Taufe verboten

Hallo,

Also, die sache ist die:
Mein ex verbietet die taufe unseres sohnes.
Er ist drei, hat eine kleine Schwester und ich möchte gerne beide miteinander katholisch taufen lassen. Ich, mein neuer Partner, meine ganze Familie ist katholisch. Der ex evangelisch.

Nun ist es ja nicht so das er besonders großes Interesse an seinem.sohn hätte, mittlerweile holt er ihn einmal im Monat ab und das war es dann auch schon gewesen mit dem Papa, anrufe oder SMS wie es ihm denn geht werden nicht getätigt.

Als wir noch zusammen waren sagte er ihm wäre es egal welcher Religion er angehören würde. Ich sagte dann wäre wohl katholisch besser, ich habe nämlich keine Ahnung von der evangelischen seite her. Außerdem besuche ich ja quasi "meinen" Gottesdienst und nicht den evangelischen. Er geht ja nicht zur kirche

Jetzt setzte ich ein schreiben auf, eine Einverständnis Erklärung die er unterschreiben sollte. Und er sagt einfach "will ich nicht " und geht #ärger
Ja, großes Kino! Schreibe ich ihm heißt es ich soll ihn nicht mit meiner psycho Nummer nerven #grübel
Jetzt steht tatsächlich der gang zum Anwalt und ggf das gericht an! Morgen habe ich einen Termin beim Anwalt

Die sache nagt aber doch sehr an mir, wie lange wird das dauern? Kann das Gericht denn sagen er darf nicht getauft werden? Oder evangelisch?

Ich bin ganz durcheinander, falls ich etwas vergessen habe (was gut möglich ist) entschuldigt.

LG

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Hallo,

in so einem Fall würde ich doch warten, bis das Kind alt genug ist, das selbst zu entscheiden.

LG

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Naja, das wäre tatsächlich der einfachste und billigste weg :-)
Aber ich sehe es so, wir sind eine kleine Kleinstadt, die absolute Mehrheit ist katholisch, er darf nicht in den Unterricht, er darf nicht zur Kommunion. Er fehlt bei den Vorbereitungen, er darf nicht mit auf den Ausflug und letztlich ist es bei uns Tradition das die Kinder von ihrem kommuniongeld ein Fahrrad kaufen. Also kriegt er auch hier mit das alle anderen ne menge geld bekommen und er nicht.

Letztendlich fehlen ihm dann in der Zukunft rund 1000€ auf seinem Sparbuch. Sein papa wird das zu 100000% nicht einzahlen....

Für uns bedeutet Religion mehr als "eben getauft sein"
Irgendwo ist das für mich auch ein Gefühl als wäre er kein richtiges Familienmitglied :-(

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Ich finde das, als Ungläubige, total übertrieben mit der Tauferei. Ein Kind damit zu belasten, indem sich die Eltern vor Gericht zerren, ist mal total am Leben vorbei.
Ich kann Dich schon verstehen, was die ganzen Feierlichkeiten angeht, Religionsunterricht ist doch aber frei wählbar, zumindest ist das hier so, ein Kind muss nicht gläubig sein um am Religionsutnerricht teilnehmen zu dürfen.

Aber wie gesagt, so einen Aufriss zu machen finde ich daneben #sorry#hicks

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Was du nicht schreibst ist , ob ihr geteiltes Sorgerecht habt oder nicht? Das ist nämlich der ausschlaggebende Punkt.

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Ja das haben wir.

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Mit 14 ist das Kind religionsmündig und kann sich selber taufen lassen, egal was die Eltern sagen. Bis dahin geht es halt so mit Euch in den Gottesdienst - wichtig ist ja letztlich, den Glauben kennenzulernen, nicht der Zeitpunkt der Taufe.

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Wir hatten letzten in der Gemeinde ein Kind bei dem die Eltern zusammen waren. Die Mutter wollte gerne, dass das Kind getauft wird, der Vater nicht.

Beide konnten sich dann auf eine Segnung des Kindes einigen. Das war ein Vorschlag der Pfarrerin. In fand dies einen guten Kompromiss. Vielleicht ist das bei euch ja auch ein Weg ohne Anwalt!

