Eltern / Großeltern Grenzen setzen?

Hallo,

mein Göga und ich kommen aus einem strengen und sehr konservativen Elternhäusern. Vielleicht aus diesem Grund sind wir in der Erziehung unserer Kinder etwas anders veranlagt. Wir haben Regeln, setzen Grenzen und doch sehen wir jedes Menschlein als eigenständiges Persönchen. Unsere Mäuse werden von uns dazu erzogen offen und ehrlich ihre Meinung vor anderen zu äußern, auch wenn es den Gegenüber nicht gefällt. Das klappt bei Fremden ganz gut nur nicht in der Oma und Opa Beziehung. Auch lassen wir sie Dinge entscheiden von denen wir annehmen dass sie dafür alt genug sind und sie müssen ggf auch mit den daraus entstehenden Konsequenzen leben.

Wir leben ein Leben nach unseren Regeln und wem es nicht gefällt der hat die Wahl das zu akzeptieren oder zu gehen.

Am vergangen Wochenende waren unsere Kids mal wieder bei meinen Eltern und ich hatte bevor sie dorthin gegangen sind meinem Sohn versprochen das er wenn er wieder kommt zu unseren Nachbarn gehen kann um dort etwas weihnachtliches zu machen. Unsere Nachbarn sind sehr zum Leidwesen beider Großeltern enge Vertraute unseres großen Kindes und haben die ganze Aktion mit dem weihnachtlichen Kram auf eine Zeit verschoben bis unserer Junior dort klingelt. Unsere Kids kamen gestern mit Oma und Opa pünktlich zur Kaffeezeit und der sehnsüchtige Blick meines großen Kindes in Richtung Nachbar erinnerte mich an ein Versprechen dass ich ihm gegeben hatte und er durfte nach nebenan.
Die Begeisterung der Großeltern war so gigantisch dass daraus eine Grundsatzdisskussion entstand und zwar darüber dass mein Junior meinem Vater versprochen hatte nicht zu Nachbars zu gehen und darüber warum die Hausaufgaben nicht mitgegeben wurden sind. Mein Göga erträgt das Ganze immer brav und hofft das die Gewitterwolken verziehen. Da ich mich von meinem Vater sehr gerne provozieren lasse und er und auch meine Mutter die nette Gabe haben jedem ein schlechtes Gewissen daüber zu machen was sie nicht gutfinden, verteidigte ich meinen Junior. Meine Kids tun sehr viel damit Oma und Opa glücklich sind und sie ihre Ruhe haben (sagen auch zuviel ja auch wenn sie es nicht wollen) und wir als Eltern dürfen das Ganze dann in Ordnung bringen. Wobei ich als Außenminister der Familie jedesmal die Schelte abbekomme und mein Göga auf Zeit setzt. Generell sind wir uns in den meisten Dingen einig, jedoch bin ich eher die Impulsiviere.

Unser Kind - unsere Regeln und unsere Grenzen. Ich hatte meinem Junior versprochen das er dorthin gehen kann und die Hausaufgaben macht er wenn er sie macht. Die Qualtität der Hausaufgaben ist ironischwerweise bei uns am besten wenn er sie früh vor der Schule macht, er steht immerhin sehr zeitig auf.

Wie macht Ihr das mit den gutgemeinten Forderungen von Oma und Opa? Zeigt Ihr Regeln und Grenzen auch der älteren Generation auf in Eurem Haushalt? Das sich meine Kids wenn sie woanders sind dort unterzuordenen haben ist eine Selbstverständlichkeit, aber bei uns zu Hause?
Die Stimmung zum ersten Advent war zumindest für meine Eltern dahin, mein Sohnemann kam erst nach Hause als Oma und Opa weg waren und ich mir die Standpauke meines Vaters über Kindererziehung weggestrickt hatte.

Netterweise sind jetzt auch noch alle Oma´s und Opa´s in Ruhestand, interessiern sich sehr viel, wollen mitarbeiten und ich sehe mir als Mutter meiner Kinder so langsam die Felle wegschwimmen wenn ich nicht den Oma´s und Opa´s Regeln und Grenzen auferlege - in unserem Haushalt. Netterweise sind meine Kids auch keine Baby´s mehr die sich das alles gefallen lassen und vorallem mein großes Kind verzieht sich dann lieber wenn es ihm zuviel wird und mein kleines Kind versucht Oma und Opa mit einem Lächeltn zu bezaubern;-).

