Ich bin so eine Heulsuse...

Hallo,
ich wusste nicht so richtig wohin mit meinem Thread. Da sich mein Problem mit den Kindern aber verstärkt hat, dachte ich es passt vielleicht hierhin.
Ich bin schon immer eher nah am Wasser gebaut, vor den Kindern kam das vor allem bei Kritik oder wenn andere mir ihre traurigen Geschichten erzählt haben (Krankheit in der Familie o.ä.). Mittlerweile habe ich zwei Kinder und bei allem was die Kinder betrifft ist es wirklich ganz schlimm. Meine Große ist ein eher empfindliches Kind und wenn ich z.B. in der Kita mit den Erziehern über Probleme von ihr in der Kitagruppe spreche, laufen mit regelmäßig die Tränen. Heute morgen war es mal wieder ganz schlimm - sie ist auf Kitareise gefahren und wir standen noch ewig vor dem Bus rum und haben darauf gewartet, dass sie einsteigen losfahren (war leider auch echt blöd organisiert). Während sie am Anfang noch ganz gut drauf war, fing sie nach einer Weile an zu weinen. Die erste Zeit hab ich es noch ganz gut ausgehalten, aber als ich sie dann verabschiedet hab und sie laut weinend zum Bus ging und ihre liebste Hassfreundin auch noch meinte "die ... heult ganz laut" da liefen mir dann auch die Tränen. Als einzige von den anwesenden Eltern natürlich. Eigentlich weiß ich ja, dass sie sich dann auch schnell wieder beruhigt, aber ich leide in der Situation so mit ihr, dass ich einfach nicht anders kann.
Mir ist das immer so unangenehm, dass ich dann vor halbwegs Fremden in Tränen ausbreche, aber ich hab mich da einfach nicht im Griff. Gibt es hier noch mehr Heulsusen? Habt ihr Tips wie ich es schaffe mich in Situationen wo es mir unangenehm ist besser im Griff haben kann? Oder geht ihr damit ganz offensiv um und lasst es einfach zu?
LG

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Gefühle zeigen ist sicher richtig und wichtig.
Aber bei jeder Kleinigkeit in Tränen ausbrechen - das arme Kind.

Was löst du für Gefühle in ihr aus, wenn sie mit der Kita - Gruppe wegfährt und eine heulende Mutter am Strassenrand stehen sieht?

Ich bin sicher auch ein eher gefühlsbetonter Mensch, aber als Erwachsener sollte man sich auch zusammenreissen können.

Gruss
agostea

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#winke

mir gehts genauso, was meine Tochter (absolutes Wunschkind #verliebt) angeht. Als wir die Eingewöhnung im KiGa hatten und sie immer so bitterlich geweint hat, stand ich da auch immer, als einzige Mama und hab mitgeheult.

Auch heute noch so, wenn sie Kummer hat und weint, weil sie einer im KiGa gehauen hat, oder sie traurig war, das eine Biene tot auf der Terasse lag, hab ich auch Tränen in den Augen.

Ich persönlich finde das nicht schlimm, auch wenn ich Kummer hab, weine ich offen vor meiner Tochter, wenn sie gearde anwesend ist. Warum auch nicht? Weinen gehört dazu, seine Gefühle zeigen ist wichtig. Nur so können Kinde roffen damit umgehen und lernen Emphatie.

Ich sehe es an meinem Mann, ihm wurde immer gesagt: Indianer kennen keinen schmerz und Jungs weinen nicht!!!
Ende vom Lied, er kann mit Kummer und Gefühlen sehr schlecht umgehen.

Tröstet aber dennoch unsere Tochter sehr liebevoll, da er es besser machen will, als seine Eltern. und noch was: wie bie dir mit der Fahrt, Trennungsschmerz darf man haben! #herzlich

#liebdrueck

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Danke. So prinzipiell und theoretisch finde ich es auch gut, wenn man Gefühle zeigt und zulässt und eigentlich will ich das meinen Kindern auch gerne vermitteln. Trotzdem gibt es ja Situationen in denen das von anderen als nicht so angemessen wahrgenommen wird und da hätte ich mich manchmal gerne mehr im Griff.

