hilfe, ich hab keine kraft mehr!

ch bin 33 und habe eine 1 jährige wundervolle kleine lady.
als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, hatte ich mich zum glück schon vom erzeuger getrennt, denn er war mehr als "flexibel" in puncto sexpartner.
ich habe die gesamte schwangerschaft und nun auch schon das ganze 1. lebensjahr meiner tochter allein "durchgestanden".
kurz vor der entbindung habe ich noch einen umzug in meine 600km entfernte alte heimat gewagt, um meiner tochter einen familiären background zu bieten.
leider sieht die realität aber so aus, dass meine kleine lady nur mich als bezugsperson kennt, da meine eltern nie zeit für sie haben. ich habe hier keine freunde oder bekannten, bin sozusagen mit meinem kind "sozial isoliert". tagsüber unternehmen wir viel: 2x/ wo. krabbelgruppe + 1x wtl. musikal. früherziehung, 2x tgl. spazieren gehen, shoppen, etc.pp.
wenn meine kleine frau abends ins bett geht, trete ich meinen "dienst" als ihre nachtwache an, erledige liegengebliebene hausarbeit, schaue fern oder sitze am pc.
wäre da nicht schon frühmorgens dieses wundervolle lächeln, mit dem mich meine süsse empfängt, wenn ich ins kindrzimmer komme und all die vielen wunderschönen augenblicke, in denen ich an ihrer seite bin, wenn sie jeden tag ein bisschen mehr das leben und die welt entdeckt, wüsste ich nicht, was für mich motivation sein könnte. jede menge von meinen kraftreserven verbraucht aber auch der andauernde vaterschaftsstreit und die tyrannei durch eine nachbarfamilie.
jeder versuch, mal etwas "für mich & ohne baby" zu tun (sport, kultur, leute kennenlernen, sprachkurs,...) sind in erster linie daran gescheitert, dass es mir an einer liebevollen betreuung für luise fehlt.
so bin ich auch seit über einem jahr schon nicht mehr beim hausarzt gewesen (wollte mich nicht mit meinem baby 2 std. in ein wartezimmer setzen).
seit einigen monaten fällt es mir von tag zu tag immer schwerer, mein alltagspensum zu absolvieren. ich hab den eindruck, trotz immer grösserem kraftaufwand immer weniger zu erreichen.
letzte woche war ich dann doch bei meiner hausärztin (den termin hab ich anfang jan. vereinbart, damit ich mit luise nicht ewig im wartezimmer bakterien aufschnappen muss).
der treibende grund war die tatsache, dass ich ohne es erklären zu können, seit der entbindung(!) knapp 20 kg zugenommen habe.
nun habe ich einen labortermin, um das zu checken.
doch als ich meine hausärztin wegen einer kur ansprach, sagte sie, ich müsse mind. 1 j. wegen einem symthom bei ihr in behandlung sein, bevor sie mir ein ärztl. attest für einen kurantrag ausfüllt.
mein kraftbudget ist gänzlich aufgebraucht und ich wünsch mir so verdammt doll, dass meine tochter auch mal eine "entspannte & ungestresste" mama erlebt.
werde ich wirklich dafür bestraft, dass ich über 1 j. versucht habe, selbst alles in den griff zu bekommen???

was kann ich tun?
weiss jemand von euch rat, wie ich es hinbekomme, wieder kraft zu tanken, um meinem kind eine gute mama zu sein?
verzweifelte grüsse,
sandra aus dresden

1

kopf hoch, das hatte ich drei jahre. ich nannte es "soziale isolation". seit ich wieder arbeiten gehe, fühle ich mich viel besser. ich trennte mich ebénfalls in der schwangerschaft. UND die beste entscheidung meines lebens! du bist eine fantastische frau, die den alltag schafft. allein. ich habe gelernt über wäscheberge zu steigen und abends mir ein glas rotwein zu gönnen, wärend der abwasch wartete.das ist deine bewährungsprobe und deine kleine maus kann sehr stolz auf dich sein, wieviel kraft und gedanken du in eure kleine familie steckst. trotz augenringe habe ich mit meiner kleinen die schönsten 3 jahre meines lebens verbracht...

vg le thied

2

Hallo Sandra

hört sich an als das du etwas Aufmunterung nötig hast.
Vielleicht kannst du dich mit einer Krabbelgruppenmama anfreunden. Ladet euch mal gegenseitig zum Kaffee ein, die Kinder können neben euch spielen und ihr könnt euch unterhalten. Wenn man sich mal mit anderen austauscht geht es einem kurzfristig besser. Langfristig gesehen brauchst du natürlich entlastung. Vielleicht kannst du doch deine Eltern einbeziehen. Besuch sie doch am Wochenende öfter und wenn die Kleine schläft könntest du auch mal weggehen oder in Ruhe plaudern,evtl dort mal übernachten. Red mal mit deinen Eltern und sag ihnen wie du dich fühlst. Die Kleine wird grad fremdeln, war bei meiner in dem Alter auch so, aber das wird bald besser. #pro

