Differenzen mit den Eltern --länger--

Hallo!

gehört eigentlich ins Familienleben - Forum aber ich muss heute mal in Schwarz schreiben da ich schön öfter bei Reizthemen massiv angefeindet wurde. Also urbia bitte verschieben #cool. Danke!

Es geht um meine Eltern (bin Einzelkind) zu denen ich eigentlich immer ein recht gutes Verhältnis hatte. Ich wuchs recht streng auf, mein Vater war schon immer mehr mein Fall meine Mutter schon immer komplizierter. Alles in allem hatte ich eine sehr behütete schöne Kindheit. Jetzt wohnen wir recht nah beieinander im selben Ort.

Nun bin ich vor knapp 20 Jahren ausgezogen seit über 10 Jahren verheiratet und habe eine Familie (Kinder).

Seit dieser Zeit also knapp 10 Jahre gibt es immer mal wieder Differenzen, die in den letzten 2-3 Jahren immer schlimmer werden. Vor 2 Jahren war es bereits so schlimm, dass ich Hilfe von außen angenommen habe und auch meine Mutter mit dahingeschleppt habe. Wir hatten beschlossen die Sachen hinter uns zu lassen und gut ist ABER sie holt immer alles wieder raus.

Es geht vorwiegend darum, wie wir die Kinder erziehen (meines Erachtens völlig normal und es geht sie auch eigentlich nichts an), weiterhin hat sie ein massives Problem mit meinem Mann, weil er z. B. "komisch guckt", "beim letzten Besuch nicht gelacht hat", seine Meinung äußert, sich nicht ausspielen lässt vor den Kindern usw. Ich muss dazu sagen, dass mein Mann zweimal sehr deutlich gesagt hat, was er davon hält und seitdem ist sie beleidigt und kommt mit "seiner Art" nicht mehr klar und sieht auch in Zukunft keine Besserung (eigene Aussage).

Mit mir fängt sie das Spiel auch an. Meine Großmutter ist kürzlich verstorben. Angeblich habe ich sie nicht mal in den Arm genommen zum Trösten, dabei als wir es erfahren haben (waren alle zusammen!), habe ich das sofort getan, ich habe nicht gesagt wie schön doch der Grabstein ist, sorry aber muss ich das. Ja er ist schön aber es ist ein Grabstein! Usw. alles so eine Kinderkacke die uns zunehmend total auf den Zeiger geht.

Dazu zu erwähnen, die Ehe meiner Eltern ist total im Eimer und sie haben keine Freunde. Meine Mutter hat zudem außer Putzen und PC spielen keine Hobbys.

Gestern dann sprach mich mein Vater an, von wegen was das noch werden soll. Was soll ich dazu sagen, wir haben mehrfach alle zusammen Gespräche geführt, wie gesagt auch professionell aber es führt zu nichts. Nach dem Gespräch meinen sie immer, ja Strich drunter und gut ist und 2-3 Monate später suchen sie wieder (für uns belanglose) Dinge raus, die irgendwann mal waren oder spinnen sich neue Sachen zusammen. So z. B. hat mein Mann angeblich meine Tochter von ihr weggezogen. Ganz ehrlich niemand auch er kann sich daran erinnern.
Anders herum läuft es so, dass wenn ich z. B. zu meinem Kind sage, setz die Mütze auf (Minusgrade!), setzt sie sie wieder ab und meint die bräuchte man nicht, da sieht man ja ihre schönen Haare garnicht.

Es ist zum Auswachsen. Im Grunde müsste man immer freundlich lächeln, ja nichts gegenteiliges sagen und immer schön machen lassen aber darauf haben wir keinen Bock. Wir sind beide um die 40 und haben unser eigenes Leben. Gern natürlich mit Großeltern aber ich bin ehrlich manchmal froh, wenn sie im Urlaub sind, da haben wir unsere Ruhe.
Auch haben sie einen Garten vor 30 Jahren gepachtet und sind nun der Meinung wir helfen da viel zu wenig. Ja ich gebe zu unsere knappe Freizeit verbringen wir zu 80% anderweitig ABER es ist auch denen ihr Garten und nicht meiner. Beispielsweise war es so, dass mein Vater (Rentner!) meinte es hätte ja niemanden interessiert, dass er sich alleine mit der Hecke quälen muss (ich konnte ja nicht wissen wann er sie schneiden muss). Das Jahr drauf bat ich ihn rechtzeitig Bescheid zu sagen, wann das genau gemacht werden muss um ihm zu helfen. Das Ende vom Lied 2-3 Tage vorher legte er einen Termin fest. Wir konnten leider nicht so kurzfristig und fragten ob wir nicht an einem anderen Tag das machen können. NEIN es geht nur an dem Tag basta aus. Sorry es ging um den Heckenschnitt nicht um irgendwas mit Termindruck.

