Schichtdienst und Familienleben - Papa der Fremde... :-(

Guten Morgen liebe Urbia-Gemeinde #winke

Ich brauche mal einen Rat von Außenstehenden. Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht und der Blick eines Unbeteiligten hilft da oft weiter...
Zur Situation:

Ich bin verheiratet, unsere Tochter ist fast 3. Mein Mann arbeitet Vollzeit im Schichtdienst (Früh, Mittag, Nacht, unregelmäßige Verteilung, ein Wochenende im Monat ist frei), ich 15 Std in der Woche im Büro, unsere Tochter geht in die Krippe bzw in ein paar Tagen in den Kindergarten.

Von Anfang an war es für meinen Mann schwierig, die Vaterrolle anzunehmen, trotz absolutem Wunschkind. Seine Kindheit war alles andere als schön und sein eigener Vater als Vorbild nicht geeignet. Meine Hebamme hat damals von postnataler Depression bei ihm gesprochen. Depressionen hatte er vorher schon, war sehr lange in Behandlung. Kinderbetreuung wurde komplett von mir übernommen, auch wenn er frei hatte. Er hat sich nicht mal an die Windeln getraut. Kuscheln und mal spielen waren kein Problem. Typisches Babyverhalten (weinen!) war schwer für ihn zu akzeptieren. Ausflüge, Alltag, fast immer war ich alleine, natürlich auch durch seine Arbeit. Die Kleine wurde größer, er "mutiger" und er hat versucht sich wieder mehr zu integrieren. Mittlerweile ist er zwar in manchem noch unsicher (unbegründet!), aber er bemüht sich. Wenn er denn "darf". Und das ist das Problem:

Unsere Tochter sieht den Papa mehr als Spielkamerad. Er ist nicht oft dabei, daher ist sie natürlich total aufgedreht und euphorisch, wenn er morgens z.B. da ist nach dem Aufstehen oder nach der Kita. Die normalen Abläufe bei der Kleinen und mir, z.B. das morgendliche Fertigmachen etc., kennt er kaum, nur aus meinen Erzählungen. Folglich läuft nix normal dann. Abends ins Bett bringen ist wieder Geschichte, dabei hatte es eine zeitlang prima geklappt, jetzt darf er nicht mal mehr Zähne putzen. "Papa muss arbeiten, hat keine Zeit" So kommt es von unserer Tochter, selbst wenn Papa mit der Zahlpasta daneben steht und beteuert, dass er doch Zeit hat.

Aufgrund gesundheitlicher Probleme und Schlafstörungen lasse ich meinen Mann während den Schichten so gut es geht "sein" Ding machen. Also ihn in seinem Rhythmus leben. Nur wenn er frei hat wäre es schon schön, wenn wir gemeinsam was unternehmen. Nicht nur alle paar Wochen. Und eben auch mal was normales, wie über den Ostermarkt oder zum Spielplatz oder zu Freunden mit Kind... Hat er dann oft keine Lust. Auf der einen Seite verstehe ich das, irgendwo mag er natürlich auch mal Freizeit für sich haben. Aber wir sind eine Familie, er wollte Familie, dann muss man sich doch auch integrieren. Oder? So ist Papa nie Alltag für unsere Tochter, immer was besonderes und entsprechend ist das Verhalten. Ich habe oft das Gefühl, dass ich ein anderes Kind habe wenn wir zu dritt sind! Das ist anstrengend uns er ist dann oft genervt.

Ich weiß nicht, ob es üblich ist, dass das mit Schichtdienst so läuft. Schichtdienstler im Bekanntenkreis haben andere Konstellationen, arbeiten vom Mo-Fr Schicht und haben dann das Wochenende normal frei... Das ist bei uns eben anders. Wie sieht das bei euch aus, wenn Papa beruflich bedingt kaum da ist? Wie macht ihr das im Alltag? Und wie kommen eure Kinder zurecht??? Ich bin manchmal nicht sicher, ob er halt einfach keine Lust auf den Familienkram hat und die Schichten und rare Freizeit als Ausrede nimmt oder ob es wirklich so hart ist, ich arbeite nun mal nicht in so einem System.

