Sehr ländliches Leben mit Kindern

Hallo zusammen :)

Dieser Beitrag geht votallem an die, die sehr ländlich leben (ähnlich wie wir...)

Kurz mal dir Fakten. Wir leben in einem knapp 400 Seelen Dorf, hier gibt es keinen Kiga/Schule. Hier gibt es eine Gaststätte, ein Hofcafe und einen Schlachter. Das war es.
Wir haben eine zweijährige Tochter und ein Geschwisterchen ist unterwegs...
Derzeit leben wir in meinem Elternhaus (sind dort auch glücklich :)) und ich finde es sehr schön, dass die Kleine Oma und Opa vor Ort hat.

Nun ist es so, dass in ihrem Jahrgang ein einziges weiteres Kind ist vor Ort.
Wir haben hier dann noch 2 kleinere Kinder (1 Jahr/4 Monate). Größere kann ich nicht sagen... Ich meine es sind noch 2, die 3 Jahre alt sind.
Nun wollten wir eigentlich hier wohnen bleiben.
Aber mir geht dennoch die Frage nicht aus dem Kopf, ob es "das richtige" ist.
Versteht ihr?
Wie ergeht es euch, die so ländlich wohnen wie wir?

Ich bin hier aufgewachsen und fand es sehr schön. Hatte aber auch mehr Kinder in meinem Alter.
Wobei meine Eltern mich auch oft in den Nachbarort (3 km/bzw.5km) mit dem Auto gefahren haben.

Vielleicht berichtet ihr mal eure Gedanken/Erfahrungen... Was ihr schön findet, was euch stört, ob ihr es anders handhaben würdet (also woanders hin ziehen würdet, wenn ihr die Möglichkeit hättet )
Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken :D
Es gibt ja überall Vor-und Nachteile...

Vielen Dank für eure Meinungen :)
LG mery

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Mach Dir keine Gedanken.

Wenn Ihr als Familie glücklich ist, dann sind es eure Kinder auch.

Dann spielt man später halt mit den "kleineren" Kindern bzw. den größeren. Das macht Kindern gar nichts aus.

Und in Kindergarten und Schule haben sie dann doch genug Kontakte und es wird sich auch verabredet.

Ich finde immer, die Familie - und da in erster Linie Mama und Papa - müssen das Leben lieben, dann ist es auch das beste für die Kids.

Alles Gute für euch.

Viele Grüße
mari

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Danke dir für deinen lieben Beitrag :)
Wie gesagt, ich bin hier sehr gerne groß geworden und liebe "das abgeschiedene Leben". Hier hat man halt Platz und die Nachbarn gucken einen nicht auf dem Tisch beim Essen (so ein Leben wäre für mich persönlich gar nix-weil ich es wohl nicht so kenne, denke ich).
Aber man macht sich ja doch schon seine Gedanken.
Wir könnten einen Ort weiter ziehen, wo Kindergarten/Schule sind. Aber dann wachsen die kleinen ohne Großeltern auf (auch, wenn man natürlich nie weiß, wie lange sie da sind...).
Aber das Leben dort wäre "teurer", da wir ja ein Haus kaufen "müssten". Hier nicht, bzw.wir überlegen anzubauen,etc...

Naja. Ich schweife jetzt ab...

Danke nochmal für deinen netten Beitrag!

LG Mery

8

Ich bin auch auf dem Land groß geworden und fand es scheiße ;-). Aber das hatte auch viel mit meiner Herkunftsfamilie zu tun. Kinder gab es da nämlich auch.

Ich hätte gern ebenso abgeschieden gewohnt, wie Ihr jetzt - oder in der Stadt.

Jetzt wohne ich in einer vollgepackten Stadt in einer kleinen Karnickelbuchte #rofl - Hier gibt es einen Haufen Kinder, die sich alle nicht kennen, weil sie in die Ganztagsschulen gehen und darum meistens nur mit Schulkameraden abhängen.

Ist auch ok. Mein Kind ist glücklich und freut sich, wenn es zuhause still und nicht so voll ist, wie in der Schule.

Alles ist ok, wenn die Eltern und Kinder das mögen. Wir sind hier zuhause (wohnen seit 9 Jahren in unseren 50 qm) und lieben es. Wir ziehen definitiv nicht um.

