Mama geht Arbeiten - Papa bleibt zuhause?

Hallo,

mein Post richtet sich an die nicht ganz so klassische Familien.

Gibt es unter euch Mütter, die nach kurzer Zeit (ca. 6 Monate ) wieder arbeiten gegangen sind und der Papa hat die komplette Elterzeit übernommen?

Hab tihr eure kleinen vermisst? Euch schlecht gefühlt?

Aus "wirtschaftlichen" Gründen haben wir uns darauf geeinigt, dass ich arbeiten gehe.
Ich habe Angst, dass ich mich schlecht fühlen werde.

Ich liebe meinen Job, aber wiederum haben wir 52 Monate sehnlichst auf den Bauchbewohner gewartet.

Erzählt mir doch bitte wie es bei euch läuft!

Danke!

LG,

FINCHEN, 9+5 SSW #herzlich

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Hi. Wir haben es zwei mal so gemacht. Ich war die ersten acht Monate zu hause und mein Mann die folgenden 6.

Aus meiner Sicht ist das einzige große Problem die nicht Akzeptanz der Gesellschaft. Für viele ist ein Vater keine adequate Betreuung für ein Kind und eine Mutter die Vollzeit arbeitet komisch. Bei pekip Kursen War mein Mann immer alleine unter Frauen, ebenso auf dem Spielplatz.

Davon abgesehen hat mich das rechtfertigen genervt. Zu den Kindern haben sowohl mein Mann als ich eine gute Bindung. Und mein Mann ist jederzeit genauso erziehungskompetent wie ich und kann sie Kinder trösten.

Den Haushalt hatte ich nur während meiner elternzeit gemacht, danach war mein Mann dran.

Wenn dir egal ist was die Leute denken und es für euch passt ist es doch super

LG und viel Erfolg

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Hallo,

"Aus meiner Sicht ist das einzige große Problem die nicht Akzeptanz der Gesellschaft. Für viele ist ein Vater keine adequate Betreuung für ein Kind und eine Mutter die Vollzeit arbeitet komisch."
"Davon abgesehen hat mich das rechtfertigen genervt"

Da stimme ich Dir voll zu.

Mein Mann hatte sich bei der hiesigen Krabbelgruppe erkundigt, wann und wo die sich treffen etc.. Die Leiterin hat ihm dann klipp und klar gesagt, dass ein Mann unerwünscht wäre, weil
1. die Mütter dort stillen würden und er dann Brüste sähe
2. die Kinder zwecks Massage auch mal teilweise ausgezogen werden würden

3. ein Mann sie schlicht stören würde
:-[#wolke#klatsch

So viel zum Thema Emanzipation, Toleranz etcetcetc.

Grüße

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Meine Freundin hat das bei einem Kind gemacht und im Nachhinein bitter bereut.
Noch heute (der "kleine ist inzwischen 7 Jahre) sagt sie, dass ihr die Babyzeit mit ihm fehlt.
Vater und Sohn hatten natürlich eine sehr innige Bindung.

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Ist doch toll wenn der Papa die restliche Elternzeit übernehmen kann. Diese Möglichkeit hatten wir leider nicht. Ich bin nach 6 Monaten wieder 27,5 h/Woche arbeiten gegangen, mein Mann nach wie vor voll.

Klar vermisst man sein Kind und fühlt sich auch mal nicht so wohl dabei, aber es ist nun man so, das Geld wächst nicht auf den Bäumen.

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Hallo,

ich bin aus finanziellen Gründen bei beiden Kindern nach dem Mutterschutz wieder voll arbeiten gegangen.

Da ich aber trotz Vollzeitjob viel von zuhause gearbeitet habe, habe ich nicht das Gefühl, dass ich viel von den Kindern verpasst habe. Auch bei den Kindern (jetzt beide im Grundschulalter) kann ich keine negativen Auswirkungen feststellen.

Trotzdem würde ich persönlich es nicht noch einmal so machen. Das liegt aber eher daran, dass der Vater der Kinder und ich dieses Rollenmodell nicht so hinbekommen haben, dass es uns beiden dabei gut ging.

Um es kurz zu fassen: Nach der Arbeit war ich komplett für die Kinder zuständig, habe mir Zeiten für Pekip etc freigeschaufelt, den Haushalt und die Einkäufe erledigt und mich um Arzttermine, Bürokram zuhause, Therapien der Kinder etc gekümmert.

Dazu dann teilweise sehr wenig Schlaf, da ich lange gestillt habe.

Mit Mitte 20 damals habe ich das hinbekommen- heute würde ich es mir nicht mehr antun.

Aber das heißt nicht, dass es generell nicht funktioniert- nur bei uns hat es nicht hingehauen.

