3.Kind jetzt oder später? ja oder nein?

Hallo,
ich bin mal gespannt ob ich von euch ein paar Meinungen bekommen kann.
Ich fühle mich so unschlüssig.
Ich habe zwei Kinder 4 Jahre und 21Monate.

Eigentlich waren mein Mann und ich uns einig das wir in jedem Fall 2 Kinder möchten, und dann schauen wir mal.
Als dann vor 2Jahren im August mein Sohn auf die Welt kam, hatte ich noch am Geburtstag das Gefühl, dass ich auf jeden Fall nochmals ein Kind bekommen möchte und wir noch nicht komplett sind. Das war irgendwie abgefahren.

Zwischenzeitlich hatte sich der Wunsch etwas gelegt. Als dann vor ca. 1Jahr eine Stellenanzeige In der Zeitung war, die genau meinem Wunschjob entsprach, habe ich mich kurzerhand darauf beworben.

Nun arbeite ich dort seit letztes Jahr September 2 Tage die Woche (40%) und es macht mir auch echt sehr spaß. Mein Sohn ist in der Zeit bei einer Tagesmutter, und kommt jetzt diesen September mit 2Jahren in den Kindergarten.
Leider ist meine Stelle dort befristet. Mir wird aber eine Entfristung für nächstes Jahr Juli in Aussicht gestellt. Das ist relativ sicher.
Jetzt schwanke ich momentan sehr stark mit meinen Gefühlen.
1. eigentlich hätte ich gerne noch ein 3.Kind und dieser Wunsch lässt mich nichtmehr los
2. mein Job ist super und wenn ich jetzt schwanger werde ist der Vertrag hin, es gibt so eine Stelle in der Gegend die nächsten Jahre nicht mehr (Finanziell ist es allerdings nicht der Reißer das ist kein Argument, aber die Arbeitszeiten, die Aufgabe und die Kollegen sind super)
3. Wenn ich warte und wir es erst ab nächstes Jahr Frühling probieren, und ich dann auch tatsächlich schwanger werden würde stellt sich für mich die Frage:
Wie kommt das dann im Geschäft an, gerade unbefristet und dann gleich schwanger? Die hassen mich doch??
Ist dann der Altersabstand nicht schon recht groß, mein Sohn wäre ja dann schon fast 4Jahre alt wenn das Kind kommt?
hält man es überhaupt aus, wenn man jetzt schon den Wunsch so stark spürt nochmal ein ganzes Jahr zu warten, jünger werde ich auch nicht...

gibt es jemanden der ähnliche Probleme hatte oder hat und sich auch nicht schlüssig ist?
Eigentlich ist mir arbeiten nicht wichtig. Aber irgendwie wäre ich schon froh wenn ich für die Jahre danach vielleicht eine perspetive hätte...

ich muss zugeben mit meinem Mann habe ich das noch nicht so diskutiert. Wenn ich am zweifeln bin, ist er glaube ich im Zweifelsfall mit 2Kinder sehr zufrieden und möchte kein drittes. Wenn ich ihn davon überzeugen soll, dass uns ein drittes Kind fehlt, muss ich mir schon selbst sicher sein!
Ich wäre froh wenn ihr ein paar aufmunternde Worte hättet.

Sorry für den langen Artikel

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hallo!
ich halte deine vorgehensweise für falsch. sollte der wunsch nach einem (weiteren) kind nicht von beiden ausgehen? überzeugung und überreden sind total fehl am platz, finde ich. wenn ihr euch einig seid, wird sich alles finden. sofern du nicht schon 40/42 bist, würde ich erstmal die stelle nächstes jahr abwarten, dann schwanger werden und alsbald wieder einsteigen mit reduzierten stunden. ein nachzügler ist toll. meine großen waren 6,5 & 8,5 als unser kleinster kam :-).
lg

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ja da hast du natürlich recht, dass der Wunsch von beiden ausgehen sollte. Aber mein Mann käme nie von selbst auf die Idee die Kinderwunschfrage in den Raum zu stellen. Das war schon immer so. Das war auch bei unserem ersten und zweiten Kind so. Ich muss da einfach die Initiative ergreifen und nachfragen.

