Was dürfen Großeltern heute noch?

Hallo,

ich habe meine letzten Forenerfahrungen vor ca. 6 Jahren gemacht. Nun sind die Kinder groß und ich habe mich hier aus Neugier angemeldet. Und über einiges bin ich erstaunt: Was dürfen Großeltern noch? Die Großeltern müssen fragen, ob sie ein waches Baby hochnehmen dürfen, die Oma darf nicht zum öffentlichen Wettkampf, weil die Enkelin es nicht will, dann wird aber den Großeltern vorgeworfen, sie zeigen kein Interesse usw.
Manche Beiträge, die ich hier lese, machen angst und bange, wenn ich selbst mal Oma werden sollte. Es werden schon Kriegsstrategien entwickelt, um Großeltern wochenlang von Neugeborenen fernzuhalten. Ellenlange Gebrauchsanweisungen, weil die Großeltern mal auf das Enkelkind aufpassen wollen.
Versteht mich nicht falsch - natürlich gibt es Grundsätze und Regeln, die auch für Großeltern gelten, aber ich habe in keinem Forum solch angespannte Übermütter erlebt, die Machtspielchen auf Kosten der Kinder betreiben.
Mit meinen Eltern und Schwiegereltern hatte ich auch Diskussionen, wie manche Dinge gehandhabt werden sollen, aber die wurden in Gesprächen geklärt. Wir schrieen uns nicht an oder sprachen Hausverbote aus. Man war mal sauer, aber das war's denn.

LG
Silke

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ja den Eindruck kann man hier schnell bekommen. Schwiegermütter sind grundsätzlich der Feind und Omas haben keine Ahnung von Kindererziehung und Pflege. die haben ja selbst nie Kinder gehabt. ;-)

ich kann dir nur sagen, es geht auch anders. ich habe ein gutes Verhältnis zu meiner Schwiegermutter und ich frage sie und meine Mutter oft um Rat. und ich bin dankbar für jedes mal wo die beiden mir meine Tochter mal abnehmen.

aber hier kann die Oma grundsätzlich Alles nur falsch machen. kümmert sie sich nicht, ist sie herzlos. Will sie sich kümmern, drängt sie sich nur auf.

da muss man hier leider durch

Gruß

Karin

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Gut beschrieben bzw geschrieben#pro

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Gut geschrieben :-)

Am meisten hab ich vor dem hier Angst:

> Schwiegermütter sind grundsätzlich der Feind <

Ich bin eine reine Jungs-Mama und irgendwann werden Schwiegertöchter doch ein Thema sein #zitter

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Hallo,

ich bin da auch immer wieder erstaunt und erschrocken, ich kenne solche Reglementierungen auch nicht.

Ich hoffe doch sehr, mir bleiben solche Schwiegertöchter später erspart!

Meine Großeltern durften uns als Kinder verwöhnen, wir durften ohne Regelkatalog dort übernachten, wir waren ganz oft am WE mit ihnen im Wald, sie haben auf uns aufgepasst wenn wir krank waren etc. Ich habe ganz viele tolle Erinnerungen an die Zeit mit ihnen.

Und genau das wünsche ich meinen Kindern und ihren Großeltern auch. Weder meine Eltern noch meine Schwiegereltern mussten je fragen, ob sie meine Kinder hochheben durften. Wenn ich tatsächlich mal der Ansicht war, es wäre jetzt gerade nicht günstig, konnte ich das ja einfach sagen und gut.

Diese Machtspiele kann ich auch überhaupt nicht nachvollziehen. Und am besten sind immer noch diejeigen, die dann auch noch meinen, die Großeltern hätten die Regeln eben zu akzeptieren und Punkt, egal wie unsinnig sie auch sein mögen.

Ich rede jetzt nicht von Dingen wie Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel aufgrund Allergie o.ä., solche Regeln müssen natürlich eingehalten werden.
Aber dieses Fragen wegen jedem Pups und 1 Mio sinnlose Verbote etc. - fürchterlich.

LG juju

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Hallo Silke

Dein Beitrag hört sich für mich jetzt eher so an, als ob du das Thema noch weiter anheizen möchtest.
Ich kann jetzt nur von mir selbst ausgehen. Meine Eltern UND Schwiegereltern durften in den ersten Jahren meine Kinder auch nur unter Aufsicht sehen.

Damals nur aus einem Bauchgefühl herraus. Heute ist klar, dass einfach kein Vertrauen vorhanden war, weil sowohl ich selbst als auch mein Mann eine mehr als bescheidene Kindheit hatten.
Wer es als Elternteil nicht geschafft hat, hat auch als Großelternteil keinen Vertrauensvorsprung.

Bei uns ließ es sich in langen Gesprächen bessern, jedoch auf Grund mangelnder Einsicht einiger, nicht ganz beilegen.

Deshalb habe ich persönlich aber keine Angst, dass es mir später genauso ergehn könnte, weil ich mit meinen Kindern eine ganz andere Basis habe, als meine Eltern beispielsweise mit mir.

