Überfordert mit allem! (psychisch krank)

Hallo ihr Lieben,

Ich weiß momentan nicht mehr was ich tun soll..
Ich bin seit vielen Jahren psychisch krank (Borderline, Bipolare Störung, Depressionen...)
Mit 17 bin ich von zuhause abgehauen zu meinem Freund bei dem ich nun seit fast 3 Jahren lebe.
Wir haben ein Kind bekommen, welches nun ein halbes Jahr alt ist, dazu hat er noch eine Tochter mit 7 Jahren..

Da ich damals die Schule abgebrochen habe durch den Umzug zu ihm und meine damaligen Probleme in der Familie bin ich momentan dabei mein Abitur mittels Fernstudium nachzuholen, welches meine einzige Möglichkeit ist, da ich ja ein kleines Baby habe.

Ich nehme auch Medikamente ein um meinen Gemütszustand stabil zu halten.

Eine Zeit lang wurde es auch besser, doch seit knapp einem Jahr geht es immer mehr Berg ab..

Ich bin furchtbar überfordert.. Nicht durch mein Baby.. Ich meistere den Alltag mit ihr super und habe keine Probleme. Die Situation hat sich jedoch verändert. Mein Partner hat nun ebenfalls begonnen sein Abitur bei der Abendschule nachzuholen.

Dadurch muss ich nun ab späten Nachmittag auf seine Tochter aufpassen und sie ins Bett bringen, sowie auch meine eigene Tochter.

Wir leben in einer kleinen Wohnung ohne Rückzugsmöglichkeiten in der wir alle in ein und dem selben großen Zimmer leben und schlafen müssen.. Dementsprechend gestaltet sich der Alltag mit beiden Kindern schwierig.

Ich hatte vor eine psychosomatische Kur zu machen, was ich jedoch auch abhaken kann, da ich keine Möglichkeit habe mein Kind mitzunehmen da sie noch unter einem Jahr ist und mein Partner auch nicht den kompletten Tag auf sie aufpassen kann, da er ja auch seine Schule macht..

Ich bin vollkommen gestresst und überfordert mit der Situation.. Ich habe keine Zeit für mich, keine Zeit um zu lernen und fühle mich nurnoch wie eine Ganztagsbetreuung für die Kinder.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll..

Ich würde gerne eure Meinung hören und freue mich über Antworten!

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Hallo,

eigentlich wollte ich auch schimpfen, dass Du (sehr jung, psychische Probleme, Vorgeschichte, wenig Unterstützung seitens Deiner Familie...) Dich zu schnell entschieden hast, ein Kind zu bekommen.

Aber Du hast bereits weiter oben Schelte bekommen.
Diese ist hart, aber auch gerechtfertigt.
Daher spare ich mir nun einen weiteren Hieb mit dem Flamingoschnabel.

Bitte schau Du erst mal, dass Du Dich und Deinen Gemütszustand auf die Reihe bekommst.

Dass Du Deine Schule wieder aufgreifen möchtest, finde ich super.
ABER: im Moment ist es für Dich einfach zu viel.
Ein Baby fordert und beansprucht Dich zu sehr, da würde auch ein Mensch ohne psychische Probleme schnell an die Grenzen kommen, wenn er sich in dem Moment auch noch ein Fernstudium/Abi ans Bein bindet.

Pack das Abi lieber dann an, wenn Deine Maus im Kindergarten ist oder vl in einer Kita (sofern es möglich ist).
Dann hast Du tagsüber Zeit, um Dich dem Stoff genauer zu widmen, bist klarer im Kopf, was sich auch auf die Abinote auswirkt.
In der jetzigen Situation besteht das Risiko, dass Du diese Prüfung eher mit Ach und Krach schaffst und dann eine schlechtere Note riskierst.

Dann lieber mit 150% rangehen und nicht zwischen durchgebrüllten Nächten, Fläschchen, Wäsche, etc, sondern dann, wenn bei Euch ein Rhythmus drin ist und Deine Kleine auch ihren Ablauf (Kindergarten) hat.

Versuche im Moment lieber, wie Du etwas rauskommst.
Schön ist z.B. Sport.
Hier in meinem Studio nehmen sie bereits Kinder ab 0 Jahre in die Betreuung und es wird sehr gut angenommen.
In der Zeit kannst Du Sport treiben oder vl bieten die dort auch schöne Kurse an, um innerlich etwas runter zu kommen (z.B. Yoga).
Dir tut es gut und Du kommst auch etwas unter Menschen, kannst vl neue schöne Kontakte knüpfen.

Und vielleicht kannst Du schauen, wie es mit einer Tagesmutter ab 1 Jahr aussieht und wie die Zuschüsse vom Jugendamt so liegen.
Wenn das machbar ist, dann kann Dein Kind vielleicht 2 oder 3 Tage die Woche zur Tagesmutter.

Und Du kannst ja mal etwas herumschauen, wie es mit Praktika oder einem Teilzeitjob (Hilfskraft) etc aussieht, damit Du auch später im Lebenslauf hier und da was vorweisen kannst. Vielleicht hast Du in dem Betrieb/Büro/Firma/Laden auch die Möglichkeit, dort etwas mehr zu lernen, z.B. Computerschulungen usw.
Einfach mal fragen, es kann wirklich Chancen geben.

LG

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Wohnung geht keine grössere? Gibt es Oma von seitens deines Mannes? Das sie dich mal etwas entlasten kann? Mutter der Tochter? Mitnehmen zu so ner Kur geht nicht?

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Es gibt auch psychosomatische Akutkliniken, die ein Spezielles Mutter-Kind-Programm anbieten, zum Beispiel in Winnenden. Bisher habe ich von dort nur gute Rückmeldungen gehört. Frag doch mal Deinen Hausarzt oder Psychiater nach der Verordnung einer Haushaltshilfe. Die darf auch bei Euch sein. wenn Du zu Hause bist! Eine Freundin von mir hatte solch eine Haushaltshilfe mal für mehrere Monate, da sie Magersüchtig war. Vielleicht fragst Du sonst mal bei der nächsten Diakonie-Station nach, welche Hilfen es noch für Euch gibt.

Es gibt meist viel mehr Möglichkeiten, als man weiß. Frag Dich durch! Vielleicht kann auch das Jugendamt helfen und Euch unterstützen. Vielleicht steht Euch Wohngeld zu und ihr könntet in eine größere Wohnung (z.B. Sozialwohnung)?

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Nur eine Anmerkung:

Es gibt sehr wohl Klinken, die Mütter mit Kindern unter einem Jahr zur Kur aufnehmen!

Zum Beispiel:
http://www.luisenklinik.de/start/

Eine Kur ware für dich also durchaus machbar!

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Ich würde versuchen, eine grössere Wohnung zu finden mit Hilfe von Wohngeld o.Ä. Alternativ würde ich das Wohnzimmer (falls vorhanden)zum Schlafzimmer für die Kinder umfungieren. Dann könntest Du dich tagsüber in dein schlafzimmer zurück ziehen zum lernen.

Dass ihr zu viert in 1 Zimmer schlafen müsst, geht gar nicht.

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Hallo, bei uns müßtest du dich an den Sozialpsychiatrischer Dienst.Die bieten Hilfe in solchen Situationen. Bei uns gibt es auch Vereine die sich um Menschen mit pshyischen Problemen kümmern. Da gibt es Paten für die Kinder, Müttergruppen , bis zu Betreuern ( Haushalt, Kinder).Also mach den ersten Schritt und such dir Hilfe.