Enkelin soll Beerdigung mitzahlen?

Hallo!

Vor einer Woche ist leider meine Oma verstorben. Sie hat 6 Kinder (schwierige und zerstrittene Familienverhältnisse). Ich bin die älteste Enkelin von etwa 25! So, mir wurde letzte Woche gesagt, dass ich das dazugeben soll/kann was wir können und es eine schöne Geste wäre.

Mein Mann und ich haben mit unserem Sohn gerade auch so unser Ein- und Auskommen und haben uns entschieden 150€ beizusteuern. Anstelle einen Kranz oä zu kaufen. Es hieß auch, dass dies völlig okay sei. Jetzt hat mir vor zwei Tagen einer meiner Onkel (der die ganze Bestattung in Auftrag gegeben hat) gesagt, dass wir mehr dazugeben müssen, weil es insgesamt Kosten von 6000€ sind. Vier seiner anderen Geschwister melden sich nicht und drücken sich und wollen nichts zahlen. Ich als Enkelkind soll aber mitzahlen, obwohl es hieß wir sollen das geben, was wir können! So jetzt kommt aber der Knaller: die Beerdigung ist soweit schon komplett bezahlt! Mein Onkel sähe es aber nur nicht ein die Kosten alleine zu tragen und versucht allen ernstes jetzt nur von mir als Enkelkind mehr Geld zu bekommen. Was soll ich da bitte zu sagen? Davon ab, können wir auch gar nicht mehr Geld dazugeben. Daraus ist jetzt auch leider auch noch kurz vor der Beerdigung ein extremer Streit entbrannt.

Nach etlichen, sehr unschönen Nachrichten wurde ich nun von der Beerdigung ausgeschlossen.

Mit der Begründung, man sieht ja nun was Oma mir wert war. Ich bin völlig fassungslos.

Zwischendrin sendete mir dieser Onkel noch einen Screenshot seines onlinebanking, worauf die OnlineÜberweisung an das Bestattungsunternehmen ersichtlich ist. Und mal eben einen Kontostand von rund 179.000€.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Der Kontakt wurde jetzt beiderseits abgebrochen und ich bin völlig verwirrt und geschockt, dass der Tod meiner Oma sowas herbeigeführt hat...

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Tut mir leid mit deiner Oma :-(

Leider Gottes gibt es ständig Streit in Familien wegen so was. Dabei ist eigentlich genau geregelt, wer die Beerdigung zahlen muss - da sind deine Eltern bzw. Onkels und Tanten als erstes in der Pflicht "ich will nicht, zählt da nicht.

Ich finde es unter aller Sau und würde mir die Beerdigung nicht verbieten lassen. Du kannst da normalerweise auch mit dem Pastor drüber reden, evtl kann der vermitteln.

Viel Kraft!

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Hallo

Mein Herzliches Beileid

Das was Deine Oma Dir Wert war weißt Du selber denn das ist eine Herzenssache und hat nichts mit Geld zutun.

Die 150 € behalte mal schön und kauf einen Kranz.

Dein Onkel hat sich anscheinend um alles gekümmert und entschieden.

Er soll sich mal schön an seine Geschwister halten und nicht an Dich.

Er hat nicht das Recht Dich von der Beerdigung auszuschliessen. Gehst halt nicht zum Kaffee trinken aber zur Beerdigung.

Weißt Du das deine Oma nichts hatte?

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Ja, denke schon. Sie hatte nur ihre kleine Rente und ihr Pflegegeld.

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Hallo!

Erst einmal herzliches Beileid.
Einer der Gründe warum meine Oma, meine Eltern und auch wir das alles vorab klären und schriftlich festhalten. Bei uns wird das so sein (wie bei meiner Oma die vor 3 Jahren gestorben ist) das Geld für so etwas Bereit liegt und keiner der Familie das bezahlen muss.

