Sohn so schnell gross geworden

Hallo

Ich habe 2 Kinder, der grosse wird 17 und der kleine 3 Jahre alt. Bei meinem grossen wurde ich mitten in der Ausbildung schwanger und hab nach 8 wohne mach entbindung weiter gearbeitet. Hab somit alles verpasst von ihm, meine Arbeitszeiten waren von 9 bis 18.30 und hatte noch 45 Minuten zum fahren. Hab echt gelitten das ich nicht für ihn da war.

Als ich wieder schwanger wurde , wollte ich 3 jahre Elternzeit ,wollte das nicht nochmal durchmachen. Bin alleinerziehend und hab somit den kleinen seit Geburt bei mir und nie abgegeben.

Jetzt wird er schon bald 3 und vermisse die zeit und hab das Gefühl, das ich es nicht richtig genossen habe. Klar War anstrengend, aber hab ich es wirklich nicht genossen ?? Blöde frage , ich weiß aber warum denk ich das? Würde die zeit so gerne zurückdrehen. Zudem beneide ich jede schwangere. Ist mein Verhalten normal; kann mir jemand mein denken erklären?

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Nicht falsch verstehen, hatte niemand wo den kleinen mal nehmen konnte.

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Hallo.

Kann es sein, dass du einfach in diese Zeit viel zu viele Erwartungen reingesteckt hast?
Die Zeit in den ersten Jahren ist sicher anstrengend oft bleibt da nicht viel Zeit, in sich zu gehen und evtl. kommen daher deine Gefühle.

Frage: Stell dir die Frage, was heisst es für dich die Zeit zu genießen / genossen zu haben.

Wie stellst du dir das vor?

Kommen deine Gefühle vielleicht daher, dass du verzweifelt VERSUCHST da etwas herauszuspüren und mit der Erwartung zu viel Zeit verbringst? Und während dessen tobt quasi das wahre Leben?

Versuch doch mal es so zu sehen: Das Glück liegt doch in den kleinen Dingen.

Warte nicht auf das riesige gefühlsmäßige Ereignis. Sondern schau auf die kleinen Dinge die wir oft nicht wahrnehmen.

Ruhiger Morgen mit dem geliebten Baby / Kind im Arm. Am Anfang mal ein strahlendes Lächeln. Später witziges was so von den lieben Kleinen kommt.

Wenn dein Sohn sich wehtut und sich von dir trösten lässt.

Wenn du merkst das du sein Mittelpunkt bist.

Glück kommt immer dann wenn man es nicht erwartet. Plötzlich unerwartet und um so schöner. Wenn man aufhört sich auf die "großen Dinge und Ereignisse" zu fixieren erlebt man plötzlich kleine Momente in denen man glücklich ist und die man erst dann intensiv wahrnimmt.

Außerdem denk ich, dass es den meisten so geht, dass sie der Zeit nachtrauern.

Erst der Zeit als man frei und ungebunden war, dann der Zeit als die Kinder Babys waren.

Die Zeit kommt nun mal aber nicht wieder. Daher hilft eigentlich nur sich zu freuen, DASS man diese schönen Momente hatte und die Momente so schön wie möglich zu leben die JETZT statt finden.

Es hilft dir nix mehr diese Gedanken zu machen die du beschreibst. Deine Energie sollte dahin fließen JETZT die Zeit mit deinem Dreijährigen zu genießen.

Kinder in dem Alter sind doch toll (meistens :) ) und du kannst jetzt soviel mit ihm machen.

Viele Grüße!

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Ich kann das gut verstehen. Mein Sohn wird 13. Ist größer und schwerer wie ich und wird immer mehr ein richtiger Kerl. Die Wehmut nach dem kleinen ist oft da. Und ich bin ehrlich. Wenn ich nochmal entscheiden könnte würde ich Hausfrau und Mutter sein. Aber alles hat 2 Seiten. Ich bin arbeiten gegangen und habe einen selbständigen Sohn. Aber oft bereue ich die Zeit die ich nicht für ihn hatte.

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Ich finde deine Gedanken ganz normal.