Wenn ich ihm sage, das könnte ich mir vorstellen wie sieht es bei dir aus.
Das mache ich auch sicher, aber irgendwie möchte ich vorher mir selber im klaren sein was ich eigentlich möchte.
Ich bin mir schon sicher das mein Mann sich grundsätzlich auch ein drittes Kind möchte das haben wir schon bei der Verhütungsfrage geklärt.

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hmmm. ich bin immer kritisch, wenn manche so viel planen wollen... wann das kind passt wegen job etc. bei zu viel planen ist die gefahr einfach da, das das kind dann, wenn es denn super passt, nicht kommt...

wegen generell kind: ich bin da immer pro. glaub man kann später bereuen, ein oder mehrere kinder nicht mehr bekommen zu haben. aber wird man mal bereuen, ein kind bekommen zu haben? ich glaube nicht, das man so empfinden kann.

was ich sagen will, ist: wenn dein mann es auch will, geht es an. du bist jetzt happy mit dem job und alles. kannst jetzt ganz entspannt loslegen. es kann ja auch noch etwas dauern, bis er überhaupt klappt!! (wir sind grad über ein jahr dran! bin zwar nicht mehr die jüngste, habe aber sonst keine gesundheitlichen probleme mit zyklus o.ä.)

wenns geklappt hat, dauert es wieder, bis das kleine da ist. nun bist du noch entspant mit allem. wenn du länger wartest kann das kippen. ich wünsch dir eine gute entscheidung und alles gute, camy

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du hast natürlich recht, planbar ist Garnichts und das ist natürlich die nächste Angst, dass es vielleicht gar nicht klappt. Die ist ja immer mit dabei. Dank für deine Meinung das hilft mir einfach andere Meinungen dazu zu hören.

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Hallo,

dein Mann sollte auch ein drittes Kind wollen.
Überreden ist ein Unding. Entweder er will ein drittes Kind oder nicht.

vg
novemberhorror

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Ja, ich glaube auch nicht das sich wer Überreden lässt der nicht möchte. Vielleicht habe ich das falsch formuliert. Darum ging es mir jetzt auch gar nicht. Wenn mein Mann kein drittes Kind möchte, werden wir auch keines bekommen.

Mir ging es ehr darum für mich zu klären worin mein eigentlicher Wunsch besteht und wie ich denke, dass es besser wäre.

Ich weiß das kein anderer mir diese Entscheidung abnehmen kann. Aber ich höre trotzdem gerne andere Meinungen dazu.

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Wir bekamen das dritte Kind als das Mittlere fast 4 und das Grosse 6 Jahre alt war. Und für uns war das trotz ungeplanter SS total richtig.

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Hallo,

ich kopiere (und ergänze mal meine Antwort von kürzlich!). Meine Kinder sind nun 12, 9 und 6. Und vorneweg, nein, ich bereue nicht, aber es ist anders. (Meine Kinder sind alle toll - beste Kinder der Welt und gerade der dritte ist ein sehr aufgeschlossenes und witziges Kind, der unser Leben wirklich bereichert). Nun aber das ABER

Man merkte schon bei Schwangerschaft und Geburt, dass das dritte Kind gesellschaftlich einfach nicht so akzeptiert ist. Beim ersten Kind überschlugen sich z.B. die Freunde meiner Eltern, wir bekamen Dutzende Glückwunschkarten ... bei der dritten Schwangerschaft gab es durchaus auch Reaktionen wie "wolltet ihr das so?" oder "ihr habt doch schon beides (also Junge und Mädchen". Um das mal materiell in Zahlen zu fassen: Zur Geburt meiner Tochter haben wir fast 700€ bekommen, zur Geburt des dritten Kindes nicht mal 50€.
Du bist wirklich keine "Standardfamilie". Was mich auch ärgert ist, dass z.B. bei vielen Aktivitäten "Familienkarten" zwei Erwachsene + zwei Kinder beinhaltet und das dritte Kind dann wieder den vollen Kindertarif bezahlt. Hier in Baden-Württemberg bekommst du so einen "Landesfamilienpass" - der hilft aber nicht so viel. Beispielsweise darfst du einmal im Sommer für den Wintertarif in die Wilhelma (großer Zoo in Stuttgart). Bis du da aber hingegurkt bist ... ist die Ersparnis zwar nett, aber so richtig "arme" Familien, wenn sie nicht gleich in Stuttgart wohnen, können sich vermutlich die Anfahrt schon gar nicht leisten.