Du bist 'nur' Enkel und Kinder hat die Oma ja wirklich genug die Zahlen könnten. Das müssen die unter sich klären und ich find es sehr traurig das die Sippschaft das nicht gebacken bekommt. Wenn du zur Beerdigung der Oma gehen möchtest, dann geh da hin.

Das er nicht alles bezahlen will kann ich durchaus nachvollziehen und würde mir auch bitter aufstoßen, egal wieviel Geld man auf dem Konto hat. Vorallem wenn man noch so viele Geschwister hat die sich nicht in der Verantwortung fühlen. Dennen würde ich was erzählen.

Die 150 Euro würde ich aber schon geben wollen, einfach als Zeichen das es dir nicht egal ist und du etwas beitragen möchtest. Das würde ich also überweisen und Ende.
Wenn dir der Kontakt wichtig ist, würde ich wohl auch noch eine Mail/Brief schreiben, noch einmal alles erklären. Wie dann reagiert wird, wirst du dann sehen. Mehr kannst du meiner Meinung nicht machen.

Ich denke er wendete sich an dich weil er mit dir in Kontakt steht. Seine Geschwister machen sich ja rar.
An seiner Stelle würde ich die Rechnung in gleiche Teile teilen und diese dann die Anderen schicken. Somit weiss jeder was er zu zahlen hat und Notfalls kann er das einklagen. Kein schöner Weg, aber wenn die Familie so verstritten ist, bleibt einem ja nichts anderes übrig. Aber wie gesagt das ist nicht dein Problem.

LG Sonja

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Also auf emotionale Erpressung reagiere ich wirklich extrem. Und bei dem was dort gerade abläuft, würde ich dem ganzen Haufen ein schönes Leben wünschen, von denen bräuchte niemand mehr bei mir auf der Matte stehen.
Was deinem Onkel seine eigene Mutter wert war sieht man ja. Gruselig.
Meine Nichte wollte etwas freiwillig zur Beerdigung meiner Eltern beisteuern, ich habe ihr gepflegt den Vogel gezeigt. Das ist einfach die Aufgabe der Kinder, niemals der Enkelkinder. 6000€ ist ja nun auch nicht gerade die Sparversion einer Beerdigung. Und eigentlich haben die alten Leutchen meistens etwas für die Beerdigung gespart.

Niemand hat das Recht, jemanden von einer Beerdigung auszuschließen. Ich kann mir nicht vorstellen, das dort jemand den Aufstand proben wird, denn es werden ja auch noch andere Leute anwesend sein.

Wie du dich nun von deiner Oma verabschieden möchtest, das mußt du entscheiden. Sie bekommt das ganze Drama zum Glück ja nicht mehr mit.
Dein Onkel hat zwar Recht, aber dann soll er sich gefälligst seine Geschwister vorknöpfen und das nicht an dir auslassen. Der Screenshot ist genial, würde noch etwas kommen würde ich ihn darauf festnageln.

Ich weiß, das die Emotionen bei einem Strebfall manchmal sehr hoch kochen, das was dir aber gerade passiert ist einfach nur eine menschliche Nullnummer.
Laß dich da nicht mit reinziehen, deine Oma macht es auch nicht wieder lebendig.
Alles Gute.

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>>>6000€ ist ja nun auch nicht gerade die Sparversion einer Beerdigung.<<<
Aber auch nichts Großartiges, bei dieser Summe ist man schneller, als man sich vorstellt.

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Ich empfinde die Summe als gesundes Mittelmaß. Habe mich evtl etwas unglücklich ausgedrückt.

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1. Man kann Dich von einer Beerdigung nicht "ausschließen" - zur Trauerfeier kannst Du jederzeit hingehen. Sollte sich der Onkel aufführen, würde ich den Pfarrer bitten, ihn zur Ordnung zu rufen. Zum Leichenschmaus musst Du ja nicht mit.

