Wie wird das Jugendamt auf jemanden aufmerksam?

Hallo,

gleich vorweg, hierbei handelt es sich um eine philosophische Frage meinerseits ohne Hintergedanken oder konkretem Beispiel.

Ich wollte mal wissen, wie das Jugendamt aufmerksam wird? Klar, es gibt die Wege, wo jemand eine andere Familie meldet und auch die Fälle, wo sich die Familie selbst an das Jugendamt wendet, um Hilfe zu bekommen. Bzw. bei minderjährigen Müttern und Vätern oder auch, wenn der KiTa oder dem Kinderarzt etwas auffällt.

Aber wie sieht es mit Ottonormalverbraucher aus? Mein Sohn ist mittlerweile 23 Monate, sicherlich weiß das Jugendamt auch, dass es ihn gibt. Es gibt und gab auch nie einen Grund, dass wir das Jugendamt benötigt hätten. Sollte nicht das Jugendamt bei jedem Kind mal vorbeischauen? Egal, ob es ein "Problemkind" ist oder wie mein Kleiner einer unter 100000?

Mir ist auch die Personalsituation bewusst, aber dennoch stelle ich mir die Frage...

Viele Grüße und einen schönen Nachmittag

Titus Livius

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Ob das Jugendamt bei jedem vorbeischauen sollte?

Nein danke! Ich finde Eltern sind ja so schon unter Generalverdacht gestellt, aber das wäre die Krönung!

Wo soll das hinführen wenn Ämter pro forma Hausbesuche abhalten?
Nach dem Jugendamt, kommt dann die GEMA, das Finanzamt , das Wohngeldamt, der Tierschutz, das Vererinäramt, usw...#schock

Karna

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Hallo,

so war das gar nicht gemeint, aber ich bin der Meinung, dass das Jugendamt für alle Kinder da sein ist, nicht nur für die "Problemfälle" und ich wollte auch niemandem, auch dem Jugendamt nicht, einen Generalverdacht unterstellen.

Und mal ganz ernsthaft, das Finanzamt prüft auch jedes Jahr mindestens einmal, ob du in deinem Pflichtrahmen Steuern abgeführt hast etc. Die beschäftigen sich wesentlich mehr mit dir, als das Jugendamt mit einem Kind, dass nicht auffällt.

Und was hat die GEMA mit Privathaushalten oder dem Jugendamt zu tun? Da erschließt sich mir der Zusammenhang nicht!?

Viele Grüße

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Eltern sind in Deutschland unter Generalverdacht gestellt durch die Pflichtuntersuchungen z.B.
(unabhängig wie toll das einige Eltern finden)

Hier geht es ja um den Hausbesuch.
Mit deinem Kind wird sich auf behördlichen Wege mindestens genauso oft beschäftigt.

Vorsorgeuntersuchungen, Zahnarztbesuch in der Kita, Schuluntersuchung)

Ich bin nur im Kontex Hausbesuche von Behörden geblieben.

Was soll denn das Amt für Kinder tun wo es keine Probleme oder Hilfe in Rechtsansprüchen gebraucht wird?

LG
Karna

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---Sollte nicht das Jugendamt bei jedem Kind mal vorbeischauen?-

Für was?

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Zum Kennenlernen des Kindes und der Eltern, für Informationen, welche Arbeit das Jugendamt macht, wofür es zuständig ist usw.

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#rofl

Wozu?

Sollte das Finanzamt dann auch jedem Berufseinsteiger oder Auszubildenden einen Besuch abstatten um sich "vorzustellen"? #rofl

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Huhu,

geht gar nicht, dazu haben die Jugendämter zu wenig Mitarbeiter und dadurch würden die Familie mit Problemen erst recht durchfallen (also die wo irgendwas gemeldet wird oder bekannt ist etc.).

In einigen Städten ist es ja schon so, dass das Jugendamt vorbei kommt und Hallo sagt.

Aber wieso auch vorbei schauen? Das Ja könnte die Leute einladen (also in Gruppenform) oder ihnen Infomaterial zu senden.

Lg

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Bei uns war heute das ja.

Jede Familie mit Neugeborenen in unserem Kreis wird angeschrieben und bekommt einen Termin damit die Familien sehen das ja ist nicht böse wie im fernsehen sondern kann auch helfen. Hab einige Broschüren bekommen mit Infos und Ansprechpartnern von der Dame.

Hab nix zu verbergen und es war ein nettes Gespräch...

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Nur einige sehen das als Eingriff in ihrer Privatsphäre und das ist auch ihr gutes Recht. Es muss ja nicht immer was mit verbergen zutun haben, manche haben halt fremde Leute allgemein nicht gern im Haus. Deswegen finde ich es auch besser wenn solche Gespräche freiwillig und in Gruppen wäre u.a. könnte so die Stimmung aufgelockert werden und Mütter die in der Schwangerschaft oder in der Zeit im Kh niemanden kennengelernt hat, lernt so andere Mütter bzw. Eltern kennen.

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Bei uns ist es so, dass das Jugendamt 1-2 Monate nach der Geburt vorbei schaut und ein Begrüßungspaket vorbei bringt. Ich denke es hat aber auch den Hintergrund, sich umzuschauen ob alles ok ist in der Familie. Die Dame die bei meinen beiden Kindern hier war, war sehr freundlich. Hat das Paket abgegeben, sich ein bisschen (unauffällig) umgeschaut, gefragt wie es so läuft und war wieder weg. Ich finde es gut dass die sowas machen.

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Hallo,

das gab es früher hier auch.

Hatte aber nichts mit dem Jugendamt zu tun, sondern die Kinderkrankenschwestern wurden von der städtischen Gesundheitsamt vorbei geschickt.

