Stress nach Geburt - das leidige Thema

Hallöchen,

ich schreib einfach mal drauf los:

Mein Freund und ich haben uns kennengelernt und praktisch direkt ein Baby bekommen. Unsere Kleine ist nun 4 Monate alt und sie ist unser Herzblatt. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als sie tagein tagaus lächeln zu sehen und bei ihr zu sein.

So viel zur schönen Seite.

Seit einige Zeit streiten mein Freund und ich uns praktisch pausenlos. Er geht arbeiten, 30 Stunden die Woche und ich sitz seit etwas über einem Jahr zuhause und schmeiß den Haushalt. Seit einigen Wochen gehe ich 1x die Woche zur Rückbildungsgymnastik und hab dort auch viele nette Kontakte knüpfen können.
Ich weiß, dass mein Freund hart arbeitet und trotzdem fühl ich mich von ihm so allein gelassen. Ich bin 8 Stunden am Tag mit der Kleinen allein, wasche ab, putze, wasch Wäsche und bespaß das Baby. Dann kommt er nach hause und will natürlich seine Ruhe. Es ist ja nichtmal so, dass ich auch mal ne Auszeit will, ich treff mich hin und wieder mit meinen netten Kontakten und geh mit ihnen spazieren - es ist so, dass ich was von meinem Freund haben will. Das ist alles so verwirrend irgendwie. Ich hasse es, wenn er Anspielungen auf Sex macht und mir zu nahe kommt, wir schlafen nicht im einem Bett, weil er nachts seinen Schlaf braucht und ich keine Lust hab 9x die Nacht durch die Wohnung zu wandern, sodass ich im Zimmer unserer Tochter auf einer Matratze schlafe. Das hält er mir natürlich vor.

Ich will einfach, dass ER mal fragt, ob wir eine Runde spazieren gehen, dass ER mal fragt, ob wir was zusammen unternehmen wollen. Dass ER mir einfach mal zeigt, dass er wertschätzt, was ich tue. Er sagt zwar hin und wieder, dass ich das alles gut mache, aber irgendwie reicht es mir nicht.
Vielleicht bin ich einfach zu fordernd und bin diejenige, die zurückschrauben sollte. Er tut ja schon wirklich viel, er kümmert sich, wenn er frei hat ganz lieb um unsere Tochter und ich kann mir keinen besseren Vater für sie vorstellen und will mich deshalb auch nicht trennen. Ich bin der Überzeugung, dass ein Kind seinen Vater verdient und wir uns deshalb eben zusammenreißen müssen. Aber ich hab auch das Gefühl, bald bekloppt zu werden und bin nichtmal sicher, ob ich ihn noch liebe. Seit ein paar Wochen träum ich jede ätzende Nacht von meinem Exfreund und das macht mich schier wahnsinnig. Ich habe vor 6 Monaten den Kontakt zu ihm abgebrochen, weil mein Freund es nicht ausstehen konnte, wenn wir Kontakt hatten.

Ich bin einfach nur verwirrt, gefrustet und irgendwie allein.

Entschuldigung, dass alles so durcheinander ist.

Lieben Gruß und danke fürs Lesen.

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Hallo!

Also ich lese heraus, dein Freund arbeitet 30 Stunden hart (wie hart, ist er Bergarbeiter oder schafft er im Steinbruch?) und braucht dann NATÜRLICH? seine Ruhe und du willst das er fragt, das er vorschlägt, das er sich um dich kümmert.

1) Mein Mann arbeitet Vollzeit in 3 Schichten (teilweise sogar Samstag) übrigens körperlich schwer und natürlich brauch er Ruhe, dafür kann er wenn die Kids im Bett sind in die Badewanne oder er trifft sich hin- und wieder mal mit Bekannten. Wenn er heimkommt, unternehmen wir was mit den Kindern, da ist nichts mit Ruhe. Ich mach auch den ganzen Tag und kann dann nicht mal eben nachmittags mich hinhauen und sagen "so ich brauch jetzt meine Ruhe".

2) Wieso muss alles von ihm kommen? Warum schlägst du nichts vor, warum fragst du nichts?

