Wochenende Familie - unter der Woche Alleinerziehend

Hallo ihr,

ich bin so langsam wirklich verunsichert. Vor allem werde ich immer trauriger und hoffe mit diesem Beitrag denn Ballast von meiner Seele zu reden.

Vielleicht hat ja jemand sogar einen Rat für mich? :(

Mein Mann arbeitet schon seit wir uns kennen von Montag bis Donnerstag in einer anderen Stadt, 3 Stunden Fahrt entfernt. Die Firma bezahlt ihm das Hotel, manchmal übernachtet er auch bei Kumpels daheim.
Alles war immer in Ordnung, ich fand sogar, dass uns diese wöchentliche Auszeit gut tat. -
Mein Mann hat sich nach der Geburt einen Monat Elternzeit genommen. Es war traumhaft, wir hatten eine tolle Zeit, haben uns echt super organisiert für den Kleinen, hatten keinen Streit, bis auf abendliche Schreiphasen auch ein tiefenentspanntes Kind.

Dann ging er wieder arbeiten und ich war unter der Woche plötzlich allein.

Was mich wirklich fertig macht, so viel mehr als alles andere, ist die Einsamkeit. Ich bin ja eigentlich nie allein (sogar beim Duschen liegt der Kleine im Bad mit, weil er mich dann sehen kann und nicht schreit), aber irgendwie umso mehr!
Ich bin sogar irgendwie richtig eifersüchtig, allein bei dem Gedanken daran, er könnte einen Abend tanzen gehen. Ich war noch nie eifersüchtig.

Wegen jeder Kleinigkeit will ich ihm ein Bild schicken von unserem Knirps, um ihn an den Entwicklungsschritten wie Greifen teilhaben zu lassen. Aber irgendwie komme ich mir da so vor, als würde ich klammern und ihn damit nerven ... Vor der Geburt haben wir manchmal gar nicht telefoniert oder geschrieben, wenn er weg war, dafür hatten wir dann immer Donnerstag abends ganz viel Gesprächsstoff.
Seit zwei Wochen bin ich jetzt bei meinen Eltern, wenn er arbeiten ist. Es ist so viel Anspannung von mir gefallen... Meine Mutter trägt ihn umher, wann sie kann und ich habe wieder jemanden zum reden.
Klingt doch super oder? Nein: es kommt mir hier so vor, als wäre ich von meinem Mann verlassen worden und wieder bei meinen Eltern eingezogen, damit sie mich unterstützen.

Ich liege dann abends im Bett, den schreienden Knirps auf mir und bin total betrübt, weil ich mir vorstelle, dass er feiern ist und Spaß hat und bestimmt nicht an uns denkt.
Ein Teil von mir weiß, dass das Humbug ist, er mich liebt und bestimmt nur fernsehguckend auf dem Hotelbett liegt oder sogar schon schläft. Aber der Rest fühlt sich verlassen. Wenn er dann wieder bei mir ist, bin ich im siebten Himmel ... und dann kommt Montag und in mir brennt alles, wenn er sich verabschiedet und wegfährt...

Kennt ihr das? Hat das was mit den Hormonen zu tun, von wegen: Ich bin voll für das Kind eingeplant, sei gefälligst für uns da und ernähre uns - evolutionäre Eifersucht?
Gibt es irgendwelche Tricks, diese dummen Tagträume auszuschalten?

1

Guten Morgen,

bei uns ist es nahezu genauso wie euch. Einziger Unterschied: Ich habe 2 Kinder ;-)) (Kind 1: 7 Jahr, Kind 2: bald 1 Jahr) und niemanden (keine Familie etc), der mir vor Ort helfen kann (von bezahlten Helfern abgesehen, aber solche haben wir noch nicht).
Ach ja, und bei uns besteht die WE-Familie erst seit einem Jahr!

Auch mir geht/ging es so wie dir. War/bin teilweise sehr neidisch auf den Feierabend meines Mannes, während ich dauernd in Bereitschaft sein muss, kann nirgends alleine hin. Letztens erzählte mir mein Mann, dass er nach Feierabend noch mit einem Kollegen ein Bier trinken war. Ich habe unser Telefongespräch rasch beendet (mit der Begründung Zwerg weint), damit ich in Ruhe heulen konnte. Krank, oder? Ich mag mich da selbst nicht dafür, dass ich so neidisch bin (gar nicht meine Art).