Und genau so liebt Ihr es da - wenn Dein Kind sich verabreden will, musst Du es hinkarren, aber hier muss man die kleineren Kinder ebenfalls bringen und holen. Das ist also völlig gleich. Ansonsten ist die Freiheit der Natur viel wertvolle als andere Kinder, finde ich.

Spielpartner finden sich immer - und je weniger Kinder insgesamt, umso weniger Gezanke und Ausschließen von anderen. In kleineren Gruppen, auch altersgemischt, spielt man einfach besser.

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3

Hi,
wir wohnen auch ländlich (1200 Seelen) in einem Neubaugebiet mit vielen Kids.
Die Eltern sind fast alle zerstritten, Kids dürfen nicht miteinander spielen, etc. etc.
Meine Kids haben Freunde außerhalb und auf der weiterführende Schule wohnen die Kind im Umkreis von 20-30 km, dann ist es auch nicht mehr in Fussgängernähe.

Sicherlich ist meine Tochter Eifersüchtig, wenn sie sagt, das die Nachbarschaft bei ihrer Freundin soooo toll ist.
Aber das ist heutzutage eher schon ein Glücksfall.

Geniesst eurer Leben und fertig.

lg
lisa

7

Danke dir für deinen Beitrag!
Ja. Das habe ich auch mal gedacht. Wir wollten ursprünglich im Neubaugebiet bauen, wo jetzt nur junge Familien leben.
Man kann Glück haben, man kann Pech haben, da steckt man nicht drin.
Und wie du erwähnst, mit den weiterführenden Schulen...
Stimmt. So war es bei mir auch. Meine beste Freundin wohnte 30km von mir entfernt ;(
Da habe ich mich mit keinem mehr aus dem Dorf getroffen.
Gut, dass du es noch mal erwähnt hast!

Danke und LG !

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Hi,
willst du in einen größeren Ort/Satdt wohnen, wo du schon dein Kind zum Spielplatz begleiten musst? Dann lieber zu Hause im Garten flitzen lassen.

Du weisst wo dein Kind ist, du kennst die Nachbarn und ist es nicht schön, wenn die Kids eine behütete Kindheit haben, auch wenn die Eltern mehr fahren müssen?

Die Kids werden größer, verabreden sich selber, bleiben nach der Schule bei den Mitschülern oder gar in der Stadt. Bei uns (Kinder sind 11) dreht sich eigentlich schon ab der 3. Klasse die Freizeit nur noch am Wochenende. Die meisten sind im Hort, beim Sport, Hobbys, etc. somit hat man sich eh kaum gesehen, da ist es dann auch egal, wo man wohnt.

grüsse
lisa

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Hallo
Wie ist denn die Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und können die Kinder die Strecke in die Nachbarorte später auch mal alleine mit dem Fahrrad bewältigen?
Ich bin als Grundschülerin in einer Nachbarschaft gezogen in der nichts wirklich war. Wohnhäuser halt. Einzig Freunde die auch dort wohnten konnten wir dann mal alleine besuchen. Bis die ersten Freunde einen Führerschein hatten, waren wir also komplett und für alles auf unsere Eltern angewiesen.
Ich, als ein Kind dass es kannte alleine zum Bäcker,.... zu laufen, fand das immer ziemlich doof. Ich habe es halt akzeptiert, ging ja quasi allen so.
Als Erwachsene sage ich aber klar: das will ich nicht wieder auf Dauer. Nicht nur wegen den Kindern, auch weil ich es selbst super finde das nötigste zu Fuß erreichen zu können.
Aktuell wohnen wir in meiner "Idealsituation", kleiner Ort aber alles vor Ort, Natur direkt vor Ort und in der näheren Umgebung größere Orte, ausreichende Bus Anbindung, Kinder können sich in der Umgebung gut frei bewegen.

LG

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Öffentliche Verkehrsmittel? Was ist da :D?
Ähm. Darüber sprechen wir mal nicht. Hier gibt's nen Schulbus :D das war es.
Joa. Ins Nachbardorf könnte sie mit Rad (3km). Ist auch ein ausgebauter Radweg...
Ich kenne es ja nicht anders, als alle Wege mit dem Auto fahren zu müssen. Einkaufen und sowas.
Genauso wie ich auch drauf angewiesen war bis ich mit 18 meinen Führerschein hatte, das meine Eltern mich fahren durften :D
Bestimmt hat es mich auch mal genervt. Aber es war halt so. Das würde aber einen Ort weiter nix ändern.
Discos gibt's hier mitlerweile gar nicht mehr... Da muss man schon in die Hauptstadt, die 40km entfernt ist...

