Habt ihr auch so eine tiefe Bindung zum Erstgeborenen?

Unser Großer.. unser Erstgeborener wird nächste Woche 8, also Zeit, um langsam sentimental zu werden #schwitz

Immer wenn ich so über die Geburt und die Kinder nachdenke, merke ich, das ich doch sehr an unserem Großen hänge. Bzw. das die Erinnerung eine ganz andere ist, als bei unserer Tochter. Ich werd einfach sentimentaler, wenn ich an die Geburt des Großen denke.

Ich liebe unsere beiden Kinder gleich viel und über alles, ohne Frage.

Aber die Bedeutung des ersten Kindes ist doch etwas Besonderes oder? Ich werde diesen Moment in meinem Leben nicht vergessen, wo ich ihn im Arm halte nach der Geburt und denke "wow.. nun bin ich tatsächlich endlich selber eine Mama". Diesen allerersten Schrei nach der Geburt.. dieses erste Mal, als Oma und Opa ihr erstes Enkelkind bestaunt haben.. es haut mich immer noch total um, wenn ich dran denke (wobei es natürlich auch wundervolle Erinnerungen an die Geburt unserer Tochter gibt!!)..

Wie ist das bei euch?

lg

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Ich hab jetzt wirklich lange überlegt, ob ich dir auf deinen Post antworte...

Auch auf die Gefahr hin, dass das vielleicht falsch ankommt, ich schreibe jetzt, was mir dazu einfällt.

Also erstens, nein, ich kann das so auch nicht bestätigen oder teilen. Bei uns ist das ganz bestimmt nicht so.

Naürlich habe ich bei der Großen auch gedacht: "Mein Gott, jetzt bist du WIRKLICH Mutter!!!" Aber das waren MEINE Gedanken, die haben ja nicht wirklich was mit dem Kind als eigenständige Persönlichkeit zu tun. Diesen Gedanken hatte ich bei der Zweiten natürlich nicht, denn da war ich dann ja schon einige Zeit Mutter.

Ich habe an die zweite Geburt (anders als bei dir) stärkere (detailliertere) Erinnerungen. Das lag aber an einem gleichzeitig stattfindenden Feueralarm im Krankenhaus, hat wiederum also nicht mit dem Kind an sich zu tun. Es ist einfach eine witzige Geschichte, die wir mit unseren KINDERN teilen - als Familie.

Mit der Bindung zu einem der Kinder hat das meiner Meinung nach wenig zu tun. Da scheinst du etwas zu verwechseln. Denn dein Kind hat diese Erinnerungen nicht. Es TEILT sie nicht. Es kommt in DEINEN Erinnerungen vor, so wie dein Mann und deine Eltern auch. Mehr aber auch nicht. Ich denke, du interpretierst da in DEINE Gedanken und DEINE Erinnerungen etwas rein.

Was darauf wahrscheinlich folgt, ist haaresträubend. "Ich liebe unsere beiden Kinder gleich viel und über alles, ohne Frage."

Diese Aussage glaube ich dir so nämlich nicht. Es hört sich schon so an, als sei dein Sohn etwas ganz Besonderes, Außergewöhnliches für dich, was deine Tochter nicht ist. Das ist traurig. Ich zum Beispiel behaupte auch nicht, meine Kinder "gleich zu lieben". Das wäre nämlich gelogen! Ich liebe sie beide, aber auf unterschiedliche Weise. Mal bin ich dem einen näher, mal dem anderen. Das ist auch ganz natürlich und sollte so sein. Wer also behauptet, er liebe seine Kinder immer exakt genau gleich, macht sich was vor!

