Vermisse meine Mutter

Hallo,

meine mutter ist im november (2 tage nach meinem geburtstag) im alter von 48 jahren verstorben und ich vermisse sie jeden tag mehr.
wir (mein mann und mein sohn) fahren mitte juni zum erstenmal nach der beerdigung zu meiner schwester (wohnen ca 400km voneinander entfernt), bei der auch meine mutter wohnte. wollen dann auch auf den friedhof gehen. ich habe richtig bammel davor. (ist das den normal?)

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hallo josoaa,

lass dich erst mal ganz fest drücken...

Und ich bin mir sicher, dass Deine Gefühle total normal sind... dass ganze ist noch nicht lange her und du bist noch darüber hinweg und wenn Du dort bist, kommen noch mehr Gefühle über Dich....

Dein Bammel ist wirklich normal.......

Lass den Kopf nicht hängen.


lg
steffi

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#liebdrueckJa, das ist normal. Es ist auch seht traurig, und die Trauerzeit kann ganz schön lange dauern. Lass die trauer ruhig zu. Ich habe sehr lange um meinen Opa getrauert, der gestorben ist, als ich 15 war. Der Schmerz ist schrecklich, aber wenn Deine Familie und deine Schwester dabei ist, dann könnt ihr euch gegenseitig Kraf geben! #liebdrueck

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Liebe josoaa!

Ich möchte dir sagen, dass ich mit dir fühle, lass dich auch von mir ganz fest drücken. Ich werde gleich eine Kerze für unsere lieben Mütter anzünden.

Es tut mir sehr leid für dich, dass du deine Mutter so früh verloren hast und ich weiß, dass es im Leben kaum etwas gibt, dass so schwer zu ertragen ist.

Ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du, ich habe meine Mutter (77 Jahre) leider auch Mitte 03/2006 durch Darmkrebs verloren. Bei mir gibt es Tage, da kann ich einfach nicht aufhören zu weinen, weil mir ihre Art, ihr Lächeln, ihr liebes Gesicht, einfach alles von ihr schrecklich fehlt; aber dann fühle ich, dass sie nicht fortgegangen ist. Ich spüre einfach ihre Anwesenheit und fühle mich von ihr getröstet.
Ich muß dazu sagen, dass ich sie begleiten durfte auf ihrer letzten Reise und sie ist ganz ruhig eingeschlafen. Sie hat gelächelt und ich habe sie gefragt ob sie "drüben" schon erwartet wird und ich hab ganz deutlich gesehen, wie ihr Lächeln intensiver wurde (und das war so!). Ich hab die letzten Stunden mit ihr gebetet, geweint aber auch gelacht. Und ich muß die sagen, es war furchtbar traurig, sie gehen zu lassen aber es war auch wunderschön. Sie war nun endlich von ihren Schmerzen befreit und ich weiß (das ist meine Meinung!), dass wir uns wiedersehen.

Was mir aber in meinen Tagen voll Tränen (diese Tage müssen sein, heute und hoffentlich ein Leben lang, denn die geliebte Mama ist körperlich nicht mehr da) hilft, sind gefühlvolle Zeilen zu diesem Thema und davon möchte ich dir ein paar schicken.


Es gibt nichts, was uns die Anwesenheit eines lieben Menschen ersetzen kann und man soll das auch gar nicht versuchen.
Man muß es einfach aushalten und zugleich durchhalten. Das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost, denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden.
Es ist verkehrt, wenn man sagt: Gott füllt die Lücke aus. Er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt und hilft uns dadurch, unsere alte Gemeinschaft miteinander, wenn auch unter Schmerzen, zu bewahren.
Je schöner und wertvoller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit wandelt die Qual der Erinnerungen in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Man muß sich hüten in den Erinnerungen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk nicht immer betrachtet, sondern nur zu besonderen Stunden, und es sonst auch nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich gewiß ist, besitzt.
Dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem Vergangenen aus.

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Hallo,

das hast du sehr schön geschrieben. Du verstehst es, die richtigen Worte zu finden, um einem Menschen Kraft zu geben.

