Hallo Zusammen, ich möchte das Thema nicht allzuweit ausführen. Jedenfalls habe ich vor ein paar Jahren den Kontakt zu meiner Schwester abgebrochen aus unterschiedlichen Gründen. Sie hat sich bei mir ins Aus katapultiert. Ich mag sie nicht und kann mir nicht vorstellen, jemals wieder Kontakt mit ihr aufzubauen. Nun meldet sie sich aber immer mal wieder und sagt, wie sehr sie mich vermisst und dass ich mich melden soll, wir über alles reden können, etc.
Ich überlege dann doch immer einzuknicken, da ich irgendwie ein schlechtes Gewissen habe, da sie leidet weil wir keinen Kontakt haben. Aber letztendlich ist sie Schuld an der ganzen Misere und da wir das ganze Thema nun schon dreimal durchlaufen haben und ich ihr jedesmal wieder verziehen habe, glaube ich nicht mehr an die Änderung ihres Charakters/Verhaltens.
Was ich von euch hören will? Naja, vielleicht kennt ihr das Gefühl oder könnt mir sagen, wie ich mit dem Thema umgehen soll. Am liebsten würde ich mich nicht mehr damit belasten und einfach wegstecken. Jedesmal wenn es einigernaßen geklappt hat, kommt wieder was.
Kontaktabbruch zur Schwester
Hallo,
ich könnte wohl nicht so tough sein und würde immer eine Tür für sie geöffnet halten. Irgendwann ist sie nicht mehr und dann machst du dir evtl. Vorwürfe.
Sie dürfte sich bei mir melden, WENN sie wirklich die mir wichtigen Kriterien (da weißt du besser, was los ist) erfüllt - und zwar ganz rigoros.
Alles Gute für dich 
Das ist von außen natürlich schwierig zu beurteilen. Es klingt danach, dass du ihr schon mehrere Chancen gegeben hast.
Du musst für dich überlegen, ob du zufriedener bist, ohne Kontakt zu haben.
Wenn das der Fall ist, bleibe beim Kontaktabbruch.
Falls du dir unsicher bist, kannst du dir ja sagen, dass du sie anhörst und dann entscheidest. Weswegen hast du ein schlechtes Gewissen? Ist da vielleicht noch ein bißchen Hoffnung auch wenn dein Verstand dagegen spricht?
Könntest du dir einen "neutralen" Neuanfang vorstellen? Ohne Erwartungen von beiden Seiten?
Du könntest versuchen es erstmal vorsichtig angehen zu lassen ohne viele Gefühle deinerseits zu involvieren. Ein bißchen so wie bei einer flüchtigen Bekannten.
ZB bei einer Familienfeier in naher Zukunft. Freundlicher Smalltalk ok, alles was darüber hinausgeht kannst du ja abblocken.
Also auch keine privaten Treffen etc.
Du könntest ihr sagen, dass du aufgrund eurer Vergangenheit keinen Sinn in einem kompletten Neustart siehst und sie sich erst über einen längeren Zeitraum beweisen muss. Dabei dann aber vielleicht auch signalisieren, dass von deiner Seite ein freundliches "Hallo" durchaus drin sitzt.
Oder ist es so schlimm, dass ein Neuanfang unter keinen Umständen machbar ist? Dann ist es dein gutes Recht. Ich würde es ihr vielleicht noch einmal unmissverständlich klar machen, zB in einem Brief, wenn du sie nicht sehen möchtest.
Wie gesagt, es ist wirklich schwierig etwas zu raten ohne eure Lebensgeschichte zu kennen. Ich kenne im Bekanntenkreis beide Fälle. Einmal eine Freundin, die viel fröhlicher und befreiter leben kann nach dem Kontaktabbruch.
Und einmal eine Bekannte, die nach langem hin und her ihrem Bruder verziehen hat. Und es klappt. Die beiden werden nie die allerbesten Freunde, aber beide haben sich miteinander arrangiert und können ungezwungen entspannt und ehrlich miteinander umgehen.
Ich wünsche dir alles gute!
Vielen Dank für deine Nachricht Frica,
eigentlich bin ich mir nicht unsicher. Ich habe ihre Entschuldigung gehört. Das Problem an ihrer Entschuldigung ist wohl, dass sie den Kern des Ganzen nicht verstanden hat.
Mein Vertrauen ist da hin.
Ich weiß auch nicht, ich persönlich komme gut ohne ihren Kontakt klar, ich bin zurzeit sehr ausgeglichen und fühle mich in der Familie meines Mannes sehr willkommen.