Ich kenne einen Fall, wo das ungefähr genau so war, wie bei euch (auch gleiche Konstellation). Da hatte die Mutter auch eine "ganz besondere" Bindung zu ihrem Erstgeborenen, die ein Leben lang bestand. Mit Aufmerksamkeit und Zuwendung gegenüber ihrer Tochter versuchte sie dieses "Bindungsdefizit" gegenüber ihrer Tochter auszugleichen. Gemeinsame Urlaube, intensive Gespräche, Begleitung bis ins weite Erwachsenenalter usw. waren die Folge, während die "intensive Bindung" zu ihrem Sohn ja immer und automatisch bestand.

Was die Dame leider nicht merkte, war, dass das nur in IHRER Gefühlswelt existierte. Der Sohn merkte davon nichts. Er sah nur, wie sich seine Mutter aufopferungsvoll und liebevoll um seine Schwester kümmerte. Er war einfach immer nur da!

Infolge dessen "verlor" die Mutter ihren Sohn. Sie spielt in seinem Leben keine Rolle mehr. Viele Jahre später hat sie verstanden, dass es keine "besondere Bindung" (mehr) zu ihrem Sohn gab. Die Beziehung hat das nachhaltig zerstört.

Du solltest also wirklich noch einmal überprüfen, was ausschließlich DEINE Gefühlswelt betrifft und was tatsächlich dich UND dein Kind betrifft und eure BEZIEHUNG (oder Bindung) ausmacht.

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Ich hab nur ein Kind, daher denke ich, dass es normal ist weil es das erste war und sich das eigene Leben dadurch komplett verändert hat. Beim 2. Kind kennt das ja schon ;-)

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Nein, kann ich nicht bestätigen. Wenn ich an die Geburten denke, dann war die zweite deutlich gefühlsintensiver und mehr dieses "wow" als bei der Ersten.
Auch habe ich zu Beiden die gleiche Bindung.

Meine Tochter kommt allerdings deutlich mehr nach mir, als mein Sohn, so dass man einfach mehr Gemeinsamkeiten feststellt (zumindest zur Zeit, das ändert sich bei Kindern ja immer noch), aber deswegen ist sie mir nicht irgendwie näher oder lieber oder so.

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So war es bei mir auch, ich hab übrigens zuerst eine Tochter und die war von Tag 1 an total Papa-fixiert!! Zudem sind sich Lara und ich sehr ähnlich, was doch zu so manchem Zickenkrieg führt #rofl
Mit meinem Sohn hatte ich von Anfang an ein innigers Verhältnis, aber er war auch immer mehr auf mich fixiert, vielleicht liegt es daran.

Ich denke, es kommt auf die umstände an, bei Lara gab es Probleme nach der Geburt und es hat ewig gedauert bis ich sie länger halten konnte (mein Mann hatte direkt die Kuschelstunde ;-) ), dann musste sie in die Kinderklinik, dann Stillprobleme, sehr snstrengend am Anfang usw...war sehr viel, was über uns reinbrach.

bei unserem Sohn war die Geburt ein Klacks, danach war er ein superliebes Kind, stillen ohne Probleme, konnten direkt nach hause gehen, die Voraussetzungen waren ganz andere. Zudem konnte ich mich auf alles viel besser einlassen, weil ich ja ungefähr wusste, was mich erwartet.

Aber ich muss betonen, dass ich beide Kinder gleich liebe, jedes auf seine Art und Weise, ich finde es auch toll und spannend, zwei so verschiedene Charaktere hier im Haus zu haben, möchte natürlich keins mehr missen #verliebt

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Kann ich jetzt auch nicht bestätigen.

Was aber stimmt, ist dass ich mich beim Großen an viele Dinge genauer erinnern kann. Bei ihm weiß ich auswendig, wann der erste Zahn kam, er sitzen oder laufen lernte, wann er geradelt ist usw. Bei der Kleinen habe ich es auch irgendwo aufgeschrieben, genau erinnern kann ich mich aber nicht. Da ist alles rgendwie alles nebenher gelaufen.