Ist lang geworden, entschuldigt bitte. Über Tipps und Infos freue ich mich :-)
LG
Jessi

ELTERN -
Die besten Babyphones 2024

Testsieger
Philips Avent Audio Babyphone, Babyeinheit und Elterneinheit, Produktkarton im Hintergrund
  • lange Akkulaufzeit
  • hohe Zuverlässigkeit
  • strahlungsarm
zum Vergleich
1

Hallo,

mein Mann arbeitet auch in vier Schichten. Alle zwei Tage eine andere Schicht und nur ein Wochenende im Monat frei.
Wir haben auch relativ lange gebraucht uns daran zu gewöhnen.
Mir fehlen auch am meisten die Wochenenden.
Auf der anderen Seite kann er viele Dinge mit den Kids machen die andere Väter, die einen 9 to 5 Job haben nicht machen können.

Spätschicht macht er morgens die Kids mit fertig und bringt sie in die Kita. Am Spätschichtwochenende geht er morgens mal zum schwimmen oder mit unserer Tochter zum reiten.
Nach der Frühschicht holt er die beiden aus der Kita ab und wir unternehmen halt ganz normale Sachen oder er geht zum Kinderturnen mit dem Kleinen.

Nachtschicht ist ja ähnlich wie Frühschicht, er ist bis frühen Nachmittag nicht anwesend weil er halt schläft.
Uns wurde schon oft gesagt, dass er einer von den Vätern ist die man am meisten sieht in der Kita:-D
Mittlerweile kommen wir wirklich gut klar, obwohl es immer mal wieder nervt. Vor allem wenn man eingeladen wird, das fällt nie auf das freie Wochenende;-)
Die Kinder kennen es nicht anders und ich hatte nie das Gefühl, dass sie irgendwelche Probleme damit haben.

Man muss schon etwas vorausschauender Planen was Ausflüge, Termine usw angeht...
Ich weiß nicht ob dir das jetzt besonders geholfen hat, aber im großen und ganzen läuft es so bei uns:-)

3

So klingt das auch echt schön und in der Art hatte ich mir das zugegeben auch vorgestellt... Nur die Realität sieht anders aus.

Ich finde auch, dass man in manchem Punkt natürlich flexibler ist mit Schichten, da in der Woche freie Tage sind etc. Nur nutzt er die nicht. Vor der Mittagsschicht aufstehen und Kind fertig machen für die Kita? Nee, da wird bis 9 geschlafen. Nachtschicht sieht bei ihm so aus, dass er morgens heimkommt, die Kleine noch sieht und mit ihr spielt oder was frühstückt, dann von halb 2-4 ca wach ist und dann wieder ins Bett geht. Wie gesagt, er hat Schlafprobleme... Und da ist dann eben auch wieder mein schlechtes Gewissen... Ich arbeite deutlich weniger, die Kita liegt auf dem Weg zur Arbeit, warum ihn zum aufstehen zwingen? Freiwillig macht ers nämlich nicht... Ist auch theoretisch kein Problem für mich, nur das Papa nun so besonders geworden ist fürs Kind finde ich einfach schade.

Und nach der Frühschicht mal freiwillig das Kind abholen... äußerst selten... :-( Anbieten tut er das gerne dann, wenn ich z.B. verabredet bin zum Spielnachmittag und knapp dran bin... wo er dann genau weiß, dass es furchtbar unpraktisch ist wenn er sie holt... Aber so kann er sagen, dass er es anbietet... :-(

26

Also mal ehrlich - unter der Woche stehen wir beide mit auf morgens um 6, damit die Kinder uns sehen...und wir noch gemeinsam was frühstücken können oder noch die letzten liegengebliebenen Hausaufgaben nachholen etc., auch wenn ich wegen Tagdiensten erst zu 9 aufstehen müsste oder auch bei in die Nachtdienst gehender Schicht den Vormittag "vertrödeln" könnte - so läuft das bei uns nicht...lediglich am Wochenende bleibe ich mal liegen, wenn ich am Tag vorher aus der Nacht kam...außer mein Sohn hat Fußballturnier..da fahre ich meist mit und das heißt immer früh aufstehen und außer ich gehe laufen - das mache ich am liebsten vor dem Frühstück so von halb acht bis halb 9 und bringe auf dem Rückweg Brötchen mit, während mein Mann Frühstück macht...