Sie hingegen ist Single, wohnt alleine und bekommt ihr Leben nicht auf die Kette. Sie hat kaum Freunde - auch das aus gutem Grund - und sie hat halt nichts außer ihre Familie. Sie tut mir halt leid, aber irgendwie hat sie sich das auch selbst zuzuschreiben und jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich.
Ich finde es halt auch komisch, mir vorzustellen, sie NIE wiederzusehen. Da ich aber auf der anderen Seite Deutschlands wohne und es Familientreffen etc. nicht gibt, muss man es halt planen, sich zu treffen und kann nicht durch sporadische Zufallstreffen zumindest einen oberflächlichen Kontakt halten.
Hallo
schwierig hier etwas zu raten.Es sind ja nun schon einige Jahre ins Land gezogen.
Wie geht es dir damit, bzw. was überwiegt: Erleichterung?Seelenfrieden?Oder träumst du manchmal insgeheim von einer Versöhnung?
Menschen ändern sich, manche allerdings nicht.
Was wäre wenn deiner Schwester etwas passieren würde, könntest du damit leben ohne dich in Frieden verabschiedet zu haben?
Diese Fragen sollte man sich stellen.
Ich lebe seit mehr als 10 Jahren gut mit dem Kontaktabbruch, zeige allerdings Bindungstoleranz bezüglich meiner Kinder.
Für mich ist/war es zweifelsfrei die richtige Entscheidung.
L.G.
Oh, das finde ich interessant Bejona. Ich werde auch bald Mama - was wohl auch ein Grund dafür ist, dass meine Schwester sich wieder gemeldet hat. Sie würde sich sehr freuen Tante zu werden.
Ich will meiner Schwester mein Kind nicht vorenthalten, wüsste aber nicht, wie das funktionieren sollte, da sie auf der anderen Seite Deutschlands lebt.
Wie kommt deine Schwester damit klar? Versucht sie manchmal, wieder Kontakt zu dir aufzubauen? Will sie dir ein schlechtes Gewissen einreden?
Hmm, schwierig sich das vorzustellen....Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was dann in mir vorgehen würde....Aber auf diesen Gedanken etwas aufzubauen, dass eigentlich falsch ist, fühlt sich doof an. Ich sage mir halt immer, man soll sich mit den Menschen umgeben, die einem gut tun. Und sie hat mir noch nie gut getan.
Ich kann mich ehrlich gesagt an keine Situation erinnern, an der sie mal - ohne eine Gegenleistung bekommen zu wollen - etwas für mich getan hat.....
Zur Zeit des Kontaktabbruches waren meine Kinder ja schon Halbwüchsige.
Sie ist die Patin meiner Tochter und hat von daher regelmäßigen Kontakt zu ihr.
Ich bin die Patin ihrer Tochter , die kurz vor dem Kontaktabbruch geboren wurde und das war alles nicht so einfach.
Unsere Bindung war früher sehr eng.Beste Freundinnen und Schwestern.
So kann es gehen.
Meine Mutter ist damit natürlich nicht glücklich, aber wir teilen die Feiertage auf und kümmern uns beide, nur halt nicht zusammen.Alles machbar.
Allerdings sollte man sich für dieses Modell hundertprozentig sicher sein, keinen Kontakt mehr zu wollen.
Und ich muss für meine Tochter konfliktfrei handeln und Zugeständnisse machen, etwa wenn sie mal heiratet.Man kann sich mit jedem mal an einen Tisch setzen.
Ich habe keine Ahnung wie meine Schwester damit klar kommt.Wir reden nicht miteinander.Das letzte Angebot meinerseits zum Vieraugen-Gespräch hat sie nicht angenommen.
Natürlich sind die Gründe sehr schwerwiegend und leider nicht mehr aus der Welt zu räumen.
Ich würde dir empfehlen einen losen Kontakt ( nur Familienfeiern? )zu halten.
Für einen Komplett-Abbruch braucht es schon schwerwiegende Gründe und ein richtig dickes Fell.
Hallo!
Deine Schwester versucht Kontakt mit dir zu haben, du willst das eigentlich nicht. Chancen hat sie wohl bekommen, du wurdest immer wieder Enttäuscht. Du magst deine Schwester auch nicht. Sei Ehrlich zu dir selber und auch zu ihr.
Wenn du gut Ohne sie kannst, dann lebe weiter ohne sie und kommunizier das ihr gegenüber auch. Du kannst ihr ja verzeihen, damit sie ihre Ruhe findet.
Ich finde egal in was für einem Verhältnis man zueinander steht: Der Grundstein sollte stimmen und wenn der nicht stimmt, dann muss man mit keinem Kontakt haben.
Sag ihr offen und Ehrlich das du keinen Kontakt wünschst und sie soll ohne dich glücklich werden und fertig.