Dir gefällt es so nicht, warum redet ihr nicht ordentlich miteinander. Er hat doch keine Glaskugel wo er deine Gedanken hellsehen kann.

Und ehrlich ich als Mann würde es auch furchtbar finden, wenn meine Frau dauerhaft beim Kind übernachtet. Ihr seid schließlich auch noch ein Paar und nicht nur Eltern.

Ich finde ihr müsst beide an euch arbeiten. Nicht umsonst sagt man, dass ein Kind eine Beziehung auf die Probe stellt.

LG, Nudelmaus

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Rede mit den Freund/Mann und sage es ihn so wie du hier geschrieben hast.

VG 280869

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Hallo,

selbst für Paare, die jahrelang vor der Geburt ihres Kindes schon zusammen waren, bedeutet das Elternsein eine enorme Umstellung.

Man muss sich in dieser neuen Lebenssituation auch erstmal arrangieren und es muss sich alles einspielen. Das dauert! Wichtig dabei ist, dass ihr offen miteinander sprecht und jeder seine Wünsche und Bedürfnisse mitteilen kann - und ihr einen Kompromiss findet.

Mein Mann und ich sind seit 12 Jahren zusammen. Nach so mancher schlaflosen Nacht haben wir uns auch oft grundlos angezickt in den ersten Monaten. Wir haben uns dann aber auch immer wieder gesagt, dass es nicht so gemeint ist aber man irgendwo Dampf ablassen muss. Uns ging es ja beiden genauso. Unser Sohn ist jetzt 16 Monate alt und es hat sich schon eine ganze Weile gut eingespielt.

Hast du mit ihm schon mal darüber gesprochen?

Und 4 Monate nach der Geburt haben bei mir die Hormone auch noch verrückt gespielt ..

Gebt euch Zeit und sprecht miteinander, findet Kompromisse.

Viele Grüße

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Könnte das Problem sein, dass ihr keinen "Alltag" gewöhnt ward, bevor das Baby kam?
Ihr hat euch kennengelernt, relativ schnell kam ein spannendes "Projekt" auf euch zu, das euch in den Bann gezogen hat.
Jetzt müsst ihr lernen, euch aufeinander einzustellen und as normale Leben zu leben.

Was in aller Welt willst du nun von deinem Ex-Freund? Hat er dir die Sachen gegeben, die du suchst?
Naja, Menschen sind verschieden und und zählst auch gute Seiten auf an deinem Freund. Das ist ja ein Ansatzpunkt.

Aber eines möchte ich noch sagen zu "Er arbeitet 30 Stunden/Woche hart".
Mein Mann geht morgens vor 7 aus dem Haus und ist abends nach 18 Uhr (wenn alles gut läuft) wieder da. Ich bin also 11 Stunden "alleine" Dazu kommen Geschäftsreisen immer mal wieder durch die ganze Welt von 1-2 Wochen Dauer.
Ich schmeiße hier seit meiner 1. Schwangerschaft den Laden (Haus, Garten, 2 Kinder). Toll ist, dass er sofort für uns da ist, wenn er abends heimkommt, obwohl sein Tag sicherlich auch stressig war.
Wertschätzung direkt erhalte ich allerdings auch selten. Dazu ist das "bisschen" leben, das wir zu zweit verbringen zu stressig.

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Danke für die Antworten.

Ich werd dann wohl einfach erstmal versuchen noch durchzuhalten, denn reden tun wir fast jeden Tag miteinander, ich hab bloß das Gefühl, dass es nichts bringt.

Naja, gut. Niemand hat gesagt, dass es leicht wird, also Kopf hoch und dran arbeiten.

Ich werd gleich mal eine Liste machen, mit Dingen, die ich ändern will und Dingen, die ich mir von ihm wünsche.

Vielen Dank !

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Männer mögen aber oft keine "Listen" - ist eine reine Frauensache.

Zeig sie ihm nicht, sondern sprich einfach nur darüber.