2. Wer bestellt, bezahlt! Habe ich bei meiner Mutter auch so erlebt - leider. Sogar meine Schwester konnte sich weigern, was dazuzugeben, sie hatte die Beerdigung nicht in Auftrag gegeben und hatte angeblich kein Einkommen. Sie arbeitet nur schwarz.
Somit bin ich als Tochter auf allen Kosten sitzengeblieben. Die Enkel sind NICHT zahlungsverpflichtet. Es sind bei euch noch leibliche Kinder da, und genau die müssen zahlen. Ob die sich "nicht melden" ist unerheblich, dann muss der Onkel eben mit Rechtsanwalt tätig werden - ist absolut nicht Deine Sache.
Zuallererst sind übrigens immer die ERBEN in der Pflicht! Offenbar ist bei Deinem Onkel genug Geld da, also sehe ich keinen Grund, dass Du irgendetwas beisteuern MUSST.
Anders wäre es, wenn das Sozialamt hätte die Beisetzung bezahlen müssen, die klappern dann die Reihenfolge ab: Erben, Kinder, Enkel, Geschwister....
Aber definitiv nicht in Deinem Fall.
Tut mir leid, dass das so böse abläuft bei euch - und geh ruhig zur Beerdigung, Dein Onkel hat weder in der Kirche noch auf dem Friedhof Hausrecht.
LG Moni

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Hey,

erst mal herzliches Beileid! Es tut mir sehr leid, dass du deine Oma verloren hast, und es tut mir auch leid, was für ein Theater du ertragen musst.

ich würde zur Beerdigung gehen. Oma betrauern und verschwinden, wenn dein Onkel eine Szene macht. Aber nach der Beerdigung. Auf dem Friedhof kann er dich nicht des Platzes verweisen. Es ist dein Recht, deine Oma zu betrauern.

<<Mit der Begründung, man sieht ja nun was Oma mir wert war>>

Sollte ich so was hören, würde ich antworten, dass es respektlos von ihm ist, wie er versucht, den Wert eines Menschen in Geld zu fassen#aerger

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Hallo,

zunächst mal mein Beileid.
6000 Euro Beerdigungskosten? Gehts noch? Mein Opa wurde im Juni beerdigt, mal davon abgesehen, daß für den Tod vorgesorgt war, kam die Beerdigung, die ganz schlicht gehalten war, insgesamt 1500 Euro.
Soweit ich weiß, muß die Enkelin nichts zahlen, wenn die Kinder zahlen können, die soll sich nicht ausnehmen lassen, nichts würde ich geben, nur einen schönen Kranz kaufen :-(

LG

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>>>kam die Beerdigung, die ganz schlicht gehalten war, insgesamt 1500 Euro.<<<
Das kann ich kaum glauben.

Ich habe mal bei den Gebühren meiner Stadt nachgesehen und das Billigste rausgesucht:

Urnengrab je Stelle (1 Urne): 650 Euro
Bestattungsgebühr: 450 Euro
Zulassung von Grabzeichen: 105 Euro

Das sind schon 1205 Euro...

Da hast du noch keinen Sarg, keine Urne, keinen Blumenschmuck, keine Trauerhalle, evtl. Trauerkarten oder eine Grabeinfassung und Grabstein dabei.

Rasen- oder Baumgräber sind nochmal erheblich teurer.

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1500 Euro für eine Beerdigung?? Das wundert mich jetzt schon. Meine Freundin hat für ihre Schwiegermutter vor einem halben Jahr etwa 6.000 Euro bezahlt ohne irgendwelchen Prunk. Ein Grab war auch schon vorhanden. Alleine den Namen und die Daten der Verstorbenen auf den vorhandenen Stein zu setzen haben an die 500 Euro gekostet.

Mein Mann und ich haben unsere Beerdigung bereits festgelegt: Wir wollen eine einfache Urnenbestattung in einem Friedwald - d.h. kein Grab, keinen Grabstein, nichts. Die derzeitigen Kosten liegen bei etwa 3000 Euro.

Linda

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