Guten Abend.
Es geht um die Schulfreundin meines Großen (7 Jahre). Die Kleine ist im letzten Kindergartenjahr in unsere Stadt gzogen und seitdem mit meinem Sohn in einer KiGa-Gruppe bzw. jetzt 1. Klasse.
Ihre Mutter war im Kindergarten schon sehr distanziert allem gegenüber und war hmmm Eigenbrödler... Naja heute kam die Kleine wieder mal nachmittags zu uns zum spielen und als wir zwei Stunden später los wollten, haben wir sie extra nach Hause gebracht, sonst läuft sie allein (5 Minuten von uns weg). Von der Schule geht sie auch allein nach Hause (ca. 15 Minuten zu Fuß)
Als wir ankamen sagte sie ...ich habe nicht den richtigen Schlüssel ich komme nicht rein. Die Mutter war mit ihrem Freund weggefahren und ging nicht ans Handy. Ich wußte davon nix, dass keiner zu Hause ist. Die Mutter ist wohl sehr kontaktscheu. Ich muss dazu sagen im Sommer wurde die Kleine zum Geburtstag eingeladen und die Mutter hielt es nicht für nötig zu- oder abzusagen. O-Ton zur Erzieherin: Wenn ich gewollt hätte, dass sie da hingeht hätte ich schon bescheid gesagt.
So keiner zu Hause. Dann hab ich sie wieder mitgenommen. Die Mutter meldete sich dann endlich auf dem Handy der Kleinen wir sind gleich da. Halbe Stunde später wir stehen vor der Tür...NIX: Sie wurde sehr traurig und hat gesagt, dass sie schonmal die ganze Nacht auf dem Flur warten musste, weil sie keinen Schlüssel hatte. Ist ein Mehrfamilienhaus...
Nochmal halbe Stunde später ist sie endlich da, steigt aus dem Auto und fragt: Ist was passiert? Ich so ja wir warten sie hat wohl nen falschen Schlüssel. Ich muss dazu sagen, ich habe die Schlüssel nicht ausprobiert, aber selbst wenn, die Kleine hätte zwei Stunden allein zu Hause gesessen. Ihr Schlüssel hätte also gepasst, aber scheinbar hatte sie das nicht geübt.
Ich habe zur Mutter nichts weiter gesagt und auf gute Miene gemacht, vielleicht war es doch nur ein Missverständnis und die Kleine hat gelogen mit ihrer Geschichte, aber ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl. Ich würde nicht wegfahren, wenn mein Kind nicht zu Hause wäre, da wir keine Zeit ausgemacht hatten. Sie geht dann halt irgendwann los. Das Mädchen ist sonst eigentlich ganz pfiffig und auch nicht auffällig in der Schule. Ihr Papa wohnt weit weg, den sieht sie ganz selten und ihr Bruder wohnt bei seinem Vater, also eher weniger intakte Familienverhältnisse.
Interpretiere ich was rein, bin ich einfach zu überfürsorglich?
Ich wollte mir das mal von der Seele schreiben... Danke fürs lesen.
Wie seht ihr das?
Hallo,
Ich kenne so einen ähnlichen Fall. So Kinder tun mir sehr leid. Keinesfalls würde ich das Kind alleine heimschicken, wenn ich von den Verhältnissen wüsste. Es ist wahrscheinlich nicht so einfach, die Mutter auf ihr "sorgloses" Verhalten anzusprechen. Wie man herausfinden kann, ob das Mädchen lügt, weiß ich nicht so recht. Bei unserem "Fall" handhabe es mit dem Kind so, dass es immer so lange bei uns bleibt, bis es von der Mutter oder Oma abgeholt wird. Die Mutter des Mädchens kriegt ihr Leben nur schwer auf die Reihe und ist wohl auch in Therapie, aber es ist kaum mit ihr zu reden. Hilfe von uns will sie keine, ist aber ganz froh, dass ihre Tochter bei uns fast ein zweites Zuhause hat. Das Kind ist auch nicht kompliziert oder anspruchsvoll, so dass es gut, stand aber im Ruf zu klauen. Bisher war bei uns aber alles okay.