Das mit dem Auto ist auch so eine Sache. Als wir unser "Studentenauto" verkauft haben und auf den obligatorischen 7 Sitzer umgestiegen sind, habe ich echt geschluckt, was der so an (Mehr)benzin braucht. Wir brauchten auch wegen dem Camping was größeres.

Reiseanbieter kannst du vergessen ... auch Ferienwohnungen sind oft so auf vier ausgerichtet und das arme dritte Kind schläft dann auf Sofa oder Ausziehcouch. Wir haben uns dieses Jahr einen schönen Picknickrucksack gekauft (wir müssen ja immer alles mitschleppen ... wegen des Geldes) und ja ... es waren nur vier Teller und Tassen und so drin.Als wir in Frankreich waren und für eine Woche nach Südengland wollten (mit der Nachtfähre) ... richtig, es gibt nur zweier und vierer Kabinen.

Ich denke, dass hat sich gegenüber der 70er Jahre einiges geändert, in meinem Jahrgang gab es "3 Kinder" noch öfter. Ein Freund meines Vaters hat mich in der dritten Schwangerschaft (er hat auch drei Kinder) so flapsig angeredet "gib es zu ... ihr wollt nur kostenfrei ins Freiband". Als ich nachgefragt habe, stellte sich raus, dass man damals wohl wirklich als "kinderreiche Familie" dauerhaft kostenfrei ins Freibad kam. Ist aber egal, das Freibad gibt es nicht mehr ... bis zum nächsten fahren wir fast 20 Kilometer und die rechnen pro Person ab (es sei denn, du bist Bürger ihrer Stadt, dann gibt es eine Familienkarte).

Mein Kollege (auch drei Kinder) hat nun den gesamten Winter seinen Wohnwagen umgebaut ... weil ... du ahnst es ... es gibt kaum welche mit vernünftigen Schlafplätzen für drei Kinder .... Auch Brettspiele. Oft braucht man vier Mitspieler.

Jetzt, wo die Kinder größer sind, ist es so, dass wir als Familie nur noch sehr wenig machen. Das war anders, als die Kinder noch richtig klein waren. Da fand ich es wirklich toll und harmonisch. Wir haben dann so ein typisches "Dorfwochenende" gehabt, samstags Kuchen gebacken, sonntags waren wir in der Kirche und dann haben wir uns mit Freunden zum Kaffee getroffen oder etwas unternommen. In der Zeit habe ich mir auch sehr ein viertes Kind gewünscht. Das Programm war für alle einfach das gleiche. Das geht nun nicht mehr.

Ständig hat nun jemand irgendeinen Wochenendtermin, sei es Kirche, Fußball, Orchesterprobe, Lernen für eine Klassenarbeit, etc. So geht ein Elternteil da hin, das zweite Elternteil macht was mit den anderen beiden Kindern. Und ehrlich ... wenn ich dann mal keinen Termin habe, dann liege ich wachkomaähnlich sonntagmittags auf dem Sofa. Bei uns ist am Sonntagmittag noch viel "Schule" aufzuarbeiten. Da schaut man mal die Ranzen richtig durch, plant und die Kinder lernen auf Klassenarbeiten.