Danke für deine Meinung!

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Ohje #schwitz Groß werden Kinder überall, glücklich sein kann man auch überall.
Und man sieht ja, du kennst es ja nicht anders. Wenn man wo reinwächst ist es natürlich nochmal was anderes.
Ich habe deine Antwort oben gelesen. Freunde die weiter weg wohnen haben meine Kidner auch, durch Hobbys,Schule,... Nur ist der Unterschied hier halt, sie kommen selbst mit Bus/Zug/Straßenbahn hin oder treffen sich eben mittig.
Alles nicht so einfach! Aber umziehen könnt ihr immer noch. Wenn gerade alles passt und ihr eventuell sogar Geld sparen könnt durch eure Wohnsituation ist das doch super. Vielleicht ergibt es sich in ein paar Jahren von selbst dass ihr umzieht. Vielleicht auch nicht.
Alles Gute!

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Wir wohnen nur in einem 600 Einwohnerdorf, mit Kindergarten.
Aber ich würde denken, daß den Kindern das nichts ausmacht. Es wird ja nicht so sein, daß das nächste Dorf irre weit weg ist.
Hier ist es auch so, dass auch schon sehr junge Kinder mit dem Rad ins Nachbardorf fahren (noch kleiner) um Freunde zu besuchen. Man kommt hier über die Radwege sehr sicher weg.
Ich würde vermutlich die Kinder in den Kindergarten geben (weiß ja nicht aus welchem Teil Deutschlands du kommst, bei uns gehen ALLE Kinder mit einem Jahr), aber spätestens mit 3 Jahren, dass sie auch die Möglichkeit haben mit den anderen Kindern tagsüber auch einfach mal rumtoben können.
Ganz ohne Kontakt fände ich schwierig, aber umziehen würde ich deswegen nicht, wenn es euch dort gut geht.

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Bei uns ist es gemischt, wenige gehen mit einem Jahr in die Krippe, die meisten mit Zwei und Ausnahmen mit Drei in den Kindergarten.
Unsere Maus geht mit zwei in die Krippe. Wir nehmen im Nachbarort am kinderturnen teil und gehen, wenn es passt in die krabbelgruppe :)
Kontakt hat sie also schon...

Danke dir!

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Wenn ihr da glücklich seid wo ihr jetzt lebt würde ich es ehrlichgesagt nicht ändern.
Natürlich wird alles mit Fahrerei verbunden sein.
Ich komme aus einem 2000 Seelen Dorf. Etwas größer als euer Dorf, aber auch hier gehörte die Fahrerei für meine Eltern hinzu.

Kindergarten/Spielgruppen gibt es dann vermutlich im Nachbarort oder? Dann ergeben sich da bestimmt auch Freundschaften. Wenn man eh zum Kindergarten fahren muss, wird man bestimmt dann auch irgendwann dort Spieleverabredungen haben. Andesrum werden euch dann bestimmt auch mal kinder besuchen.
Ich finde es nicht schlimm. In meiner Nachbarschaft gab es auch nie Kinder in meinem Alter. Unser Ort ist sehr weitläufig und öfters wurden wir auch gefahren.

Andere Freunde lebten in den Bauernschaften und wurden solange überall hingefahren bis sie alt genug waren. Für sie gehörte es auch zum Leben dazu.
Wegen der fehlenden Infrastruktur bzw der weiten Fahrwege wären die Eltern ja nie umgezogen.

Die weiterführende Schule war ebenfalls in einem anderem Ort und meine Eltern und die Eltern meiner Freunde müsste oft fahren. Aber ich habe es nie als Nachteil gesehen. Es gehörte einfach dazu.

Man muss es mögen sehr ländlich zu wohnen. Aber ich sehe das so:
Ihr seid glücklich.
Wer sagt euch, dass man in einem anderem Ort genauso glücklich ist? Man ist überall näher dran....aber hat vielleicht blöde Nachbarn, vermisst den Familienzusammenhalt oder oder...
Da müsst ihr natürlich schauen was euch wichtiger ist.

