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Hallo,

"Als wir ankamen sagte sie ...ich habe nicht den richtigen Schlüssel ich komme nicht rein. "
Und dann bietest du deine Hilfe nicht an, es mal zu probieren?

" Ich wußte davon nix, dass keiner zu Hause ist."
Das geht dich auch erst einmal nichts an.

" Die Mutter meldete sich dann endlich auf dem Handy der Kleinen wir sind gleich da. Halbe Stunde später wir stehen vor der Tür...NIX:"
Fährst du nie Auto? Aus fast da kann schon mal dauert noch werden.

"Sie wurde sehr traurig und hat gesagt, dass sie schonmal die ganze Nacht auf dem Flur warten musste, weil sie keinen Schlüssel hatte. Ist ein Mehrfamilienhaus..."
selbstverständlich sollte man Kindern glauben aber das ABER sollte man im Hinterkopf behalten. Kinder haben eine andere Wahrnehmung! Und die Wahrnehmung der Zeit ist bei vielen Erwachsenen noch so eine Sache.
Behalte das im Hinterkopf sei aber vorsichtig mit der Schublade, in die du die Mutter steckst.

" aber selbst wenn, die Kleine hätte zwei Stunden allein zu Hause gesessen"
Und? Die Aufsichtspflicht richtet sich nach der Reife des Kindes, nicht nach dem Alter. Man müsste also das Kind kennen.

" Ich würde nicht wegfahren, wenn mein Kind nicht zu Hause wäre, da wir keine Zeit ausgemacht hatten"
Ich schon, ich schreibe aber Zettel, welche immer an der gleichen Stelle liegen.

"Ihr Papa wohnt weit weg, den sieht sie ganz selten und ihr Bruder wohnt bei seinem Vater, also eher weniger intakte Familienverhältnisse."
Ob die Mutter und der Vater noch zusammen wohnen und ob alle Kinder in einem Haushalt leben besagt gar nichts darüber aus ob die Familie intakt ist oder nicht.

"Interpretiere ich was rein, bin ich einfach zu überfürsorglich?"
Keine Ahnung! Fakt ist du hast ein Bauchgefühl und der Bauch ist ein zweites Gehirn. Es ist ratsam wenn Bauch und Kopf zusammenarbeiten.
Notier dir deine Beobachtungen so genau wie möglich und wenn der Stapel dicker wird gehst du damit zum Kinderschutzbund und wenn er noch dicker wird zum Jugendamt.

Gruß Sol

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Das ich den Schlüssel hätte ausprobieren können ist mir nachher auch aufgefallen, ich war in dem Moment einfach baff. So etwas kenne ich nicht von den anderen Freunden meines Sohnes. Und ich bin davon ausgegangen das sie schon öfter aufgeschlossen hat, da sie gleich sagte: das ist der falsche Schlüssel.

Und wenn aus wir sind gleich da...eine Stunde später wird, dann finde ich das bei einem Kind zu viel. Wie gesagt anderes Zeitempfinden. Und eine 7 Jährige zwei Stunden allein zu lassen, finde ich zu viel. So reif kann sie nicht sein, sonst hätte sie die Tür doch aufgeschlossen.

Ich werde es weiter beobachten und evtl. das Gespräch mit der Lehrerin suchen und meine subjektiven Erlebnisse schildern. Lehrer haben ja auch eine andere Sichtweise auf sowas und wann Alarmglocken klingeln sollten.

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Ich denke nicht, dass Du überfürsorglich bist, ich finde es zwar falsch, den Charakter einer Frau zu beurteilen, die man nicht kennt (Eigenbrödler etc), aber ich würde vermutlich einen eleganten Weg eingehen, um das Problem zu lösen:

Andere Freunde finden lassen. Bzw. das Kind nicht mehr nach Hause einladen, in der Schule können sie ja durchaus befreundet sein.

Es ist nicht Deine Aufgabe, Dich um fremde Kinder zu kümmern. Vielleicht würde ich noch das Gespräch mit der Schulleitung suchen, die im Zweifel die Behörden einschalten, aber ansonsten tatsächlich mich zurückziehen.

