Wenn beide Elternteile im Schichtsystem arbeiten...

Guten Morgen...

wer mag mir aus seinem Familienaltag berichten?!

Ich bin Krankenschwester und arbeite seit 2009 im Krankenhaus ganz normal im 3-Schichtsystem, Wochenende, Feiertage etc

Momentan arbeite ich noch auf 20% (Elternzeit) und werde dann im Herbst wieder auf 62,5% gehen (wie die Jahre davor auch).

Unsere Situation:

Mein Mann ist seit 2003 bei der Bundeswehr.
Von 2009-2015 führten wir aus verschiedenen Gründen eine Wochenend-Ehe über 300km und teilweise auch über 1000km Entfernung.

Anfang 2015 hat er sich dann in unsere Nähe versetzen lassen und ist somit täglich zu Hause.

Wochenenden und Feiertage hat er immer frei.

Nun endet in 1,5 Jahren seine Zeit bei der Bundeswehr und er überlegt was er danach macht. Eine neue Ausbildung ist unungänglich, da er in seinem erlernten Beruf nicht arbeiten will (er hat sie damals auf Drängen seiner Mutter gemacht) und auch schon seit 13 Jahren "raus" ist.

Durch den BFD bekommt er ja zum Glück einen Teil seines derzeitigen Gehaltes weiter während einer neuen Ausbildung.

Er hat da ein paar Berufe die in interessieren würden und wo er die Vorraussetzungen erfüllt (Praktika hat er auch schon in diesen Berufen gemacht).
Alles sichere Berufe im öffentlichen Dienst bzw Verbeamtung (nennt man das so?!)
Aber es sind auch alles Berufe mit Schichtsystem, Wochenend - und Feiertagsdiensten.

Deswegen überlegt er (bzw wir, aber letztendlich soll er alleine entscheiden was er später arbeiten möchte) nun, ob es so ratsam ist wenn wir beide im Schichtdienst arbeiten.

Grade an den Wochenenden und Feiertagen. Wie sollte man es da am ehesten organisieren.

Arbeiten da beide die gleichen WoE = Kinderbetreuung? Allerdings hätte man da zumindest immer 2 Wochenenden im Monat zusammen frei.

Verschiedene Wochenenden = wann sieht man sich dann nochmal als komplette Familie, wenn immer 1 Elternteil an den Wochenenden arbeitet?

Mein Mann meinte nun, ob er sich nicht lieber einen Job in der Verwaltung/Finanzamt oder so suchen sollte... aber eigentlich ist das nicht sein Ding. Er ist eher ein "Macher". Den ganzen Tag am Schreibtisch ist überhaupt nichts für ihn.

Wir haben zwar noch ein bischen Zeit und es ist ja auch nicht gesagt dass er in seinen favorisierten Berufen eine Stelle bekommt, aber 1,5 Jahre können verdammt schnell vorbei gehen und spästens Ende des Jahres muss er sich bewerben.

Er bewirbt sich übrigens in 3 versch. Bundesländern, allerdings hoffen wir nicht schon wieder umziehen zu müssen.

#danke und viele Grüße

1

Hallo,

ich habe den gleichen Beruf wie du und arbeite zur Zeit 60%. Mein Mann ist selbständig und sein Job bringt häufig Reisetätigkeit und lange Arbeitstage mit sich. Unsere Kinder sind jetzt 9 und 7 Jahre alt.

Ich arbeite nur im Früh- oder Nachtdienst, Spätdienste habe ich sehr selten. Das ist von mir so gewünscht und es wird mir von meiner Leitung gewährt. In meinem Team ist es auch normal, untereinander Dienste zu tauschen. Ich springe ein, wann immer es möglich ist und ich finde eigentlich immer jemanden, der mit mir einen Dienst oder ein WE tauschen kann.

Wenn mein Mann auf Reisen ist, plane ich mir frei. Manchmal muss er aber recht kurzfristig los und ich muss meinen Dienstplan komplett umschmeißen.

Es ist auch schon vorgekommen, dass ich erst um 8 Uhr zum FD kam, nachdem die Kinder im KiGa bzw. in der Schule waren.

Mein Mann hat oft lange Arbeitstage. Daher bringt er morgens die Kinder in die Schule und wann er abends wieder da ist, wissen wir meistens nicht. Ich plane unsere Aktivitäten immer ohne ihn und wenn er mal unerwartet dazukommt, freuen wir uns.

Gemeinsame komplett freie Wochenenden haben wir maximal 1x im Monat. Das finde ich aber jetzt nicht sooo schlimm. Wenn ich z.B. FD habe, bin ich um 15 Uhr zu Hause und wir können den Nachmittag gemeinsam verbringen.