Das ist jetzt nur mal EIN Ansatz weshalb es diese Probleme zwischen Eltern und Großeltern gibt. Es wird aber noch einige andere geben, weshalb sich deine Frage so pauschal nicht beantworten lässt.

Liebe Grüße
Cori

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<<<Damals nur aus einem Bauchgefühl herraus. Heute ist klar, dass einfach kein Vertrauen vorhanden war, weil sowohl ich selbst als auch mein Mann eine mehr als bescheidene Kindheit hatten.
Wer es als Elternteil nicht geschafft hat, hat auch als Großelternteil keinen Vertrauensvorsprung.
<<<

Das ist ja dann nachvollziehbar.:-)

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Hallo,

ja, das Thema geht mir nicht aus dem Kopf. Ich kann nachvollziehen, wenn man zu den Eltern aus eigener Erfahrung kein Vertrauen hat, aber im Normalfall tun mir die Großeltern leid, daß man ihnen Kompetenzen abspricht.
Meine Großeltern haben mich verwöhnt, ohne daß meine Eltern sich da eingemischt haben. Ich durfte Süßes essen, aber Schokokade aß ich nicht kiloweise. Es gab mein Lieblingsessen usw. Schade finde ich es, wenn man die Kinder aus falscher Besorgnis und Machtgefühl die Beziehung zwischen Großeltern und Enkel verhindert.

LG
Silke

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Naja, das ist genauso wie im Liebesleben nur sexuell Frustrierte posten und in Partnerschaft sich sowieso niemand mehr lieb hat und die Männer ihre Zeit vorm PC verbringen.

Geschrieben wird in so einem Forum eben nur über die Ärgernisse, die Probleme, wo man eben nicht weiß, wohin damit. Es ist sicher kein repräsentativer Querschnitt - was gut läuft wird nicht erwähnt, dafür macht niemand einen Thread auf, dafür braucht man auch keine Ratschläge.

Meine Schwiegermutter war immer top, alle Mütter von den Männern die ich bisher so in meinem Leben hatte, ebenso wie meine Mutter und meine Eltern klasse sind. Sie haben uns alle viel mit unserem Sohn geholfen, als wir damals mit 19 und 24 schwanger waren.....

Lichtchen

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Hallo

ich sehe das auch so.
Mangelnde Souveränität und Konkliktfähigkeit ,oft nicht den Arsch in der Hose etwas freundlich und deutlich anzusprechen u.s.w.
Es gibt wohl Mütter, für die das Kind das erste eigene Produkt ist.Vielleicht hatten sie zuvor noch nie Verantwortung oder etwas zu melden (z.B.beruflich)
Ich durfte bei meinen Großeltern sehr viel mehr als zu Hause .Meine Kinder sicherlich bei ihren Großeltern auch.Mehrere liebevolle Bezugspersonen sind so wichtig.
Später werden dann Threads eröffnet: mein Kind kann sich nicht im Kindergarten eingewöhnen, ist so schüchtern, hängt nur an mir u.s.w.

L.G.

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Oma und Opa dürfen alles, sind die wichtigsten Menschen zumindest für meine Großen und erziehen durchaus mit. Wir sind froh ihnen 4 individuelle Bezugspersonen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen bieten zu können.

Großmann und Großfrau zeigen kein Interesse und dürften ggf auch gar nix, weil kein Vertrauen da ist.

Es liegt auch durchaus an den Großeltern!

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Hallo!

Was Du schreibst, sind genau meine Gedanken. Was ich hier schon alles gelesen habe in den letzten Jahren. #zitter Die armen Omas/Opas. :-(
Meine Kinder dürfen jederzeit zu den Großeltern. Sie haben schließlich meinen Mann bzw. mich großgezogen, da können sie ja nicht viel verkehrt gemacht haben. #schein Leider wohnen meine Eltern weit weg und die Schwiegereltern sehen wir auch nicht oft.
Selbstverständlich haben die Omas sich um das Baby gerissen, ich weiß noch wie Schwiemu sich im Krankenhaus auf das erste Enkelkind (1Tag alt) gestürzt hat. #schwitz

LG

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Das ist doch nicht nur ein "heutiges" Phänomen.

Meine Mutter und meine Großmutter väterlichseits hatten sich auch in der 80er Jahren schon oft in den Haaren, wenn meine Großmutter mich mal wieder allzu sehr verwöhnt hatte.

Meine andere Großmutter habe ich nur dreimal in meinem Leben gesehen, da sie sehr weit weg lebte. Zu der hatte ich überhaupt keine Beziehung.

Meine Großväter waren schon vor meiner Geburt verstorben.

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Ich war schon immer entspannt, wenn Freunde/Verwandte meine Babys mal halten wollten. Bitteschön, gerne, dann konnte ich mal in Ruhe essen oder quatschen.

Ich habe auch einen Sohn und hoffentlich kommt eine nette Schwiegertochter mal ins Haus. Ich jedenfalls werde mich bemuehen.

