Mein Mann ist gestorben. Nun mit zwei Kindern allein

Ich schreibe,da ich hoffe Austausch zu finden. Mein Mann ist nach einer qualvollen Krebserkrankung im November 2017 gestorben. Ich bin nun mit meiner Tochter (2 Jahre) und meinem Sohn (4Jahre) allein. Mit den Schwiegereltern habe ich kein gutes Verhältnis und meine Eltern sind auch schon vor 17 Jahren gestorben. Ich bin 38 Jahre und mein Mann war 36. Es ist zur Zeit fast nicht auszuhalten, was uns als junge Familie wieder fahren ist. Neben dem Verlust meines Mannes, ist dieses bescheidene Verhältnis zu meinen Schwiegereltern ein grosses Problem. Ich musste den Kontakt nach der Beisetzung abbrechen, da meine Schwiegermutter mich als undankbar bezeichnet. Es ist sehr schlimm, da auch meine Kinder nun damit Oma und Opa verlieren.
Zur Zeit stabilisiert mich ein wenig das Wissen, dass ich eine Mutter Kind Kur machen werde. Ein paar Freunde stehen mir zur Seite. Jetzt muss ich anfangen, die Wohnung auszumisten. Ich halte es nicht mehr aus, immer die Sachen meines Mannes um mich herum zu haben.

Wer ist in einer ähnlichen Situation? Ich wünsche mir Austausch mit Frauen, Müttern, denen es genauso ergeht/erging.
Danke schon einmal.

LG Fritzi

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Hallo,

mein Beileid zum Tod deines Mannes. Ich selbst habe mit anderen Verlusten gelernt umzugehen.

Meine Freundin hat ihren Mann auch an der Krankheit verloren. Sie steht mit 4 Kindern (damals alle unter 10) alleine da.

Es war und ist für sie und die Kinder eine schwierige Zeit, allerdings hat sie ihre Eltern und Schwiegereltern an der Seite sowie viele Freunde.

Was ihr aber in der ersten Zeit geholfen hat war eine Kur mit den Kindern. Ich wünsche dir, dass du auch von der Kur positive Erlebnisse und einen kleinen Blick in die Zukunft mitnehmen kannst.

Letztendlich kann ich dir nicht helfen, aber ich wünsche dir und deinen Kindern alles liebe. Findet euren weg der Trauer und lässt deinen Mann in euren Herzen weiterleben.

VG

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Mein herzliches Beileid. Es tut mir sehr leid, was Du gerade erleben musst. Schade ist allerdings, dass Du keine Familie hast, in der man zusammenhalten und so ein schlimmes Ereignis gemeinsam verarbeiten kann. Auch für die Schwiegereltern ist das doch ein grausames Ereignis. Schwierig, wenn man da streitet, anstatt zusammenzuhalten und die Kinder nun auch noch die Großeltern verlieren, was für sie sicher auch schlimm ist. Kann man da garnichts mehr retten oder ist euer Verhältnis schon immer schlecht?
Ich habe meinen Mann vor fast 3 Jahren verloren und hatte Gottseidank meine Tochter mit Familie, die mir halfen - und auch Freunde.
Aber - letztendlich bist Du immer alleine und musst damit klarkommen, ist leider so.
Schau mal, ob Du dort Frauen in Deiner Lage findest, habe ich gefunden
http://verwitwet.de/baseportal/home
Ist speziell für Frauen, die jung Witwe wurden.
Alles Gute für euch.
Liebe Grüße von Moni

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Was ich noch ergänzen möchte: Man sollte Worte nie auf die Goldwaage legen, die rund um so einen tragischen Verlust fallen. Es ist auch ganz sicher nicht alles so gemeint, wie es gesagt wird. Wie erwähnt, es ist eine absolute Ausnahmesituation, wo nie jemand sagen kann, wie er reagieren würde und was er evtl. redet. Eine Überreaktion ist für den Moment verständlich, aber vielleicht überlegst Du es Dir im Sinne Deiner Kinder nochmal, ob man einen Konsens finden könnte.
LG

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Erstmal mein herzliches Beileid

Ich bin nicht in solch einer Situation, trotzdem weiß ich, wie schlimm so ein Verlust ist.
Ich kann dir für dich ein Trauercafé empfehlen. Das wird in aller Regel in jeder Gemeinde angeboten
Dort findest du definitiv Leute zum Reden. Es ist total ungezwungen und wenn du einfach nur dort sitzen möchtest um raus zu kommen ist das genauso ok wie sich auszutauschen

Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft

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Das tut mir so leid für euch. Ich wünsche dir viel Kraft und Gesundheit.