VG Geli

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Ich habe - außer ziemlich viel Selbstlob in Deinem Beitrag - nicht ganz verstanden, was nun eigentlich passiert ist? Was haben Hausaufgaben mit den Großeltern oder dem Nachbarsjungen zu tun?

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Passiert ist das mein Junior zu Nachbars gegangen ist weil ich es ihm versprochen hatte, vor Abreise zu den Großeltern. Er hat nicht wie Opa erwartet die Hausaufgaben mitgebracht. Jedoch wussten weder mein Junior noch ich dass er die mitbringen sollte, weil er die Hausaufgaben zu Hause macht. Er hat Opa versprochen (weil er das erwartet) nicht zu Nachbars zu gehen und ich hatte keine Ahnung davon.

Ende vom Lied: Grundsatzdisskussion über Erziehung von unseren Kindern und über Erwartungen und Wünsche über ihre Enkelkinder. Und da die Großeltern die ältesten in der Familie sind haben die immer recht.

Jetzt alles klar ;-) - da verstehe einer mal die Welt.

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Wohin hat er die Hausaufgaben (nicht) mitgebracht? Zum Opa? Zum Nachbarsjungen?

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Meine Oma hat (Also Urgroßmutter von zwerg) hat alle Freiheiten. Allerdings Sprüche wie: Kind, warum bist du nur so? Verbiete ich ihr.. Mein Sohn ist genau richtig so wie er ist. Und wenn er keine lust auf Clownn spielen hat muss er das auch nicht!. Und wenn er keine Kekse essen will, lass ich nicht zu, dass meine Oma ihm ein schlechtes Gewissen einredet.

Also wenn so ein Spruch kommt, a la Kind.. warum bist du nur so.. Dann sag ich höflich aber bestimmt.. zimmaoma.. er ist genau richtig so wie er ist!

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Hallo,

meine Eltern würden zum Glück nie auf die Idee kommen, über die Art und Weise wie ich meine Kinder erziehe bestimmen zu wollen. Wenn doch würde ich sagen, dass sie ihre Chance hatten, bei ihren Kindern die Fehler zu machen, die sie machen wollten, und jetzt darfst du eben richtig oder falsch machen was du für richtig hälst, weil es deine Kinder sind. Auf weitere Diskussionen würde ich mich gar nicht einlassen.

Elternsein ist oft so schon schwer genug. Wenn ich es dann noch Oma, Opa und sonstwem recht machen soll, das geht doch gar nicht. Eure Kinder, eure Regeln.

Dafür lass ich den Omas und Opas wenn die Kinder bei ihnen sind relativ freie Hand und mische mich nicht ein.

LG

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Hallo,

was woanders passiert ist mir fast egal, aber sobald meine Türschwelle übertreten wird sind sie bei uns zu Hause. In den letzten Jahren bin ich sehr viel ruhiger geworden und habe dabei wunderbare Dinge gestrickt und gekocht, aber immer kann ich auch nicht kochen oder stricken wenn es Konflikte gibt nur um es allen recht zu machen.

VG

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Hallo,

" Unsere Mäuse werden von uns dazu erzogen offen und ehrlich ihre Meinung vor anderen zu äußern, auch wenn es den Gegenüber nicht gefällt. "

also ich erziehe meinem Sohn sicherlich NICHT an, offen und ehrlich seine Meinung zu sagen, wenn er damit sein Gegenüber verletzen könnte.
"Gefällt dir das Geschenk, das ich mit viel Liebe für dich ausgesucht habe?" "Nö."

"und der sehnsüchtige Blick meines großen Kindes in Richtung Nachbar erinnerte mich an ein Versprechen dass ich ihm gegeben hatte und er durfte nach nebenan."

Warum hat sich dein Kind sich nicht getraut, dich an das von dir gegebene Versprechen zu erinnern?