2

Mein Mann arbeitet im 4- Schicht System. Jedes zweite Wochenende 12 Std. Schichten und natürlich ist es so, dass der grosse Teil bei mir hängen bleibt. Ich habe ihn nicht anders kennengelernt.
Wenn er da ist, lass ich die beiden allein oder ich gehe raus. Bei Ausflügen stell ich mich mehr in den Hintergrund, damit er auch zum Zug kommt. Ich denke, dass du durch deine Haltung dazu beiträgst, dass er sich zurückzieht.

Ich kann mit vorstellen, dass du danebenstehst und alles, was er mit eurer Tochter macht kommentierst.
Beobachte dich mal genauer! Kann da vielleicht was dran sein?

5

Danke dir für deinen Gedankenanstoß.

Kommentieren nicht direkt. Aber ja, natürlich steht man vorne dabei sozusagen. Neulich waren wir tatsächlich zu Dritt im Tierpark und die Kleine wollte getragen werden. Ohne zu denken wollte ich sie dann holen, dabei ist der Papa ja stärker und ich hatte sowieso Rückenschmerzen. Hat er mich auch später drauf angesprochen. Das ist einfach so unbewusst, da es ja sonst keinen gibt, der sie dann nehmen kann, dass man auch gar nicht direkt ans "Abwälzen" denkt, wenn der Papa dabei ist. Da versuche ich auch bewusst dran zu denken bzw. wenn sie zu Hause was von mir möchte wie Buch lesen obwohl mein Mann z.B. im Wohnzimmer ist dann schicke ich sie auch zu ihm. Nur ob sie geht ist Glückssache.

Was mir einfällt: er fragt jede Kleinigkeit nach. Ich weiß nicht genau, ob er das weiterhin aus Unsicherheit tut (war früher der Fall) oder weil er denkt anders als ich = falsch. Ob ich ihm das so vermittle unbewusst. Da muss ich mit ihm nochmal reden!

Raus gehen würde ich gerne. Bzw. ich habe schon oft gesagt, er soll ab und an was alleine mit ihr unternehmen z.B.. Damit ich eben einfach nicht dabei bin. Aber das passiert nicht. Oder er fährt dann zur Verwandtschaft und sie wird doch eher von denen betüdelt...

4

meiner meinung nach hat das weniger mit dem schichtdienst als viel mehr mit dem verhalten deines mannes zu tun und den umständen, die ihr beide aus dieser situation macht. meines erachtens trägst auch du hier einen riesenanteil, weil du ihm nämlich durch permanente rücksichtnahme seinen rückzug nicht nur ermöglichst, sondern sogar förderst und ihn selber aktiv den alltag vom hals hältst, worüber du dich dann beschwerst.

im übrigen ist es normal, dass kinder sich unterschiedlich verhalten, wenn vater / mutter / beide da sind.
mein mann kennt das morgendliche fertigmachen übrigens auch nicht durch eigenen einsatz.
v

6

Ja das stimmt. Durch meine Rücksichtnahme hat er überhaupt die Möglichkeit, sich so zu verhalten. Und das ist ja eben das, wo ich nicht sicher bin: Ist diese Rücksichtnahme soweit angebracht, weil Schichtdienst einfach an die Substanz geht oder stellt er sich dran?