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Vielen Dank auch dir für deine Meinung :)
Ja genau, Spielegruppen gibt's im Nachbarort,dort gehen wir hin.

Letzten Endes käme für uns ja nur in Frage einen Ort weiter (3km) zu ziehen.
Alles andere ist wird nicht in Erwägung gezogen.
Dort hätten wir halt Kiga/Schule, Kaufmannsladen, Friseur, All sowss. Ist aber auch ein Ort von 2000 Einwohnern.
Weiterführende Schule müssendie Kinder auch mit dem Bus fahren.
Dort waren vermutlich mehr Spielkameraden vor Ort...

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3 km sind keine Strecke. Und wenn sie älter sind, sind 3km locker mit dem Rad zu bewältigen. Bei 3 km würde ich mir gar keine Sorgen machen.

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Hallo, wir haben auf dem Dorf gewohnt und sind jetzt extra mit unseren 3 Kindern (12, 10, fast 4) mitten in eine mittelgroße Stadt gezogen. Wir genießen es hier sehr. Kino, Bücherei, Geschäfte, Ärzte, div. Sportmöglichkeiten, alles in 5 Minuten Fahrradentfernung. Unsere Großen genießen das sehr und wir auch. Ich möchte nie wieder auf dem Dorf leben, viel zu eng, zu engstirnig, eben dörflich, ständig Autofahren, Fahrdienste für die Kids. Wir haben hier unbefangene, unvoreingenommene, nette Nachbarn, wurden herzlich aufgenommen, es geht locker zu - und trotz allem gibt es diese kleine Prise Stadt-Anonymität, ich schätze das sehr.
Für mich nie wieder Dorf und erst recht nicht Neubausiedlung.
Aber jeder mag es anders gerne.
VG

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Hi,

ich wohne akutell überhaupt nicht ländlich - echt nicht - in München.

ABER ich bin noch dorfiger als du groß geworden. Ein Kuhkaff mit 200-300 Bewohnern. Es gibt eine Gastwirtschaft die schon über 150 Jahre alt ist und mittlerweile sogar ein Blumenladen (keine Ahnung wer sich in das Niemandsland hin verirrt um Blumen zu kaufen???) keine öffentlichen Anbindungen (auser der Bushaltestelle für den Schulbus) und komplett umringt von Wald. Die nächste Hauptverkehrsanbindung ist 6 km entfernt. Ansonsten besteht das Kaff aus einer Hauptstraße von der einige wenige Seitengassen abgehen. Außer Einwohner und Besucher kein Verkehr da es kein Durchgangsort ist man muss bewusst hin wollen. Ich hatte in der Grundschule nur 2 andere Kinder im selben Schuljahresgang (die eine ist nicht mal 89er Jahrgang sondern 88er und mit 7 eingeschult worden).

Vorteile: Überfahren wird in solchen Käffern eher keiner - wo kaum ein Auto fährt und man Autos schon 2 km vorm Ortseingang hören könnte weil fährt ja sonst keins rum... 0 Gefahrenquellen bzgl. Straßenverkehr.

Ich kenne den direkten Vergleich zwischen "Zivilisation" und "Einöde" bzw. Stadt und Land. Anfang der 90er Jahre hätte man noch sagen können, man hat sich gegenseitig ausgeholfen und alles ist eine riesige Gemeinschaft... aber wir leben im 21. Jahrhundert und jeder ist sich nur noch selbst am nächsten. Wenn ich heute dahin zu Besuch komme und meine alten Nachbarn besuche lästert mich jede Seite zu vom feinsten, es wird nur noch übereinander hergezogen, geneidet und schlecht geredet.

Später wurde ich mit 10 Jahren in ein etwas größeres Dorf umgezogen... mit knapp 2000 Einwohnern wo es aktuell einen Bäcker, Kindergarten, Bank, Schlosser, Bauern, Metzger, Getränkemarkt und Zugverbindung gibt. Damals gabs dann noch einen Mini-Rewe und Grundschule. In dem Dorf gibts diverse Vereine von Schützenverein, Fussball, Tennis, Tischtennis, ein kleines Fitnesstudio, Musikschule sowas.

Jetzt bin ich in ner Metropole und hab ALLES in einem Umkreis von 2 km was das Herz nur so zu wünschen hat.

