Keine Freunde - wie damit umgehen?

Früher hatte ich ziemlich viele Freunde und Bekannte und bin mit Anfang 20 auf die schiefe Bahn geraten. Ich hab viel geraucht und anderen Kram gemacht. Vor fünf Jahren habe ich mich voll all den schlechten Kram in meinen Leben getrennt. Ich hab meine Freunde aussortiert, hab meine Schulden bezahlt und habe mit dem Rauchen aufgehört. Mir sind ein paar wenige bekannte geblieben.

Nach und nach entfernen sich die Bekannten von mir. Sei es, dass ich selbst eine Teilschuld daran trage, oder alle (auch der Familienkreis schrumpft) sich irgendwie total negativ verändert haben. Man muss dazu sagen, ich bin seit 3 Jahren verheiratet und seit mein Sohn (2 Jahre) auf der Welt ist haben sich viele abgewendet. Warum- dass wüsste ich gerne!!!!???

Ich will die Geschichte gar nicht weiter ausholen. Man kann sagen, dass ich fast Freundelos bin. Mein Mann hat auch keine Freunde. Er hatte eine Riesen Clique. Doch wo wir zusammen kamen vor 5 Jahren haben diese mich nicht akzeptiert (obwohl ich diese teilweise gar nicht kenne). Mein Mann kann damit leben.

Ich kann allerdings irgendwie mit dieser Einsamkeit an nicht vorhandenen Freunden nicht wirklich leben bzw. Kann nicht richtig damit zurecht und es akzeptieren, dass es so ist wie es ist.

Ich würde gerne einen Ratschlag von euch haben, wie ich in Zukunft besser damit umgehen kann.

Freunde suche ich schon verzweifelt um irgendwie ins Gespräch zu kommen. Sei es beim Sport oder Kindergarten. Aber wirklich was entstanden ist nur oberflächlich.

Ich möchte keine negativen Ratschläge von euch haben, dass ich ja selbst dran schuld bin oder ähnliches. Aber vielleicht eines, wie ich entspannter damit umgehen kann.

Man muss zu meinen Charakter sagen, dass es nicht der beste ist. Manchmal sehr launisch und das spürt sehr mein Mann. Ebenso stur und direkt. Zu ehrlich und zu neugierig.

Ich bin aber auch ein sehr emotionaler Mensch. Nimm alles sehr sehr persönlich und bin ganz sensibel.

Ich kann mit dem Thema gar nicht umgehen. Es zieht mich runter, gerade weil in den letzten Monaten ich mir Sachen anhören durfte wo sogar mein Mann sagt , dass alle spinnen und er nicht weiß was mit den Menschen los ist.

Das trägt sich auch stark auf meine Laune und das genießen des Lebens aus.

Vielleicht hab ich ja Glück und jemand hat einen Geheimtipp

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Ehrlich und direkt bin ich auch#schein
Wenn sich deine Freunde/ Bekannten abwanden und durch dich auch die Freunde deines Mannes, muss was dahinterstecken, womit diese Leute nicht zurechtkommen.
Entweder du erkennst die negativen Seiten selbst und versuchst daran zu arbeiten, da in der KiGa , Sportvereine oder dann Schule, oft erneute Freundschaften unter Eltern durch die Kinder dazustoßen. Notfalls mal einen Psychologen aufsuchen, der dir den Druck mal rausnimmt und vielleicht an den negativen Eigenschaften etwas runterschraubt.

2

Einen Tipp hab ich nicht wirklich, aber ich glaube das ist auch so ein bisschen der Lauf des Lebens. Ich habe heute auch kaum noch Kontakt mit den Leuten, mit denen ich in der Jugend zusammengewesen bin - einige sind umgezogen, andere früh verstorben und wiederum mit anderen haben wir uns einfach "auseinander gelebt" und unterschiedliche Interessen entwickelt. Hinzu kommt weniger Zeit durch Job, Familie, Haushalt etc.

Ich weiß allerdings nicht, wie repräsentativ meine Erfahrung in diesem Zusammenhang ist, da ich soziale Kontakte nicht unbedingt zum Glücklichsein brauche und darum nicht aktiv danach suche...

#winke

3

Akzeptiere dich so wie du bist. Verbiege dich auch nicht groß. Und sch*** auf die Meinung von anderen Leuten. Ich würde auch nicht Freunde suchen. Irgendwann kommen sie von ganz alleine. Du musst mit dir im Reinen und zufrieden sein und dann ergibt sich der Rest von selbst.

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Hallo,

du beschreibst dich einerseits als 'ehrlich, direkt und neugierig' andererseits als emotional, sensibel und 'nimmst alles sehr persönlich'. Das klingt für mich so, als könntest du gut austeilen, aber nicht einstecken.
Falls das zutrifft, dann würde ich mich an deiner Stelle entscheiden, zu welchem Schlag Mensch du gehörst: zu den schonungslos direkten, die sich der Auseinandersetzung stellen, oder zu den zartbesaiteten, die auf ihre Worte und Taten achten und sich eher zurückhalten.