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Für mich wäre das auch eine alternative, es wäre auch für mich kein oberdrama wenn er tatsächlich evangelisch getauft würde. Hauptsache der Papa besucht dann eben mit ihm Gottesdienste und bringt ihm den glauben näher.

Ich wäre sofort breit mit dem Mann an einem tisch zu sitzen und das für und wider auszudebattieren.

Aber die aussage "will ich nicht " und zack ab aus der Tür zeigen mir (mal wieder) das mit ihm nicht mehr zu reden ist und ihm es auch nicht darum geht ob er getauft wird oder welche Religion sondern nur um mir eins reinzuwürgen!

Und das kann und will ich weder mir noch unserem sohn antun

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ich kann voll verstehen, dass dich dieses Verhalten ärgert. Das würde es mich auch. Ich kann auch nie nachvollziehen, wenn Erwachsene sich nach einer Trennung in Machtspielchen zurück ziehen.

Trotzdem über lege dir, ob du dieses Machtspielchen mitmachen willst. Ein Anwalt wird die Situation sicherlich nicht entschärfen. Hebe dir die Munition für wirklich wichtige Dinge auf!

Ich bin fest davon überzeugt, dass es Gott egal ist, ob dein Sohn getauft ist oder nicht. Vielleicht findet ihr einen Weg wie z.B. die Segnung, dass er beim Taufgottesdienst der Tochter auch seinen Platz findet. Und wie die Situation dann bei einer evtl. Kommunion aussieht? Das ist noch Jahre hin. Einfach abwarten. Bis dahin könnt ihr euren Sohn in eurem Glauben erziehen, ob getauft oder nicht.

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Deswegen würde ich ganz ehrlich gesagt kein Geld ausgeben für einen Anwalt etc, er kann doch später selber entscheiden ob er getauft werden will oder nicht, ihr geht in die Kirche mit euch und gut, bekommt alles mit und wächst mit den Bräuchen auf.

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... wobei es natürlich schon doof ist, wenn die anderen Kinder mit 9 oder 10 zur Erstkommunion gehen und er darf nicht mit, weil der Vater sich querstellt. Aber in dem Alter kann er ja auch schon selbst diesen Wunsch dem Vater gegenüber äußern, wenn ihm das wichtig ist.

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Den Gedanken hatte ich auch, aber ich denke auch dann kann er den Wunsch gezielt persönlich an seinen Vater weiter geben bzw. wusste ich mit 9 schon das ich mich nicht konfirmieren lassen wollte, meine Eltern haben mich gezwungen andere Geschichte.

Aber vielleicht ist ja dann sein Glaube auch nicht der seiner Eltern oder der Vater verschwindet nach Amerika oder, oder, oder....

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Kann man nur katholisch sein, wenn man getauft ist? Kannst Du ihm den Glauben nicht lehren auch ohne Taufe?
Und wie unmenschlich ist die katholische Kirche, wenn es ein Kind ausschließt, nur weil die Taufe fehlt, es aber sonst den Glauben lebt?

Und irgendwie hab ich dauernd die 1000 Euro in den Ohren? Wieso hat er automatisch 1000 Euro weniger als die Schwester? Geht es um Geld oder Glauben?
Ich denke nicht, dass ein Gericht dieser Argumentation folgen wird und das Gelnd für den Anwalt würde ich mir sparen, das könntest Du schon mal in seine Spardose tun:-p

Er kann sich später bei Bedarf selber taufen lassen.

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Ist Dein Ex denn generell gegen die Taufe oder nur gegen die katholische Taufe ? Ansonsten könntest Du ihn evangelisch taufen lassen, dann hat er zumindest eine christliche Taufe. In der Kommunionsgruppe meiner Tochter war auch ein Kind, das evangelisch getauft war, welchen Wege die Eltern noch gehen mussten, damit das Kind zur katholischen Kommunion konnte, weiß ich nicht.

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Mein ex ist dagegen weil ich dafür bin.

Am ende wäre auch eine evangelische taufe für mich okay. Aber keine taufe kann da keine Alternative srin

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Die Taufe wird wechselseitig von der evangelischen und katolischen Kirche anerkannt. Es ist ein verbindendes Element des Glaubens. Viele Kinder werden est kurz vor der Erstkommuinion getauft. Viel evangelische erst vor der Konfermation.