Hat mit "offen und ehrlich seine Meinung sagen" nicht sehr viel zu tun, sondern wirkt für mich so, als dass dein Kind sich nicht trauen würde, bei dir versprochene Sachen einzufordern.

"und zwar darüber dass mein Junior meinem Vater versprochen hatte nicht zu Nachbars zu gehen "

Wenn dein Junior das versprochen hat, finde ich es ziemlich übel, dass er trotzdem gegangen ist #nanana
Oder ist Opa ein notorischer Lügner? Wer mein Kind erlogenerweise als Versprechensbrecher darstellt, bekommt aber mächtig Ärger mit mir #aerger

"Meine Kids tun sehr viel damit Oma und Opa glücklich sind und sie ihre Ruhe haben (sagen auch zuviel ja auch wenn sie es nicht wollen) "

Aha, deine Kinder sind also das Gegenteil von "offen und ehrlich", sondern lügen um des lieben Friedens Willen #aha

Ich halte es sowohl für falsch, seinen Kindern beizubringen, immer offen und ehrlich ihre Meinung zu sagen, aber genauso für falsch, wenn seine Kinder sich zu Sachen überreden lassen, auf die sich keine Lust haben, nur um ihrem Gegenüber zu gefallen.

Die goldene Mitte macht's. Und man kann ja durchaus auch nett und diplomatisch sagen "Opa, sei mir nicht böse, aber darauf habe ich gerade keine Lust".

"Wie macht Ihr das mit den gutgemeinten Forderungen von Oma und Opa?"

Mit meinen Eltern habe ich schon lange vor der Geburt meines Sohnes den Kontakt abgebrochen und meine Schwiegereltern wohnen zu weit weg, als dass im Alltag was kaputt machen könnten.
Die 3-4x im Jahr, die wir uns treffen, lasse ich meine Schwiegereltern machen wie sie wollen. Da wir uns sehr ähnlich sind, was Erziehung betrifft, ist das aber auch nie ein Problem.

LG,
J.

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In solchen Fällen empfehle ich immer dringend, die einmischenden/übergriffigen Personen mal ganz freundlich und ernsthaft zu fragen, wer IHNEN denn damals, als die Kinder klein waren, immer gesagt hat, wie sie es richtig machen müssen.

Meistens endet das dann in der Aussage: "Das wussten wir schon ganz gut selber!"
Was man dann prima kontern kann mit: "Siehste.. wir wissen das eben auch selber."

Diskussion beendet. Wenig resistenten Gegenstücken bitetet man dann eben weiterhin die sture Stirn.

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".....offen und ehrlich ihre Meinung vor anderen zu äußern, auch wenn es den Gegenüber nicht gefällt...:"

Das ist rücksichtslos, unsensibel und hilft Deinen Kindern im Leben ganz sicher nicht weiter. Bring ihnen lieber Diplomatie und Toleranz bei, das hat nichts mit kuschen zu tun, hilft ihnen im Leben aber weitaus besser.

"Wir leben ein Leben nach unseren Regeln und wem es nicht gefällt der hat die Wahl das zu akzeptieren oder zu gehen."

Das war der nächste Satz, bei dem ich verständnislos den Kopf geschüttelt habe.
Ich bezeichne ihn einfach als unsozial und unfamiliär. Du kannst jederzeit so leben, aber dann erwarte bitteschön auch niemals etwas von anderen, egal, ob von der Familie oder von der "Gesellschaft".
Ich hoffe mal für Dich, dass der Satz provokanter rüberkommt, als er gemeint war #augen

"Zeigt Ihr Regeln und Grenzen auch der älteren Generation auf in Eurem Haushalt?"

An dem Tag, an dem mir meine Kinder "Regeln und Grenzen in ihrem Haushalt" aufzeigen werden, gehe ich nicht mehr hin - so einfach ist das ! Harter Antwortsatz auf eine sehr harte Fragestellung.
(Trifft aber bei mir Gottseidank nicht zu, da ich ein sehr herzliches Verhältnis zu meinen Kindern/Schwiegerkindern/Enkelin habe - da käme garkeiner auf die Idee.)