Allerdings hast du Recht. Trennungsschmerz ist eigentlich völlig in Ordnung, das muss ich mir und ihr mal zugestehen :-) Ich denke und hoffe sie hat trotzdem eine tolle Zeit!
LG

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Jup, ich kenne das. War schon früher nah am Wasser gebaut und seit ich meinen Sohn habe, ist es noch schlimmer. Ich könnte auch heulen, wenn ich einen Obdachlosen sehe...
Ich gehe relativ offensiv damit um. Es lässt sich halt einfach nicht verhindern und warum sollte ich mich deswegen schämen? Ich bin so und das wird sich auch nicht mehr ändern.
Es gibt doch definitiv wesentlich Schlimmeres.

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Klar gibt es Schlimmeres. Aber in manchen Situationen ist es mir schon unangenehm. Geht dir das nicht so? Ich meine damit nicht Situationen die einem nahe gehen wie wenn man einen Menschen sieht dem es schlecht geht oder wenn man eine schlechte Nachricht bekommen hat. Aber im Elterngespräch mit den Erziehern meiner Tochter würde ich schon lieber Fassung bewahren und mich sachlich mit ihnen unterhalten, statt vor lauter Mitleid mit ihr, wenn ich nur daran denke wie es ihr geht in Tränen auszubrechen.

LG

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Das ist mir auch schon passiert und die Erzieherin gab mir ein Taschentuch und meinte: "Menschen müssen hin und wieder weinen. Das gehört zum Leben dazu."
Deswegen kann man doch trotzdem "sachlich" bleiben. Meine Argumente werden damit ja nicht schlechter.
Auch hier würde ich ganz offensiv damit umgehen. Wenn ich in dem Moment nicht weinen würde, wäre ich im Gespräch so damit beschäftigt, nicht zu weinen, dass das Wichtige an mir vorbei geht.

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Vor den Schwangerschaften war ich überhaupt nicht gefühlsduselig..

Nun weine ich schneller. Bzw. mir schwimmen die Augen schnell mal..

Gefühle wie Gerührtsein habe ich immer noch selten, bin aber insgesamt sehr viel empfindsamer geworden.

Bei meiner Tochter passiert mir das aber nicht. Entweder unterstütze und ermutige ich sie oder ich entscheide für sie, dass ich sie aus einer Situation rausholen muss.

Tipps habe ich leider nicht.. Ich würde aber nicht offensiv damit umgehen, sondern nach Strategien suchen, das zu vermeiden..

Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es ganz fuchtbar ist, eine Mutter zu haben, die sich nicht im Griff hat und die dir das Gefühl vermittelt, du müsstest an ihrer statt nun stark sein.

Im schlimmsten Fall kann deine Tochter den Respekt vor dir verlieren, wenn sie älter ist.

Ich wünsche dir viel Kraft und Stärke,

Kate

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Ich hab das hier wohl falsch dargestellt. Es ist nicht so, dass ich hilflos schluchzend neben meiner Tochter gestanden habe. Ich hab sie die ganze Zeit (ohne zu weinen) auf dem Arm gehabt, versucht sie zu trösten und zu ermuntern und abzulenken. Nur als sie dann laut weinend alleine Richtung Bus abzog und diese blöde Trulla von "Freundin" noch meinte "die heult voll laut", da kamen mir dann auch die Tränen. In der Situation war meine Tochter aber eben schon auf dem Weg zum Bus und hat nicht gesehen, dass mir die Tränen kamen. Bis sie dann aus dem Bus gewunken hat, hatte ich mir die auch wieder abgewischt und hab ihr natürlich so fröhlich wie es ging gewunken. Genauso breche ich nicht vor ihren Augen im Gespräch mit den Erziehern in Tränen aus, sondern halt wenn ich ohne sie ein Elterngespräch habe.

Sie hat also nichts, was ihr unangenehm sein müsste. Es ist mir eben unangenehm den anderen Eltern bzw. den Erziehern gegenüber. Sie hat davon bisher noch nichts mitbekommen, soweit hab ich mich dann schon im Griff.
LG

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Das wäre mir auch unangenehm, an deiner Stelle. Möchte nicht wissen, was über dich geredet wird.