Dann hat meine Tochter (die älteste) ganz klar Teenieinteressen ... Es ist total schwer, all das unter einen Hut zu bringen, sie findet das, was wir früher sonntags so gemacht haben (Zoo, Geocaching, Wandern, Spielplatz) sehr tröge. Da musst du ständig ein zweites Programm bieten (oder gar keins) oder was finden, was alle interessiert. Ist bei uns gerade das Schwimmbad.

Drei ist auch eine etwas doofe Zahl. Bei mir sind bei beiden Kleinen eine Einheit wie Pech und Schwefel. Meine Tochter tut mir da echt Leid, es ist wirklich so, dass sie außen vor ist. Um das auszugleichen, darf sie öfters zu Unternehmungen einfach Freunde mitnehmen. Das ist okay bzw. war bisher okay, aber nun hast du eben statt einem dann zwei motzige Teenies dabei, was die Sache nicht einfacher macht.

Mich stresst die Schule total ... ich weiß noch, dass ich sehr gestresst war, als meine Kids klein waren. Im Sommer waren wir viel draußen, oft einfach auch im Wald spazieren, wo niemand verloren gehen konnte. Und um 19 Uhr waren alle (zumindest in der Theorie) auf dem Weg ins Bett. Mein drittes Kind war "das perfekte Baby" - im ersten Jahr war er überhaupt keine Belastung, er war zufrieden, gluckste vor sich hin und machte alles mit. Von 19 - 23 Uhr gehörte damals der Abend "mir". Welch Luxus! Das ist heute nicht mehr so.

Nun komme ich irgendwann zwischen 13 Uhr und 14 Uhr von der Arbeit ... und alles bricht sofort über mich herein. "Ich blick die Mathehausis nicht". "Ich habe mein Deutschbuch in der Schule vergessen." "Vergiss nicht, ich habe um 15.00 eine Orchesterprobe.". "ich brauche morgen ein Kuchen". "Ich brauche für Morgen 10 verschiedene Blätter von Laubbäumen, eine 1 bekomme ich aber, wenn ich 20 finde!". "Ich bin in der Gruppenarbeit mit X eingeteilt, die lebt aber 15 Kilometer von hier und es fährt kein Bus", "Ich habe voll vergessen, zu sagen, dass ich zwei Tagen einen Mathekurztest schreibe und ich blicke es nicht".

Wir sind mittags meistens zu zweit (voll der Luxus). Einer (Homebase) steht als Nachhilfelehrer zur Verfügung, der andere macht die Außentermine mit Kind(ern). Das geht dann so bis 18 Uhr. Dann Abendessen und meistens muss ich dann selbst noch an die Arbeit ... oder was im Haushalt machen ... oder es findet mal wieder ein Elternabend oder ähnliches statt. Um 21 Uhr kollabiere ich oft auf dem Sofa. Ich bin dann zu müde, endlich mal was zu machen, was ich möchte!

Urlaub ist ein anderes Ding ... es gibt schlicht kaum bezahlbare Angebote für Leute mit mehr als zwei Kindern (klar, du kannst zwei Hotelzimmer mieten, aber das ist fianziell bei uns nicht drin....). So enden wir entweder in einer Ferienwohnung (da hast du dann wieder alles am Hals), in einem Hotel mit Jugendherbergsstandard (oder gleich in der Jugendherberge) oder auf einem Campingplatz. Familieneintritte gibt es auch kaum noch ... Sin kürzlich für einige Tage in München gewesen ... meine Große wollte unbedingt in die Therme in Erding. Da haben wir einen Tagesausflug draus gemacht. Kostenpunkt: Alleine der Eintritt 5x30€. Dann die Fahrt dorthin. Dann die Übernachtung (ca. 200€). Also an einem Tag 400€ ausgegeben bzw. mehr. Wir müssen ja noch essen, etc.