Ein Schlechtes Gewissen musst du nicht haben, du hast es ja immer wieder versucht und irgendwann ist der Zug einfach auch abgefahren.
LG Sonja
Hallo!
Wirklich raten kann ich dir nichts, aber mir geht es ähnlich. Ich habe auch den Kontakt zu meiner SChwester vor ca. einem Jahr abgebrochen, nachdem schon viele Jahre "Leid" ins Land gezogen waren. Allerdings sehen wir uns trotzdem regelmäßig ein paar mal im Jahr bei unseren Verwandten.
Mir geht es deutlich besser ohne ständig ihre Belehrungen, ihr Schlechtmachen (mich) und ihr Gejammere anhören zu müssen.
Lg Sportskanone
...ich glaube, so ganz ohne Infos was der Auslöse war, kann man wenig raten. Dreimal war dasselbe los?
Nun ja, wäre es dreimal Ehebruch mit deinem Ehemann 
wäre das schon ein Grund, nie mehr miteinander zu reden. Wäre es dreimal ein Drogen- oder Suchproblem... dann ist das ein Krankheitsbild und bis zu einem gewissen Grad kann man doch noch familiär damit umgehen. Ist es nur dreimal passiert dass sie ein schöneres Kleid trug als du... dann wäre es albern... Verstehst du - so ganz ohne was kann man doch nicht beurteilen, wie man selber reagieren würde.
Tatsache ist: So wie es jetzt ist, bedrückt es dich ja doch - sonst könntest du ihre Kontaktaufnahme ohne schlechtes Gewissen ablehnen. Warum nicht also nochmals eine Chance geben?
Angenommen deiner Schwester stößt etwas Unerwartetes zu und sie stirbt. Könntest du dann damit leben sie nicht noch einmal getroffen zu haben?
Hallo!
Es gibt Leute die sehr gut damit leben können. Mein Mann war so jemand. Er hat mit seinem Vater und seinen Geschwistern gebrochen und vor 4 Jahren ist der Vater gestorben. Davor gab es ca. 10 Jahre keinen direkten Kontakt.
Meinem Mann war es egal. Er hatte keinen Kontakt mehr mit dem Vater, weil da auch sehr viel passiert ist. Das Verändert einfach auch die Gefühle der Person gegenüber und meinem Mann waren sein Vater und seine Geschwister einfach egal geworden. Ihm ging es ohne seine Familie besser. Ich habe jahrelang versucht da zu vermitteln, ohne Erfolg.
Manchmal ist es tatsächlich so, das Taten einer Person dazu führen können, das man nichts mehr für sie empfindet und froh ist keinen Kontakt mehr zu haben.
Mein Mann hat es nie Bereut den Kontakt abgebrochen zu haben, im Gegenteil. Er empfand es als große Erleichterung.
LG Sonja
Hallo,
ich habe vor ca. 9 Jahren den Kontakt zu meiner Schwester abgebrochen-wohlüberlegt, nach unzähligem Verzeihen und Hoffen.
Auch wenn wir uns nie gut verstanden haben-eine schwerwiegende Entscheidung und deswegen auch lange und gut überlegt!
Fazit: Es war definitiv die richtige Entscheidung!!
Es geht mir damit sehr viel besser als vorher und ich ziehe den Kontaktabbruch rigoros durch.
Meine Eltern haben oft probiert uns 'zwangsweise' zusammenzubringen (Bsp. beide Seiten zum Kaffee eingeladen, ich wusste nicht, dass die andere Partei kommt- als ich es dann verstanden habe bin ich aufgestanden und gefahren etc.) , haben unzählige Male mit mir darüber gesprochen etc.
Die Beweggründe können sie verstehen und sehen mich auch im Recht, haben aber trotzdem lange gehofft (und hoffen wohl noch immer) dass wir wieder zusammenfinden.
In der Anfangszeit gab es kurze Unsicherheiten-doch dann kam es wieder zu (zum Glück vor Kontakt) Vorfällen, die meine Entscheidung wieder bekräftigt und bestätigt haben!
Solche Sätze wie 'Familie muss zusammenhalten' etc. sind grundsätzlich richtig und aus Sicht von Nicht-Betroffenen verständlich-aber es gibt Grenzen die von niemandem überschritten werden dürfen!
Meine Kinder haben ebenfalls keinen Kontakt zu ihr, mein Jüngster kennt sie nicht mal.
Der Älteste (sie war Patin) kann sich erinnern, wir haben ihm (als er alt genug war) die ungefähren Hintergründe erklärt.
Wenn ich heute gefragt werde ob ich Geschwister habe antworte ich mit 'Nein'.
LG sechisi