Umzug - Kind will nicht weg hier

Hallo ihr Lieben,

ich habe heute mal bei meiner großen Tochter (5) anklingen lassen, dass wir wohl irgendwann umziehen müssen. Anlass war, dass morgen unsere sehr wahrscheinlich neuen Vermieter sich die Wohnung ansehen wollen, um danach den Kaufvertrag zu unterschreiben. Sie wollen in einiger Zeit dann unsere Wohnung selbst nutzen. Nicht heute, nicht morgen, aber das wird kommen. Riesenmist, zumal die Wohnung sehr preiswert ist, toll geschnitten, wir fühlen uns hier sehr wohl. Allerdings müssten wir früher oder später eh eine größere Wohnung suchen, wenn die Mädels dann mal beide ein Zimmer brauchen. Zudem steht uns irgendwann wahrscheinlich ein Erbe eines kleinen Häuschens bevor, das von der Größe perfekt für uns wäre. Wann das passiert, ist natürlich nie vorhersehbar.

Problem ist: Ich werde mir hier in unserer Stadt kaum eine 4-Raum-Wohnung leisten können (alleinerziehend), die Mieten sind in den letzten Jahren explodiert. Ich hab einfach Glück, dass unsere Wohnung nie erhöht wurde.
Zudem lockt irgendwann das Haus und wahrscheinlich auch noch ein Job in der anderen Stadt (200 km entfernt).

Kaum hatte ich das angedeutet, fing meine Tochter an zu weinen. Sie möchte hier nicht weg. Was ich total verstehen kann – ich will das auch eigentlich nicht. Wir fühlen uns hier wohl, haben ein tolles soziales Netz, Kindergarten und Schulen sind hier optimal. Die andere Stadt kennen wir aber auch, meine Eltern sind dort vor ein paar Jahren hingezogen. Die hätten wir schonmal dort. Die Stadt ist schön, viele Leute verbringen dort ihren Urlaub. Aber es ist im Grunde ne Kleinstadt. Und der Papa der Kinder wäre 200 km entfernt. Hieße dann ständig pendeln.
Und nun? Wie kann man einem Kind erklären, dass dieser Schritt irgendwann notwendig sein wird? Ich bin als Kind selbst mit meinen Eltern umgezogen (da war ich 8), kann ihre Ängste nachvollziehen (zumal ich die gleichen Ängste habe und hier eigentlich nie wegwill...). Aber eigenes Haus und guter Job, preiswertere Wohnungen zum Übergang sind Argumente, die ich nicht einfach wegschieben kann... Ich habe einfach im Monat keine 1000 € nur für Miete über, soviel ist klar. Und soviel müsste ich hier einplanen. Das allein zu bezahlen ist einfach nicht drin.
So, jetzt her mit euren Erfahrungen. Mir bricht es das Herz, meine Tochter so traurig zu sehen... Wie habt ihr das gehandhabt?
LG, palomita

1

Hi,

wieso diskutierst Du derart ungelegte Eier mit Deiner Tochter? Ich würde das nicht tun. Sie kann das doch gar nicht erfassen und sieht nur den Verlust ihres sicheren Zuhauses.

Lass das Thema einfach ruhen bis es dann tatsächlich ernst wird.

Viele Grüße
die L.

3

Ich habe nicht mit ihr diskutiert, sondern es nur kurz anklingen lassen a la: "Sag mal Große, irgendwann wird unsere Wohnung zu klein für uns. Und dass wir dann eine Wohnung suchen, die mehr Platz hat. Vielleicht in der Stadt, in der Oma und Opa wohnen?" Das wars. Und schon kamen Tränchen. Und da hab ich mich gefragt, was ich dann mal machen soll, wenns wirklich ernst wird. Ignorieren und Sachen packen???

8

Ah, jetzt versteh ich.