Und du musst planen wie ein Fuchs ... jeder kleine Fehler/ Faulheit wird total teuer. Früher habe ich gerne mal 12-14 Stunden gearbeitet, kam heim, rief den Pizzaexpress an, entspannte den restlichen Abend ... das geht nun nicht mehr. Einmal Pizzaexpress kostet heute ca. 50€. Also doch lieber selbst kochen ... Da kommst du nach langer Fahrt am Urlaubsort an und würdest am liebsten Essen gehen ... weißt aber, dass das mit fast 100€ zu Buche schlägt und stellst dich dann eben doch selbst in die Küche, weil du nicht weißt, was die nächsten Urlaubstage noch so bringen. Der Aspekt "Geld" läuft immer als HIntergrundprogramm mit - und das, obwohl es uns echt nicht schlecht geht.

Letzten Sommer hat mir ein Freund angeboten (wohnt im Außenort von Paris), wir könnten zwei Nächte bei ihm zwischenübernachten. Er war gar nicht da. Da war mir wieder klar, dass wir doch eine "Kleingruppe" sind. Wir haben ihm natürlich was mitgebracht. Er hatte uns einen sicheren Abstellplatz fürs Auto organisiert (20€). Wir fuhren mit der Metro nach Paris (75€ für uns alle!). Dort haben wir verschiedene Dinge angeschaut. Abends waren wir 250€ ärmer. Und das, obwohl die Übernachtung kostenfrei war (!). Es geht immer alles x5.

Geld ist eh so ein Ding. Ich sollte gar nicht jammern, aber es sind diese Beträge zwischen 20€ und 40€, die sich total summieren. Gerade hatte meine Tochter noch Schuhgröße 39 und wir haben 250€ für neue Schuhe ausgegeben (mehrere Paare), dann hat sie auch schon 40. Also wieder das Spiel. Geigenstunde (60€ im Monat), Zahnspange, Busfahrkarte, Sportverein, Klassenfahrt, Geburtstagseinladung ... Und so geht es dauerhaft. Ein großes Auto brauchst du auch. Die Räume müssen geheizt werden. Ständig läuft die Waschmaschine. Und ständig braucht jemand irgendwas. An Karneval - gab es in den Schulen ein Motto (freundlicherweise jedes Jahr ein anderes!) ... du willst nicht, dass deine Kinder die doofen sind und bist mit mindestens 60€ dabei (wenn du Teile gebraucht bekommst!). Bei uns waren es dieses Jahr 100€. Für nichts im Prinzip.

Also versuchst du andere Strategien, z.B. Kleider gebraucht kaufen. Da musst du dann auf Flohmärkte, etc = noch weniger Zeit. Oder deine Tochter bekommt von einer Freundin von dir drei ausrangierte Jeans und fünf Pullis geschenkt und du tröstest sie, weil sie gerade so Liebeskummer hat. Ich unterhalte ein ganzes Netzwerk für gebrauchte Kleidung ... und am Ende verschenken ... die richtig guten Teile versuchst du dann doch bei Ebay oder so loszuwerden = du brauchst wieder viel Zeit.

Ich wünschte mir, ich hätte mehr Zeit. Auch für mich. Ich bin kürzlich (alle hatten Ferien) morgens mal alleine Schwimmen gegangen. Und hatte ein schlechtes Gewissen dabei. Mache ich genug? Verbringe ich genug Zeit mit dem Kind? Ich hätte doch noch mit X das kleine Einmaleins üben müssen? .... Das Abgrenzen ist schwierig, weil ja jeder eine Erwartung an dich hat. Als Mutter möchte ich unbedingt 100% geben, als Arbeitnehmerin muss ich mindestens 100% geben (auch da ein anderer Druck - so viele Jobs gibt es hier nicht, wir haben ein Haus, das wir nicht aufgeben könnten, meine Kids sind in der Gegend verwurzelt ...).
Du darfst als Dreifachmutter nie jammern. Zumindest im Job bei mir ist es so. Dann kommt gleich "ihr wolltet das doch so" während man auf die Einzelkindmama voll die Rücksicht nimmt :D. Das mit dem "Mitlaufen" ist nur so lange so, bis die Kinder unterschiedliche Wege gehen (also spätestens in der Schule). Im Kindergarten war es egal, ob ich einen oder zwei abgegeben habe ... in der Schule (und meine Kinder sind so urbiauntypische Nichtwunderkinder, die brauchen bei den Hausaufgaben unter anderem Individualbetreuung und müssen tatsächlich auf Klassenarbeiten lernen und üben ) ist das dann vorbei.