Komplett ins Einödland ziehen würde ich definitiv nicht mehr. Vor allem nicht für Kinder. Eine Kleinstadt sollte es schon sein, und wenn es nur etwas der Größe von Fürstenfeldbruck, Erding, Pfaffenhofen, Starnberg, Landsberg, Weilheim etc. ist. Aufm Dorf groß zu werden - insofern genug Kinder da sind mit denen man spielen kann ist bis man in die Pubertät kommt ok. Ab 10/11 Jahren wenn die Pubertät anfängt glaub mir ich sprech aus Erfahrung gibts nix schlimmeres als im Niemandsland zu versumpfen. Ich war ja schon froh das wir Vereine im Dorf hatten wo ich später war - ich glaub in dem Dorf davor weis nicht hätte ich mich vermutlich erhängt oder (war als Jugendliche depressiv veranlagt - daher ist das nicht als böser Scherz gemeint sondern ne ernsthafte Befürchtung)aus langeweile auf die Schiefe Bahn gekommen. Da man aufm Dorf immer auch mit Leuten befreundet ist die älter sind als man selbst (was in der Stadt eher selten der Fall ist als Kind) wird man aufm Dorf früher in Kontakt mit Drogen kommen (egal ob Zigaretten, Alkohol oder mittlerweile auch mehr)... ich meine ganz ehrlich ich fing deswegen aus Langeweile an mit 11 zu rauchen und mit 13 haben wir an verlassenen Orten gesessen und getrunken - weil man kannt immer wen der an so Zeug dran kam. Meine Mutter hat erst mit 16 erfahren das ich geraucht habe (habs auch ab da aufgegeben weils mich auch gelangweilt hat). Das ich nicht komplett abgerutscht bin war der Tatsache verdankt das ich in der Musikschule aktiv war.

Ich fand es furchtbar in dem Kaff festzusitzen und meine Freunde damals auch (auch wenn sie heute selbst Mütter sind und das Dorfleben als so ideal reflektieren - damals haben sie genauso drüber abgekotzt). Es war immer mit ner riesen Bettelaktion verbunden das wir mal alleine nach Augsburg ins Kino fahren durften mitm Zug der im Dorf hielt. Auch würde ich es heute als extrem aufwändig und anstrengend betrachten als Erwachsener mein Kind in einem Alter wo es eigentlich schon selbständig sein dürfte überall hinfahren zu müssen, weil die nächste Zivilisation mehrere km entfernt ist und auch die nächste Möglichkeit für Freitzeitaktivitäten weit weg ist -vom Einkaufsaufwand will ich mal gar nicht anfangen. Oder die Tatsache mind. 2 Autos haben zu müssen wenn einer arbeitet und der andere Taxifahrer spielen muss um Kinder zu Ärzten, Kindergarten, Freizeitaktivitäten etc. fahren zu müssen.

Der Stress der damit verbunden ist - die langeweile für Kinder (ich selbst mag die Ruhe aber Kinder brauchen action) ... lieber Stadtrand... man hat dennoch alles lebt aber so ruhig als wäre man aufm Dorf.

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Ganz so extrem wie du habe ich das Dorfleben nicht erlebt, auch wenn ich irgendwie nicht so richtig, trotz Vereinen, eingebunden war, weil es meine Eltern auch nicht waren.

Worüber ich allerdings gestolpert bin, ist deine Schilderung über Alkohol und Tabak. Obwohl man es bestimmt nicht verallgemeinern kann, aber mein Eindruck ist, dann im Dorf tatsächlich mehr getrunken wird.

Ich war letztens bei meiner Freundin (8000 Einwohner Dorf) zu Besuch und da kamen wir auf Partys, Alkohol und Co zu sprechen. Bei denen ist es üblich, dass schon mit 13 große Partys in den Partyräumen der Eltern gefeiert werden, wo durchaus mit Elternerlaubnis etwas gerunken wird. Blöd für alle Kinder, die nicht auf diese Partys eingeladen sind! Die stehen dann nämlich ganz blöd außen vor, können am Montag in der Schule nicht von der tollen Party schwärmen.