Dafür habe ich bei der Kleine vieles bewusster genossen, weil die Unsicherheit und der Stress nicht mehr da war. Ich wusste da dann zB einfach, dass Chaosnächte normal sind und auch wieder vorbei gehen. Dann hab ich mich mit dem schreienden Zwerg die ganze Nacht in den Schaukelstuhl gesetzt und mich auf Nachtwache eingestellt. Und irgendwie war es dann auch wieder eine schöne Nacht. Beim Großen war ich in der gleichen Situation total verzweifelt, habe ständig gehofft, dass er zu brüllen aufhört, hab überlegt, was ich falsch mache oder was er haben könnte und war irgendwann total fertig und nur noch am Heulen.

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Ging - und geht - mir auch so.

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Hallo,

kann ich so auch nicht bestätigen.

Habe zwei völlig unterschiedliche Jungs - der eine kommt nach meinem Mann, der andere nach mir (gerecht aufgeteilt #freu).

Liebe beide über alles. Auch die Erinnerungen sind bei Beiden unterschiedlich, aber jede für sich sehr intensiv und präsent.

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Hallo,

Ich kann dir zustimmen.

Meine drei Töchter liebe ich mehr als alles andere auf der Welt, ich würde für alle drei mein letztes Hemd geben.

Doch zu meiner Großen, habe ich eine ganz besondere Bindung. Es war die anstrengendste Geburt, daran liegt es sicher nicht, sie war auch das anstrengendste Baby und Kleinkind und ihre Schwestern haben objektiv gesehen auch ausgeprägtere stärken und trotzdem ist das Band zwischen uns besonders intensiv.

Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn alle drei erwachsen sind.

MfG

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Hallo,

am Anfang eher nicht.

Hatte wohl auch damit zu tun, dass es bei der Geburt Komplikationen gab (ich wäre wegen einer Plazentaablösung fast verblutet) und ich meine Tochter erst 2 Stunden nach der Geburt in den Arm nehmen konnte.

Dann war meine Tochter ein extremes Schreikind :-(

Heute haben wir eine sehr innige Beziehung zueinander, was wohl auch damit zu tun hat, dass ihr leiblicher Vater so gar keine Bindung zu ihr aufgebaut hat.

GLG

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Hallo!

Nein, das kann ich nicht bestätigen. Meine Mutter sagt das zwar auch (und ich bin ihre Erstgeborene), aber ich empfinde das nicht so. Klar, beim Großen (7) fällt es mir noch viel viel schwerer, mir eine Zeit ohne ihn vorzustellen - irgendwie war er gefühlt schon immer da - aber die Beziehung zur Kleinen (2) ist inniger.

Natürlich liebe auch ich meine beiden Kinder sehr, keine Frage. Ich würde auch nicht sagen, dass ich meine Tochter lieber habe als meinen Sohn, das ist nicht der Fall.

Aber die Geburt war schöner (vielleicht, weil ich wusste, was passiert), das Stillen harmonischer, das Kind war geplant, gewünscht und gewollt, während die erste Schwangerschaft eher ungeplant war und nicht zuletzt sind meine Tochter und ich uns auch im Wesen recht ähnlich. Ich verstehe sie einfach besser als ich ihn im Alter von 2 verstanden habe.

Nun könnte man sagen, klar, 2. Kind, alles war einfacher weil schon bekannt - kann sein. Ist ja auch egal, warum es so ist. Ich liebe sie alle beide sehr, nur fällt mir der Umgang mit meiner Tochter leichter als mit meinem Sohn.
Die Kunst besteht dann darin, dass niemand zu kurz kommt.

Beste Grüße!

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-------Aber die Bedeutung des ersten Kindes ist doch etwas Besonderes oder? Ich werde diesen Moment in meinem Leben nicht vergessen, wo ich ihn im Arm halte nach der Geburt und denke "wow.. nun bin ich tatsächlich endlich selber eine Mama".--------

Das kann ich nicht bestätigen.
Direkt nach meiner ersten Geburt, dachte ich nur ...... Ein Glück ist es vorbei, nie wieder.....:-p