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Mir ist noch etwas eingefallen.
Als unser Sohn so alt war wie euer Kind, da war es für meinen Mann nach der Arbeit auch eher anstrengend. Er war noch ein Baby, hat häufiger geweint, man konnte nicht richtig mit ihm spielen. Er hat sich dennoch nach der Arbeit bis zum Schlafengehen mit ihm beschäftigt.

Jetzt ist unser Sohn 16 Monate alt und mein Mann sieht es als Entspannung an nach der Arbeit mit ihm zu spielen. Unser Sohn freut sich richtig, wenn Papa nach Hause kommt und die zwei blödeln rum. Das ist ganz anders, als mit einem Baby.

Also vielleicht kommt das bei deinem Mann noch - wenn euer Kind größer wird.

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Hallo

30 std findest du/er hart? das ist ja normal nen klacks... mein mann hat eine 60 std woche... 3 verschiedene schichten in einer woche... 2früh/2mittag/3nacht. oder auch mal vorne und hinten die zahl gettauscht... er arbeitet zu dem wenn er sonntags muss 12 std... und trotzdem bekommt er es hin mit uns unternehmungen zu machen...ich würde mit deinem freund reden.. weil für mich klingt das mehr nach lustlosigkeit und faulen ausreden.. sorry.. aber so geht das auf dauer nicht gut.

LG

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Gestern kam er von der Arbeit und war schon ziemlich gestresst. Ich bin jemand, der wirklich wirklich viel reden kann, vorallem, wenn ich den ganzen Tag allein war - irgendjemanden brauch ich ja zum Quatschen.
Also kam er nach hause und ich hab erzählt - wie ich das übrigens jeden Tag mache. Manche Tage nervt es ihn, manche Tage ist es okay, und wenn ich nichts sage, sagt er, dass ich bin wie ne Frau, die ihren Mann betrogen hat, weil ich so neben ihm sitze und schweige. Da das Mittelding zu finden ist gar nicht so einfach.
Ich koche sehr gern und sehr viel und unter anderem auch Obstbrei. Mein Mann isst gern Obst, aber ist zu faul es sich selbst zu schälen und zu schneiden und ewig Gläschen kaufen ist mit a) zu teuer und b) zu blöd. Außerdem will ich für unsere Kleine auch Obst kochen, wenn sie soweit ist, und übe schonmal.
Er kam also nach hause und wollte sein Gläschen haben, was ihm zustand (ich hab 10 gekocht, war mir allerdings nicht mehr sicher ob es 10 oder 12 waren) und dann hat er gesehen, dass auf dem Tisch 1(!) leeres Glas mehr stand, was ich beim Spazierengehen mit der Kleinen gekauft hab. Es war das erste Mal, dass ich ihm nichts mitgebracht hab und er hat mir direkt vorgeworfen, wie egozentrisch ich doch sei und weil ich ihn dann auch noch nach einem Stück Schokolade gefragt hab, hat das das ganze nur noch geschürt. Also hatten wir gestern wieder Riesenkrach, in dem es darum ging, dass ich egoistisch bin und nur an mich denke, es eh immer nur um mich geht und er auf der Strecke bleibt ...und und und.
Es ist so anstrengend. Alles reden verläuft irgendwie ins Nichts.
Ich weiß nicht, wie wir das angehen sollen.
Ich hab ihm auch erklärt, dass ich einfach allein bin (höhö, logisch), wenn er arbeiten ist und mich dann einfach freue, wenn er zuhause ist und dann auch bei ihm sein möchte. Er hingehen will aber einfach seine Ruhe. Soll ich ihm denn jetzt seine Ruhe lassen oder ist es mein "Recht", dass er wenigstens so tut, als würde er zuhören?

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Wieso kannst du ihm nicht ne 1/4 Stunde Ruhe nach dem Heimkommen einräumen, ihm dazu sein blödes Obstglas hinstellen und gut ist.

Danach könnt ihr dann doch reden.

Ehrlich ihr streitet über leere Gläschen und Schokolade #schock, ihr habt doch ne Meise #sorry.

Jetzt benehmt euch mal wie anständige Erwachsene und Eltern und redet vernünftig. Aber frag jetzt nicht noch wie man vernünftig redet, da bekomme ich ne Krise.

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