7

natürlich ist schichtdienst immer belastender als ein immer gleicher ablauf. ich gewinne allerdings aus deinen beschreibungen den eindruck, dass dein mann aufgrund dessen wie ein rohes ei behandelt wird.

er kann sich genauso einbringen wenn ihr das entsprechend organisiert und ich denke du tust ihm keinen gefallen, wenn du ihm alles abnimmst (auch wenn er das vllt aktuell anders sieht) und letztlich eurem kind erst recht nicht. er ist ein erwachsener mensch und kann sagen, wenn ihm tatsächlich etwas zuviel wird ohne das vorher jemand das für ihn festlegt. ich bin auch immer dafür, dass männer sich zuhause nicht aufführen wie hotelgäste, die dann zur arbeit gehen und ansonsten für nichts verantwortlich sind.
ich frage mich dann immer, wie es wäre, würde frau so agieren??

v

weitere Kommentare laden
8

Hallo!

Ich glaube nicht, dass das was mit Schichtarbeit zu tun hat.
Ich habe 2 Kinder, mittlerweile 10 und 13 und war auch immer berufstätig wie mein Mann in unserer eigenen Firma. Ich habe dann mehr so eine 40 Stden. Woche mein Mann eine ca. 60 Stden. Woche. Es würde auch funktionieren, wenn nur mein Mann arbeiten würde, oder eben nur ich. Die Last der Verantwortung als Alleinverdiener, die man aber trägt ist schon zermürbend ....

Mein Mann hat bei keinem Kind je auch nur eine Windel gewechselt, Krankheits-Nachtschicht mit Aufstehen und manchmal ins KH fahren habe hauptsächlich ich gemacht, Kinder-Organisieren incl. KiBetreuung habe ich zu 100% alleine gemacht, auch in den Urlaub bin ich manchmal alleine gefahren (manchmal geplant, manchmal ungeplant).

Er war ein guter Spielkamerad mit den Kindern aber das auch eher selten.

Ich bin da keine Ausnahme - wir hatten im Bekanntenkreis auch schon den "Club der Alleinerziehenden mit Mann" gegründet, der nicht gerade klein war. Es hat alles seine Vorteile und seine Nachteile. Entweder du kommst mit dieser Rolle klar, oder Du musst kämpfen, dass es anders wird. Ich kenne nur wenige Fälle in denen der Vater tatsächlich umgedreht wurde und alles gleich-verpflichtet gemacht hat wie die Mutter (außer Stillen), langfristig zum Nachteil der Paar-Beziehung und mit finanziellen Einbußen. Es gibt schon durchaus auch Männer - nicht wenige, die von sich aus gerne auch sehr intensiv diese Klein-Kind-Vorschulphase mitmachen. Das ist bei Mütter auch nicht anders: manche finden die Kleinkind-Phase süß, jedoch die Pubi-Phase Horror pur und haben da auch wenig Verständnis mit dem Kind.

Je älter die Kinder wurden umso mehr war mein Mann gefragt für "Männer"-Gespräche und Männer-Aktivitäten und er ist ein Vorbild für meine Kinder (ich allerdings auch). Manche Gespräche und Ratschläge holen sich die Kinder von mir und andere von meinem Mann ab. Ob er unterm Strich ein "guter" Vater ist - ja ich glaube schon, er war aber zweifelsfrei in der Klein-Kind-Vorschulphase ein schlechter Erziehungspartner.

Findet Euch zusammen und zwingt Euch nicht gegenseitig in Rollen rein, die Euch zuwider sind. Keiner von Euch war davor Eltern, deswegen müsst ihr beide mit der Realität klar kommen.

LG, I.

10

Unter diesem Aspekt habe ich es noch nicht betrachtet. Ja, ein Baby-Papa war er definitiv nicht. Ich dachte es wird jetzt einfach mal besser... Aber ich werde auch dies mal in Ruhe mit ihm besprechen. Danke für deine Gedanken!