Gott sei Dank habe ich noch ein Schulkind, mit ihm kann man normal reden/sich unterhalten, sonst würde ich vor Einsamkeit durchdrehen (Musikgarten, Krabbelgruppe machen gerade Sommerpause). Ansonsten erwische ich mich dabei, dass ich jegliche Erwachsene (Nachbarn, Verkäufer, Freunde/Bekannte) regelrecht vollquatsche, weil ich so oft alleine bin.

Was mir hilft (und dir sicher auch): Du musst OHNE Kind auch mal raus...ALLEINE sein und was nur für dich machen.
Es ist doch toll, dass du bei deinen Eltern bist. So könntest du mal zur Massage/Kosmetikerin/Friseur/Shopping usw usf gehen. Such dir zuhause eine Krabbelgruppe, geh raus (auch mit Baby).

Ach ja, wäre ein Umzug für euch keine Option?

LG und alles Gute,
incredible mit ihren Prinzen (3/2009 und 8/2015)

4

Vielen Dank für deine Antwort! Du hast mich schon ziemlich aufgebaut... “neidisch auf seine Feierabende“, ohja. Das beschreibt es echt gut!

Etwas nur für mich machen habe ich schon probiert, da ich aber stille, ist das bisher immer in Zeitdruck ausgeartet. Ich muss lernen, abzupumpen ...

Umzug ist leider keine Option. Zum einen wohnen meine Eltern nur eine halbe Stunde von uns weg und würden wir immer hinter den Projekten meines Mannes hinterher ziehen, müssten wir jedes halbe Jahr in eine andere Stadt ...

5

Achja, mein kleiner Prinz ist heute genau 12 Wochen alt. :)

weiteren Kommentar laden
2

Warum zieht ihr nicht in die Stadt, in der er arbeitet?

3

Weil sein Projekt dort befristet ist bis zum nächsten April, dann wird es irgendeine andere Stadt. Seine Arbeit ist eigentlich hier um die Ecke, die Projekte nur an anderen Standorten.

6

Das ist natürlich blöd. Ich kann deine Gefühle gut verstehen.

Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass er mit seinem AG spricht und um Projekte bittet, die nicht so weit weg sind oder wenn diese Projekte immer Jahre in Anspruch nehmen, ihr dort hin zieht wo sie stattfinden. Das wäre für mich persönlich kein Problem, da ich es als Kind gewohnt war, alle paar Jahre umzuziehen. Allerdings ist nicht jeder ein Typ dafür.

weiteren Kommentar laden
7

Ich empfinde deine Gefühle als total normal. Mein Mann war mal (ehe wir ein Kind hatten) in einer Firma tätig, wo er immer von mo-mi auf Montage war. Am Wochenende war er fertig und wollte auch nichts mehr Unternehmen. Und ich bin vor Einsamkeit fast verrückt geworden. Da war mir klar, dass ich unter diesen Umständen kein kind will. Ich will keine Wochenend Beziehung und keinen wochenendvater. Er verpasst ja alles und bekommt von der Entwicklung nichts mit. Also habe ich mit meinem Mann geredet, dass wenn wir ein Kind wollen das nur geht, wenn er nicht auf Montage muss. Er hat schließlich die Firma gewechselt weil er selbst nicht mehr damit klar kam, nichts von allem, was in unserem Leben passiert, mit zu bekommen. Unter keinen Umständen hätte ich ein Kind in die Welt gesetzt, dass seinen Vater kaum sieht und der nichts von ihm und seinem Leben mitbekommt. Mir war also schon in der Situation bewusst, dass das nicht vereinbar für uns als Familie ist. Daher kann es nur zwei Möglichkeiten geben: arrangiert euch mit der Situation oder dein mann sucht sich was anderes.

8

Von mo-do war er auf Montage und sollte freitags noch in der Firma im Ort arbeiten.

10

Ich glaube, du bist einfach einsam. Die halbe Woche keinen vernünftigen Ansprechpartner muss einen ja auch wahnsinnig machen. Das würde mir auch so gehen. Ohne Baby hatte an durch die Arbeit und so agnz von alleine Kontakt, jetzt muss man sich bewusst organisieren.