Vergessen sollte man nicht, dass frueher anders erzogen wurde und es andere Richtlinien gab. So wird es uns auch mal gehen! Deshalb werde ich mit dem 1. Enkelkind wieder die Zeitschrift Eltern abonnieren, um auf dem neuesten Stand zu sein. Vielleicht ist Tragen dann total out...

Die Grosseltern jedenfalls duerfen die Kinder haben, mit ihnen spielen, sie knuddeln (wenn die Kids auch wollen).

Ich kann mich an meine Großeltern nicht erinnern, da alle früh starben, deshalb will ich meinen Kindern den Zugang unbedingt ermoeglichen - auch wenn dort eine halbe Tafel Schoki gefuttert wird. Ist ja nicht taeglich...

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..."dass früher anders erzogen wurde" - echt??? Ich wurde mit Liebe erzogen und meine Mutter auch. Wenn ich mir heut Geschichten meiner Oma anhör, dann denk ich mir: "Kein Wunder, dass meine Mutter so nen Dickschädel hat, die wurde doch ganz schön verzogen." Weißt du, ich habs schon oft erlebt, dass ältere Frauen den heutigen Powermamas sagen: "Ist doch klar, dass man seine Kinder ein bisserl verzieht, wenn man sie liebt." Und genauso gibts natürlich die, die früher ihre Kinder gedroschen, festgebunden, etc. haben. Vielleicht wird heut ein bisschen weniger gehauen, dafür aber umso mehr mit Psychoterror gearbeitet - ich bin Lehrerin und weiß, wovon ich sprech.

Erziehung ist doch keine Frage der Zeit und Mode, sondern immer eine Frage der Person. Natürlich sind bestimmte DInge "in", andere "out", aber entweder es sind dabei Dinge, die ohnehin nur Mama und Kind angehen (stillen, tragen, etc., das spielt doch keine Rolle, wenn Kind bei Oma ist), oder aber es sind DInge, die zwar publiziert werden, aber wie sie dann in der Familie umgesetzt werden, ist was ganz anderes. So wurde vllt. früher schlagen als adäquates Mittel gehalten, aber eine liebende Mutter hat ihr Kind dennoch nicht windelweich gehauen, oder? Und heute wird geschrieben, man könne ein Kind ruhig mit 5 noch in der Windel im eigenen Saft schmoren lassen und dennoch sind die Kinder von meinen Freundinnen ALLE mit 2,5 sauber gewesen. Komisch. Zwar schreit man heut, Kinder sollen Sport machen, und wenn man dann wohin kommt, sitzen die Kids vor dem Fernseher und so hat man früher gesprochen, Kinder sollen mithelfen und dennoch musste meine Mutter nie abspülen, weil mein Opa fand, 2 Frauen im Haus würden wohl den Haushalt schaffen und das Kind solle lieber was lernen.

Zwischen meiner Erziehung und der meines Sohnes kann ich keinen großen Unterschied feststellen, außer dass ich nicht mit der Fernbedienung spielen konnte, weils keine gab und keine schnurlosen Telefone verräumen konnte, weil das Telefon fest angeschlossen war. Aber sonst? Bei meinem Mann war alles viel strenger und wir sind praktisch gleich alt.

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>>Erziehung ist doch keine Frage der Zeit und Mode (...)<<

Ich muss dir da widersprechen. Ich denke, dass der Zeitgeist einen nicht geringen Einfluss auf die Erziehung der eigenen Kinder hat. Z. B. zur Zeit der Kindheit meiner Großeltern (1938) waren Kinder einfach kleine "Zinnsoldaten", zumindest in deren Region. Die Mütter waren nicht nicht liebevoll, aber sie haben sich den gesellschaftlichen Erwartungen an die Erziehung von Kindern angepasst. Schlug ein Kind quer, so fiel es auf die Eltern zurück, ganz egal, was wir heute davon halten.

Meine Mutter wurde auch sehr streng erzogen, wenn auch nicht so sehr wie meine Großeltern. Dennoch war meine Oma die liebste, die ich mir vorstellen konnte.

Es gab auch eine Laissez-faire-Strömung, in der es absolut verpönt war, seinem Kind mit autoritärer Erziehung beizukommen.

Meine Mama z. B. hat mich nach vorbestimmtem Zeitmuster gestillt. Das wiederum ist heute total verpönt. Man soll das Kind ja nach Bedarf stillen.

Auch die Sache mit dem Schlagen war gesellschaftlich mal anerkannt bzw. zumindest toleriert. Heute ist genau das Gegenteil der Fall. Was wäre heute bloß los, wenn ein Lehrer seine Schüler schlagen würde! Was wäre damals gewesen, wenn er es nicht getan hätte?

So sehr wir gern alle Individuen wären, ist die Gesellschaft doch der Teil, der uns besonders lenkt und prägt (anders wäre ein gemeinsames Miteinander auch schlecht vorstellbar). Wir nehmen Werte an, überdenken sie ggf. auch oder lehnen sie ab. Wir können uns bestimmten Dingen verwehren, doch werden unsere Erziehungsweisen definitiv vom aktuellen Zeitgeist geprägt.

LG obscuritas