Und so läuft das andauernd, entweder zu den Konditionen meiner Eltern oder garnicht.

So genug gelabert, was ich wissen will; was kann man machen? Kontakt auf ein Minimum runterfahren und schauen was draus wird? Erneut das Gespräch suchen? Muss man immer und überall da sein?...sind ja die Eltern!

Ganz ehrlich ich bin es so leid und möchte einfach nur in Ruhe mein Leben leben und würde mich über ein bisschen ;-) Großeltern freuen aber will mich nicht permanent bevormunden lassen, denn genauso fühle ich mich.

LG und Danke
#cool

7

Hallo,

das Thema kenne ich zu gut, habe daher auch zu meinen Eltern keinen Kontakt mehr.

Man hat manchmal richtig Angst, wenn man bei ihnen eingeladen ist, was einem hinterher vorgeworfen wird.

Meinem Mann wurde vorgeworfen, dass er anscheinend nicht oft genug gesagt hat, dass ihm das Essen schmeckt.
Ihm sei die neue schöne Blumenvase am Tisch nicht aufgefallen, er hat dazu gar nichts gesagt.

Er hat den Garten zuwenig gelobt.
Er hat meinem Vater angeblich zuwenig Fragen zu irgendwas gestellt, das zeugt von Desinteresse.
Er hat mich nicht oft genug abgebusselt, umarmt oder sonstwas. Der würde mich nicht lieben.

Wenn mal gerade nichts ansteht und sie Streit suchen, dann wird gerne mal in der Kasperkiste der vergangenen Jahrzehnte gekramt.

Ich hätte meiner Schwester damals die Brille kaputtgemacht; da war ich 7.

Ich hätte meinem Bruder nichts gegönnt.
Als Kind wäre ich beim Besuch von XY mal sehr frech gewesen.
Ich hatte damals diesen und jenen Freund, das hätte meinen Vater so geärgert.
Ich hätte damals die Ausbildung XY statt YZ machen sollen, sie seien heute noch enttäuscht.

Auch die Sache mit dem Garten kenne ich zu gut.
Bei uns war es damals was am Haus, das Bad soll modernisiert werden, ich war schon lange ausgezogen und bin mit meinem damaligen Freund in den Urlaub gefahren.
Beim Abschied taten sie noch herzlich und wir sollen es genießen usw.

Zwei Wochen später zog meine Mutter einen fürchterlichen Fluntsch.

Sie hätten wirklich mal erwartet, dass ich ihnen beim Bad helfe aber "Madam liegt ja lieber mit ihrem Freund in der Sonne!".

Hallo? Mann hätte ja mal kurz was sagen können, dass Hilfe gebraucht wird und dann hätte man alles beredet.

Genauso war es an einem Geburtstag meiner Mutter, ich kam an mit Blumen und einem Geschenk. Wir frühstückten und sie hatte schon am Abend vorher gesagt, dass sie den Tag komplett verplant hat, um den Garten schön zu bepflanzen.
Am nächsten Tag gab es wegen einer Kleinigkeit eine Diskussion und sie kam dann an mit "Ich hätte ja gestern schon erwartet, dass Du den Papa und mich mal zu einem Stück Kuchen einlädst!"

Auch hier stand ich verdattert da - war sie es nicht, die am Tag zuvor den Garten unbedingt bepflanzen wollte?? Sie hatte zu nichts Zeit, sie war hektisch und wollte nur eines fertig werden. Und wir haben alle zusammengeholfen.

Mein Mann ist ähnlich wie Deiner, er lässt sich auch nicht dumm anmachen oder ausspielen und gibt Kontra. Zwar freundlich und nicht herablassend, aber bestimmt, so dass klar ist, dass sie damit nicht weiterkommen und es bitte zu unterlassen haben, ihn z.B. vor seinen Kindern blöd anzumachen.
Seitdem hat er bei meinen Eltern Hausverbot.
Aber wenn sie meinen, dass ich mit den Kindern alleine komme, täuschen sie sich.

