wer stellt sich an - oma oder kind?

ach mensch, ich bin so gefrustet ...

eigentlich ist meine schwiegermutter eine nette, keine von den drachen, von denen man hier ab und an liest.

aber seit heute bin ich doch etwas angefressen.

meine tochter macht ja leistungsturnen und hat nächste woche wieder einen wettkampf. da dieser wohnortnah stattfindet, haben die großeltern bzw. die oma angefragt, ob sie kommen dürfen. meine tochter ist aber jemand, der gern alles 150%ig machen möchte und vor solchen wettkämpfen schon tage vorher nervös und aufgeregt ist. letztes mal war sie am wettkamptag während der gesamten wartezeit weiß wie eine wand und den tränen nah. sie erträgt es gerade, uns als eltern dabei zu haben bzw. wünscht sich das auch. aber die anwesenheit weiterer ihr nahe stehenden personen will sie nicht. also hat sie die anfrage freundlich verneint.

nun sind diese wettkämpfe zwar öffentlich, aber es gibt ja eigentlich nicht wirklich viel zu sehen. die turner/innen, die aufgereiht nach altersklassen springen, die jury, die die punkte vergibt. dazwischen immer viel, viel wartezeit. der verein bietet alle zwei jahre eine turnshow an, auf der dann die mitglieder aller sparten ihr können der öffentlichkeit zeigen - da waren wir letztes jahr mit mann und maus.

das habe ich versucht, zu erklären, aber trotzdem hat schwiegermutter versucht, meine tochter bzw. uns zu überreden, ob sie nicht vielleicht doch ... und so. nachdem sie merkte, dass die entscheidung meiner tochter steht und ich sie dabei unterstütze, war sie ziemlich angefressen.

außerdem kamen dann heute noch sprüche wie "ich bin schon sehr traurig, dass du dich nun doch nicht konfirmieren lassen willst, damit hättest du mir eine große freude gemacht" und "zwei ohrlöcher pro seite müssen doch nun wirklich nicht sein, hätte eines nicht auch gereicht, ich verstehe nicht, dass deine mama das erlaubt hat, bei uns hätte es das vor 18 nicht gegeben". ich habe beides noch versucht, zu kontern, aber das geballte mißfallen meiner schwiegermutter konnte ich nicht aus dem weg räumen.

nun sitzt mein sensibles kind hier und fühlt sich unverstanden, schuldig, nicht mehr lieb gehabt. der tag ist für sie gelaufen ... und für mich irgendwie auch.

ich finde für mich "ohren auf durchzug" stellen oft schon schwierig, aber meine tochter kann das gar nicht. sie meinte eben "oma hatte mich noch lieb, als ich ein kleines braves mädchen war und jetzt nicht mehr". das stimmt natürlich so nicht, aber es ist schon das, was hängen bleibt bei einer fast 13jährigen, deren welt eh grad kopf steht.

also, wer stellt sich an - meine tochter, die beim turnwettkampf niemanden außer uns eltern (und ihrer schwester) dabei haben möchte, oder oma, die nicht verstehen kann, dass das keine sonntagsnachmittags-ausflugsveranstaltung ist?

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Du und deine Tochter stellen sich an!

Die Wettkämpfe sind öffentlich!! Also jeder kann ungefragt vorbei kommen und anderen Zuschauern kann deine Tochter ja auch nicht verbieten zu kommen.

Und wenn eine 13jähre in ihrem Leistungssport derart psychischen Druck/Probleme tagelang vor Wettkämpfen hat

(" und vor solchen wettkämpfen schon tage vorher nervös und aufgeregt ist. letztes mal war sie am wettkamptag während der gesamten wartezeit weiß wie eine wand und den tränen nah")

dann würde ich vielleicht mal überdenken, ob Leistungssport wirklich das richtige für sie ist.

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klar kann da jeder ungefragt kommen. wenn man allerdings fragt, ob man kommen darf, sollte man auch ein "nein" akzeptieren.

zum thema leistungssport: sie macht es noch nicht soo lange (seit sommer letzten jahres) und hatte seitdem fünf oder sechs wettkampf- oder meisterschaftstermine und zwei schauen. da fehlt halt auch noch ein bißchen die routine, "cool" zu bleiben.

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War auch mein erster Gedanke!

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Die oma stellt sich an!