Davon abgesehen geht es mir nicht viel anders als dir. Bin zwar verheiratet und habe 3 Kinder, aber in bin auch fertig. Hab nur noch schlechte Laune bin oft krank,
hab seit 3 Jahren chronische Mandelentzündung(eitern ständig). Meine Hausärtztin wollt mich zu Kur schicken. Hab das meinem Mann erzählt hat der mich nur ausgelacht.
Er geht 2mal die Woche zum Sport und etwa 1mal im Monat mit Kumpel in die Kneipe. Hätte auch gar nichts dagegen,wenn ich auchmal raus käme. Wenn ich mal ohne Kinder einkaufen möchte werde ich schon blöd angeschaut. Hab mir vor Wochen erlaubt abends einen Töpferkurs zu machen (ab 8Uhr, Kinder hab ich vorher ins Bett gebracht), hat er sich aufgeregt weil ich am nächsten Tag müde war. Hab nur noch geheult.
Aber das wird dich nicht interessieren. Wollte nur mal sagen,das du mit deinem Kummer nicht allein bist.

Versuch doch mal Johanniskraut Kapseln 500 2mal täglich. Soll bei leichten Depressionen und Überforderung helfen. Ist pflanzlich, macht nicht süchtig und man kann es längere Zeit nehmen ,soll es sogar! Laß dich mal in der Apotheke beraten, bekommt man ohne Rezept.

Kopf hoch und liebe Grüße Andrea

3

hallo,

wie wäre es, wenn du dir eine liebe tagesmutter suchst, oder eine betreute spielgruppe für einige stunden / woche (muss ja nicht jeden tag sein)?

oder kannst du mit deinen eltern nicht einen fixen termin vereinbaren, an dem sie auf deine kleine aufpassen? also z.bsp. jeden mittwoch von...bis... oder jeden zweiten samstag oder so... - so hat es bei uns funktioniert. dann können sie sich darauf einrichten und du kannst dich auf "kind-freie"zeit freuen.

oder gibt es bei euch leih-oma-agenturen?

das wären so die lösungsvorschläge, die mir spontan einfallen.



4

für eure tollen tipps.

das thema mit meinen eltern ist "durch". sie sind der festen überzeugung, da es ja meine entscheidung war, ein kind zu bekommen, soll ich nun auch allein für die kleine maus dasein.
einerseits sehen sie ihr (einziges) enkel nur, wenn ich es ihnen quasi auf den schoss setze, zum anderen gibt es jedesmal ein riesen trara, wenn ich einen babysitter engagieren will oder mich um eine (leih-/ paten-) omi für luise kümmern will, die wirklich zeit für uns hat. da wird meine mutter regelrecht eifersüchtig, weil ich mit dieser "omi" eben das verbinde, was eine omi auch als stelle in einer familie hat.

das thema tagesmutter hab ich bis jetzt mir nicht getraut, in angriff zu nehmen, da ich befürchte, dass ich mir das als hartz IV- empfängerin nicht leisten kann.

es ist leider nicht nur in puncto (paten-) omi oder kompetenter babysitter hier im osten sehr schwer, jemanden zu finden, sondern bei den krabbelgruppen gehts weiter.
ich bin mo. & do. in einer, wo es aber leider nicht möglich ist, luise mal allein da zu lassen (wäre komm. do. sehr sinnvoll, weil ich da wg. vaterschaftsfeststellung mal wieder zu gericht muss).
...und bei den krabbelgruppen in unserer nähe, wo ich luise auch mal allein lassen könnte, kostet die stunde ab 4,50€ aufwärts.

ihr seht also, ich war bisher nicht untätig.
aber ich werde auch nicht die flinte ins korn werfen.
meine kleine lady braucht mich, also kneif ich die pobacken zusammen und werde weiter versuchen ihr jeden tag zu einem besonders schönen zu machen.

abendsonnige grüsse an euch alle,
sandra

5

die einstellung deiner eltern finde ich nicht okay. entweder sie sind da (und nicht nur an sonntagen, wenn das kind schön brav und angezogen auf dem schoß sitzt) oder sie müssen sich damit abfinden, dass jemand anderer die rolle mit-übernimmt. eifersucht finde ich da total unsinnig: unsere kleine ist auch mal bei meiner mutter und bei der mutter meines mannes und da ist auch keine oma auf die andere eifersüchtig!

ich würde mich echt nicht abhalten lassen, eine leih-omi / babysitter zu suchen (inserat in tageszeitung)? ist vielleicht zuerst stressig, aber es lohnt sich auf dauer!!

liebe grüße

londongirl