Ob dir das hilft, weiß ich nun nicht so genau 😏
Liebe Grüße
Judith
Nein Du bist nicht überfürsorglich. Ein kleines Mädelchen so sich selber zu überlassen, finde ich unmöglich - und wahrscheinlich hätte ich nicht ganz so zurückhaltend reagiert wie Du, bin da eher spontan.
Ich habe auch schon Nachbarskinder eingesammelt, die vor der Tür standen - aber da war jedesmal ein triftiger Grund vorhanden und die Kinder wussten von den Eltern, dass sie notfalls immer bei mir klingeln können - aber das war ja bei euch nicht der Fall.
Beobachte das mal weiter - und wenn es nochmal vorkommt, würde ich die Frau mal fragen, ob sie Hilfe braucht....wenn sie nein sagt, würde ich wohl schon erwähnen, dass ich eher denke schon, da man eine Siebenjährige wirklich noch nicht stundenlang alleine lässt. Da kann schon einiges schiefgehen. Hab ich mit meinen Kindern nie gemacht und meine Tochter macht es mit ihrer Tochter nun erst, seit sie 11 Jahre alt ist. Da will sie auch nicht mehr überall mit hin.
LG Moni
Oh nein, wie traurig. Die arme Maus.
Ich würde es wohl auch beobachten und meine Hilfe anbieten. Wenn das nicht fruchtet, wäre ich wohl geneigt, das Jugendamt einzuschalten.
Danke für eure Meinungen. Die Mutter hat wahrscheinlich nicht begriffen, wie ich die Situation aufgefasst habe, aber dann sehe ich wohl leider doch keine Gespenster. Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Mutter etwas desinteressiert ist an der Kleinen.
Ich versuche auch sie halt ab und an etwas auszufragen über die Verhältnisse zu Hause. Damit ich mir vielleicht nen Reim drauf machen kann. Aber Kinder geben ja Situationen auch nicht unbedingt immer so wieder, dass sie den Tatsachen entsprechen. Aber wenn halt öfter Bemerkungen kommen, was sie alles zu Hause darf...Sie kann am Wochenende abends auch mal open end Fernsehen (FSK16), spielt Ballerspiele mit ihrem 12-jährigen Bruder.
Sie ist auch bloß in der Schule bis 11.40 Uhr und isst kein Mittag und ist nicht nachmittags im Hort mit den anderen spielen (Hortplatz wäre in unserer Stadt kein Problem 55€/mtl.evtl. sogar förderfähig).
Wenn wir zusammen nach der Schule nach Hause gehen mit meinem Großen, bekommt er 1x die Woche ne kleine Pizza zu Mittag. Fragt man was es bei ihr gibt...ich glaub mama hat nicht gekocht. letztens als mein Mann den Großen abholte kam sie wieder mit und dann waren sie Burger essen, weil sie wieder so rumgedruckst hat. Beim 1. Mal in der Pizzeria hatte sie kein Geld mit und ich hatte ihr auch nix gekauft. Nachher schimpft die Mutter noch wegen falschem Essen und Geld rausschmeißen. Da hatte ich mir noch nichts dabei gedacht. Das eine Mal habe ich gesagt kommst um eins nach dem Mittagessen zu uns. Sie kam hatte natürlich nix gegessen und bei uns gegessen. Gut manche kochen auch erst abends warm und essen mittags kalt, was Kinder vielleicht nicht mögen, aber so oft? Wenn ich zu ihr sage: kommst nach dem Mittag, sagt mein Großer schon...mama bei ihr gibt es doch kein Mittag. Sie sagt denn aber auch nix dazu, wie: doch bei mir gibt es das und das.
Die Kleine tut mir Leid. Ich bin aber ganz ehrlich, auch wenn das für viele egoistisch ist. Ich möchte nicht das mein Großer solche Sachen von ihr übernimmt Filme Ballerspiele usw. je öfter die beiden zusammen sind. Klingt furchtbar ich weiß, aber er lässt sich schnell beeinflussen.
ich verstehe nicht so ganz, was genau ausgemacht wurde.
Wusste die Mutter, dass ihr das Kind zu einer bestimmten Zeit nach hause bringt?