12

hallo,
was meinst du denn mit "rarer freizeit"? hat dein mann neben seinem 38-stunden-job noch weitere oder einen 2stündigen arbeitsweg pro strecke? ansonsten hat seine woche, wie bei jedem anderen, 168 stunden. ziehen wir davon großzügig 40 für schichtarbeit ab und pro tag 7 stunden schlaf. bleiben an die 80 (!!) stunden pro woche freizeit, verteilt auf 7 tage! gerade bei einem schichtler sind diese auch am tag und sogar viele stunden am stück, wieso verbringt er diese nicht mit seiner tochter oder auch mit dir? ich sehe euer problem eher in der organisation und evtl. dem willen, nicht in der zeit ansich!
setzt euch zusammen mit dienstplan, besprecht arbeitszeiten und schlafzeiten (die ja auch mal am tag liegen) und - ganz wichtig - legt papa-tochter-zeit UND familienzeit fest! da bleibt 100%ig auch noch zeit zum alleine-lesen, rausgehen etc!!!
alles gute für euch 3!

17

Nein, er hat weder einen weiten Arbeitsweg noch einen zweiten Job. Aber extrem festgefahrene und unflexible Strukturen, wie mir immer mehr auffällt. Tage mit Mittags- bzw. Nachtschicht fallen komplett weg dadurch. Das fällt mir durch deine Rechnung gerade noch viel deutlicher auf.

Ein weiterer Punkt für ein ausführliches Gespräch...

24

ja, ich denke auch, ihr müsst, was das leben als familue anbelangt, bei 0 anfangen. als single oder paar kann man vielleicht so leben, aber mit kibd nicht mehr. da würde ich es z.b. vor einer schicht, die mittags beginnt, nicht tolerieren, wenn er bis 10/11 schlafen würde. er kann genauso mit kind und mutter morgens aufstehen, alltag leben, der kleinen dabei durch den alltag näher kommen.
wichtig wäre bei ihm wohl auch, dass ihr eine bestimmte zeitspanne für ihn (aber für dich auch!!) einplant, in dem derjenige tun kann, was er möchte (schlafen, tv, pc, mit einem/r freund/in etwas unternehmen etc.). am besten richtig mit einem großen plakat an der wand, bis es so läuft. bei bedarf kann man sich dann wieder zusammensetzen und neu planen.
glg, ihr schafft das :-)!

13

Das Problem sind nicht die Schichten ,sondern Dein Mann...so sehe ich das.
Wir arbeiten beide im Schichtdienst (ich nur nachts ,mein Mann in 3 Schichten) ,beide
haben wir Wochend/Feiertagsdienst.
Die Kids werden so groß ,von Anfang an ,sie kennen es gar nicht anders.
Ich finde ,der Schichtdienst erleichtert auch manche Sachen,so ist man doch

zu recht unterschiedl. Zeiten da ,kann auch mal Termine /Ausflüge etc. unter der

Woche legen. Gerade auch ,wenn man noch kein Schulkind hat ,ist man da doch recht
flexibel.

Klar ,man ist oft müde ,das bringt der Schichtdienst so mit sich.
Wir haben anstrengende Jobs. Aber trotzdem verbringen wir ausreichend Freizeit miteinander. Vermutlich sogar viel mehr als andere unterm Strich.
Ja ,ok ,wir können nicht immer und überall zu Geburtstagen oder Feiertagen erscheinen,aber das wissen alle Freunde und Verwandte.
Man ist auch nicht soooo spontan ,aber wir können immer ganz gut im voraus planen.

Wie gesagt ,das ist MEINE Meinung dazu.

LG Kerstin

19

Ja, das kennt unsere Familie mittlerweile auch und versucht auch zum Teil immer Rücksicht zu nehmen, damit wir ab und an doch alle zusammen sind. Das geht ganz gut.

Es ist interessant zu lesen, dass es auch einfach funktioniert mit Schichtdienst, selbst wenn beide Elternteile so arbeiten.

14

Hallo
Mein Mann arbeitet 'normal' (geht morgens um 7 und kommt ab 19h nach hause)

Als unsere Kinder noch klein waren, hatte er auch nicht so den Plan, wie alles ablaeuft....
Jetzt wo sie groesser sind kann man ihn besser einbinden ;)
Ist also zum Teil eine ganz normale Vater-Kind-Beziehung

15

Hallo,

mein Mann arbeitet auch in Schichtdienst und sieht daher die Kinder im Alltag, also Mo bis Fr, mehr als andere Väter - dafür am Wochenende weniger.