Und dementsprechend suchst du dir ein Umfeld, mit dessen Gepflogenheiten du klar kommst und sie mit deinen.

Wegen Freundschaften: es ist leider oft so, dass sie sich im Verlauf des Lebens verändern. Es ist gut, dass du dich von dem Umfeld gelöst hast, das dir nicht gut tat.

Was ich dir raten würde, ist, nicht jede neue Bekanntschaft gleich auf ihre 'Freundschaftstauglichkeit' zu evaluieren - nichts vorzugreifen und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Manchmal entwickeln sich erstaunliche Freundschaften mit Leuten, von denen man nie gedacht hat, dass man einen gemeinsamen Nenner hat. Also versuch insgesamt offener zu sein. Klassische Orte, wo man Menschen trifft sind Arbeit, Hobby/Verein oder Kindergarten etc.

Alles Gute, c

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Hallo,

wir haben so eine Nachbarin. Sie ist inzwischen allein erziehend, aber auch vorher kam man einfach nicht an sie heran. Anfangs bekam ich immer mal mit, daß sie sich beschwerte, daß wir (eine kleine Traube befreundeter Mütter) immer so viel mit einander machen, sie aber nie gefragt wird. ABER...wir haben anfangs immer gefragt, wenn sie zufällig vorbei kam, haben wir sie aufgefordert, sich dazu zu setzen. Sie wurde einfach nicht warm mit uns uns wir nicht mit Ihr. Ihre Tochter war genau so. Nun ist sie allein mit Tochter, die auch keine Freunde hat, aber wir haben wirklich viel versucht, aber irgendwann war gut.
Vielleicht musst Du mehr auf die Menschen zugehen. Geht unter Leute, gerade Du mit Kind hast so viele Möglichkeiten, andere Mütter mit Kinder kennen zu lernen und so dann vielleicht auch die Väter dazu, also Deinen Mann.

LG

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Ach ja, ich habe auch nur haufenweise Bekannte, einige auch fast Freunde. Aber nur fast--ich habe sehr hohe Ansprüche und daher kann ich momentan niemanden als Freund bezeichnen.
Stört mich nicht weiter, ich bin immer froh, wenn ich mal meine Ruhe habe.
Wenn es dich so stört, dann geh in einen Sportverein o.ä. und wirk nicht verzweifelt ;-)
Oder guck hier in die Rubrik "Freundschaften".

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Hallo

Ich habe auch keine Freunde. Aber es ist nun mal so... Es ist nicht meine Schuld sondern man lebt in eine Fremdenland.

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Bevor wir unseren älteren Sohn bekamen hätten wir auch eine riieeesen Clique. Viel Party, viel geraucht, und dann auf einmal schwanger. Wir haben uns mit unserem neuen Leben nicht nur gut arrangiert, wir lieben es. Von ahnungslosen Mittzwanzigern wurde. Wir zu verantwortungsbewussten jungen Eltern. Unser Leben dreht sich um die gesunde Ernährung unserer mittlerweile zwei Kinder, die Erziehung, die Liebe und Freude die wir dabei empfinden sie groß werden zu sehen. Ich kann sagen dass ich noch eine sehr gute Freundin habe, die allerdings nie zu der Party Clique gehörte und selber fast erwachsene Kinder hat. Die anderen haben leider an Priorität verloren, ich will nicht mehr weg gehn, feiern und sonst was machen. Die Hobbys die wir haben, machen wir gerne zusammen ( mein Mann und ich ). Da kommen die Kinder aber nun mal mit. Gemeinsame Freunde von früher sehen uns deshalb nur noch selten, beschweren sich vielleicht auch heimlich dass man nicht mehr klettern gehen kann was es ihnen gefällt, sondern sich an unsere Zeiten halten muss wenn wir eben mit dabei sein sollen. Das verändert Freundschaften. Viele wurden zu bekannten. Andere haben wir ewig nicht mehr gesehen. Manchmal vermisse ich es, aber im grossen und ganzen eigentlich nicht. Vlt werden die Mamas meiner Krabbelgruppe und ich irgendwann mal Freunde... vlt aber auch nicht und wir treffen uns nur zum Kaffee damit die Kinder was davon haben. Das Leben ist eine stetige Veränderung, und auch deine momentane Lebensphase wird sich irgendwann weiter entwickeln. Und es werden wieder Freundschaften dazu kommen. Mach dich nicht verrückt, sei freundlich und offen und genieße die Zeit mit deinem Mann und den Kindern. Das Leben ist noch so lang, und es wird noch so viel passieren.