Nein. Die Kleine hatte einen Schlüssel, mit dem sie aber nicht umgehen konnte, und konnte los wann sie wollte. Sie hat seit Weihnachten auch an Handy da war auch kein Anruf drauf von wegen wir sind losgefahren um deinen Bruder abzuholen. Der wohnt in der nächst größeren Stadt sodass sie mind. 2 Stunden unterwegs waren. Wie gesagt wenn mein Kind woanders zu Besuch ist und ich nicht weiß wann sie wiederkommt ob nu nach 2, 3 oder 4 Stunden fahr ich nicht weg und sag nicht Bescheid. Sonst hat die Mutter gesagt die Kleine muss bis dann und dann zu Hause sein. Heute nicht. Und da wir nach zwei Stunden spazieren wollten, haben wir sie nach Hause gebracht
Dann kann das ganze aber auch einfach ein missverständnis sein.
Es ist ja unerheblich, wie du es hältst, wenn die Kleine gewohnt ist auch einmal 2 Stunen alleine zu sein, ist es vielleicht einfach ein Versehen mit dem Schlüssel, der nicht passte.
Wahrscheinlich wäre es sinnvoller gwesen, gerade wegen der weiteren Entfernung jetzt nicht auf eine bstimmte Zeit zu achten, sondern das Kind einfach mit nach Hause zu nehmen und zu sagen, die Eltern sollen es abholen.
Ich finds auch schlimm. Mir ist das mit der großen auch ein paar mal passiert, dass sie vor der Türe stand. Einmal ganz schlimm da haben Sie befreundete Eltern VOR dem Haus aus dem Auto aussteigen lassen und sind weg und sie konnte ewig nicht rein. Ich merke sie hat ein Trauma. Also sie reagiert immer noch total hilflos und verliert den Mut wenn sie mal den Schlüssel vergisst und warten muss mit 15 ! Sowas zu lesen bricht mir echt das Herz.
Alter Falter mir wird Grad echt anders man wartet bis das Kind im Haus ist was sind das denn für Einstellungen
? was ? verstehe den text nicht.
Hallo,
für mich ist das Verwahrlosung. Man kann keine 7 Jährige stundenlang allein lassen und eine Nacht vor der Tür schlafen geht wohl gar nicht. Mir fehlen die Worte.Die Mutter kümmert sich nicht gut und in keinster Weise ausreichend um ihr Kind.
Ob das Jugendamt eingreift, weiß ich nicht. Aber ich finde es ist eine Vernachlässigung.
LG
Carola
Finde ich auch. Mit 7 kann ein Kind ausserdem überhaupt nicht allein zuhause sein, ausser mal einige Minuten zum einkaufen gehen.
Das kommt ja wohl auf die Reife des Kindes sowie die richtige Erziehung an! Ich konnte mit sieben problemlos mal eine Stunde allein zuhause sein und mein Sohn auch!
Hallo,
ich denke, im Zusammenspiel Eltern - Kind gibt es sehr viele verschiedene Varianten, die mitunter gut funktionieren und das es falsch ist, von sich immer auf andere zu schließen.
Bei uns war es so, als die Kinder klein waren, dass immer jemand daheim war und die Kinder nie alleine waren. Aber wir waren eben auch in der priviligierten Situation, dass wir unsere Arbeitszeiten so gestalten konnten, dass wir keinen Leerlauf hatten, eine verfügbare Oma, einen großen Freundeskreis und nette Nachbarn ... Traten Engpässe auf, waren die problemlos zu überbrücken.
Aber es gibt auch andere Konstellationen, die funktionieren und auch Elternteile, die ihren Kindern nicht so zugewandt sind. Die "extremste", die ich kenne, war eine alleinerziehende Mutter hier im Dorf (ehemalige Mitschülerin), die ab 18 Uhr im Service eines Restaurants arbeitete und ab 17.30 aus dem Haus musste. Da war es wirklich so, dass die Kinder ab allerfrühster Grundschulzeit (das zweite ab Kindergartenalter) wirklich ab abends 17.30 auf sich alleine gestellt waren, selbst aßen und sich ins Bett brachten - bis die Mutter wieder daheim war. Bei uns wäre das im Chaos geendet, aber die Mädchen haben das super gemeistert, waren früh sehr selbstständig und haben am Ende sogar Abi gemacht (ohne große Unterstützung ). Hätte sie andere Möglichkeiten gehabt, hätte sie das vermutlich auch anders geregelt, aber sie wollte eben wieder für ein solides Einkommen sorgen und tagsüber für die Kinder da sein.