LG Wildfang

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Hallo,

dass hast Du wirklich mit sehr, sehr viel Liebe geschrieben. Ich habe meinen über alles geliebten Opi vor 4 Jahren und meine über alles geliebte Omi gestern vor 2 Jahren verloren #heul
Die Trauer hat sehr lange gedauert, aber mittlerweile denke ich mit so viel Gefühl und Liebe jeden Tag an Beide und oft sind es wunderschöne Erinnerungen die ich mit den Beiden verbinde. Auch ich durfte bei meinem Opi dabeisein und ihm die Hand halten und ihn dabei "loslassen". Es war sehr sehr traurig und schön zugleich. Zu wissen, dass seine Qual ein Ende hatte war ein gutes Gefühl. Bei meiner Omi kam ich aus dem Urlaub zurück und sie hat auf mich gewartet. Zwar war sie nicht mehr ansprechbar, aber sie hat mich bestimmt gehört (das ist meine Meinung), als ich ihr ins Ohr flüsterte, ich bin wieder bei Dir.
Jetzt muss ich grad mal nen bischen heulen, weil grad die traurigen Momente über mich kommen, aber immer wenn ich ihre Bilder sehe, lächle ich und weiss (weil ich das so will) dass sie bei mir sind!!!
Ich liebe sie und werde sie NIEMALS vergessen!!!!
Danke für Deinen schönen Text.
Lieben Gruss
Viola

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Ja, das ist vollkommen normal! Ich war bis heute 3 oder 4 mal auf dem Friedhof, obwohl er nicht einmal weit weg ist.

Meine Mutter verstarb am 8.1.06 ganz plötzlich und unerwartet im Alter von 50 Jahren. Ich war arbeiten und hatte noch mit ihr telefoniert, als ich heim kam lag sie tot im Bett.
Auch wenn wir uns ständig gestritten hatten, vermisse ich sie doch sehr. Sie hat mir viel geholfen und mich immer unterstützt.

Ich zünde 2 Kerzen für unsere Mütter an
#kerze #kerze

LG Sandra

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Hey du...

natürlich ist das normal...meine Mama ist auch im Alter von 48 kurz nach meinem geb verstorben.
Oft habe ich auch große probleme damit ans grab zu gehen,weil es ja eine zu große erinnerung ist...
trotzdem finde ich es für mich wichtig,mich selbst hin und wieder mit der Realität auseinander zu setzten.
dann habe ich tage an denen ich stunden lang an ihrem Grab sitzen kann...ich denke an sie und erinnere mich dann an die schönen dinge die ich mich ihr erlebt hab und sammele ein klein wenig kraft!

das gefühl das du nun also hast,ist Total normal.du hast sie geliebt und liebst sie noch...es ist alles völlig Ok das du dieses gefühl hast.selbst wenn du das gefühl hättest,das du auf keinen fall zum Grab gehen könntest wäre auch normal.

du bist ja nicht alleine,du hast deine schwester dabei...
ich wünsche dir ganz viel kraft#stern
es wird schon alles gut gehen

Lg lia

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Hallöchen,

ja, glaub mir, ich weiß, wie sehr du deine Mutter vermisst und wie sehr das weh tut. Meine Eltern starben beide vor 13 Jahren, ganz plötzlich und innerhalb von 12 Wochen. Und ich vermisse sie immer noch sehr.

Aber trotzdem bin ich ein optimistischer und fröhlicher Mensch, der nach vorn schaut. Mein Mann und meine Kinder geben mir Kraft. Und meine Eltern hätten ganz sicher nicht gewollt, dass ich mich hängen lasse.

Ich stell mir immer vor, dass sie da oben beide auf ihrer Wolke sitzen und gucken, was ich so mache und über mich wachen als meine Schutzengel. So können sie doch in meiner Nähe sein, wenn auch nur in meinen Gedanken.

Zum Friedhof geh ich manchmal täglich und dann auch wieder Wochen gar nicht. Warum mein Bedürfnis danach so unterschiedlich ist, weiß ich nicht. Aber da mach ich mir auch nicht so die Gedanken drum, denn in Gedanken kann ich immer bei ihnen sein, wenn ich will.

Ich wünsch dir alles Gute.

LG Wildfang