Ich habe eine Arbeitskollegin, die wirklich frei sagt, dass ihr das vierte Kind fast das Genick gebrochen hat. Die ersten drei sind so "typische Akademikerkinder" ... schafften die Grundschule mit Bravour, spielten nebenher noch zwei Instrumente, gingen mühelos durch das Gymnasium - während sich das vierte echt schwertat und sie meinte, sie hätte mehr Arbeit (rein schulisch) mit ihm gehabt als mit den anderen drei zusammen.

Ganz ehrlich ... wenn dann meine unverheiratete Kollegin aus dem Wochenende reinschneit, bin ich manchmal etwas neidisch. Und ja, ich liebe meine Kinder total. Aber diese dauerhafte Dreifachbelastung aus Mutter, Haushalt und Job ist wirklich zermürbend. Ich stehe wirklich um 5:45 auf und mein Tag endet um Mitternacht. Von 23 - 24 Uhr nehme ich mir eine Stunde für mich.

Nachdem ich all das geschrieben habe: Ja, ich liebe meine Kinder über alles. Ich wünschte nur, der Tag hätte 36 Stunden. Wenn ich das alles vorher gewusst hätte, ich hätte sie trotzdem bekommen. Aber unterschätze das Drumherum nicht.

GLG
Miss Mary

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Ein toller Text. Hab ich sogar meinem Mann vorgelesen!

#winke

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ein ehrlicher Text, Hut ab! Am Samstag hat unser Einzelkind bei Tante und Onkel übernachtet und wir waren bei einer Feier eingeladen. Alle anwesenden kinderlos, einige stolze Tanten und Onkeln und dann die Frage (von den Kinderlosen!) wann kriegt ihr denn euren zweiten?????? (wollte ich dann fast gleich sagen, wann kriegt ihr euren ersten????) und ich mit meinen Antwort, die so ähnlich wie deinen Text klang.#gruebel Ich liebe meinen Kind und bin aber auch froh, nur eins zu haben. Mir war schon immer klar, dass ich Kind/Kinder wollte, aber ein Baby/Kinder Mensch bin ich nie gewessen und auch durch mein Kind nicht geworden. Mag sein, dass egoistisch ist. Ich habe es genossen bzw. genieße es, Geschwister zu haben. Für die Kinder sicherlich toll, wenn man sich versteht. Für die Eltern? bin ich mir da nicht so sicher...vor allem, wenn man keine Großeltern oder sonstige Hilfen hat und beide berufstätig sind bzw. sein wollen. Ich bin jedenfalls mit einen Kind (momentan, man weiss ja nie, wie man seine Meinung ändern wird/könnte) glücklich und mein Mann (ein glücklicher Einzelkind) auch.

Lustigerweise haben frisch verheiratete Freunde damals groß angekündigt, dass sie sich mindestens 4 Kinder wünschen würden, alle selbstverständlich in kurzen Abstand von 1-2 Jahren. Und? Erstes Kind ist 1 Jahr geworden und auf nachfrage kam ein "wir waren noch ab" :-p

Darüber hinaus würde ich nicht sagen, dass 3 Kinder-Familien selten sind. Hier bei uns in München sind durchaus einige im Kiga. Mehr jedenfalls als Einzelkinderfamilien. Aber ja, da hast du recht, in meiner Generation (80er Jahren) gibt es mehr 3 Kinderfamilien bzw. war es üblich und total normal.

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Hallo

Dein Herz sagt eindeutig JA zum Kind, oder? Was meinst du wirst du denken wenn du mit 90 auf dein Leben zurück blicken wirst mit oder ohne dieses Wunschkind? Wer wird dann bei dir sein?deine Kinder? Deine Kollegen?