Gibt es nicht ein Emotions - Training? Vielleicht sprichst du mal mit einem Facharzt darüber. Du solltest dich wirklich besser im Griff haben.

Vorallem, wenn deine Tochter dazu neigt, dieses Verhalten zu übernehmen. Da sind Hänseleien gewiss (fängt ja jetzt schon an, dass sie einen Stempel aufgerückt bekommt).

Gruss
agostea

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hallo!
gefühle zu zeigen ist gut. sich aber überhaupt nicht kontrollieren zu können, finde ich unprofessionell, auch als mama. im kindergarten sachlich über sein kind zu sprechen - ehrlich, da herumzuheulen wäre mir schon extrem unangenehm. ich denke, in deiner situation würde ich mir hilfe suchen.

lg & alles gute!

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Hallo!

Ich kann dich einerseits gut verstehen. Es gibt Situationen, in denen ich sehr nah am Wasser gebaut habe.
Aber es gibt auch andere, in denen ich mich zusammenreiße. Dazu würden z.B. die von dir genannten Gespräche im Kindergarten gehören. Sind es wirklich so heftige Probleme, die die weitere Entwicklung deiner Tochter stark beeinflussen? Oder sind es eher kleine Dinge, die zwar im Moment nicht optimal laufen, aber kein längerfristiges Problem sind?

Wichtig ist, das Kind mit dem Weinen nichr zu belasten. Kleinere Kinder sind da unbefangen. Aber wenn ich jetzt z.B. an die Klassenfahrt meines knapp 10 Jahre alten Viertklässlers denke, wäre es den Kindern höchst unangenehm, wenn die eigene Mutter heulend am Bus steht. Ein Mädel hat beim Abschied kurz geweint und Tränen der Mutter hätten die Situation nur verschlimmert.

Es ist gut, Gefühle zu zeigen, aber es ist auch wichtig zu lernen, das eigene Verhalten in manchen Situationen kontrollieren zu lernen.

LG Silvia

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Hallo,

gewisse Betroffenheit ist in Ordnung. Bei Dir ist es aber über den mass hinaus.und auch das wäre nicht schlimm, leider hast du Kinder.

Deine Tochter hat schon sein verhalten übefnommen ! Und generell ist bei den Kindern das problem, dass sie über fordert sind.

Du fragst nach Tipps:

Ich würde mich vom psychologen beraten lassen.

Ich habe aus der schwangereschaft last mitgenommen. Und ich wollte nicht, dass diese meine Kinder belastet. Genau aus dem Grund mache ich jetzt eine Therapie.

Weinen ist eine Reaktion. Eine angewöhnte Lösung.Man kann sehr genau schauen, warum du es machst und du kannst definitiv neue Wege finden, wie man anders reagiert.

Alles Gute

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Was für einen Grund gibt es denn, daß man im Elterngespräch weinen muß?
Das muß dann schon ein recht schwerwiegender Grund sein (z.B. kind ist stark entwicklungsverzögert, ...), oder du übertreibst schon etwas.

Und nur weil dein Kind weint, bekommst du Tränen in den Augen?
Ich denke, sowas sollte man aushalten. Dein Kind wird noch sehr oft in unangenehme Situationen kommen und ich finde, man sollte es dann stärken und nicht mit ihm mitweinen (bei belanglosen Dingen, wie z-.B, Kind ist nicht auf einen Geburtstag eingeladen,...)

Wie viele Mütter weinen bei der Eingewöhnung, wenn sie im Kiga sind.
Wie sollen sich denn die Kinder auf den Kiga freuen, wenn der Mutter jedes mal beim Verabschieden die Tränen kommen?

Für mich war es als Kind sehr schlimm, wenn meine Mutter geweint hat (und sie hat wirklich nur bei schlimmen Dingen, z.B Tod ihrer Eltern, usw) geweint. Meine Mutter so hilflos zu sehen, das war schrecklich.