In der Freikirche wird erst als Erwachsener getauft. Glaubenstaufe , dort werden Kinder gesegnet und sie müßen auch nicht auf die Kirche schwören.

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Hallo,

eine Taufe, obendrein noch eine katholische Taufe, gäbe es für mein Kind auch nur über meine Leiche.

Du kannst dem Kind deinen Glauben näherbringen, er seinen oder eben auch keinen und dann entscheidet das Kind, wenn es alt genug ist.

In deinen Beiträgen geht es maßgeblich um "dazu gehören". Und das ist kein Argument.

Wenn der Vater nicht zustimmt, musst du eben vor Gericht und diese ersetzen lassen. Aber ob das funktioniert. ...

LG

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"Um Gottes Willen, mir geht es nicht ums geld!"

Aber genau so kommst du rüber, sorry! Dafür betonst du die 1000,-- € viel zu sehr, die ihm für seine Zukunft fehlen. Das finde ich sehr unangenehm, und damit machst du dich unglaubwürdig.

Ich kann verstehen, dass du dich über den Vater deines Kindes ärgerst - es kommt tatsächlich so rüber, als wolle er dir eins auswischen. Und dass du ihn lieber katholisch taufen lassen möchtest, weil du es bist, die ihn auf diesem Wege begleitet, verstehe ich auch gut.

Ich glaube aber, dass du die gesellschaftliche Bedeutung der Kommunion überbewertest. Unsere Kleinstadt ist auch überwiegend katholisch und ja, die Kinder haben dann auch Kommunionsunterricht, machen einen Ausflug, MÜSSEN wochenlang jeden Sonntag zur Kirche, MÜSSEN zur Beichte (???), haben am Tag nach der Kommunion schulfrei - für sie und die Familien ist es ein wichtiger Tag, aber dass jemand, der nicht zur Kommunion geht, das Gefühl hat, etwas zu verpassen, ist garantiert nicht so! Meine Söhne waren lediglich neidisch über den schulfreien Tag ihrer Klassenkameraden - den haben sie dafür mit 14 Jahren, wenn sie zur Konfirmation gehen! Und, da dir das Geld so wichtig ist - zur Konfirmation gibt es mindestens 1000,--, wenn nicht mehr. Ich finde, bei der Konfirmation bekommt man auch viel mehr mit, um was es eigentlich geht - wir durften Gottesdienste mitgestalten, waren "gesellschaftlich" sehr engagiert.

Übrigens ist es bei unserer Grundschule so, dass Muslime sogar, wenn sie das wollen, am katholischen Religionsunterricht teilnehmen dürfen - die Freunde meines Sohnes haben sich aber für den evangelischen bzw. für Freiarbeit entschieden. Wie es jetzt am Gymnasium meines Ältesten ist, weiß ich nicht. An der "katholischen" Grundschule im Ort, die allerdings nur "katholisch gewidmet" ist und ebenso vom Bundesland NRW bezahlt wird wie unsere Schule, werden nur Kinder aufgenommen, deren Eltern sich verpflichten, sie zum katholischen Schulgottesdienst zu schicken.

Noch ein Wort zu der katholischen Kirche unserer Stadt, auch wenn das off topic, aber sehr aktuell ist: Besagte Grundschule hat genau NULL Flüchtlingskinder aufgenommen - unsere bislang 40 (ohne Deutschkenntnisse, bei knapp 400 Kindern eine Belastung für die Lehrer). Und keiner regt sich öffentlich auf.

Und der katholische Pallottiner-Orden hat bei uns seit Jahren ein riesiges Internatsgelände mit vielen Gebäuden und bald auch eine ganze Schule leer stehen - nimmt aber, obwohl unsere Stadt an ihre Grenzen stößt, keine Flüchtlinge auf, weil er lieber Geld mit dem Verkauf der 50 Jahre alten Gebäude machen will. So viel zur Nächstenliebe der katholischen Kirche. Viellicht überlegst du es dir noch mal mit der evangelischen Taufe.

Viele Grüße, Nico