Wir sind gerade umgezogen. Erste gespräch führten zu genau dem gleichen Ergebnis. Dann haben wir angefangen uns neue Wohnungen gemeinsam anzugucken. Die Kinder hatten ein Vetorecht. Und schon waren Spaß und Aufregung größer als Angst und Sorge. Zwischendurch kamen immer mal wieder die Befürchtungen hoch, dann haben wir in Ruhe darüber geredet. Vor und während des Umzugs hab ich sehr darauf geachtet, dass die Kinder jeden Schritt mitkriegen und nicht mehr als nötig überrumpelt werden.

Die erste Nacht im neuen zuhause war schlimm. Die große hatte schreckliches Heimweh und hat furchtbar geweint. Der Kleine ist die ersten 10 Tage nirgendwo ohne mich hingegangen, egal in welches Zimmer. Aber dann nach knapp 3 Wochen war es plötzlich das zuhause. IHR zuhause. Das BESTE Zuhause der Welt!

;-)

Für mich wars auch schwierig. Nur weil man umgezogen ist, ist man ja noch nicht zuhause.

weiteren Kommentar laden
2

Liebe Palomita,

Meiner Meinung nach entscheiden Kinder nicht mit ob umgezogen wird oder wohin. Und so junge schon mal garnicht! Diskutieren würde ich da garnichts, sondern einfach erklären und trösten wenn es soweit ist. #herzlich

Traurig sein und Abschied nehmen gehört auch zum Leben dazu.

Meine Tochter wollte auch nicht umziehen - alles wunderbar nach ein paar Tagen im neuen Haus #klee

Liebe Grüße

5

Nee, die Entscheidung muss ich wohl fällen, egal ob es den Kindern oder mir passt oder nicht. Ich hasse es, als Bauchmensch rationale Entscheidungen nur mit dem Kopf fällen zu müssen. Arg! Ich fands damals als Kind auch totalen Bockmist, mich in einer anderen Stadt einzugewöhnen. Und dann wars auf einmal spannend und gar nicht mehr schlimm. Aber das sind auch Mama UND Papa mitgekommen. In unserem Falle bleibt mein Ex natürlich hier...
Wie alt war deine Tochter beim Umzug? Schon im Schulalter? Ich würde dann vielleicht zur Einschulung den Schritt wagen, damit sie da nicht nochmal rausgerissen wird. Das wäre in 1,5 Jahren. Wenn meine Vermeiter nicht schon vorher die Wohnung für sich beanspruchen...
LG, palomita

6

Meine Tochter war erst 3. War dadurch bestimmt einfacher.

Ich war 13 als meine Mama mit mir alleine weggezogen ist, alles neu. Heute bin ich froh.

Gerade wenn das Ereigniss nicht unmittelbar vor der Tür steht, würde ich es der Kleinen so noch nicht sagen. Zum Schuleintritt hört sich doch recht einleuchtend an, wenn das möglich ist.

Da werden die Kinder ja eh aus den Ortsteilen oft zusammengewürfelt und gemischt und es bilden sich viele neue Freundschaften.

weiteren Kommentar laden
4

Also vorne weg,auch wenn es schwer für Kinder ist da haben sie leider wenig Mitspracherecht denn es ist die Sache der Eltern ABER deine Situation ist ja nochmal etwas anders denn du selbst scheinst ja eigentlich nicht wegzuwollen

Gibt es denn nicht die Möglichkeit etwas auserhalb etwas zu finden?
Würdest du den Job auch wollen wenn ihr jetzt nicht das Problem mit der Wohnung hättet?

Wenn Nein,denk lieber 2 mal nach bevor du den Schritt machst denn am Ende sind nicht nur die Kinder unglücklich sondern auch du!