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Hallo,

das tut mir sehr leid, meiner herzliches Beileid.

Ich war nie in dieser Situation, aber mein Mann war das Kind aus so einer Situation, seine Mutter ist mit 36 an Krebs gestorben und sein Vater stand mit 4 Kindern allein da.
Leider ist mein Schwiegervater jemand, der der Meinung war, dass ihn alle im Stich gelassen haben.
Ich glaube, die Familie war einfach hilflos und wusste auch nicht, wie mit der Situation umzugehen war, wohnte auch weiter weg. Dazu dann seine Verbohrtheit (alle Welt ist schlecht).
Auch hat er nie Hilfe für sich und die Kinder angenommen. Ist im Grunde bis heute traumatisiert, wodurch mein Mann und seine Geschwister zur restlichen, recht großen Familie (mein Schwiegervater hat/hatte 6 Geschwister) nie Kontakt hatten.

Was ich damit sage will: versuche für deine Kinder und deine Schwiegereltern eine Lösung zu finden. Alle sind traurig, alle sind hilflos.
Gerade in dieser Situation sollte man füreinander da sein.

Alles Gute für euch!
sonntagskind

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Ich habe keine Erfahrung, aber ich wollte nicht einfach weiterklicken, sondern dir mein Beleid aussprechen und viel Kraft wünschen!

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Erstmal fühle dich ganz fest gedrückt.
Ich kann dir nur ein paar Eindrücke und Erfahrungen aus der Perspektive des Kindes berichten und wie ich nach Verarbeitung mit über 30 Jahren Abstand drauf schaue. Als mein Bruder und ich klein waren, wurde von heut auf morgen unser Vater durch ein Gewaltverbrechen aus dem Leben gerissen. Es war damals sowohl für uns als auch für seine Eltern eine unfassbare Situation. Obwohl meine Mutter auch mit meiner Oma Differenzen hatte, hatten sie irgendwie einen Weg gefunden sich zu verstehen. Für uns Kinder war das sehr wichtig, gerade der Kontakt zum Opa. Es fühlte sich wie ein Vaterersatz an... Ich denke das Problem ist momentan, dass ihr als auch die Eltern deines Mannes erstmal mit diesem Verlust fertig werden müsst. Vielleicht ist mit einem paar Wochen Abstand ein Annäherungsversuch möglich? Oder du schreibst einfach deine Gedanken in einen Brief? Manchmal sind geschriebene Worte die bessere Wahl, um eine Aussprache zu starten. Was meiner Mutter geholfen hatte, war, glaube ich, dass sie eine ebenso alleinerziehende Frau als Freundin hatte, mit der sie dann auch in Urlaub und auf Kurztrips gefahren ist. So gab es wenigstens irgendwie auch Ablenkung und keiner musste sich zu allein fühlen. Wir sind in den Ferien auch oft bei den Großeltern gewesen. Das war für uns immer besonders wertvoll, denn das waren unsere kleinen Freiheiten. Meine Mutter klammerte leider nach dem Verlust sehr stark, machte allerdings auch nie eine Therapie oder der gleichen um alles aufzuarbeiten.
Es ist toll, dass du bald eine Kur hast. Wenn man sie maßvoll angeht, kann man sich sehr viel rausholen. Nimm und genieße jeden Moment, wie er sich ergibt. Und traue dir zu, wieder Genuß und Zufriedenheit zu fühlen. Dein Mann hätte es sich garantiert nicht anders gewünscht.
Alles Gute!

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Hallo!

Mein Mann ist 2016 völlig überraschend mit 36 Jahren gestorben, unser Sohn war zum Zeitpunkt 8 Jahre alt! Du kannst mich gerne anschreiben!
LG Jenny

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Lass Dich drücken, es tut mir so leid für Euch!

Mein Mann ist vor 10 Monaten ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben.

Das waren die Kinder 9 und 12.

Kannst Du Dir vorstellen, das Gespräch mit den Schwiegereltern zu suchen? Es ist eine schlimme Situation, in der alle sehr anders reagieren.
Kannst Du neue Bekanntschaften aufbauen oder bestehende vertiefen?

So blöd es JETZT klingt, Ihr müsst auf Dauer soziale Kontakte auf - und ausbauen. Auch wenn es jetzt erstmal schwer fällt.

Ich wünsche Dir alles Gute!!!

Tine