LG
Miss Li

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Ich bin direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen und mein Mann hat ein Jahr Elternzeit genommen. Bei uns hat es sehr gut geklappt und ich habe es bisher (meine Kleine ist jetzt 18 Monate) nicht bereut. Allerdings muss man auch sagen, dass ich im Normalfall um 14 Uhr zu Hause war. So hatten wir drei alle noch was vom Tag und ich fande die Zeit zu dritt auch immer sehr toll und wertvoll.
Aber du musst dich darauf gefasst machen, dass du dich leider immer wieder rechtfertigen müsst und von einigen auch schief angeschaut wirst. Ich habe meine Maus natürlich zwischendrin vermisst, aber das tue ich auch jetzt noch, wenn sie in der Kita ist.

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huhu,

bei unserem ersten sohn bin ich nach exakt 6 monaten wieder arbeiten gegangen an den freien tagen von meinem mann (er hatte damals schichtdienst). mein mann ist mit den nerven runter gewesen, zu hause sah es aus wie sau, wenn ich nach hause kam und ich hatte permanent das gefühl, etwas von meinem sohn zu verpassen....
beim 2. und 3. kind habe ich dann 3 jahre elternzeit genommen #cool

lg

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Mein Krümelkeks ist jetzt sechs Wochen alt und ich werde in drei Wochen wieder arbeiten gehen. Dann nimmt mein Mann ein Jahr Elternzeit. Da ich selbstständig bin, ist es die einzig vernünftige Lösung. Im großen und Ganzen bin ich auch recht zufrieden mit dieser Entscheidung, aber es gibt Tage an denen natürlich auch ich denke, dass es schöner wäre, länger zu Hause zu bleiben. Das gehört wohl dazu. Dennoch gönne ich auch meinen Mann die Männerzeit und bin überzeugt, dass die zwei das hinkriegen werden.

Nach Feierabend gehört das Kind dann mir, ist ja klar. Ich will ja auch was von dem Kleinen mitkriegen und mein Mann braucht auch mal kindfreie Zeit :) dafür hat er den Haushalt an der Backe... Mal sehen wie es dann tatsächlich klappt!

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Huhu,

ich bin auch nach dem Mutterschutz wieder voll arbeiten gegangen und der Papa hat ein Jahr Elternzeit genommen.

Die erste Woche zurück im Job war ein bisschen komisch, aber danach hat alles sehr gut geklappt. Wir haben unseren Kleinen übrigens auch vom ersten Tag an wirklich zu zweit betreut, der Papa war ab dem Tag der Geburt zuhause - also war es für ihn auch nicht völliges Neuland, als er nach acht Wochen alleine mit dem Baby zuhause war.

Ich glaube, was für viele Mütter in einer solchen Situation schwierig ist, dass sie nicht die absolute Nummer Eins für das Baby sind. Wenn der Papa den ganzen Tag mit dem Baby verbringt ist er nun einmal die Hauptbezugsperson. Da gab es immer mal wieder Situationen, in denen ich schlucken musste, wenn der Kurze sich beispielsweise eben lieber von Papa trösten lassen wollte als von mir. Aber da muss man dann eben durch. Und für das Baby ist es ja auch egal, ihm geht es beim Papa prima, das ist mehr die eigene verletzte Eitelkeit, die man da aushalten muss. ;-)

Im Gegenzug bist du dann die Hauptattraktion, wenn du nach Hause kommst und Papa ist erst einmal egal. Das ist dann ein schöner Ausgleich dazu.

Blöde Sprüche oder komische Kommentare von außen habe ich übrigens nie zu hören gekriegt. Eher Anerkennung und freundliche Neugier, weil das Modell doch noch außergewöhnlich ist.

Inzwischen ist unser Kurzer 15 Monate alt, Papa arbeitet halbe Tage, ich Vollzeit und wir sind ein super Team. Und das ist es, was mir wichtig ist.

Ich bin sicher, ihr werdet euren Weg finde n und wünsche euch alles Gute!

Liebe Grüße

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Ich bin nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen. Zuerst 75 %, dann als Junior 20 Monate alt war wieder voll. Da mein Mann zuerst aufgrund von Depressionen kündigen musste und danach eine 50 % Stelle gefunden hat. Irgendwie mussten wir das auffangen.

Ich gehe gern arbeiten, aber es ist schon anstregend, da vor allem nachts, der Kleine nur zu mir wollte. Seit gut einem Jahr arbeiten wir nun beide wieder voll und mit unserem Kinderwunsch hat es auch geklappt. Somit bin ich ab Januar zu Hause und ich freue mich drauf. Bereut habe ich es nie, aber für mich war es oft stressig. Vor allem wenn man dann noch Vereine usw. organisieren muss.

Ich werde nach 12 Monaten wieder arbeiten gehen, wenn es klappt mit Telearbeitsplatz.

LG