Mein Mann und unsere Kinder

Hallo. Ich glaub ich brauche mal eine unabhängige Meinung.
Ich bin jetzt seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen. Vor knapp 3 Jahren ist unser 1. Sohn geboren (geplant), vor 2 Jahren haben wir geheiratet, vor gut 1 Jahr kam der Zwerg auf die Welt (geplant) und wir haben uns ein Haus gekauft.
So hört sich das alles schön an aber es ist so anstrengend mit ihm. Er war schon immer ein Pessimist (ich bin totaler Optimist) und meckert echt viel rum. In letzter Zeit wird es immer krasser. Er ist nur noch am rummotzen. Er ist unter der Woche meistens von Montag bis Donnerstag auf Montage. Ich war bis jetzt mit dem 2. Kind in Elternzeit und habe den Haushalt und die Kinder alleine geschmissen. Ich hätte eigentlich seit gestern wieder arbeiten müssen, bin aber mal wieder krank. Ich bin oft krank. Ich denke mal das liegt daran, dass ich extrem wenig schlafe wegen der Mäuse und ich ja hier alles alleine mache. Bin da wohl etwas anfälliger... Naja das ist aber kein Grund, dass er mal mit anpacken würde. Zumindest bei den Kindern. Wenn ich ihm im Haushalt um was bitte, macht er das auch in der Regel. Aber sobald es um die Kinder geht, versucht er die beiden abzuschieben. Er fragt ständig, ob meine Eltern die beiden nicht nehmen können und er ist immer genervt von ihnen. Wenn er am Wochenende zu Hause ist, unternehme ich oft Sachen alleine mit den Kids, dass er seine Ruhe hat. Selbst wenn er sie nur abends zum Abendbrot sieht, ist er schon genervt. Der Große ist voll in der Trotzphase und seine Bindung zum Papa ist jetzt schon nicht besonders. Der Kleine geht zwar auch mal zum Papa aber nichts geht über seine Mama...
Mich verletzt es so, dass er seine Kinder nicht sehen will. Er verstößt da schließlich unsere Kinder - auch meine! Eigentlich müsste er doch - gerade wenn er sie so oft nicht sieht - viel mehr Geduld mit ihnen haben.
Aber sobald der erste von beiden morgens losquakt, fängt er schon an zu meckern.
Letztens habe ich einen Artikel gelesen, wie wichtig ein Papa für die Entwicklung eines Jungen ist - als Vorbildfunktion und so. Aber so ein Vorbild?

Wir haben schon oft über Therapien gesprochen. Er ging auch schon zu einer Verhaltenstherapie aber das hat nichts gebracht. Er war auch sehr unregelmäßig da. Er hat vermutlich Depressionen aber er versucht auch Null an sich zu arbeiten.

Ich habe ihm schon oft gesagt wie sehr mich sein Verhalten verletzt. Aber es ändert sich absolut nichts. Ich weiß auch einfach nicht was ich machen soll.
Unserem Umfeld fällt auch auf wie er sich unseren Kindern gegenüber verhält. Er hat kein Interesse und hängt ständig am Handy. Naja und dass er halt ständig genervt ist von den beiden.

Was mache ich denn jetzt? Ich weiß langsam nicht mehr weiter.
Seine Mutter empfand Kinder (sie hat nur ihn) auch immer als Arbeit und will die Jungs nciht öfter sehen als nötig (wohnt 200 km weit weg). Aus der Entfernung schwärmt sie immer von beiden und schickt teure Geschenke aber aktiv was mit den Kindern machen, kommt ihr nicht in den Sinn. Klar hatte er da kein gutes Vorbild aber das kann doch nicht seine Ausrede sein.
Ach man das ist alles kacke.
Ich muss ehrlch sagen - er weiß noch nicht ob er morgen wieder arbeiten muss und dann auswärts schläft - aber ich fände es gerade mehr als angenehm...

Danke fürs Lesen und entschuldigt den langen Text. #sorry

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Hi Du,

Ich glaube zwar nicht, dass Dir meine Antwort gefallen wird, aber ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten - als Tochter eines solchen Vaters. Ich weiss, dass er uns sehr liebt, aber er konnte mit uns als Kleinkinder nie etwas anfangen. War sofort genervt, wenn wir "rumgenervt" haben... wenn wir müde und quengelig waren, zu viel nachgefragt haben - das Übliche halt. Hat ihn immer sofort gestört. Er hat viel gearbeitet und wollte dann lieber sein Feierabendbier in Ruhe genießen, als sich mit solchen "Lappalien" wie Kleinkindern herumzuschlagen. Es gibt solche Menschen einfach (Männer wie Frauen), da braucht man auch nicht auf ein Wunder warten, die werden sich nicht ändern. Das muss man akzeptieren oder seine Konsequenzen ziehen. Man kann natürlich Kleinigkeiten im Alltag und im Zusammenleben mit dem Partner und den Kindern verbessern (zB er bringt fix alle zwei Tage einen ins Bett etc), aber Du wirst ihn nie zu einem "Superdaddy" machen.

Besser, Dir wird das jetzt klar, als frustriert darauf zu warten, dass er sein Interesse an seinen kleinen Kindern wie durch Zauberhand erlangt.

Mein Vater war dann später viel interessierter an uns, als wir intellektuell zumindest soweit waren, mit ihm (für ihn) einigermaßen interessante Gespräche zu führen. Also ungefähr dann, als wir eh ausgezogen sind um zu studieren 😂

Du musst für Dich entscheiden, ob Du mit seiner Einstellung und seinem Charakter als Vater leben kannst. Er wird sich sehr wahrscheinlich nicht grundlegend ändern.