Ich habe das Gefühl, dass sie sehr verbittert sind.
Auch sind sie häufig neidisch auf andere oder können sich stundenlang über eine Einrichtung, einen Garten oder einen Beziehungsstatus von Nachbars Tochter auslassen.

Einmal rief meine Mutter mich an und mokierte sich, dass eine Bekannte von ihr "schon wieder" in den Urlaub fliegt. Und liess prompt ihren Frust an mir aus, dass ich ja auch ein "langweiliges" Leben hätte und warum ich nicht endlich mal einem Golfclub beitrete.
(weder habe ich langweiliges Leben und für Golf interessiere ich mich nicht. Sie sich übrigens auch nicht - auch das hat sie irgendwo wieder aufgeschnappt)

Sie selber kriegt es nicht hin, mal einen Urlaubskatalog zu wälzen und mein Vater hat auf Urlaub auch nicht sonderlich Lust. Und ich muss auch dazu sagen, meine Mutter ist hier zu sehr "Herrchens Frauchen" geworden, als dass sie mal klipp und klar sagt "So, ich möchte nun auch mal in Urlaub fliegen! Ich möchte mal nach Teneriffa!"
Sie kommt eher mit der Ausrede an "Wir haben so viel zu tun" oder "Papa mag diese Urlaubsländer nicht so". #augen
Deswegen reagiert sie auch so frustriert, wenn sie von anderen hört dass die schon wieder Urlaub machen.

Meine Mutter rückt gerne erst hintenrum mit der Wahrheit raus, wenn ihr was nicht passt.
Statt zu sagen "Könnt Ihr uns am Bad helfen?" macht sie einen auf heile Welt und mault später herum. Sie scheint sich richtig wohlzufühlen.

Auch mein Vater ist einer von der Truppe, er kann keinem was direkt ins Gesicht sagen, sondern handelt eher verhuscht und es kommt alles später und hintenrum raus (Meine Mutter fängt dann meistens an mit "Der Papa hat gesagt, dass ihm das und das, was Dein Mann da macht, nicht passt!" oder "Der Papa hat sich übrigens fürchterlich über Euch geärgert!")

Mein Mann gibt da nichts mehr drauf, er sagt er sei nicht auf dem Schulhof unter 12-jährigen Mädchen, die rumtuscheln.
Wenn mein Vater wegen irgendwas ein Problem hat, soll er es ansprechen, basta.

Wir haben keinen Kontakt mehr und fahren damit besser.
Es macht keinen Spaß, sich mit Leuten zu treffen, bei denen man dauernd Bedenken haben muss, was man denn jetzt schon wieder falsch gemacht hat.

Es klingt hart, aber es ist zu viel vorgefallen bei uns und auch wir sehen irgendwann nicht mehr ein, uns mit Ü40 und eigenen Kindern nicht von unseren Altvorderen herumkommandieren lassen.

Wie wir unser Haus bauen oder einrichten ist unsere Sache.
Ob wir uns Tiere halten (wir haben Hasen, zwei Katzen und einen Leguan) ist unser Ding (O-Ton meiner Eltern: das geht ja mal gar nicht!!)
Und ob Nachbars Tochter den Falschen geheiratet hat oder ob dem seine Einrichtung schei*e ist, ist nicht unser Problem. Dafür ist uns unsere Zeit zu schade, um über sowas einen Abend lang zu diskutieren.

Familie ist für uns ein Miteinander und keine Untertänigkeit, Kontrolle oder Gehorsam.

Weder mein Mann noch ich liegen irgendwem finanziell auf der Tasche oder sind auf die Hilfe angewiesen - von daher sehen wir nicht ein, dass wir hier Männchen machen, wenn unsere Eltern "Hopp!" rufen.

LG

1

"was kann man machen? Kontakt auf ein Minimum runterfahren und schauen was draus wird? Erneut das Gespräch suchen? Muss man immer und überall da sein?...sind ja die Eltern!"

Kontakt auf ein Minimum runterfahren und schauen, was daraus wird. Das würde ich wohl tun, denn Gespräche scheinen ja nicht zu fruchten.

