Kontakt zu Herkunftsfamilie nun beendet- wem geht es ähnlich??

Am letzten Sonntag gab es einen sehr heftigen Streit zwischen mit und meiner Mutter und nun habe ich den Kontakt endgültig abgerochen.
Ich möchte ihn auch nicht wieder aufnehmen. Manche Dinge, die gesagt wurden, kann man nicht mehr zurücknehmen.

Wie dem auch sei.

Wem geht es ähnlich??

Nun plage ich mich mit dem schlechten Gewissen, dass meine beiden Kinder (3 und 7) ihre Großeltern nicht mehr sehen. Aber über meinen Schatten springen und die Kinder weiterhin dorthin bringen oder ähnliches schaffe ich nicht.

Wie habt ihr das geregelt?? Ersatzomas??

Bin für eure Antworten sehr dankbar!
LG
Corinna

1

Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen- es ist nun schon 4 Jahre her.
Meine Mutter hatte nie eine enge und innige Bindung zu meinen Kindern .
Ich würde eher sagen sie hat Informationen über meine Kinder zur Kenntnis genommen, den Kontakt nicht selber gesucht oder gepflegt. Sie kam vorbei wenn es die Etikette "verlangte" oder eben praktischerweise auf dem Rückweg!
Ich habe den Schritt nicht bereut. Allerdings ist die Wut weg.
Sie wich einigen Erkenntnissen. Trotz allem habe ich nicht vor den Kontakt wieder herzustellen. Denn dass was meine Mutter uns geben könnte, will ich nicht, dass was wir wollen kann/will sie nicht geben.Umgekehrt ist es ähnlich.
Es geht uns damit gut. Meine Mutter ist dadurch nicht einsam ohne Kontakte und Hilfe.
Sie hat ein gutes und erfülltes Leben und ihre anderen Kinder und Enkel in ihrem Leben.
So soll es sein!
Wir haben ja auch unsere "Familie" . Als Großmutter ist meine Mutter kein Verlust.
Gut es kommen keine Geschenke (meine Mutter hat meine Entscheidung voll respektiert wofür ich ihr dankbar bin), aber das ist es auch nicht worauf wir Wert legen!

Karna

2

Hallo!

Kann dir nur von meinem Mann berichten der mit seine Familie komplett gebrochen hat.
Meine Tochter kannte ihren Opa gar nicht.
Sicherlich ist es schön wenn Kinder ihre Großeltern noch haben. Meine Tochter hat auch nur meine Eltern. Jetzt sowieso da der Vater meines Mannes dieses Jahr verstorben ist.

Sie vermisst nichts, kannte ihn aber auch nicht.
Ein Schlechtes Gewissen hat mein Mann nicht, da er seine Familie als 'asozial' empfindet und er es richtig findet das wir keinen Kontakt haben. Außerdem ärgert er sich nicht mehr über sie. Wir haben seit 10 Jahren keinen Konakt mehr und leben gut damit.

Ersatzoma kann man sicherlich machen. Es gibt immer ältere Leute die da Kontakt suchen.
Ein Kind braucht nicht unbedingt Großeltern, aber vielleicht eine andere Person außer den Eltern. Das wird bei euch doch sicherlich auch gegeben sein.
Sollten deine Kinder ein enges Verhältnis zu deinen Eltern haben, ist es sicherlich schwer da einen cut zu machen. Das kann ich jetzt so nicht einschätzen. Ich würde wohl einfach nicht mehr über meine Eltern reden und sollten die Kinder fragen, da auch offen sein und sagen das man sich einfach nicht mehr versteht.

LG Sonja

3

Also ich hab seit diesem Jahr schon 12 Jahre keinen Kontakt mehr. Und glaub mir, es geht mir viel besser damit. Ein schlechtes Gewissen hatte ich nie.

Ela

4

Ich habe seit Jahren keinen Kontakt zu meiner leiblichen Mutter und für mich ist das auch völlig ok so. Meinen Kindern verwehre ich den Kontakt aber nicht wenn sie ihn wünschen. Unsere Differenzen betreffen allein mich und meine Mutter, meinen Kindern hat sie nie "etwas getan". Sie können ihr schreiben oder sie anrufen (besuche sind wegen mehrer hundert km zwischen uns nicht drin zur Zeit), ich unterstütze sie dabei wenn sie Hilfe brauchen, aber sonst halte ich mich da raus. Da ich zu meiner Stiefmutter ein sehr enges Verhältnis habe und sie meine Kinder nicht anders behandelt als ihre leiblichen Enkel auch war ein "Ersatz" nie Thema.

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Hi,

also je nachdem wie das Verhältnis zu den Großeltern ist, würde ich meinen Kindern NIE die Großeltern nehmen.