Was anderes wäre, wenn Du Dich ANSTÄNDIG mit den Omas und Opas unterhältst, wie man doch verfahren könne, damit es nicht zu unnötigen Unstimmigkeiten kommt.
Ich lasse mir von meiner Tochter selbstverständlich auch mal sagen, wie sie das und das mit ihrer Leonie lieber haben möchte. Aber darüber REDET man - bei einem Kaffee z.B.
Der Ton macht die Musik - und ich nehme gerade mal sehr an, dass dieser Ton in eurer Familie gerade ein "Mißton" ist - vielleicht wäre das zuerst mal zu bereinigen. Das lese ich schon aus der Formulierung, dass Dir als Mutter "die Felle davonschwimmen ?!"
Das klingt sehr nach einem Machtkampf - aber zuallererst zu Ungunsten der Kinder.

Ihr kommt aus einem strengen und konservativen Elternhaus ? Das komme ich auch -und habe mich lebenslang bemüht, nicht derart verbohrt und rechthaberisch zu werden. Heute, mit 58 Jahren, kann ich sagen, ja ich hab es Gottseidank geschafft.

LG Moni

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Hallo Moni,

Du kannst sehr gut zwischen den Zeilen lesen und ich gebe zu es ist ein Machtkampf voller Eifersucht auf alles was sich in unserem Leben abspielt. Leider sind wir beides Einzelkinder und unsere Eltern hatten kein anderes "Hobby" als uns als Kinder. Den Erziehungsstil kannst Du Dir vorstellen.

Genau weil wir den Erziehungsstil von unseren Eltern nicht übernommen haben und wir vieles anders sehen besteht der Kampf. Es ist ein Kampf um Werte, Rechte, Normen, was andere denken und vieles mehr. Es gibt bei beiden Großeltern kaum eine Grauzone sondern nur schwarz und weiß.

Ich bin selber nur mit einem Großelternpaar aufgewachsen und habe mir als junges Mädchen ein zweites gesucht, die auch für uns Vorbilder in Sachen Erziehung und Leben sind. Leider sind die zwei lieben alten Leutchen vor einigen Jahren gestorben. Die beiden hatten die selbstlose Gabe, jeden so zu nehmen wie er ist und auch Fehler zuzulassen und zu akzeptieren ohne auf alle andere eifersüchtig zu sein.
Bedingt dadurch das es immer einen Zwiespalt zwischen meinen Eltern und meinen Großeltern gab, habe ich mir vorgenommen meinen Kindern nie die Großeltern vorzuenthalten egal was zwischen uns steht. Unsere Kinder lieben ihre Oma´s und Opa´s abgöttisch und jedes Großelternpaar hat so ihre liebenswerten Eigenarten und Macken. Beide Kinder möchten es Ihren Großeltern immer recht machen und trauen sich nicht ihre eigene Meinung bei ihnen zu äußern. Mein kleines Kind hat die Gabe vieles unbewusst mit einer netten Art an Diplomatie zu lösen und so zum Ziel zu kommen. Mein großes Kind will eigentlich nur seine Ruhe bei den Großeltern haben. Ich kann ihn da sehr gut verstehen, denn auf jedes Nein was gegeben wird kam und kommt eine endlose Erklärung warum das Nein falsch ist.

Und das ist der Kampf warum ich bei uns zu Hause darauf wert lege, das die Kinder so sind wie wir sie lieben - eigenständige Persönlichkeiten.

Ich finde es gut das Du es geschafft hast so zu werden wie Du bist. Ich bin noch ein paar Jahre jünger aber mein Nachwuchs, mein Umfeld und die Erinnerung an das ältere Ehepaar (war übrigens meine Tante) hindern mich daran so streng und konservativ zu werden.

Mit den Großeltern entspannt einen Kaffee trinken und etwas besprechen? Das machen wir aber die Themen dürfen nicht weiter als über das Wetter von morgen gehen und warum die Hasen in unserem Garten braun und nicht rot sind ;-). Ich würde viel darum geben, aber dazu sind wir leider zu verschieden.