Hast du keine Freundinnen, mit denen du dich regelmäßig treffen kannst? Jeden Dienstagabend kommt zB eine Freundin zum DVD Abend auf ein Glas Wein oder so. Oder du triffst dich alle 2 Wochen mit jemanden zum Frühstück, gehst im Sommer regelmäßig wandern, was auch immer. Einmal die Woche zu deinen Eltern zum Kaffeetrinken... Irgendein regelmäßiges Treffen (oder auch mehrere) mit einer erwachsenen Person, das dir hilft über diese vier einsamen Tage zu kommen, etwas worauf du dich schon Montag morgen freuen kannst.

11

Ganz ehrlich, wir koennten so nicht leben.

Mein Mann ist ein super Vater, der schon immer alle Pflichten uebernommen hat (abgesehen vom stillen) und auch gerne mal einen Tag alleine mit seinem Sohn verbringt.

Wir haben schon immer viel darueber gesprochen, wie wir uns als Familie sehen und definieren und wir geniessen jeden Tag, auch wenn es nur morgens und abends zwei Stunden sind.

Fuer uns war auch immer klar, dass wir mehr als ein Kind wollen, mit kleinem Abstand, und das wuerde ich alleine nicht stemmen wollen.

Ich weiss nicht wo eure gemeinsamen Prioritaeten als Familie liegen, aber wir wuerden in diesem Falle sehen, dass mein Mann einen anderen Job findet, auch wenn das heisst wir muessten umziehen.

Uns ist Familie und gemeinsame Zeit heilig, und ich wollte so nicht leben. Also wuerden wir eine andere Loesung suchen, die alle zufrieden stellt.

27

Grundsätzlich gibt es tatsächlich nicht wenige Paare, die mit einer Wochenendbeziehung hervorragend zurechtkommen. Ein Baby verändert einiges, das pendelt sich aber auch wieder ein - ich spreche aus Erfahrung.

Ich stelle fest, dass andere Familien sogar zu sehr "aufeinander bappen" und ein wenig Abstand manchmal gut täte. Also jedem das Seine...

Vermutlich ist es bei der Threaderstellerin ähnlich wie bei mir. Am Job des Mannes kann man manchmal eben nicht rütteln...

29

Genau, jedem das seine.

Wir arbeiten beide VZ und gehen auch mal abends und am WE getrennte Wege. Also nur aufeinander hocken tun wir sicher nicht. Wir haben auch beide Hobbies, denen wir getrennt nachgehen und Freunde, mit denen wir uns alleine treffen. Uns sind freiräume wichtig, aber es muss sicherlich nicht jeden abend oder jedes WE sein.

Aber ich hätte eben keine Lust, mich immer komplett um alles alleine zu kümmern, vor allem als ich nach 12 Monaten wieder VZ arbeiten ging. Kind morgens und abends alleine fertig machen, bringen, abholen, einkaufen, kochen, Wäsche etc alles alleine wäre mir auf Dauer zu viel. Und ich weiß wovon ich spreche da mein Mann einen Job hat, in dem er einige Wochen im Jahr extrem eingespannt ist, dh morgens um 6 aus dem Haus geht und abends um 20 Uhr wieder kommt. Aber zum Glück sind das nur max 4 Wochen im Jahr.

Meinem Mann würde es hingegen nicht gefallen, seinen Sohn nur 1, 2 Tage die Woche zu sehen. Er macht ihn jeden morgen fertig und bringt in ihn die Kita. Ich bin auch nur eine halbe Stunde da, da ich sehr früh auf die Arbeit gehe. Aber wir sehen uns wenigstens, können uns kurz umarmen und uns persönlich einen schönen Tag wünschen. Uns ist das wichtig.

Ganz ehrlich, mich interessiert wirklich, wie solche Beziehungen auf lange Frist laufen und welche Beziehung die Kinder zu dem Elternteil haben, dass viel unterwegs ist. Meine Cousine hatte mal eine ganze zeitlang eine WE Beziehung (allerdings ohne Kind) und da kam dann raus, dass ihr Freund in der anderen Stadt eine zweite Freundin hatte. Das kommt glaube ich auch nicht so selten vor. Klar kann das auch passieren, wenn man die ganze Woche zusammen wohnt. Aber Distanz senkt vielleicht Hemmschwellen?