Wenn Du was verändern möchtest, dann musst Du deinen Mann wohl bisschen auf die Sprünge helfen. vor allem braucht er Zeit allein mit eurem Kind. Also er muss rein ins kalte Wasser und sich üben als Papa. am besten verplanst Du Zeit, die Du nicht nur rausgehst, sondern wirklich weg bist und abgelenkt bist. Und am besten zeitlich so oder so lang, dass er eben nicht das Kind dann an Oma oder sonstige Verwandtschaft abgeben kann. Und dann ist ganz wichtig, dass Du ihm freie Hand lässt und er mit dem Kind wirklich machen und lassen kann, was er richtig findet (braucht auch ganz schön viel Toleranz von Dir, weil Du es ja noch nicht gewohnt bist).

Ich fände es an Deiner Stelle sehr wichtig, dass er sich mehr engagiert. Es kann immer sein, dass es mal ne Zeit gibt in der Du dich nicht so viel kümmern kannst (Krankheit mit Krankenhausbesuch o.ä.), außerdem ist er sicher später traurig über so wenig Nähe zum Kind.
Und der Schichtdienst ist maximal ne Ausrede, die sich gut anhört - in der Praxis könnte er sich sogar mehr einbringen als andere Väter (zumindest nachmittags bei Früh- oder Nachtschicht).

Vielleicht fällt euch ja auch ein gemeinsames Hobby oder regelmäßige Unternehmung ein, die die beiden exklusiv miteinander machen, zB irgend ein Sport, den er gut kann oder mag (schwimmen gehen, Eis laufen, Inliner fahren oder was auch immer).

Wünsche Dir gute Nerven und viel Glück beim Herangehen an das Thema und hoffe, dass sich dein Mann darauf einlassen mag.

LG
Bianka

20

Vielen Dank auch für deine Erfahrungen. Ja, das Thema Krankheit ist ein großes Angstthema für mich. Aber auch als ich mal ganz unverbindlich eine Fortbildung angesprochen habe (2 Tage!!) ging das Getue von seiner Seite los...

Ins kalte Wasser schmeißen... ja, das scheint auch ein Fehler von meiner Seite zu sein. Hier kommt die falsche Rücksichtnahme zum Tragen, denn in vielen Situationen denke ich dann wieder "ach, wär ja schön und auch gar nix Großes, aber da muss er ja dann schon weg und hier dies und jenes..." und schlussendlich lass ich ihn dann doch wieder in Ruhe. Da muss ich auch mich ändern!

Freie Hand lasse ich ihm gerne, aber das muss er auch nutzen. Ist er alleine mit Kind werden Nachrichten wegen jeder Kleinigkeit geschrieben, wie er dies machen soll oder jenes... und wenn ich nicht antworte endet es im Streit :-( Dabei macht er das alles echt gut.

Aber ich werde daran arbeiten. An mir, an ihm und an dem gesamten Thema...

16

Hallö!
Ohne andere Antworten gelesen zu haben, denke ich nicht, dass das Problem die Arbeitszeiten deines Mannes sind, sondern sein Charakter, eigenen Probleme und das du ihn ferngehalten hast/hälst.

Ich kenne viele Familien mit Schichtdienst, da ist das nicht so und mein Mann arbeitet meist 50 Stunden aufwärts halb 8 bis abens oft nach 20 Uhr und auch manchmal am WE, ich 25 Stunden plus noch abende (was ich jetzt aber nach 18 Jahren reduziere)

Wir haben 4 Kinder und haben beide die Elternrolle gleichermaßen inne, obwohl ich viel mehr Zuhause bin. Wenn er aber da ist/war, macht und machte er ALLES.

Aber dein Mann muß auch wollen und du mußt ihn lassen!!

Lg Sportskanone

21

Ich glaube das wollen ist dann hier wohl wirklich das Problem. Lassen möchte ich ihn gerne... Aber ich werde ein Gespräch mit ihm suchen und daran arbeiten.