Wir haben eine gute Lösung für uns gefunden. Meistens funktioniert es auch so, wie wir uns das vorgestellt haben ????.

LG,
EZ

2

Huch, die Fragezeichen sollten eigentlich ein Zwinkergesicht sein...

3

Das ginge ja nur, wenn Ihr gegensetzlich arbeitet, so dass immer jemand zu Hause ist.

4

Für mich würde das niemals so in Frage kommen. Wenn immer einer arbeitet und der andere bei den Kids ist, kann man kein Familienleben haben. Aber es gibt viele Familien die es so machen und da geht es irgendwie. Ist alles eine Frage der Organisation.

5

Ich bin auch Krankenschwester und arbeite nur noch nachts ,mein Mann voll in 3 Schichten.Ich 30h die Woche. Beide Wochenend/Feiertagsdienste.
Mein Dienstplan ist fest ,der meines Mannes auch ,aber dieser ändert sich alle paar Monate immer mal wieder.Aber wir können gut planen.

Ich denke ,es kommt auch auf Eure Dienstzeiten an .Wegen der Kids müsstet Ihr ja entgegengesetzt arbeiten.
Bei uns ist es so ,dass mein Mann nur Spätschicht arbeitet,wenn ich Nächte habe.
Es kommt alle 10 Wochen mal vor,dass wir uns morgens überschneiden (montags) ,da hat mein Mann Frühschicht und ich komme erst vom Nachtdienst. Aber unsere Kids sind schon 9 und 13 geworden ,so ist das nicht mehr so dramatisch.
Wir arbeiten hin und wieder am WE auch gemeinsam (ich Nacht ...mein Mann samstags früh und sonntags Spät) ,sonst aber eher entgegengesetzt ...also ich frei ,mein Mann Dienst und umgekehrt.

Früher hatte ich für unsere Überschneidungen immer eine liebe Babysitterin.
Jetzt wo d. Kids älter sind ist deutl. einfacher.
Wir haben auch recht kurze Arbeitswege ,das macht auch viel aus.

LG Kerstin

6

wir arbeiten auch beide im Krankenhaus im 3-Schichtbetrieb. Mein Mann 100%, ich momentan noch 40%. Als unser Sohn noch kleiner war haben wir die WE immer abwechselnd gearbeitet. Inzwischen bleibt er mittags die 2-2,5h Überlappungszeit alleine. Unter der Woche arbeitet einer früh der andere spät.

Gruß chantalele

11

Ja wenn die Kinder älter werden wird es einfacher :-)

Unser Großer ist 10 Jahre alt wenn mein Mann beim Bund weggeht. Den würde ich zu Überlappungszeiten auch alleine lassen (er ist jetzt schon mit seinen 8,5 Jahren sehr zuverlässig), allerdings ist unsere Tochter ja noch deutlich kleiner da geht das leider nicht.

Die Zeit arbeitet hoffentlich für uns und ich versuche mir Mut zu zu reden, dass ich ja "nur" Teilzeit arbeiten werde und das nur 10 (+/-) Tage/Monat sind.

7

Hallo :-)

Meln Partner und ich arbeiten beide im Schichtsystem und haben eine 19 Monate alte Tochter. Ich habe eine 50% Stelle und er arbeitet vollzeit.
Entgegengesetzt zuarbeiten, käme für uns nicht in Frage. Da bleibt das Familienleben ja komplett auf der Strecke.

Die Kleine geht in der Woche in die Kita und an den We & Feiertagen zu den Omas.
Ich habe das Glück, dass ich seit Anfang März, nur noch Frühschicht machen darf, zumindest in der Woche. An We und Feiertagen ist das natürlich nicht möglich.

Wenn mein Freund spätschicht hat, arbeite ich ab ab 6 Uhr und er bringt die Kleine in die Kita
Wenn mein Freund auch früh hat, fange ich erst um 8 Uhr an und ich bringe sie vorher in die Kita.
Diese Regelung steht aber erst seit Anfang März.
Davor habe ich ganz normale Dienste gemacht. Früh wie spät oder Teildienst. Irgendwie ging das schon alles, aber optimal wars nicht. Jetzt ist es defintiv einfach!

Wir haben Glück das die Omas u Opas gerne die Betreuung übernehmen, wenn wir arbeiten.

Ihr bekommt das bestimmt auch gut hin, wenn ihr Betreuungmöglichkeiten habt. :-)

Lg

10

Ja Omas und Opas können so ein Schicht-Chaos echt entzerren.