Genau da hängt für mich der Kaususknacktus. Bist du "anders als andere" hast du es unheimlich schwer auf dem Dorf.
Genau dieser Punkt ist, es mich (und meine Familie) nicht mehr aufs Dorf zurückgehen lässt.
Wir mögen unser Stadtrandleben, das durchaus traditionell und dörflich geprägt ist, haben alles vor Ort. Die Kinder kommen überall hin, sei es mit den Öffis oder dem Fahrrad. Die Landeshauptstadt mit Kultur und Co, ist in 15 Minuten mit dem Auto zu erreichen, aber auch mit den Öffis (dauert entsprechend länger!).

Sollte ich nochmal umziehen, dann nur noch Stadt. Ärzte, Einkaufsmöglichkeiten und Kultur vor Ort ist schon prima. mit zunehmenden Alter wird das noch wichtiger, vor allem wenn man kein Auto mehr fahren kann.

Letztendlich muss aber jeder glücklich mit seinem Leben sein. Viele Sind halt Dorfgewächse, die man nicht in eine Stadt verpflanzen kann. Leben und leben lassen.

VG

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Danke auch dir für deine Meinung!

In zwei Punkten muss ich dir aber Widersprechen!
Zum Einen:wir wohnen an einer Hauptstraße und sind somit leide doch vom Verkehr betroffen. Überfahren werden ist hier also leider schon möglich.
Wr sind eben auch eher ein DurchgangsOrt!

Punkt zwei: Ich bin hier auf dem Dorf nie in Kontakt mit Drogen gekommen. Weder Zigaretten noch Haschisch, noch sonst was.
Hat mir nie einer angeboten.
Alkohol schon eher. Das habe ich auch schon erlebt, dass es hier Jugendliche von 13 gab, die ne AlkoholVergiftung haben.
Aber ganz ehrlich, das hängt sicher auch vom eigenen Charakter ab.
Was jetzt keine Beleidigung dir gegenüber sein soll. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, ohne das es sich blöd an hört...
Zudem denke ich, dass es in der Kleinstadt/Großstadt nicht anders ist.
Und eher auf das Kind ankommt.

Mir war es nie wichtig "cool" zu sein. Ich habe keine Zigarette geraucht, weil ich es einfach eklig finde.
Im Gegensatz zu einigen Freunden. Die mit ziehen wollten... Ist ja auch eine eigene Entscheidung!
Genauso Alkohol: viele können ihre Grenze nicht einschätzen. Und klar wurde ich auch mal blöd angeguckt, als ich "Nein, danke" gesagt habe.
Aber mir war es egal. Die Leute wussten irgendwann, dass ich nicht so gerne Alk trinke und lassen einen dann in Ruhe.
War mir immer lieber, als besoffen irgendwo in ne Ecke zu liegen :D

Naja. Lange Rede... Danke für deinen Beitrag.
Und es ist auch gut wie es ist, so dass jeder dort leben kann wo er glücklich ist.
Ich wäre in einer Großstadt total unglüblich. Aber schön, wenn es für dich das richtige ist!!!

Lg

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Hallo,

als Großstadtpflanze mag ich dir dennoch antworten.

Aufgewachsen bin ich in einem 800 Einwohner Dorf, in dem es keinen Kindergarten gab (war in den 70er auch noch nicht so verbreitet), aber eine Dorfschule, die ich als letzter Jahrgang besucht habe. Wir waren ungefähr 17 Kinder in meinem Alter.
Als Kind fand ich das Dorfleben, obwohl ich in Vereinen war nicht so toll. Klar hatte ich Freunde vor Ort, aber mich hat es schon früh in die Städte gezogen.
Als ich dann als Einzige eine andere Schulform als der "Rest" besuchte, waren die Kontakte im Dorf eher spärlich. Ich musste immer und überall gefahren werden und wurde auch gefahren.

Meine Geschwister sind auf Dörfern geblieben, einer sogar im Heimatdorf. In diesem Dorf hat es meine Nichte schwer Kontakte zu knüpfen, was aber nicht nur am Dorf liegt. Da spielen sehr viele verschiedene Faktoren rein. Da stelle ich fest, wenn man anders ist und nicht den Mainstrem lebt, kann es ganz schön einsam werden.