Es ist wie mit allem im Leben: Ist es nicht mehr da bzw. ist es vorbei, dann vermisst man es.
Wenn man zurückblickt, sieht man nicht mehr die negativen Dinge, sondern es bleiben meistens nur die positiven Situationen im Gedächtnis.

Und dann fragt man sich: Warum habe ich es nicht mehr genossen? Es war doch so schön etc. Steckt man jedoch in der Situation drin (Schlafmangel, zum 100sten Mal angekotzt worden, Brüste schmerzen etc.), dann sieht man die Dinge einfach anders.

Zudem kommt bei dir evtl. auch ein bisschen Wehmut hinzu, weil es evtl. das letzte Kind ist. Meiner Freundin ging es auch so, dass sie ziemlich eifersüchtig auf mich und meine Schwangerschaft war. Sie hatte bereits zwei Kinder bekommen und wusste, das jetzt Schluss ist und sie das nicht mehr erleben kann. Ich glaube, das zu akzeptieren ist auch nicht einfach.

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Ich kann dich schon voll verstehen. Melancholische Gefühle weil es nun schon wieder vorbei geht und du es gerne noch länger gehabt hättest, da war ja irgendwie einiges "nachzuholen" vom ersten Kind, was da nicht "mitgenommen" werden konnte.

Ich hatte eine schwierige Beziehung zu meinem ersten Kind, hab da viele Fehler gemacht (schreien lassen usw) weil ich überfordert war, Kind war enorm anstrengend zudem, immer nur am schreien, immer unzufrieden...
Na ja, das zweite hab ich dann im kurzen Abstand bekommen, es war pflegeleicht, daher lief es so nebenher. Babyzeit hab ich zwar dann genossen, aber nicht so bewusst, denn ich hatte halt 2 so kleine, war nie so 100% nur fürs Baby da. Und Nestbau war quasi gar nichts, weil noch alles vom ersten vorhanden war.

Ich habe mit dem dritten Kind irgendwie dann viel "nachgeholt", besonders Nestbau, und irgendwie war mein Wunsch, mit diesem Kind "gut zu machen" was ich mit dem ersten falsch gemacht hatte. Meine Hebamme sagte damals das könne ich nicht machen, das funktioniere doch nicht...

Nun ja, ich war traurig dass die Babyzeit vorbei ging und hatte weiterhin eine Sehnsucht. Ich hoffe dass die mit dem vierten dann mal abklingt, danach soll Schluss sein.
Von kurzen Abständen zwischen den Kindern bin ich zumindest völlig geheilt, das ist nichts für mich, weil ich mich dann zu wenig auf Baby einlassen kann...

Vielleicht bekommst du ja irgendwann noch mal ein Kind...

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Ich weiß nicht, man kann doch nicht einfach weitere Kinder bekommen um die Fehler an anderen gut zu machen. Jedes Kind ist anders, mit jedem Kind ändern sich die Emotionen und die Dynamik.

Ich denke auch oft, ich wäre gerne entspannter und würde gerne nicht so schnell laut werden (ich hab zwei unter 3 und bin auch von den kurzen Abständen geheilt ;-)) aber noch mal in ein paar Jahren eins kriegen um es anders und besser zu machen käme nie in Frage. Was, wenn dieses Kind dann noch anstrengender wird? Wenn die anderen beiden Probleme, zB in der Schule machen? Dadurch wird die Situation sicher nicht besser.

Ich versuche, das vergangen ruhen zu lassen, aus Fehlern zu lernen und positiv nach vorne zu schauen. Es ist sicher nie zu spät, sich seinen existierenden Kinder gegenüber anders zu verhalten.

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Hey, verstehe dich sehr. Mein Sohn ist jetzt 8j und damals hatte ich auch studiert und gearbeitet ... hatte sehr wenig Zeit für mein Sohn und nicht genossen konnte. Dann hat sich rausgestellt, dass er NF hat. Somit habe ich mein Studium abgebrochen und Ausbildung gemacht. Jetzt versuchen wir seit 4 Jahren und es klappt nicht...???? ich möchte aber so richtig meine Schwangerschaft und Babyzeit genießen

Lg ausHH