Und sollten sie wieder das Gespräch suchen, würde ich ebenso deutlich werden wie Dein Mann.

Sicher sind es die Eltern und man hilft, wo man kann. Aber wenn es nicht geht, dann geht es einfach nicht.

LG wartemama

2

Danke dir,

habe gestern meinem Vater deutlich gesagt, dass ich weder Lust noch Zeit für diese Kinderkacke habe und mein Mann ein Gespräch mit meiner Mutter angeboten hat und SIE dieses abgelehnt hat.

#liebdrueck

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mir wär das auch nichts. Und wenn man so nah bei einander wohnt ist das mit dem Kontakt runter fahren auch nicht leicht machbar.

Wegziehen wäre da für mich eine Option. Da reichen 30 Km aus, Hauptsache nicht locker per Fuß oder Fahrrad mal so erreichbar.

Das wäre die einfachste und eleganteste Lösung

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1. es ginge für mich gar nicht, dass mein Mann "deutlich" was zu meinen Eltern sagt oder ich "deutlich" was zu seinen. Bei den Schwiegereltern gilt m.E. im schlimmsten Fall rechts rein, links wieder raus. Das gibt IMMER böses Blut! Da versteh ich deine Eltern schon, dass sie jetzt jedes Signal überdeutlich sehen, wenn vielleicht rauskommen könnte, dass er evtl. was gegen sie hat. Ich wär da auch so, wenn ich mal das Gefühl hätt, der mag mich nicht.

2. der Rest, den du erzählst, klingt mir genauso wie meine Oma. Ich fürcht, das ist bei älteren Leuten ohne Anerkennung so und ich habe jetzt schon Angst, wenn meine Mutter mal in Rente geht. Ich fürcht fast, die wird noch schlimmer ;-). Momentan bekommt sie ihre Anerkennung noch im Beruf, aber wenn nicht mehr #zitter. Ich ärger mich über Oma auch oft, aber jetzt war sie mal im KH und auf Kur und da hab ich sie mega vermisst.

Mit meinen Eltern "zerkriegen" im Sinn von Kontakt zurück fahren und so, das würd ich nie! Man weiß nicht, wie lang man sie noch hat (obwohl meine noch jung sind) und eigentlich profitiert man doch von Familie. Anders würd ichs auch nicht wollen. Und "ein bisserl Familie" gibt es eben nicht.

Lg

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Grundsätzlich hast Du recht.

Aber wenn man deutlich merkt dass man ohne Familie besser dran ist?

Ich selbst bin da sehr zwiegesplalten. Auf der einen Seite tut mir zu viel Kontakt mit meiner Familie nicht gut, auf der anderen Seite werde ich genau diese Kontaktarmut bereuen wenn sie von uns gehen. Aber was soll man machen wenn es keine Möglichkeit der Annäherung gibt?

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Nimm die Vorwürfe deiner Eltern nicht persönlich. Es sind Symptome einer psychischen Störung.

Bleibe freundlich, aber diskutiere nicht mehr darüber.

Manche Menschen brauchen Kränkungen, um sich besser zu fühlen.

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Sag ihnen einfach, dass du es eben anders machst.

Was du so schilderst, ist die stinknormale Alterssenilität. Wird wohl nie wieder besser in diesem Leben ;-)
Meine Mutter hat auch hin und wieder totale Aussetzer, darüber reden geht gar nicht. Aber was soll man machen? Es ist nun mal Familie, die kann man sich nicht aussuchen.
Meine Konsequenz war, so wenig Kontakt als möglich (allerdings kommt sie immer an) und ich meide Zusammenkünfte mit den Freunden / Bekannten meiner Eltern, da ich mir sicher bin, dass sie sich entsprechend niveaulos über mich in diesem Umfeld ausgelassen hat. Grundsätzlich sind meine Eltern damit natürlich eine zusätzliche Belastung; vielleicht musst du auch einfach akzeptieren dass du jetzt halt 2 weitere Kinder hast. So seh ich das zumindest.

Nicht schön, der Gedanke. Aber wer wie wir irgendwann mal werden. #zitter

Ich wünsch dir viel Geduld
Trina

9

Hallo,

bist du dir SICHER dass du nur mit deinen Eltern im selben Ort wohnst?

