Mutter klammert nach Tod meines Vaters

Seit nun sechs Jahren ist unsere kleine Familie den Grässlichkeiten meiner Mutter ausgesetzt. Ich war 49, als Vater starb, Mutter Baujahr 1932, ein Kind der Nachkriegszeit, schlecht ausgebildet, hat schon in frühen Jahren mich und meine Schwester Gegeneinander ausgespielt. Als junger Mann musste ich mir schon immer anhören, wenn Mutter mal nicht mehr kann, hätte ich mich zu kümmern. Mir wurde schon früh eingetrichtert, stirbt eines der Elternteile haben wir Kinder uns für die Eltern zu kümmern. Wollte ich auch, nur es hat mir keiner gesagt das man an einer solchen Aufgabe auch zerbrechen kann. Drei Wochen vor dem Tod des Vaters hatte es zwischen mir und Vater ein klärendes Gespräch darüber gegeben was gemacht werden soll wenn einer der Eltern geht. Mein Vater, mit ihm hätte es nie Probleme gegeben, warnte mich vor Mutter. Ich solle auf mich aufpassen, die Mutter erpresst viel mit weinen. Als Sohn denkt man doch bei einem solchen Gespräch an Streit zwischen den Eltern, aber nein, dieser Satz, pass auf Dich auf mein Jung, der sollte zu einen späteren Zeitpunkt an Bedeutung für mein weiteres Leben gewinnen.
Meine Frau war von Anfang an der erklärte Hauptfeind im Spiel der Grässlichkeiten der Mutter. Wenn dieser Mensch nicht da wäre, dann wäre ich als Sohn wieder bei ihr. Ich solle also auf mein eigenes Familienleben verzichten, damit sie eine Rundum Betreuung erhält. Offensichtlich wurde sehr schnell, dass die Mutter kaum etwas alleine Regeln kann, selbst kleinste Schreibereien endeten in einem Chaos. Sie gehört zum Typ Frau die jede Transaktion bei der Bank noch mit einem geschriebenen Überweisungsträger autorisiert. Daueraufträge sind ihr ein Gräuel und die Bank würde sich ja nur an ihrer Rente bereichern wollen. Ich habe das Spiel etwas über einem Jahr ausgehalten, kaum Freizeit für mich und meine Frau gehabt. Ein Einkaufstag reichte nicht, schon schnell wurde um das Wochenende gekämpft Aber ich brauchte das Wochenende um zu mir zu kommen. Ich war in der Zwickmühle, eigener Haushalt, Familie und die eigene Frau, und eben eine unmögliche Mutter, der Beruf mit seinem Druck am Arbeitsplatz, und eben diese Mutter, die immer mehr forderte. Es brauchte nicht zu lange bis der erste Zusammenbruch kam, 3 Monate brauchte ich um wieder zu mir zu kommen. Dann wieder diese Mühle, Mutter, Beruf, Familie. Zweiter Zusammenbruch, ich konnte nur noch in etwa 10 Stunden in der Woche Schlafen, die Gedanken kreisten immer nur um Mutter, ein Gefühl wie ein Schraubstock den man am Hals hängen hat. Ein Einsehen, Fehlanzeige, heftigste Streitigkeiten, ich konnten den Druck, der von Mutter ausging nichts entgegensetzen. Meine Gedanken kreisten in Schleifen durch meinen Kopf, das Gefühl Mutter dreht diesen Schraubstock zu, der an meinem Hals hing wurde größer. Resultat des Ganzen, sieben Wochen Reha, alter Job weg, erste Anzeichen, das auch meine Ehe kaputt geht. Eine Entscheidung muss her, ich habe mich von der Mutter getrennt, das ist jetzt sechs Jahre her, der alte bin ich nie mehr geworden. Meine 27-jährige Ehe konnte ich nicht mehr retten. Und ja, ich konnte meine Lebensfreude zurückgewinnen, ein neuer Partner trat in mein Leben. Mit Mutter habe ich seit sechs Jahren kein Kontakt mehr, sehe, aber das meine Schwester genau so leidet unter diesen Druck, diesen unmöglichen Forderungen eines Greisen Menschen, der nie gelernt hat seinen Kindern mal was Liebes zu sagen, nein, man hat mich geprügelt, wenn ich in der Schule nicht mitgekommen bin. Und genau dies kommt einen jetzt mit 54 Jahren immer wieder hoch. Dieser alter Mensch, der jetzt nach Hilfe schreit erwartet und fordert was ein, was wir, meine Schwester und ich nicht leisten können. Ich kann nicht vergessen, dass wir tagtäglich nur einen Menschen ausgesetzt sind, der nur fordert, erpresst, und jede Form von Familienleben zerstört. Und trotzdem, man ist und bleibt Sohn, will helfen, kann, aber nicht, weil man genau weiß man geht selbst an diese Aufgabe zugrunde. Und, gegenüber der Verwandschaft wird man als schlechter Mensch dargestellt, sie, die Mutter habe doch nie was schlimmes mit ihren Kinder gemacht. Ich kann diesen Spiel nicht entgegensetzen, bin ich wegen meinen Verhalten hier der schlechte Mensch? Mit keinem älteren Menschen habe ich Probleme, nur mit eben meiner Mutter. Stand heute weiß ich. Mutter ist krank, leidet an Double Bind, eine Form von Kommunikationsstörung, auch haben wir Kinder Schizophrene Züge erkannt bzw. haben uns bei einem Psychologen beraten lassen.
Und auch der Tod des Vaters rückt hier in einem anderen Licht. Hat er doch sein Marcumar abgesetzt und damit seinen Tod provoziert, eine Art von Suizid also! Aber auch ein Zeichen, das er mit dieser Frau nach über 50 Ehejahren überfordert war. Und damit muss man jetzt klar kommen