Ich persönlich sehe den Vorfall nicht ganz so dramatisch. Ich finde es gut, dass du das Kind heimgebracht hast - von der Mutter erwarten, dass sie mittags daheim ist, wenn das Kind gar nicht da ist ... warum? Das finde ich übertrieben.
Ich denke auch, dass Kinder in dem Alter beginnen können, alleine zu sein. Ob das Kind wirklich "die ganze Nacht" vor der Tür saß - als Kind hast du ja ganz andere Zeitbezüge, v.a., wenn du Angst hast. Ich bin meinen Eltern mal verloren gegangen in dem Alter und in der Erinnerung ist es so, als ob ich mehrere Tage weg war, es war aber de facto eine knappe Stunde. Das Problem war ja, dass das Kind nicht mit dem Schlüssel umgehen konnte.
Mit 7 finde ich, ist schon das Alter, wo Kinder mal alleine bleiben können.
GLG
Miss Mary
Das Mädchen geht ja sonst auch immer allein von der Schule nach Hause. Ich weiß natürlich nicht, ob denn jemand zu Hause ist, schätze aber schon da die Mutti nicht arbeitet. Sie ist nachmittags um zwei zu uns gekommen und um sechs war ihre Mutter wieder da.
Vielleicht habe ich auch nur ein stereotypisches Klischee von ihr im Kopf was bei mir Vorurteile hervorruft.
Meinen Großen kann ich auch mal ne halbe Stunde allein zu Hause lassen. Das ist gar nicht mein Problem, aber dass sie nicht bescheid wusste und dann alleine gewesen wäre. Aber gut das handhabt bestimmt jeder anders. Und Kinder erzählen Sachen ja auch nicht immer mit allen Details.
Ich verstehe deine Sichtweise schon und ich war auch immer erstaunt, wie unterschiedlich die Sichtweisen und wie breit die Bandbreiten sind.
Meine Tochter (15!) war kürzlich mit der Schule bei einer Betriebsbesichtigung im Industriegebiet. Sie war das einzige Kind, das nicht abgeholt wurde, wobei man sagen muss, dass viele aus anderen Dörfern kommen, wo es aufgrund der Busverbindung nicht anders ging. Aber ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich sie (in Besitz einer Busfahrkarte) mittags abholen könnte oder sollte.
Es gibt Kinder, so traurig es ist, um die sich nicht so gekümmert wird ... Meien Freundin hat ein Nachbarskind ... das kam mal an einem Sonntagmorgen vor Sonnenaufgang zum Spielen und gemerkt, dass er nicht da ist, haben die Eltern, als es Mittagessen gab (und sie waren noch recht klein).
Das Krasseste was ich selbst erlebt habe, war der vierte Geburtstag meiner Tochter. Da war um 18.00 Uhr Schluss und ein Kind wurde nicht abgeholt. Es wurde 19.00 - wir konnten auch auf dem Telefon niemand erreichen, unser Kind wurde müde, das andere Kind wurde ängstlich und begann zu weinen ... gegen 20 Uhr haben wir überlegt, ob wir die Polizei rufen sollten, da wir eigentlich davon ausgingen, dass den Eltern was passiert ist. Um 20.30 kamen sie dann reingeschneit "voll die Zeit vergessen" ....
Jo. Wir hätten uns nach dem Geburtstag auch gerne auf die Couch geschmissen (hatten auch noch ein Baby zu versorgen), haben uns sehr ernsthaft Sorgen um die Eltern gemacht und kannten die noch nicht so gut, um zu wissen, dass das Masche ist. 
Eingeladen haben wir das Kind nach langem Überlegen trotzdem wieder, weil es ja nichts für seine bescheuerten Eltern konnte. 
GLG
Miss Mary