Grenzt euch ab, schränkt den Kontakt etwas ein und wenn deine Eltern Hilfe benötigen sollen sie gerne anfragen: entweder ihr könnt an dem Tag oder eben nicht. Und wenn dein Vater den kleingarten nicht mehr bewältigen kann muss er ihn eben aufgeben oder waten bis ihr Zeit habt zu Helfen.

Alles andere sind Dinge wo DU mal durchgreifen musst: wenn du sagst die Kinder setzen eine Mütze auf dann wird die Mütze aufgesetzt. Egal, ob die schönen Haare zu sehen sind oder nicht. Und wenn sie wieder meckern warum dein Mann so komisch guckt dann gibst du eben die Antwort: weil er kein anderes Gesicht hat und mit diesem Vorlieb nehmen muss. Ich habe auch den Gedanken: du hast dich noch nicht von deinen Eltern abgenabelt, egal, wie lange du schon nicht mehr zu Hause wohnst.

Deinen Eltern fehlt eine gemeinsame sinnvolle Freizeitbeschäftigung, bringe ihnen doch mal Prospekte einer Tanzschule, VHS-Kurse, Seniorennachmittag usw. mit. Evtl. findet ihr ja etwas wozu die beiden lust haben.

LG

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Hallo,

vielleicht hilft es dir, wenn du dir klar machen kannst, dass es nicht deine Aufgabe ist, die persönlichen Probleme deiner Eltern zu lösen, wenn sie mit ihrem Leben nicht klar kommen. Wenn sie mit ihrem Garten o.ä. überfordert sind, müssen sie die Situation verändern, so dass sie ihr Leben selber bewältigen können. Es fällt vielen älteren Menschen sehr schwer, ihren Alterungsprozess anzunehmen und sich entsprechend einzurichten. Das führt zu ganz merkwürdigen Verhaltensweisen, Forderungen an Angehörige und persönliche Störungen in ihren Empfindungen, ob es Leere, Minderwertigkeit, Langweile etc. sind. Man erkennt sie manchmal fast nicht wieder.

Aber wenn sie noch nicht pflegebedürftig sind, können und müssen sie ihr Leben selber gestalten und ihren Weg zur Zufriedenheit finden. Für dich ist es sicher extrem anstrengend, als einziges Kind sich da verantwortlich zu fühlen. Aber noch können sie alles alleine und es darf meiner Meinung nicht sein, dass du dafür sorgen sollst, dass ihr Leben funktioniert. Du hast dein eigenes Leben mit Familie und Co. Ich würde mich da auch ganz klar zurück ziehen, keine Einmischung bzw. Übergriffe dulden. Vor allem die Erwartungen zu bestimmten Bedingungen, da würde ich klar nein sagen. Wenn sie Hilfe brauchen, müssen sie sie dann annehmen, wenn diejenigen sie auch bieten können, von denen die Hilfe erwünscht ist. Und ich würde sehr genau hinsehen, ob Hilfe wirklich nötig ist. Ist sie einmalig nötig oder handelt es sich um etwas, was längerfristig von deinen Eltern nicht mehr geschafft werden kann, wie der Garten. Das wird ihnen aber sicherlich auch weh tun, wenn sie sich klarmachen müssen, dass sie das ggf. nicht länger alleine bewältigen.

Einfach ist das nicht....Aber wichtig ist auch, dass deine eigene Familie/Ehe nicht zu sehr durch die Probleme deiner Eltern belastet wird, gerade Angriffe auf deinen Mann oder Einmischung in eure Erziehung verderben unter Umständen eure guten Beziehungen untereinander.

Mir persönlich geht meine eigene gute Partnerschaft mit meinem Mann und die tollen Beziehungen zu unseren Kindern weit über die Beziehung zu meinen Eltern, die mit meinem sehr direkten Mann auch nicht gut können und dauernd an unserer Erziehung rummäkeln. Die Beziehung zu meiner eigenen "neuen" Familie werde ich hoffentlich auch noch sehr viel länger haben als die zu meinen Eltern. Sollten meine Eltern wirklich Hilfe benötigen, bekommen sie sie selbstverständlich. Aber noch sind sie fit und können und sollen ihr Leben als Erwachsene selbst im Griff haben und so Leben, wie sie es für richtig halten. Aber genau das will ich auch!

Alles Liebe,

Katja