7

Der Job wäre ein Traum (ist alles aber auch noch nicht in Sack und Tüten, die Firma muss sich erstmal etablieren und bis dahin kann ich von hier aus immer mal Sachen dafür von hier aus erledigen). Und das Haus dort wäre toll. Nur alles in der falschen Stadt. In der wir uns auch wohl fühlen würden, aber kein Vergleich mit meiner Wahlheimat, die mich seit 14 Jahren immer wieder begeistert (bis auf die Mietpreise...).
Momentan bin ich freiberuflich tätig und da könnte ich gerade nicht versichern, jeden Monat 1000 € allein für Miete einzuspielen. Mit der festen Einstellung wäres kein Ding. Aber vielleicht finde ich ja auch hier so einen Traumjob. Aber das wäre wie ein 6er im Lotto.

9

Ja das ist verständlich! Aber es ist sehr gut das du dir schon rechtzeitig Gedanken machst
Wenn du umziehst mache es am besten noch bevor deine große Tochter in die Schule kommt
Am Anfang wird es sicher etwas schwer aber dadurch das der Vater in der ehemaligen Stadt bleibt und sie ihn bestimmt oft besucht kann ja auch der Kontakt zu den Kindergartenfreunden weiterhin bestehen und wenn sie sich schöne Sachen für ihr neues Zimmer aussuchen darf sieht die Welt sicher schonmal ganz anders aus :P

Viel Glück!

weitere Kommentare laden
14

Ich würde das Thema erst ansprechen, wenn die Kündigung der Wohnung auf dem Tisch liegr bzw. Du selbst gekündigt hast. Alles Andere ist für die Kinder viel zu abstrakt.

16

Hi,

wir sind schon öfter mit den Kindern umgezogen und es gibt nun einmal Dinge, die mit Kindern nicht diskutiert werden, sondern da müssen sie einfach durch.

LG mimi

17

Hallo!

Zum Ersten kann ich total gut verstehen, wie schwer die Situation ist. Da will man selbst eigentlich nicht gerne weg und dann soll man es dem Kind schmackhaft machen.

Das ist natürlich schwer. Ich finde allerdings, dass du schon relativ lange gewartet hast, um dieses Thema mal anzuschneiden, wenn heute (?) die Vermieter schon kommen wollen, um darüber zu sprechen bzw. sich alles anzusehen. Das überrumpelt deine Tochter ganz verständlich total.
Wenn du selbst nicht komplett ins kalte Wasser gestoßen worden bist, hätte ich diese Sache also sicherlich schon öfter mal anklingen lassen. Auf eine Art, die der Kleinen nur schöne, besondere und andere Dinge der neuen Stadt schmackhaft macht...erst dann die Möglichkeit in Erwägung ziehen, selbst eines Tages dort zu leben...

Aber gut, das ist jetzt ja nicht mehr zu ändern.

Auch wenn es schwer fällt und deine Tochter sofort abblockt, weil sie hierbleiben möchte - und ich finde dieses Verhalten eigentlich total normal, sogar schön, denn es zeigt, dass du ihr ein Zuhause geschaffen hast, in dem sie sich wohl fühlt und dass sie ein Umfeld mit Freunden aufgebaut hat, das ihr wichtig ist - würde ich nun wohl oder übel vermehrt darüber reden.

Mit 5 versteht sie einige deiner Beweggründe mit Sicherheit und manchmal muss man im Leben eben Dinge tun, die nicht so einfach sind.

Zugegebenermaßen, 200km sind ganz schön weit, aber das Positive daran ist ja wirklich, dass du dort auch noch Familie hast und somit nicht ganz allein da stehst. Wie das Ganze mit Besuchen vom Papa abläuft, müsst ihr euch wohl oder übel ausmachen, aber alles andere kriegt ihr mit Sicherheit in den Griff.

Für jede negative Sache, die ihr einfällt, weil sie sie hier vermisst (...) findet sich eine positive, die dann dazukommt. Seien es die Großeltern, die Unternehmungen, das kulturelle/soziale/...Angebot, das eigene Zimmer, die Einrichtung, der Spielplatz oder oder oder...