Die musste man aber nicht reinlassen (hat z.B. meine Mutter abgelehnt und meine Schwester und meine Schwägerin auch).

Inzwischen gibt es das nicht mehr.

Wobei die auch keine Begrüßungsgeschenke vorbei gebracht haben.

GLG

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"Ich denke es hat aber auch den Hintergrund, sich umzuschauen ob alles ok ist in der Familie."

Hallo,

nein, den hat "es" definitiv nicht. Erstens ist die Annahme des Baby-Welcome-Paketes ja freiwillig und man muss die jeweiligen Mitarbeiter (z.B. des ASD) gar nicht "auf einen Kaffee" herein bitten. Und zweitens wäre das in neun von zehn Familien eine derart kurze "Moment-Aufnahme", dass eventuell vorhandene "Baustellen" gar nicht erfasst werden könnten.

Es müssten schon viele Faktoren hinsichtlich einer potentiellen Kindeswohl-Gefährdung zusammen kommen, damit diese auf den ersten (fachlichen) Blick offensichtlich wäre. Des Weiteren "schauen" sich die Mitarbeiter nicht in der Wohnung "um", dazu haben sie auch nicht die Befugnis.

Primär geht es darum, sich als Institution der Familie (vor allem beim ersten Kind) vorzustellen und die eigenen sowie andere, kooperative Dienstleistungen vorzustellen/über diese zu informieren. Von Kinderärzten über Baby-Kurse, Tagesmütter, Kindergartenplätze, Erziehungsberatung, frühkindliche Entwicklung, ... bekommt man viele oft nützliche Infos und eben in einigen Städten auch ein kleines Geschenk.

Das war's im Wesentlichen schon. Ein Stück weit geht es sicherlich auch darum, die "Hemmschwelle" bezüglich der Kontaktaufnahme mit dem ASD (Jugendamt) herab zu setzen, falls man als Familie in diese Situation kommen und einmal Hilfe benötigen sollte. Da jedoch gar nicht in jeder Stadt der ASD diese "Welcome-Besuche" abstattet, sondern auch andere Träger/Institutionen, ist das nicht die erste Intention.

Viele Grüße,

Kathrin

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Hallo,

warum sollte das JA bei jedem vorbeischauen?

Sie sollten sich auf die Fälle konzentrieren, bei denen es notwendig ist und selbst das fällt ihnen bei der Personalsituation schwer.

Und ich brauche es ehrlich gesagt nicht.

GLG

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Naja, um alle Kinder kennenzulernen und nicht nur die, die gemeldet werden und Probleme verursachen, in welcher Weise auch immer.

Und die Personalsituation ist mir bewusst.

Viele Grüße

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Das mit dem kennen lernen verstehe ich erlich gesagt nicht. Bei der Masse die da zustande kommt würde sich doch kein Mitarbeiter an ein einzelnes Kind erinnern als bis zum Feierabend... zumindest nicht wenn alles bestens ist.

Letzten endes läuft das dann doch auf einen reinen Kontroll Besuch und jede Menge Papierkram mit nem OK drauf hinaus?

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Die schaffen es mit dem vorhandenen Personal gerade mal die auffälligen Familien zu besuchen.

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Das ist mir leider auch klar, aber trotzdem finde ich, dass es dazu gehören müsste. Ich finde es aber auch gut, dass sie sich um die Probleme kümmern und hoffentlich nicht Ressourcen verschwenden.

Viele Grüße

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Naja ich denke mal, wenn die Kindervoruntersuchungen (U1...) mit den Kindern nicht besucht werden, ist das z.B. ein Anlass da mal jemanden vorbeizuschicken.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kindervorsorgeuntersuchung

Die sind ja unter anderem (natürlich nicht nur) dazu da, frühzeitig zu erkennen, ob da was gehörig schief läuft.

Ich wüßte nicht, warum es zusätzlich einen Besuch bei jedem Kind geben sollte.

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Hi,

warum sollte das Jugendamt bei jedem vorbeischauen?

Was soll das bringen?

In Deutschland wird doch sowieso schon sehr darauf geachtet das Kinder gut aufwachsen.
Das beginnt ja schon direkt nach der Geburt. Aus den meisten Krankenhäusern wird man nur entlassen wenn man eine Hebammenbetreuung nachweisen kann.

Dann wird das Wohl des Kindes bei den U's regelmäßig kontrolliert. In vielen Bundesländern wird man da ja sogar vom Jugendamt dazu aufgefordert.

Später im Kindergarten und in der Schule sind Erzieher und Lehrer darauf geeicht hinzusehen und trotzdem kommt es immer wieder zu Misshandlungen und ähnlichem.

Ich denke aber nicht das ein einmaliger Besuch des Jugendamtes irgendetwas daran ändern würde.

LG

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Krankenhäuser haben gar nicht das Recht dazu, die Entlassung an die Hebammennachsorge zu koppeln.

lg

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Stimmt! Wenn man in den 4 Krankenhäusern bei uns in der Umgebung keine Nachsorgehebamme nennt, darf man natürlich trotzdem nach Hause aber nicht OHNE Hebamme. In dem Fall schickt nämlich das Krankenhaus eine vorbei!

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Guten Morgen,

bei uns hier kommt nach dem Wochenbett eine Frau vom Jugendamt. Sie guckt nicht groß aber sagt einen, dass man jederzeit kommen kann etc.SIe sagt auch was zum Thema schreien lassen, schütteln usw. Zum Schluss bekommt man eine Mappe wo ganz viele Tipps und auch Telefonnummern drinnen stehen falls mal was ist und ein Handtuch für das Baby.

Bei uns wird Prävention betrieben! Es wird einen auch gesagt, dass man bitte nicht wegschauen soll wenn man mitbekommt, dass in einer Familie etwas schief läuft.

Es ist ein tolles Projekt.

susi