Kinder bedeuten Arbeit, sie kosten Geld..... das weißt du von deinen beiden.

Ich kann nicht bestätigen das alles schwerer wird, aber ich habe eben auch nur ein Schulkind bisher. Vielleicht ändert es sich noch. Weder mit Urlaub, noch mit dem Auto, noch sonst wo gibt es vermehrt Probleme. Ein gutes Netzwerk ist aber ganz sicher von Vorteil. Man muss sich organisieren, das ist aber doch bei 2 Kindern auch so.

Es gibt hier die Regel maximal 2 feste Termine die Woche pro Person. Ich versuche zu diesen Fahrgemeinschaften zu finden, da bin ich nicht dauernd selbst im Auto.

Ich selbst gönne mir übrigens auch 1-2 x die Woche einen kinderfreien Termin. Ohne schlechtes Gewissen. Das mache ich erst seit die Kleinste 1 Jahr ist (seit 5 Monaten). Ich merke das es mir sehr gut tut und ich belastbar und leistungsfähiger bin.

LG

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Ach so. Mangelnde Akzeptanz konnte ich bisher selten feststellen. Ein paar wenige blöde Sprüche in der Schwangerschaft von Leuten die mir nicht wichtig waren, das war es. Vielleicht liegt es auch einfach an der Gegend, dem eigenen Umfeld, usw.

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Hallo!

Also ich finde den langen Text von der Userin weiter unten total passend. Wir haben zwei Kinder, 7 und 9. Ein drittes wollten wir nicht, weil wir es nervlich und auch finanziell nicht leisten können. Urlaub ist auch ein Thema. Es ist mit zwei Kindern schon hart an der Grenze aber wenn ich mir vorstelle mit dreien. Nein danke. Vor allem, die älteren haben schon andere Interessen. Da muss halt einer von euch alleine mit dem Baby was machen und der andere mit den Größeren. Also wie gesagt der lange Text ist total ehrlich und genau so wollte ich es nicht haben. Wir genießen unsere Kinder, sie sind aus dem Gröbsten raus und wir können Sachen machen auf die wir lange verzichten mussten. Wenn noch ein Kind dann wirklich beide. Und finanziell wird es auch nicht besser. Ich kann dir keinen Rat geben, entscheiden müßt ihr als Paar.

Alles Gute. G.

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Vielen Dank für eure echt ausführlichen Antworten. Das hört sich jetzt blöd an, aber nach diesem lang lang Bericht, ist es mir nicht mehr all zu dringlich...;-)

ich weiß natürlich auch, dass es total stressig sein kann. Aber natürlich macht man sich zur Kinderplanung erstmal Gedanken um die ersten Jahre, und die Zeit danach rückt tatsächlich ein wenig in den Hintergrund.

Die Finanziellen Aspekte sind mit Sicherheit nicht zu unterschätzen aber das sind sie bei jedem Kind, denn jedes Kind kostet und die sind mir denke ich auch bewusst.

Bei mir im Umkreis sind 3Kind-Familien nichts untypisches. Im Gegenteil eigentlich ehr im Trend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür die Toleranz fehlt. Wir kommen beide aus Familien mit 3Kindern und wer kritisiert was er selbst auch so gehandhabt hat;-)

Ich habe zumindest jetzt kurzzeitig mal für mich beschlossen, dass ich mit dem 3.Kind noch warten kann und möchte. Ich sehe gerade, auch durch eure Argumente, meinen Momentanen Freiraum, der ja gerade auch erst wieder richtig kommt. Die Kinder können bei Oma übernachten, beide sind bald im Kindergarten etc. und ich glaube das werde ich erstmal ein bisschen genießen, tatsächlich mal wieder ein bisschen Zeit alleine zu haben. Auch wenn es vielleicht nur zum einkaufen und Haushalt auf Vordermann bringen ist:-)
Viele Grüße und Danke
Mima