Ich persönlich würde allerdings eher schnell handeln, denn vor Schulbeginn ist ein Umzug unverhältnismäßig leichter als danach. Ich persönlich habe mir auch immer die Grenze des Schuleintritts gesetzt, - ab da möchte ich - wenn es sich vermeiden lässt, die Kinder nicht mehr "rausreißen".

Lg.und alles Gute!
Nina

18

Sowas mit einer 5jährigen zu diskutieren ist völliger Schwachsinn. Du überforderst dein Kind!

Was kommt als nächstes? Fragst du dein Kindergartenkind welchen Job du annehmen sollst?

21

Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass ich das mit meiner Tochter diskutiert habe. Ich habe ihr lediglich gesagt, dass wir wohl eines Tages eine größere Wohnung brauchen und die vielleicht in der Stadt ist, in der Oma und Opa wohnen. Mehr nicht.

19

Hallo.

Na, solange du das Häuschen noch nicht geerbt hast, würde ich halt in eurer jetzigen Stadt bleiben und mir ggf. dort ne andere Wohnung suchen. Muss doch auch keine 4 Zimmer Wohnung sein. Dann müssen sich die Kinder halt 1 Kinderzimmer teilen - ist doch auch nicht so schlimm?!? :-D

Ich würde noch gar nicht soooo weit in die Zukunft blicken. Kommt meist eh immer anders als gedacht...

Vielleicht lernst du einen neuen Partner kennen... Vielleicht zieht ihr erst um, wenn die Kinder mal auf eine weiterführende Schule gehen... vielleicht entscheidest du dich für einen ganz anderen Job in einer ganz anderen Stadt.... Es gibt so viele "vielleichts".

Macht euch doch nicht das Leben jetzt schon schwer mit Entscheidungen, die noch gar nicht zur Debatte stehen.

Alles gute!

22

Danke für deine hilfreiche Antwort. Du hast recht, ich muss erstmal sehen, wie sich das hier alles entwickelt. So aufs Blaue hinein in die andere Stadt möchte ich auch nicht umziehen. Aber selbst 3-Raum-Wohnungen sind hier mittlerweile rar und teuer geworden. Meine Wohnung ist jetzt verkauft, von heute auf morgen wollen die uns hier auch nicht rauswerfen. Die wissen um meine Situation (alleinerziehend, freiberuflich) und kennen die Mietpreise der Stadt. Von daher hab ich zeitlich Spielraum. Allerdings nicht mehr bis zur weiterführenden Schule...

20

Ich denke, es ist zu früh, um das bei Kindern anzusprechen. Als wir vom Land in die Stadt umgezogen sind, war meine Tochter fast 6.
Wir haben uns ein Haus gekauft und hatten einen festen Termin, an dem wir umgezogen sind. Als das alles in trockenen Tüchern war, habe ich das unserer Tochter erzählt. Auch sie hat bitterlich geweint.
Das ist jetzt drei Jahre her und jetzt ist sie viel glücklicher als vorher. Es gibt einen Haufen Kinder in der Nachbarschaft, die Schule findet sie toll usw.
Ich würde, wenn Ihr Euer jetziges Umfeld komplett verlassen werdet, versuchen, dass Eure Tochter noch in den "neuen" Kindergarten gehen kann. So gewinnt sie schon vor der Schule Freunde, mit denen sie dann eingeschult wird. So war es jedenfalls bei uns.
Wir hatten die Wahl, noch im Kindergartenalter unserer Tochter umzuziehen oder eben nach der vierten Klasse, wo sie sowieso die Schule wechselt.
Dennoch bin ich der Meinung, Du hättest es noch nicht ansprechen sollen.
Und auf eine Erbschaft kann man für einen bestimmten Zeitpunkt auch nicht spekulieren. Es macht allerdings Sinn, in die Gegend des Häuschens zu ziehen, um dann später nicht nochmal alles hinter sich zu lassen.