Jetzt kommt aber das große ABER!
Wenn du und dein Mann glücklich mit eurer Situation seid, dann merken das auch eure Kinder und kommen mit dem Leben gut zurecht. Wenn ihr in das Dorfleben eingebunden seid und euch dort wohl fühlt, dann ist doch alles gut.
Ihr müsst euch aber darauf einstellen, eure Kinder zu fahren. Jetzt wo sie klein sind sowieso, aber auch später, wenn die "Discozeiten" kommen. Andere Wege in andere Dörfer, wo andere Eltern ja das gleiche "Problem" haben wie ihr, können mit passendem Alter von den Kindern auch mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
Und ich denke, wenn man mit Eltern aus umliegenden Dörfern gut vernetzt ist, können gemeinsame Wege durchaus mit Fahrgemeinschaften zurückgelegt werden. Alles eine Frage der Organisation.

Meine Kinder genießen die Zeit bei den Großeltern sehr, sind aber nach ein paar Tagen wieder "froh" ihr Stadtrandleben mit den kurzen Wegen zu haben.

Ich selbst möchte nicht mehr aufs Dorf zurück, da ich hier alles vor Ort mit kurzen Wegen habe.
Wenn ich was vom Dorf vermisse, sind es ganz klar die Feste, wie z. B. Osterfeuer. Da kann unser "städtisches" nicht mithalten, weil die Dorffeste einfach familiärer sind.

Wie du sagst, alles hat Vor- und Nachteile, wichtig ist, dass man sich wohl fühlt und mit dem was man hat zufrieden ist.

VG

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Hallo,

ganz so klein ist unser Örtchen nicht. Der Nachbarort hat zwar auch nur 550 Einwohner und schickt seine Kinder zu uns in den Kindergarten und die Grundschule, aber unser Kaff hat immerhin 1.600 Einwohner.

Trotzdem: habt ihr wirklich so wenig Kinder? Wir sind ja vier mal so groß vom Ort her, aber wir haben eindeutig weit mehr als vier mal so viele Kinder. Im Kindergarten sind 60 Kinder ab 2 Jahren, davon ca. 50 aus unserem und dem besagten kleinen Nachbardorf (dafür gehen aber auch ein paar Kinder von hier in andere Kindergärten). In die Grundschule (Kl. 1-4) gehen etwa 120 Kinder, etwa 50/50 aus unserem Ort und zwei Nachbarorten. Dazu kommen natürlich noch die Kinder unter 2 Jahren und die Kinder ab 5. Klasse aufwärts. Also sagen wir mal 60 Kinder von 2-5 Jahren und 60 Kinder von 6-9 Jahren (etwas vereinfacht), macht also etwa 15 Kinder pro Jahrgang. Kommt auch ungefähr hin, wenn man sich die Vorschuljahrgänge und die Klassengrößen an der Grundschule anschaut.

Und so finde ich es richtig schön hier. Dank Kindergarten, Schule, Turnverein etc. kennen sich die Kinder auch jahrgangsübergreifend, auch wenn sie vielleicht nicht befreundet sind. Aber es ist eine noch überschaubare Gemeinschaft. Ich finde es toll, wenn man auf dem Spielplatz immer jemanden trifft. Und ich bin begeistert, wenn nach dem jährlichen Schmücken des Weihnachtsbaums in der Dorfmitte 20 Kinder zwischen 2 und 10 Jahren ganz selbstverständlich gemeinsam auf der angrenzenden Wiese spielen. Ich freue mich, wenn sich im Winter bei Schnee Dutzende Kinder am Rodelhang treffen. Und ich finde es großartig, dass Kinder hier ganz selbstverständlich dazu gehören. Dass z.B. zwei Jungs, die neugierig vom Bolzplatz kommen, auch einfach mal spontan beim (Erwachsenen-)Zumba mitmachen können. Und dass auch die Eltern sich untereinander kennen und ein Auge auf die Kinder der anderen haben.
Ich liebe unser kinderreiches Kaff, zu dem die Dame von der Gemeinde, die die Vergabe der Kindergartenplätze verantwortet, mal meinte: "Was ist denn bei euch nur im Wasser?! Ich weiß gar nicht wohin mit den vielen Kindern!".

Hätten wir hier nur wenige Kinder, wäre es glaube ich nur halb so schön. Ich glaube da würde mir schon etwas fehlen. Allerdings weiß ich wirklich nicht, ob ich deswegen umziehen würde, denn meine Familie wohnt hier in mütterlicher Linie schon seit vielen Generationen, und ich fühle mich sehr verwurzelt.

Viele Grüße
Angel08