Wie auch immer, jede Familie muss ihren Weg finden, um glücklich zu sein.

12

Huhu,

wenn man ein Kind bekommt änder sich alles, auch die eigenen Bedürfnisse und Erwartungen an die Partnerschaft. Ich bewundere dich (und Alleinerziehende allg) wirklich, dem ich könnte das nicht. Unter der Woche bin ich froh wenn mein Mann abends heim kommt und die kleine Mal nimmt. Genauso wollte ich nicht ohne das gemeinsame Glas Wein sein, wenn Krümel dann endlich im Bett liegt.

Gibt es nicht die Möglichkeit das dein Mann sich einen neuen Job sucht oder vllt firmenintern auf eine andere Stelle wechselt, bei der er abends nach Hause kommen kann?

Wir haben zB bewusst auf eine Stelle mit mehr Verdienstmöglichkeiten verzichtet, damit mein Mann weiterhin am Familienalltag beteiligt ist.

13

Hi! Mein Mann ist selbstständig und muss auch sehr viel arbeiten. Nicht jeder hat einen Mann mit 9-5 Job. ;-) Wir telefonieren tagsüber öfter und ich erzähl ihm alles oder schicke ihm Fotos. In den Urlaub muss ich auch manchmal mit den Kindern alleine fahren (hab einfach viel mehr Zeit als Lehrerin), da hängen wir dann abends am Telefon und quatschen ne Stunde, so als würden wir auf der Couch sitzen. Tagsüber haben meine quirligen Kinder immer Programm und Verabredungen. Als sie noch Babys waren hab ich sie eingepackt und mich mit Freundinnen im Spielcafe oder im Indoorspielplatz oder zu Hause getroffen. Geh in eine Krabbelgruppe oder so, da lernst du auch andere Mütter mit Babys kennen. Mir hat das immer viel Spaß gemacht und etliche Freundschaften halten bis heute, auch bei den Kindern. Generell ist ein Baby eine große Umstellung, für jeden. Man muss einfach erwachsen werden und Strategien entwickeln, ein gutes Leben zu finden. Und ich persönlich bin zumindest der Meinung, dass man sich sich ein Stück weit dazu entschließen kann, glücklich oder unglücklich zu sein.

14

Hallo,

Du brauchst einfach auch mehr Kontakte um Dich rum.

Dir fällt die Decke auf den Kopf.

Kenne ich zu gut, nach der Geburt meines Sohnes war es extrem.

Ich bin auch "teilzeit-alleinerziehend" mit den beiden.
Und es passiert auch oft, dass mein Mann abends noch was essen eght.
Oder wenn er in einer Stadt ist, wo Freunde von ihm wohnen, mit denen abends auch mal was trinken geht oder auf ein Stadtfest geht, in einen Club, etc.

Ja, das ist kacke, wenn man daheim sitzt mit einem brüllenden Zwerg.

Und ich habe auch mal wegen sowas geheult.
Mein Mann schickte mir Fotos von einem Streetfood-Fest in München, auf dem er sich mit seinem Freund rumgetrieben hat..
Am selben Abend schreibt mein bester Freund, dass er sich später noch mit einer Bekannten kurz trifft, auf einen Cocktail in der Stadt, weil sie am nächsten Tag in Urlaub fliegt.
Und dann sieht man noch auf FB oder Insta alles Mögliche: die einen feiern in dem Club, die anderen sitzen abends noch im Straßencafé, wieder eine macht Selfies mit ihrer Freundin beim Sekttrinken, ...alle haben ein schönes Leben!

Heute hake ich es als albern ab, aber ich habe mich auch wie das Leiden Christi gefühlt und geheult
Ich dachte, alle haben se ihren Spaaaaaaaaaß, da draussen toooooobt das Leben, keiner hat mich lieeeeeeb, keiner geht mit mir zum Streetfooooood-Fest, keiner schlürft mit mir einen Driiiiiink, alle haben Spaß und sind beliebt, ich armes unbeliebtes Huuuuuuuhn sitze hier und komme nie wieder raus, erst wenn ich alt und runzlig bin...das Leben zieht an mir vorbeeeeeeei......wuhäääääääääääää!