Es gibt nunmal solche Eltern und solche Eltern. Muss man nicht gut finden, aber akzeptieren und seine eigenen Schlüsse draus ziehen.

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Tja das ist leichter gesagt als getan. Si wohnt ja nur 5 min von uns und wir haben den gleichen Schulweg. Da mein Sohn nur Di-Do im Hort ist, geht sie Mo und Fr immer mit uns nach Hause wenn wir zu Fuß sind und beide fragen auch immer, ob sie zu uns kommen kann. Ich bin dann immer hin und hergerissen. Einerseits möchte ich nicht, dass die beiden soviel Kontakt haben, wegen evtl. schlechten Einfluss (ist eigentlich nur eine weit entfernte Vorahnung/Paranoia#zitter), aber anderseits tut sie mir Leid, weil sie kann ja eigentlich nix dafür, dass ihre Mum auf mich irgendwie nen komischen Eindruck macht.

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Natürlich kann das Mädchen für das alles überhaupt nichts, schade für das Kind, aber ich würde auch nicht billigen, dass ein Grundschulkind mit Baller-Spielen oder sonstiges in Berührung kommt, da würde ich meinen Sohn schützen.

Wenn sie Montags und Freitags mitkommen möchte, dann hat man dort eben Zahnarzttermine, Oma-Besuche, der Hund hat Geburtstag oder er bleibt am Montag auch im Hort und am Freitag beginnt das Wochenende und man macht mit Papa/Mama/Tante/Oma irgendwas.

Ich würde keinem der Kinder und auch nicht der Mutter sagen, dass Dein Bauchgefühl Dir sagt "Abstand halten", es wird nichts bringen, aber ich würde das ganze recht elegant umschiffen, indem Dein Sohn einfach keine Zeit hat bzw. andere Dinge anstehen.

Nach einigen Wochen hat sich das Thema vermutlich erledigt.

Versteh mich nicht falsch, ich bin nicht fürs Wegschauen bei relevanten Dingen wie Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung - und ich würde die Schulleitung informieren, dass Du aus genau den Gründen, die Du hier geschildert hast, ein seltsames Gefühl dabei hast und vorziehst, Dich zurückzuziehen. Es ist ja auch nicht Deine Aufgabe, zweimal die Woche ein Kind zu betreuen, welches Dir fremd ist. Wenn die Pädagogen Handlungsbedarf aus neutraler Sicht sehen, werden sie die nötigen Schritte einleiten.


Bauchgefühl ist nie Paranoia, wenn Du das machst, was Dir/Euch gut tut und den Rest vermeidest, wird sich das Gefühl auflösen und Du wirst merken, dass Du es richtig gemacht hast.

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Ich finde es überhaupt kein Problem, wenn eine 7 jährige, die schon zur Schule geht, ein paar Stunden allein zu Hause ist. Ich finde es eher befremdlich, dass das für die typische Urbia-Mutter unvorstellbar ist, einen Erstklässler länger als 3 min allein zu lassen. Fast jedes Kind in dem Alter, was ich kenne, war schon 2 oder 3 Stunden allein zu Hause. Ein normal entwickeltes Kind kann sich durchaus so lange verantwortungsvoll allein beschäftigen (spielen, Hausaufgaben machen, vorbereitetes Essen essen etc) ohne dass irgendetwas Schlimmes zu Hause passiert.
Man muss als Mutter die Hausaufgaben auch nicht überwachen, das bekommen die Kinder in der Regel auch allein hin.
Und es ist definitiv auch nicht verwerflich, wenn die Mutter wegfährt, bevor das Kind nach Hause kommt!
Allerdings sehe ich es wie du, dass man dann als Mutter oder Vater telefonisch erreichbar sein muss und im Notfall innerhalb kürzerer Zeit zu Hause eintreffen können muss.

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Hallo,

das arme Kind. Wahrscheinlich hätte ich der Mutter gesagt, daß sie das Kind beim nächsten Vorkommnis beim Jugendamt abholen kann, bzw. auf der nächsten Poliziedienststelle. Wobei das wieder unfair dem Kind gegenüber wäre #schwitz

LG und Du hast alles richtig gemacht!