Wir haben wir nur meine Mutter und meine Schwester die aber selber beide VZ in Schichten arbeiten - als Notlösung klappt es, aber eine feste Betreuung wäre da nicht möglich.

Momentan hoffe ich dass mein Papa bald hierher zieht. Er wohnt am anderen Ende von Deutschland und versucht derzeit aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig berentet zu werden.

Er ist schon 63 (bald 64), hat einen festen Arbeitsplatz. Allerdings kann er den körperlich nicht mehr wirklich ausüben (er arbeitet auf dem Bau), mittlerweile ist er seit November krankgeschrieben.

Er möchte dann wieder in unsere Gegend ziehen und hat schon angekündet, dass er dann die Kinder oft nehmen möchte bzw uns bei der Betreuung hilft - Zeit hat er dann ja ;-)
Aber momentan ist das noch Zukunftsmusik.

Meine Leitung hat schon angekündigt dass ich ab Herbst evtl nur Früh- oder Nachtdienste arbeiten kann. Allerdings fängt der Frühdienst um 6 Uhr an und da gibt es auch 0 Chance später anfangen zu können.

12

#winke

Das ich um 8 Uhr anfangen darf, habe ich mir quasi die Jahre zuvor erarbeitet. Eigentlich wollte er so Dienste nie wieder vergeben, weil es in der Pflege eben echt unpraktisch ist, da zwischen 6-8 Uhr ja die meiste Arbeit ist.

Aber er meinte bevor ich dann kündige u woanders hingehe, macht er es für mich! Er weiß wen er da zurück holt. Ich war immer zuverlässig.

Naja, das hilft dir auch nicht weiter. ;-)

Ich drücke Euch die Daumen das dein Vater bald wieder in die Heimat zurückkehrt! :-)

8

Hey,

ein Bekannter von mir, der bei der Bundeswehr war, konnte damals eine "Ausbildung" (vermittelt von der Bundeswehr, so wird das bei euch auch sein) im Finanzamt machen. Bürodienstzeiten. Wär das ne Möglichkeit?

Ganz ehrlich? Das mit den Schichtdiensten kann ich keinem empfehlen. Als mein Mann und ich zu zweit noch waren, haben wir uns manchmal tagelang nicht gesehen. Jetzt haben wir 3 Kinder. Nach der letzten Elternzeit bin ich mit 50% wieder angefangen zu arbeiten in Früh-, und Spätschicht. Er arbeitet in Früh-, Spät-, und Nachtschicht.
Manchmal saß ich morgens um halb 7 zuhause und musste los zur Frühschicht und er kam zu spät von der Nachtschicht, weil er länger machen musste.

Er musste dann die Kids fertig machen und zur Kita bringen.
An den Wochenenden mussten wir schauen, dass wir mindestens einen halben Tag miteinander haben.

Ich habe den Job gewechselt. Jetzt stimmen Bezahlung und Arbeitszeiten, dafür macht der Job einfach keinen Spaß;)

Aber was solls. Papa und Mama in Schichten? Nie wieder.

Ich hoffe, ihr findet eine Lösung, die gut für euch ist.

LG

9

Danke für deine Antwort...

ob er direkt einen Ausbildungsplatz vermittelt bekommt weiß ich nicht.

Er kann sich von seinem "Ausscheidergeld" über den Berufsförderungsdienst einen "Z-Schein" kaufen. Mit dem wird er dann bei bestimmten Behörden (z.b. Feuerwehr, Polizei, Zoll...etc ) bei den Einstellungstests bevorzugt behandelt bzw er muss sich nicht gegen alle Bewerber durchsetzen sondern nur gegen andere Soldaten die sich auf eine Stelle bewerben.

Finanzamt war jetzt erstmal eine sponatane Idee, eigentlich kann er sich nicht vorstellen einen Bürojob zu machen.

Er besucht seit 8 Monaten die Wirtschafts-Realschule in Abendform - nicht weil es sein Wunsch ist/war in den wirtschaftlichen Bereich zu gehen, sondern weil dies die einzige Abendschule hier im Umkreis ist die einen Realschulabschluss anbietet.
Da er zu seiner eigenen Überraschung in BWL/Rechnungswesen/Wirtschaftsgeografie sehr gut mit kommt (derzeitiger Notendurchschnitt ist 1,2 ) , kam halt die Idee vielleicht in diese Richtung zu gehen. Es würde für uns halt vieles einfacher machen.

Aber wer weiß ob er da auch glücklich wird? Ihn zieht es eher Richtung JVA oder Polizei, also was komplett anderes ;-)