Und heute sehe ich es anders.
Ich hätte z.B. eine Freundin, die damals nur ein Haus weiter gewohnt hat, anrufen können, ob sie nicht auf ein Glas Wein und eine DVD rüberkommen will.
Oder mich auch mal mit jemandem zum Frühstücken in der Stadt verabredet - Baby eben dabei.

Mein Tip: werde aktiv und geh RAUS.

Das geht auch mit dem Baby, aber geh nach draussen und sauer nicht in der Wohnung herum.
Den Fehler habe ich früher gemacht, heute würde ich es nicht mehr machen.

Inzwischen bin ich aktiver geworden und es tut gut.

Warte nicht darauf, dass Dich einer anruft, um was zu unternehmen, sondern mach Du den ersten Schritt.
Ihr könnt Euch auch bei Dir treffen - vl auch 1x die Woche einen Mädelsabend - Serien im TV dazu etwas Fingerfood oder was schönes kochen und ein Prosecco, bisschen ratschen.

Und such Dir vielleicht auch ein Hobby, etwas was Dich beflügelt.
So kannst Du auch die Abende schön nutzen.

LG

20

Ohh, vielen lieben Dank euch allen. Es tut mir wirklich gut zu lesen, dass ich da nicht alleine bin! Eure Ratschläge sind wirklich super. Ich werde versuchen, mehr raus zu gehen und Gleichgesinnte zu finden, damit mir die Decke nicht auf den Kopf fällt. Und positiv denken, mir mein Leben einfach glücklich sehen! Irgendwie schaffe ich das sicher...
Vielleicht ändert sich die Gesamtsituation eh nächsten April, wenn das Projekt meines Mannes vorbei ist und er woanders zugewiesen wird. Könnte ja sein, dass wir Glück haben.
Vielen Dank nochmal! Dieses Forum ist wirklich goldwert. <3

15

Hallo,

ich bin eine Leidensgenossin. Mein Mann kommt Freitags sehr spät heim und fährt Sonntagabend wieder weg. Einziger Unterschied, ich habe 3 Kinder (11, 9 u. 5 Jahre).

So wie es dir geht, ist völlig normal. Zum einen spinnen die Hormone noch und zum anderen ist das Mamasein noch Neuland. Als mein 2. Sohn geboren wurde fing unsere Wochenendehe an. Mir ging es anfangs genauso. Ich saß plötzlich da, allein und wusste nix mit mir anzufangen. Obwohl ich mit Kleinkind und Säugling gut ausgelastet war. Kurz gesagt: Mir fiel die Decke auf den Kopf. Keiner war da zum Reden, keiner war da, der mit die Verantwortung getragen hat, jede Entscheidung musste allein getroffen werden. Nachts allein aufstehen wenn das Baby weint und morgens wieder 100 ? geben weil ja kein anderer da ist. Aber das Gefühl legt sich wieder. Du gewöhnst dich daran, findest deinen eigenen Ablauf und Rythmus und je älter dein Kind wird umso einfacher wird es. Mir hat es geholfen, den Tag gut durch zu planen und mich auf den Feierabend zu freuen. Ich habe mir für jeden Tag etwas vorgenommen. Fenster putzen, Schränke ausmisten, Kuchen backen, was leckeres Kochen ect. Für abends habe ich mir morgens schon immer was überlegt auf das ich mich freuen konnte. Ein schöner Film, ein gutes Buch, ein Entspannungsbad usw. Ob es dann funktioniert ist mit Baby immer fraglich, aber man hat etwas worauf man hinarbeiten.

Dass du deinem Mann ständig Bilder schickst ist auch normal. Das mache ich heute noch. Jeder Pups wird fotografiert und mitgeteilt.

Das Gefühl von Eifersucht lässt nach. Das ist auch normal. Du bist ja die ganze Woche für euer Kind allein verantwortlich, er nur für sich selbst. Das ist eine riesige Umstellung. Du kannst Ängste und Sorgen nicht einfach mal abends gemeinsam besprechen und trägst sie somit allein. Er hat Feierabend und muss unter der Woche nur auf sich Acht geben. Aber all das legt sich und wird immer besser. In einem halben Jahr lachst du darüber. Dann hat sich alles eingespielt, du hast deinen Alltag und ihr funktioniert als Team. Er aus der Ferne und ihr daheim.
Wenn du mal reden willst oder einen Rat brauchst, kannst du mich gerne anschreiben.

LG
Michaela