Lg avokado

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Danke für deine Antwort.
Ich kann nicht sagen, dass mir deine Antwort nicht gefallen hat. Es hat mich aufgebaut, dass es mit zunehmenden Alter ggf besser wird. Immer noch besser als mein Onkel. Der fährt voll auf Babys und Kleinkinder hab. Da ist er der Superclown. Aber wenn sie älter werden, verliert er das Interesse. Dann haben sie eigene Meinungen und er ist nicht mehr so lustig...
Ich stehe da so etwas zwischen den Stühlen. Er ist als Mann wirklich toll. Fürsorglich und ich liebe ihn. Aber als Papa ist er, naja, gewöhnungsbedürftig.
Vieles mit den Kindern ist einfacher wenn er nicht da ist. Dann helfen auch mal meine Eltern. Sie kennen die Abläufe zu Hause besser als er. Ich muss die Kleiderschränke beschriften dass er sich zurecht findet. Er hat da irgendwie Null Interesse. Und auch keine Geduld.
Ich weiß ich kann ihn nicht ändern. Aber verlassen will ich ihn ja auch nicht.

Ach man :-(

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Das hört sich wirklich nicht so schön an.
Hast du ihn schonmal direkt darauf angesprochen ob ihn die Kinder nerven bzw. Ob sie ihm Zuviel sind?
Ich an deiner Stelle würde da wirklich mal das intensive Gespräch suchen um zu schauen wo das Problem genau liegt. Leider ist es ja so das man vorher nicht weiß wie der Partner als Elternteil funktioniert. Das weiß man halt erst wenn man schon Mama oder Papa ist.
Klar es gibt die typischen Papa Männer die da voll darin aufgehen, aber eben auch die andere Seite.
Mein Schwiegervater kann zum Beispiel mit Babys/Kleinkindern auch sehr wenig anfangen. Für ihn wird es erst interessant oder angenehm wenn die Kinder schon etwas größer sind. Ich sag mal ab 4 aufwärts. Alles drunter wird ihm schnell Zuviel und er ergreift die Flucht. Aber wie gesagt, wenn sie dann etwas älter sind kann er was mit Kindern anfangen.
Vielleicht ist es bei deinem Mann ja ähnlich? Versuch auf jedenfall ein Gespräch zu führen!

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Danke für deine Antwort.
Wir haben schon oft darüber gesprochen. Er hat immer irgendeine Ausrede. Die Arbeit schafft ihn, er ist müde, er ist krank, es regnet, der Schlüppi zwickt- was weiß ich.
Er wird auch immer genervter wenn ich es anspreche. Gestern habe ich ihm eine Nachricht geschickt als ich meine Eltern besuchen war. Dann konnte er es alleine sacken lassen. Haben nicht mehr drüber gesprochen. Ich werde mal abwarten wie er sich weiter verhält. Vielleicht hat es ja gewirkt. Heute morgen hat er die Kinder nicht gesehen. Habe beide in die Kita gebracht als er noch schlief. Ich bin dann gleich weiter zum Arzt. Zum Abendessen wird er zu Hause sein. Mal sehen was er dann so macht.

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Hallo,

Ich vermute, dass dir meine Antwort auch nicht so sehr gefällt, aber für mich ist das ein hausgemachtes Problem.

Wenn du mit einem Kind, Arbeit und Haus überfordert bist und genau weißt, dass du von deinem Mann nicht unterstützt wirst, wieso so dann gleich ein zweites?

Zumal ich meinem Mann auf einen Samstag einfach mal einspannen würde. Du verabredest dich mit einer Freundin und dann muss er ran an die Kids. Vielleicht wächst er da mit seinen Aufgaben. Da du ihm immer alles angenommen hast, ist es vielleicht auch Bequemlichkeit.

Vielleicht gibt es für dich auch die Möglichkeit etwas kürzer zu treten auf der Arbeit. Ich weiß nicht wie dein Arbeitsalltag aussieht aber vielleicht kannst du Schichten so tauschen, dass du zu Hause bist wenn die Kids in der Kita sind oder dein Mann halt da ist.

Geh arbeiten wenn dein Mann Urlaub hat, dann kannst du ganz entspannt durch den Alltag und er MUSS die Kits nehmen. Das müssen ja nicht die 3 Wochen Sommerurlaub sein.

Ich würde versuchen Situationen zu schaffen, in denen dein Partner einfach ran muss. Dann sieht er die Zeit mit den Kids vielleicht auch anders.

Liebe Grüße

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Vielen Dank für deine ehrliche Einschätzung.

Warum ich ein zweites Kind wollte? Weil es damals beim ersten Kind noch nicht ansatzweise so anstrengend war. Die Schlafprobleme meines Großen begannen mit der Geburt vom Kleinen. Wir sind auch kurz danach umgezogen, es hat sich viel geändert. Ich fühle mich mit den Kindern nicht überfordert- nur müde. Weil ich echt verdammt wenig schlafe. Mein Mann übernimmt oft am Wochenende die erste Nachthälfte und ich dann die 2. oder halt das Aufstehen. Er ist absolut kein Morgenmensch.

Ich muss sagen nach der Eskapade am Wochenende gibt er sich gerade wirklich Mühe. Er bleibt ruhig und geduldig und nimmt mir die Kinder ab. Ich hoffe er hat draus gelernt...