und das Geschwisterleben als eine Berreicherung sehe.
Manchmal erwähnte meine Tochter, dass es schade ist, dass sie kein Geschwisterchen hat. Inzw. ist sie fast 13 J...hab ihr mal erklärt, warum sie leider keines hat und seitdem hat sie Verständnis dafür.

2

Ich war Einzelkind und habe es gehasst. Dazu kam immer noch, dass meine Mutter alleinerziehend war.
Man ist als Einzelkind immer von der Laune der Eltern abhängig. Alle Kämpfe muss man allein austragen. Man hat keinen, mit dem man sich im Notfall verbünden kann (und ich habe viele Geschwister gesehen, die sich eigentlich überhaupt nicht verstanden haben, aber wenn es hart auf hart kam, haben sie an einem Strang gezogen)
Ist vielleicht heute nicht mehr ganz so wichtig, weil sich die Eltern oft als Freunde ihrer Kinder sehen und eine ganz andere Diskussionskultur herrscht.
Ich würde es für meinen Sohn nicht wollen, daß er Einzelkind bleibt (er hat zwar einen großen Halbbruder, aber das ist alles so weit weg) und habe mich dafür entschieden, dass es zwei Kinder mit einem relativ geringen Altersabstand werden.
Einfach weil ich noch kein Geschwisterpaar erlebt habe, mit so einem geringen Altersabstand, die nichts miteinander anzufangen wussten. (bei uns werden es jetzt nicht mal zwei Jahre sein).
Es wird zu Beginn anstrengend und vermutlich echt nervenaufreibend sein, aber ich stelle es mir dann entspannter vor, wenn sie etwas älter sind.

3

Hallo,

Ich bin Einzelkind und habe die Vorzüge dadurch als Kind schon echt genossen. Viel Zeit mit den Eltern, nichts teilen müssen usw. Verwöhnt wurde ich schon, aber in einem wirklich gesunden Maß. Freunde hatte ich genug, also wozu dann Geschwister? War für mich viele Jahre nie Thema. Meine Tochter ist jetzt 3,5 Jahre und ich habe mir auch immer nur ein Kind gewünscht. Eben aus diesen Erfahrungen die ich gemacht habe.
Nun war es so, dass 2013 meine Mutter urplötzlich verstarb. Das hat mich dann im Laufe der Zeit schon zum umdenken gebracht.
Wenn meinen Vater jetzt auch noch was passieren würde, gibt's aus Richtung meiner Familie niemanden mehr. Leider.
Jetzt bin ich fast 30 Jahre und hätte gern Geschwister. Einfach um noch weitere Familienmitglieder zu haben, über die (verstorbenen) Eltern zu philosophieren usw.
Das macht die Familie seitens meines Mannes auch nicht wett, man hat ja nun mal seine Herkunft an der man hängt. Das war unter anderem ein Punkt von vielen sich für ein zweites Kind zu entscheiden.
Was alles nicht heissen muss, dass die Kinder sich immer oder später verstehen. Aber so kann man versuchen ein Stück weit Familie auszubauen, was nützlich für später sein kann.

Es bleibt bei uns auch bei 2 Kindern. Ich kenne viele Paare in denen bei 3 Kindern der Mythos Sandwichkind stimmt bzw sich die dritten vernachlässvernachlässigt fühlen. Aber das ist natürlich nicht die Regel. Gibt sicher auch glückliche 3er Geschwister Konstellationen oder mehr.

4

Hallo
Warum sollten deine Gedanken Unsinn sein? Du hast deine Erfahrung als Kind mit deinen Geschwistern gemacht, jetzt erlebst du das Leben mit Kind und bist (gerade) mit einem Kind glücklich. Ist doch alles super! Nur weil du mal mehrere Kinder wolltest, musst du doch nicht aus Prinzip (sofort) noch weitere Kinder bekommen. Ich persönlich finde es ohnehin schwer ohne Kindern groß Pläne zu machen was das angeht. Und auch wenn man dann mal ein Kind hat finde ich es, außer es gibt schwerwiegende Gründe, komisch sich sofort festzulegen wie es weiter gehen muss.
Bei uns ist es komplett anders gekommen, diesen Druck haben wir uns nie gegeben. Nach langen Jahren mit Einzelkind kamen wir unverhofft zum zweiten Kind. Dadurch kam auch der Wunsch nach einem weiteren leiblichen Kind.
Meine älteste war lange Einzelkind. Ich kann bis dato auch im Vergleich zu ihren Geschwistern absolut keinen Nachteil dabei finden im aufwachsen.