Ich hatte bis zum Tod meiner Mutter keinen Kontakt mehr zu ihr. Das lag aber vor allem an Gleichgültigkeit und nicht an Streit. Wir hatten eben nie ein enges Verhältnis zueinander. Man könnte sagen... Wir waren uns ziemlich egal...
Aber es gab nie den Punkt an dem ich den Kontakt konkret abgebrochen habe, demnach hatten meine Kinder nie ein Verhältnis zu ihr. Meine Tochter hat sie sogar nie kennengelernt.

Mein Mann hat momentan auch mal wieder die Nase voll von seinen Eltern. Da sieht es leider genauso schlecht mit dem Kontakt zu den Kids aus. Die sind für sie nur eine Last und wenn sie dann mal da sind werden sie nur vor dem TV gebunkert. Also besteht hier auch so gut wie kein Verhältnis. Ist auch schwer aufzubauen wenn man seine Enkel nur alle 1-3 Monate sieht...:-(
Hätten jedoch die Großeltern ein richtig tolles Verhältnis zu ihren Enkeln, dann würde ich Ihnen auf jeden Fall den Kontakt weiterhin ermöglichen. Entweder einfach den Kontakt selbst minimieren oder dem Partner überlassen...

LG

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Hallo,
wenn deine Mutter zumindest eine gute Oma war und die Kinder an ihr hängen,
Würde ich den Streit nicht auf dem Rücken der Kinder austragen. Dann würde ich den Kontakt aber wirklich nur auf die Kinder beschränken.
Wenn das Verhältnis nicht sehr innig war, werden die Kinder die Oma wahrscheinlich eher weniger vermissen.

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Wenn du meinst es war der richtige Schritt dann gehe ihn auch.

Ich habe seit mehr als 26 Jahren keinen wirklichen Kontakt mehr zu meiner mutter.
Mein Vater (geschieden als ich 12 war) starb vor vielen Jahren und meine Mutter leugnet mich und meine Familie zu kennen. Seit ca 10 Jahren habe ich nicht mehr Mit ihr gesprochen obwohl öfter gesehen beim einkaufen oder so.
Hätte sie oft gebraucht früher ( war mit 13 schwanger) aber für sie existiere ich und meine Familie nicht.
Seit ca 8 Jahren kein Kontakt zum jüngeren Bruder und seit ca 5 Jahren keinen Kontakt mehr zur älteren Schwester obwohl früher sehr enger Kontakt.

Ich lebe sehr gut damit. Habe 2 mak versucht sie einzuladen aber selbst zu meinem 40.geburtstag kam keiner von beiden.
Habe meine eigene Familie und bin meiner enkelin eine gute oma.
Alle anderen können mich mal denn ich lebe ohne sie gut.

Katja

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Hallo!

Ich hatte als Kind nur einen Opa. Sonst nichts an Großeltern. Der Vater meiner Mutter ist noch im Krieg gefallen, bevor meine Mutter überhaupt geboren war. Meine Großmütter sind beide gestorben, als ich zwei Jahre alt war. Da blieb nur ein Opa, der aber auch schon über 70 war und entsprechend nicht mehr so fit. Der lebte in einem Wohnstift, sowas wie man es heute als betreutes Wohnen kennt, aber mit Baby sitten war da auch nicht viel los. Einen Onkel hatte ich, der starb aber als ich 12 war, und seine Frau zog weit weg.

Ich kann jetzt nicht sagen, dass mir da viel gefehlt hätte. Manchmal in der Kinderzeit, wenn am Montag in der Schule die anderen Kinder erzählt haben, dass sie bei Oma waren oder mit ihren Cousins gespielt hätten, ja - aber man lebt auch ohne.

Gestört hat es mich eigentlich erst, als ich heiraten wollte, und festgestellt habe, dass ich ganze 5 Verwandte einladen kann, und mein Mann mit Eltern, Geschwistern, deren Partnern und Kinder schon klocker auf 40 Personen gekommen wäre. Das war uns dann doch zu asymmetrisch.

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Hallo,

Egal, was da bei euch vorgefallen ist: Tue dir selbst einen Gefallen und löst den Konflikt weitestgehend auf. Ihr könnt dann ja noch immer getrennte Wege gehen und den Kontakt abbrechen, aber das sollte nicht im Streit geschehen, denn diese negative Stimmung wirst du dein ganzes Lebens fühlen, wenn du an deine Mutter denkst.

Versucht wenigstens, eine neutrale Stimmung zu schaffen, nehmt zur Not Hilfe an, die zwischen euch vermittelt. Vielleicht findet ihr dabei auch einen Weg, wie deine Kinder weiterhin Kontakt zu deiner Mutter haben können.

Viele Grüße,
lilavogel