Wenn ich mal weinen muß, dann mach ich das, wenn ich alleine bin, ich muß damit nicht offensiv umgehen, bin aber wegen dem nicht unsensibler.

lg

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Puh, ich antworte jetzt nochmal so allgemein. Lustig was da so in meinen Ausgangstext hineininterpretiert wurde (ich möchte damit nicht sagen, dass das nicht an meinem Text lag).
Es ist nicht so, dass ich jeden Tag mehrfach vor meinen Kindern in Tränen ausbreche. Auch heute habe ich garnicht vor oder mit meinem Kind geweint, sondern sie erstmal in den Arm genommen, getröstet, versucht sie abzulenken etc... was man da halt so macht. Erst als wir uns verabschiedet hatten und sie laut weinend um den Bus herum lief (mich also nicht mehr sehen konnte) liefen mir dann auch ein paar Tränen und zwar nicht weil mir selbst der Abschied so schwer fällt (ich kann ein paar Tagen mit nur einem Kind durchaus was abgewinnen), sondern weil sie mir leid tat. Und das ist eigentlich auch meistens der Grund dafür, wenn ich weine. Ich fühle mich (wahrscheinlich zu) sehr in die Gefühle anderer Menschen ein und kann mich da schwer abgrenzen. Bei meinen eigenen Kindern fällt mir das noch extra schwer. Wobei ich schon versuche zu vermeiden ihnen damit eine Situation schwerer zu machen als sie ist. Ich hab z.B. nicht bei der Eingewöhnung neben meinen Kindern gesessen und geweint, das hab ich dann höchstens hinterher gemacht, wenn ich aus der Kita raus war. Ich glaube deshalb auch nicht, dass ich meiner Tochter irgendwas falsches vorlebe und sie deshalb beim Abschied geweint hat (irgendwie finde ich das jetzt auch nicht so unnormal bei einer 4-jährigen die zum ersten Mal 4 Tage von ihren Eltern getrennt ist).
Bei den Elterngesprächen in der Kita kommen mir die Tränen wenn es um die Gründe geht, aus denen es meinem Kind in der Kita nicht gut geht - das war z.B. einmal als der kleine Bruder relativ frisch war und die Große deshalb ziemlich massive Probleme hatte und einmal als es darum ging, dass sie von einem anderen Mädchen systematisch gemobbt wurde.

Danke nochmal an alle die hier nett und hilfreich geantwortet haben. Ich hatte ja nach ähnlichen Erfahrungen bzw. hilfreichen Tips gefragt. Ein "hol dir Hilfe, das ist doch nicht normal" ist eigentlich weder noch. Aber damit muss man wohl in einem öffentlichen Forum auch leben.
LG

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Ein "hol dir Hilfe, das ist doch nicht normal" ist eigentlich weder noch. Aber damit muss man wohl in einem öffentlichen Forum auch leben.

Da wäre ja passender zu sagen: hilfreich sind nur die, die ich, meram, als hilfreich bezeichne, was am ende der tafsächlichen wahrheit nicht entsprechen muss.

Ein psychologe kann dir helfen zu verstehen, warum du dich so schlecht abgrenzen kannst. Und indem er dir hilft, hilft es am ende auch deinem kind.

Leider muss ich sagen, dass du mich bei deiner art der rechtfertigung noch mehr in meinem gefühl bestärkst, dass die konsultation eines fachmenschen sehe vernünftig wäre.

#winke

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Ich hab dich doch garnicht persönlich angesprochen. Lustig, dass du dich aber angesprochen fühlst. Der Tip mit einem Therapeuten ist garnicht schlecht, da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Mir ging es eher darum, wie so ein Tip rüber gebracht wird. Da wird eben nicht gesagt "hm, vielleicht versuchst du es mal mit einem Fachmann darüber zu reden, wenn es dich belastet" sondern sowas wie "als Erwachsener sollte man sich auch zusammenreissen können" (der kam nicht von dir) oder spekuliert "Deine Tochter hat schon sein verhalten übefnommen". Abgesehen von dem Satz fand ich deinen Beitrag übrigens durchaus ok und hilfreich. Nur das weinen meiner Tochter in der Abschiedssituation wenn sie das erste Mal und als mit Abstand Jüngste ihrer Kitagruppe für mehrere Tage von ihren Eltern getrennt ist als Übernehmen von falschen Verhaltensweisen zu titulieren, finde ich wirklich daneben.

LG

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