LG

5

Hallo.
Ich bin selbst Einzelkind und fand es furchtbar. Meine Mutter ist auch Einzelkind zudem noch alleinerziehend. Familientreffen waren bei uns immer ganz klein. Schlicht weil es da nicht viel Familie zu treffen gibt. Ist heute immer noch ein Problem. Falls etwas ist (Krankheit, Op, etc) ist ziemlich schnell klar wer hinfahren und sich kümmern muss. Egal ob es gerade passt oder nicht. Gibt schließlich nicht viel Auswahl. ;) Ein Vorteil war und ist sicherlich die enge und gute Beziehung zu meiner Mutter schließlich hatte ich niemand anderen.
Die Familie meines Mannes ist das komplett Gegenteil. Er hat selbst 2 Schwestern und viele Tanten, Onkel, Cousinen,... Die wohnen alle in der selben Region ca. 80km von uns. Das ist ideal. Bei Familientreffen ist immer was los. Mind. 4 Kinder spielen gemeinsam im Garten. Wenn man etwas braucht, kann bestimmt irgendwer aushelfen. Ich genieße das total, gerade weil es das bei mir so nicht gibt. Der Zusammenhalt ist einfach viel Wert.
Wir haben bislang erst eine Tochter (1 1/2 Jahre) aber wir wollen definitiv mind. ein weiteres Kind. Eher zwei. Da sind wir beide einer Meinung. Klar wird es mit mehr Kindern bestimmt noch anstrengender, aber wir sind überzeugt das es für uns und die Kinder das richtige sein wird. Ich finde es toll wenn die Kinder mit einander spielen können und sich später hoffentlich auch als Erwachsene noch Nähe stehen.
Liebe Grüße

6

ich habe ein Einzelkind. Eigentlich wollte ich mehrere Kinder.
Verantwortung (Rahmenbedingungen), Gesundheit, fehlender Partner ließen es bei einem bleiben.

Mein Kind wünscht sich Geschwister. Wollte auch schon Geschenke eintauschen.

Es ist unterschiedlich.
Ich kenne Geschwisterkinder, die sich nur streiten und Einzelkinder, die es doof finden.
Ebenso kenne ich Geschwisterkinder, die es toll finden und Einzelkinder, die es toll finden.

Bei Kindern ist es ja so: man weiß nie, was man bekommt.
Beim ersten nicht und bei weiteren nicht.

Die wenigsten in meinem Umkreis haben die Anzahl Kinder, die sie wollten.
Einige wollten mehrere Kinder und beschlossen nach dem ersten aufzuhören. Partner, Schreibaby, sich komplett fühlen, andere Umstände, Gesundheit uvm.

Einige wollten immer nur ein Kind. Kein Geschwisterstreit, Finanzielle Versorgung, Babysitter, uvm.
nun haben sie 2-5 Kinder und sind glücklich. Einfach weil sie in die Situation reingewachsen sind, sich gefreut haben. Es sich vorher nicht vorstellen konnten usw.

Würde bei mir noch mal eines nachkommen oder die Sitation doch noch mal passen, würde ich nicht nein sagen.
Planen würde ich keines mehr. Von den aktuellen gegebenen Faktoren habe ich damit abgeschlossen. Da es aber 1. anders kommt, 2. als man denkt, bleibt es dabei - bis es anders wird.

7

Wir hatten 12 Jahre ein Einzelkind und toll war die viele Zweisamkeit als paar, alles gut organisierbar, leben einfach ruhig und entspannt.

Nicht so schön war das es irgendwann ziemlich ruhig und langweilig wurde umso selbstständiger das kind wurde.
Spielplatz besuche und co waren schnell vorbei ...kinder werden einfach schnell groß.
Seit über einem Jahr haben wir wieder einen jetzt 2 jährigen und es ist wieder "leben in der Bude" es ist wieder stressiger,man unternimmt wieder schöne Dinge wie tierpark,Kinderfeste etc. Dennoch genießen wir es ein kleines Kind mal Problemlos zu oma geben zu können.

Wir haben also quasi 2 einzelkinder

15

Du hast ein zweites Kind bekommen weil dir langweilig wurde und das Kind dir zu schnell groß wurde?
Also es musste ein zweites her, weil du eine Leere füllen musstest?

20

Also das steht da doch gar nicht!

weitere Kommentare laden
8

Ich bin selbst Einzelkind und mein Partner auch. Wir haben nie Geschwister in unserem Leben vermisst. Weder als Kind noch jetzt als Erwachsener (er ist 29, ich 32).
Wir haben einen 17 Monate alten Sohn der auch Einzelkind bleiben soll. War uns vor der Schwangerschaft schon klar, in der Schwangerschaft habe ich mal überlegt ob wir nicht vielleicht doch 2 wollen weil ich die Schwangerschaft sehr genossen habe und auch vermisst habe nach der Geburt. Aber mittlerweile ist mir klar, dass ich nur gerne nochmal schwanger wäre aber kein 2.Kind möchte. Ich bin voll ausgelastet mit dem einen und da ist er pflegeleicht. Ich könnte mir nicht vorstellen, das alles mit einem "anstrengenderen" Kind noch einmal zu erleben. Ich bin keine Baby Mama und merke wie es mir aktuell wieder sehr gut geht, da der Kleine in die Krippe geht, ich wieder arbeiten gehe und er sich mehr und mehr verständigen kann und nun auch läuft etc. Das soll nicht so rüberkommen als habe ich die Babyzeit nicht auch genossen aber mir reicht es einmal ;)
Ob Geschwister nötig sind als Spielpartner etc.habe ich mir nie Gedanken gemacht denn dass sie sich leiden können ist ja nicht sicher gestellt... Da ist unser kleiner doch besser dran, wenn er sich seine Spielkameraden im Freundeskreis selbst zusammen sucht. Wir sind letztes Jahr ins Eigenheim gezogen und hier bauen viele junge Familien neu, da wird er immer Gesellschaft haben.
LG und alles Gute