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Hi,
Ich würde die Schwiegermama noch mal darauf ansprechen und Ihr sagen wie Deine Tochter sich gerade fühlt.
Mein Oma ist leider auch so eine die lieber Kritik äußert als lob aus zusprechen. Zu spüren bekam ich das immer.

Ich war auch Gerâteturnerin und die einzigste die mit 14 3 Löcher auf jeder Seite hatte.

Meine Oma meinte nur warum ich mich entstellt habe #nanana

Ich habe Ihr damals einfach gesagt: damit du noch mehr zu meckern hast wenn du mich siehst und wenn ich dürfte hâtte ich auch schon ein Tattoo. Auch heute bekomme ich immer nur Kritik, jetzt bin ja völlig entstellt ;-).

Da fällt mir ein ich habe noch nie von meiner Oma gehört ich hab dich lieb, das bekam ich immer von meinem Opa zu hören oder meiner Uroma.
Zu Thema Wettkämpfe, ich war immer froh das selbst meine Eltern nicht kommen konnten, dafür liebe ich meine Brüder und Ihr Fußball. Ich war immer das reinste nervenbündel, mich durfte nicht mal mein Trainer ansprechen. Ich habe mir irgendwann mein cdspieler mit genommen und bis kurz vor meinem Wettkampf gehört. Erst als die Musik für meine Übung anfing zu spielen habe ich alles ausgeplendet.

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Hallohooo #winke

<Wer stellt sich an - Oma oder Kind?<
Ich finde, DU stellst dich an.

Meine Schwiegermutter oder eigene Mutter wäre als Oma auch traurig gewesen.
Kannst du als Mutter nicht irgendwie zwischen Oma und Tochter vermitteln?

Dass deine Tochter aufgeregt ist, alles 150% machen will usw. ist alles ok und gehört auch ein Stück dazu. Aber mit 13 ist sie doch auch durchaus in der Lage zu verstehen, dass die Großeltern auch dabei sein wollen. Wäre ja auch bestimmt nicht zu jedem Wettkampf.
Sie haben doch auch ein Recht, stolz zu sein.

Meine Tochter (5,5) macht 2x die Woche Ballett. Meine Schwiegermutter lag mir auch in den Ohren, dass sie mal mit möchte. Beim Training gibts da auch nicht wirklich viel zu sehen. Aber ich hab sie mitgenommen. Ganz stolz schaute sie zu und das war genug für sie.
Und wenn eine Aufführung ist, wo sie mit könnte, wird sie selbstverständlich gefragt. Sie ist ein Teil unserer Familie und fertig. Da diskutiere ich auch nicht mit meiner Tochter.

In deinem Fall würde ICH es z. B. so machen, die Großeltern kommen zu lassen und der Tochter gar nichts sagen. Die gehen doch in der Zuschauermenge bestimmt unter #hicks Irgendwie kann man doch bei solchen Kleinigkeiten zusammenfinden.

Zu den Äußerungen mit der Konfirmation und den Ohrlöchern kann ich dir nur sagen, leg nicht alles Gesagte auf die Goldwage. So sind die Großeltern halt. Unsere waren da auch nicht anders.
Und wenn sich eine 13 jährige bei solchen Äußerungen missverstanden und ungeliebt fühlt, kann das durchaus mit den Pupertäts - Hormonen zusammenhängen #zitter#wolke

Alles Liebe #klee C.

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Es ist immer noch das Hobby der Tochter. Und wenn sie mit 13 Jahren nicht möchte, das Omi am Rand steht und klatscht, dann ist das ihr gutes Recht.

Und wer das nicht versteht, hat Pech gehabt. Ich finde GERADE mit 13 hat sie das Recht zu entscheiden, wer mitkommen und zugucken darf...

lg

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Dass alle 3 Parteien in Sachen Sport ein Stückchen aufeinander zu gehen hätten können, da gebe dich dir Recht.
Aber die Gefühle einer Jugendlichen, wenn auch Pubertierenden, derart zu denunzieren und zu sagen "soll sich nicht so anstellen" finde ich nicht richtig.
Vorallem in diesem eh schon schwierigen Alter sollte man sich so einen Quatsch wirklich nicht anhören müssen.
Warum hat den die Oma nicht nachgedacht bevor sie den Mund aufgemacht hat?

"Pubertierende sind halt so."