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Erstens: Allein vom Absetzen des Marcumars stirbt man nicht, sonst wäre mein Mann x mal gestorben, da er es mehrere Male absetzen musste bei Zahnbehandlungen und dgl. Umgekehrt wird ein Schuh draus - wenn man zuviele Tabletten nimmt, kann man durch innere Blutungen sterben.
Zweitens: Alles, was Du über Deine Mutter schreibst, klingt derart erschreckend angewidert, dass ich mich gerade frage, warum ihr überhaupt noch Kontakt habt. Brich ihn ab, im Interesse von euch beiden, bevor Du ihr noch das Kissen aufs Gesicht drückst. Ich habe sowas in 11 Jahren urbia noch nie geschrieben - aber auch selten sowas Schreckliches und Hasserfülltes gelesen(außer über Schwiegermütter). Ob es begründet ist, können wir nicht beurteilen, aber jede Medaille hat zwei Seiten.
Zieh Dich zurück und fertig. Gruß Moni

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Natürlich kann man vom absetzen sterben. Es kommt darauf an warum man es nimmt. Wenn man es ein paar Tage absetzt eher nicht. (Kann aber auch padsieren) Aber wochenlang schon.
Und eigentlich sollte man vor Operationen dann eine Blutverdünnung spritzen.

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Ich habe das so verstanden, dass er den Kontakt schon vor Jahren abgebrochen hat #kratz

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Puh. Ich bin immer wieder erstaunt, wie erwachsene gestandene Menschen, wenn es um ihre Mamas geht, wieder zu Kleinkindern werden.

Natürlich hilft man sich in der Familie. Aber nicht um jeden Preis und schon gar nicht unter Selbstaufgabe.

Mein Vater ist erst seit kurzem tot und meine Mama ist auch sehr unselbständig. Sie versteht einfach nicht, dass ich neben zwei Kids und Vollzeitjob keine Zeit finde, um sie täglich zu Ärzten zu begleiten, irgendwelche Supports anzurufen oder Handwerker in 10 Minuten zu besorgen.

Ich erledige alles, was mich nicht groß belastet, sofort. Andere Dinge müssen warten.

Ganz schlimm ist auch dieses ewige Gejammere, wie schlecht es ihr doch geht. Sie ist einfach wehleidig und ich bin genau das Gegenteil (was mich nicht umbringt, macht mich stark). Gerade deswegen ist es für mich schwer auszuhalten, wenn sie wieder so maßlos übertreibt.

Ich versuche zu helfen, aber im Rahmen meiner Möglichkeiten. Sie könnte jederzeit bei uns einziehen. Gar kein Thema. Aber ich fahre nicht täglich zu ihr. Das schaffe ich zwischen Arbeit und Kinderabholzeit nur unter größtem Zeitdruck. Und sehe es nicht ein, wenn es kein Notfall ist.

Allerdings war meine Mama eine sehr liebevolle und ich kann nichts negatives berichten.

Dein Fall ist ja durch euer Verhältnis ganz anders.

Was willst du nun tun? Kontakt zu ihr aufnehmen? Ich würde es tun. Vermutlich wird sie nicht mehr lange da sein. Du könntest es sonst bereuen.

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Fake du Frischling

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1. Deine Mutter ist ein Kriegskind, sie hat die prägenden Kindheitsjahre in den Wirren der Kriegszeit verbracht.
2. Sie ist 86, klar dass sie nicht mit der Zeit geht (gibt auch andere, ich weiß)
3. Hör auf, sie für ALLES verantwortlich zu machen!! Du bist ein erwachsener Mensch, suhl dich nicht in der Opferrolle, sondern übernehme Verantwortung für dein Leben!
Du hättest nicht x mal "zusammenbrechen" müssen, sondern schon vorher klare Grenzen ziehen können. Deine Ehe ist sicher nicht an deiner Mutter gescheitert, sondern an anderen Dingen.
4. Du schreibst, dass du seit 6 Jahren unter den "Grässlichkeiten" deiner Mutter leidest, seit dein Vater tot ist--dann schreibt du aber, dass du seit 6 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr hast #kratz Wann willst du denn da alles für sie gemacht haben, erklär mir das mal #gruebel

Nette Geschichte, aber leider aufgeflogen.

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Hallo,

ich hab jetzt aufgehör zu lesen. Du kommst mit 1000 Gründen, warum Du nicht helfen willst, aber nicht ein Argument, wie Du die Sache angehen kannst. Wenn Du Dich nicht kümmern willst, dann musst Du eben kümmern lassen. Es gibt Pflegeheime, Pflegedienste, da wird wohl etwas dabei sein! Aber Vorsicht, das geht oft an das Ersparte des Bedürftigen.

LG