Reha mit (Klein)Kind? Erfahrungen gesucht

Hallo
Eine meiner besten Freundinnen liegt aktuell im Krankenhaus und es ist noch nicht ganz gewiss wann sie entlassen wird. Fest steht jedoch schon dass sie in (kardiologische) Reha gehen muss nach dem Krankenhausaufenthalt. "Problem" hierbei, sie hat eine 1 jährige Tochter und ist alleinerziehend. Der Kindsvater ignoriert die Existenz seines Kindes :-(
Es gäbe die Option mit Kind zu gehen aber das wahre ist es ja nicht. Letztendlich bleibt ja dennoch viel bei den Eltern hängen. Die Klinik selbst sagt auch klar, es ist möglich aber generell gesehen sehen sie es gerade mit Kleinkind eher als Notlösung.

Aktuell betreue ich ihre Tochter. Ich finde die Maßnahme sehr wichtig, und zwar auch dass das ganze völlig in Ruhe und ohne Störfaktor/Gedanken über die Kindesbetreuung gemacht werden kann. Es wäre zwar zeitlich etwas doof, unteranderem weil ich meinen Schwestern einen gemeinsamen Urlaub geschenkt habe, aber es würde sich organisieren lassen dass ich auch während einer Reha auf die Kleine aufpassen damit ihre Mama voll an ihrer Genesung arbeiten kann. Insbesondere mit dem Hintergedanken das sie ganz alleine für ihr Kind verantwortlich ist und die Kleine sonst niemanden hat finde ich das wichtig.
Sie ist aber jetzt schon peinlich gerührt dass sie auf Hilfe von außerhalb angewiesen ist und hat sich auch wegen der Reha schon ziemlich aufgeregt :-( Auch nicht gut in ihrer aktuellen Situation.
Letztendlich liegt die Entscheidung natürlich bei ihr und sie wird auch noch besser beraten wenn sich alles etwas gesetzt hat und ihr Zustand sich verbessert, ich will aber dennoch auch hier mal fragen.
Hat hier jemand Erfahrungen mit ähnlichen Situationen gemacht? Die jeweilige Entscheidung bereut und es im Nachhinein anders gemacht?

Liebe Grüße

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Ich habe schon 2 Rehas mit Kindern bzw. einem Kind gemacht, bringt aber längst nicht so viel wie ohne Kind. Gerade mit Kleinkind sehr schwierig. Bei anderen Eltern habe ich schon eine gut funktionierende Alternative gesehen: Mutter war in Reha und Vater oder Oma war mit dabei mit dem Kind, sodass das Kind nicht so lange ohne Mutter sein musste, die Mutter aber trotzdem genug Zeit für sich selbst hatte. Würde ich mal bei der Klinik nachfragen und bei der Rentenversicherung, was das kosten würde. Wenn das Kind von Dir fremdbetreut wird während der Maßnahme, muss die Rentenversicherung die Betreuungskosten übernehmen, muss man aber beantragen. Vielleicht kann eine Betreuungsperson auch in der Nähe der Klinik in eine kleine Ferienwohnung mit dem Kind?

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Hallo
Sie hat leider niemanden der mitkönnte, das Verhältnis zu den Eltern ist nicht gut. Diese wohnen auch nicht hier und kennen die Tochter quasi überhaupt nicht. Ansonsten gibt es eben nur uns Freunde, und aktuell neben mir nur eine Freundin die es jetzt auch irgendwie einrichten will zu helfen.

Liebe Grüße

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Ich hatte im Jahr 2006 eine schwere Kopf-OP und sollte auch in die Reha. Meine Tochter war damals 1,5 Jahre alt.
Ich habe auf die Reha verzichtet, weil ich sie nicht so lang allein lassen wollte.
Meine Schwiegermutter hat sie betreut, während ich im KH lag.
Meiner Tochter hat die Zeit im KH sehr geschadet. Sie leidet heute noch unter Trennungsängsten von mir. Sie hat zwar eine Therapie gemacht, alles konnte aber in der Zeit nicht therapiert werden.
Andere Kinder verkraften das wahrscheinlich besser. Normalerweise würde ich sie an Stelle Deiner Freundin mitnehmen. Allerdings sind die Reha-Einrichtungen wahrscheinlich nicht auf Begleitkinder eingestellt oder ist es in dem Fall so?

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Hallo
Keine Reha ist in ihrem Fall eigentlich keine Option.

Es gäbe schon Einrichtungen die auch selbst etwas auf Kinder eingestellt wären, letztendlich geht es aber natürlich trotzdem hauptsächlich um die Reha Patienten. Tagsüber bzw. während den Behandlungen müssen die Kinder von Tag 1 an sofort in eine Kindergarten, ist natürlich auch nicht so toll für das KInd sofort komplett alleine mit Fremden sein zu müssen :-(
Darf ich fragen wie sich das bei deiner Tochter geäußert hat? Schon direkt nach dem Aufenthalt?

Liebe Grüße

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Nein, erst mit etwa 5 Jahren fingen Ängste an.

Das muss ja jetzt auch nicht auf die Tochter Deiner Freundin zutreffen. Ich habe nur Bedenken, weil sie sicher an ihrer Mutter hängt und eine starke Bindung zu ihr hat.
Wenn Du als Freundin der Mutter sie durchgehend und wochenlang betreust, weiß ich nicht, ob das so gut ist.

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Hallo,

ich war vor 2 Jahren auch zu einer kardiologischen Reha.
Ich hatte meinen 1 1/2 Jahre alten Sohn dabei. Die Klinik hatte im gleichen Ort eine Mutter-Kind-Klinik, dort wurde mein Sohn dann morgens hingefahren und betreut.
Aber ich muss leider sagen, dass es die reinste Katastrophe war. Er hat nachts nicht geschlafen und ich dann natürlich auch nicht. In der Betreuung, obwohl diese wirklich toll war, hat er immer viel geweint. Ich habe mir nur Gedanken gemacht und konnte mich nicht wirklich auf die Therapien einlassen.
Zur Krönung ist mein Kleiner dann noch krank geworden, also keine Therapieanwendung möglich.

Ich habe letztendlich nach 1 1/2 Wochen abgebrochen.

Das nächste Mal werde ich wohl direkt eine Mutter-Kind-Reha beantragen. Da ist die Zimmeraufteilung angenehmer (2 Zimmer) und man ist trotz Therapie immer direkt vor Ort.

1 Jahr ist halt auch noch sehr klein :-/

Lieben Gruß und deiner Freundin weiter eine gute Besserung!

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Hallo
Danke für die Antwort! Das hört sich wirklich stressig an :-(

Liebe Grüße