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die oma!
ich würde ein wenig mehr distanz suchen...soviel einmischung wäre mir lästig.
ich hoffe, oma respektiert die entscheidung und taucht nicht unerwartet auf beim turnen!!
bzgl. konfirmation: sowas macht man nicht aus "freude für den anderen", sondern aus überzeugung!
lg

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Hallo,

wenn meine Nichte einen Turnwettkampf hat, setze ich mich irgendwo hinten rein, schaue zu und gehe dann wieder.

Meistens bekommt sie das gar nicht mit, da sie sehr konzentriert ist.

Wenn doch, dann winke ich ihr einmal zu.

Probleme gab es da nie.

Ohrlöcher, naja, geht die Oma vielleicht nix an, aber da hat sie recht, #sorry

Und der Spruch wegen der Konfirmation, der könnte von mir auch so kommen, falls meine Tochter sich dagegen entscheidet.

Also absolut menschlich und verständlich.

Vielleicht solltest Du mal als Vermittler zwischen Kind und Oma fungieren.

GLG

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Hallo,

das letztere zuerst: die Ohrlöcher und Konfirmation sind Eure Sache und gehen der Oma nichts an.
Nun zum Leistungsturnen: sorry, aber Deine Tochter hat eher die Probleme. Vor fremden Menschen kann sie Leistungsturnen machen, aber vor ihrer Familie nicht? Ich finde es vollkommen verständlich, daß die Oma ihrer Enkelin dabei gern zuschauen möchte. Die Oma ist sicher stolz und zeigt Interesse daran.
Und sei mir nicht böse, aber wenn Dein sensibles Kind schon jetzt so fertig wird, was passiert dann später? Statt sie weiterhin in Watte zu packen, sollte sie lernen mit ihrer Sensibilität umzugehen. Ansonsten ist das Turnen in der Öffentlichkeit bald nicht mehr möglich.

LG
Silke

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"Vor fremden Menschen kann sie Leistungsturnen machen, aber vor ihrer Familie nicht?"

gerade DAS ist mir völlig einleuchtend. ich kann auch besser vor leuten sprechen, die ich NICHT kenne.

lg v.

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Da frage ich, was die Kinder in den Kitas und Schulen machen, wenn sie Vorführungen vor den Eltern machen. Werden in Zukunft alle Familienmitglieder von Veranstaltungen ausgeladen? ;-)

LG
Silke

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Hallo,

wenn die Oma gerne dabei wäre, bedeutet das doch nicht, dass sie während der Veranstaltung die ganze Zeit um Deine Tochter herum tüddelt, Sie kann sich doch wie alle anderen auf die Tribüne setzen oder sich anderes anschauen zwischendurch. Das sollte Deine Tochter eigentlich gar nicht tangieren.

Mit 12 ist man beim Leistungsturnen ja schon sehr weit - da müsste man eigentlich mit Publikum klarkommen.

Wenn ich früher bei Turnieren war (kein Turnen, was anderes), habe ich meine Eltern spätestens bei Betreten der Sportstätte das letzte Mal gesehen und am Ende wurde ich von ihnen wieder eingesammelt.
Mein Großer ist nicht ganz 8 und spielt Handball - den setze ich vor der Umkleidekabine ab und verbringe dann die Stunden auf der Tribüne mit anderen Eltern. Am Schluss kommt mir irgendwann ein todmüder, glücklicher Kerl am Ausgang entgegen, der mir das gesamte Turnier haarklein berichten möchte - wenn ich ihm sage: Ich war doch dabei und habe alles gesehen, schaut er mich immer verblüfft an. Dabei weiß er es eigentlich - wird ihm nur einfach währenddessen nicht bewusst.

Ich habe eher den Eindruck, dass es gerade grundsätzlich in der Beziehung zwischen Enkelin und Oma hakt. Das sind aber ganz typische Generationskonflikte, da entwickeln beide Seiten große Dickköpfe. Wenn Euch das wichtig ist, sollte man daran mal arbeiten (insbesondere in Sachen Toleranz und gegenseitiges Verständnis).

LG

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Hallo,

bitte stärke deiner Tochter den Rücken! Die Oma ha kein Recht, beleidigt zu sein. Ich kenne das Verhalten von meiner Mutter und es verfolgt mich heute noch.

Unsere Tochter (14) macht auch Leistungssport und ihr wäre es auch absolut nicht recht, wenn da Verwandte/ Freunde zuschauen würden (wir Eltern gehen gerade so).

LG