VG Geli

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Glaubst Du, die Kinder kriegen dieses Unbehagen nicht mit ? Diesen Wettkampf um Regeln und Lebensart ? Ich denke schon, Kinder sind ungeheuer feinfühlig, auch wenn sie nicht darüber reden.
Allen rechtmachen kann man es NIE, das würde ich z.B. Deinen Kindern schnellstens vermitteln. Notfalls müssen sie halt auch mal auf Durchzug schalten.
Mein Mann ist ja auch schon Mitte 70 und stolpert manchmal SEHR über ziemlich pfiffige Bemerkungen von Leonie - aber - er weiß genau, wenn er zu meckern anfinge, würde er gleichzeitig furchtbar über seine Frau stolpern :-p
Ich bin nämlich (zusammen mit den Eltern natürlich) fleißig dabei, der gutmütigen Maus Ellenbogen anzutrainieren und "direktes" Nein-Sagen, wenn sie etwas garnicht will - sie wird es in der Schule nächstes Jahr brauchen. Nicht frech, aber direkt - die Grenze ist fein - und das trainieren wir gerade.
Man KÖNNTE den Aufhänger bei den Großeltern nehmen, dass sie ihre Enkel doch lieb haben - und sogar mein Mann weiß, dass heute eben eine Erziehung nicht nur schwarz oder weiß ist, sondern einfach vieles anders läuft als früher. (Er wurde von seinem Vater noch mit dem Gürtel verprügelt....) Er liebt Leonie natürlich aber auch abgöttisch - mehr wie seine sämtlichen sonstigen großen Enkel (aus 1.Ehe)

Und eigentlich gibts doch bei jedem einigermaßen gutwilligen Opa/Oma einen Anknüpfungspunkt, wo sie weich werden - die Kleine hats wohl schon raus - der Große muss es halt noch finden. Sollten Großeltern total stur sein, naja, so schlimm das ist, dann muss man halt mal die Treffen reduzieren, bevor der Familienfrieden ganz im Eimer ist.
Schade, da hat ein Kind schon mal zwei "greifbare" Großelternpaare und dann sowas.
Aber Dein Mann wäre schon auch gefragt, aussitzen geht nicht immer, das würde ich ihm schon klipp und klar sagen.
LG Moni

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Ich finde es grundsätzlich ungeschickt geplant, den Junior einen BAstelnachmittag mit dem Nachbarn verbringen zu lassen wenn man weiß dass für eben diesen Tag Oma-Opa Besuch geplant ist.
Da die Nachbarn warten konnten bis dein Sohn heimkam wäre ja vielleicht auch ein anderer Termin möglich gewesen in weiser Voraussicht...

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Hallo!

Nein, ich lege den Großeltern bei uns zuhause keine Regeln und Grenzen auf. Das ist aber auch nicht nötig, weil wir ein gutes Verhältnis zueinander haben, v.a. ich zu meinen Eltern und umgekehrt.
Wenn es unterschiedliche Vorstellungen zu einer Situation gibt, sprechen wir gemeinsam darüber und finden einen Konsens. Wenn meine Eltern bei uns zu Besuch sind (meistens ein verlängertes Wochenende aufgrund der größeren Entfernung), achte ich schon drauf, dass mein großer Sohn sich nicht jeden Tag bzw. sehr lange mit einem Freund verabredet. Wir machen dann ein Mittelding, z.B. dass ich ihn samstags anderthalb Stunden vorm freiwilligen Fußballtraining zu einem Freund zum Spielen bringe und die beiden anschließend zusammen zum Training gehen. Nachmittags verbringt er die Zeit mit uns bzw. seinen Großeltern. Aber Grundsatzdiskussionen gibt es bei uns weder mit meinen Schwiegereltern - die mit uns in einem Haus leben - noch mit meinen Elten.
In Eurem Fall hätte ich wahrscheinlich mit meinem Sohn besprochen, dass er nach der Hälfte der Zeit, die die Großeltern vermutlich da sein werden, zu den Nachbarn gehen darf. In der Zeit vorher würde ich aber erwarten, dass er aktiv am Familienleben teilnimmt und nicht beispielsweise schmollend irgendwo hockt oder ständig fragt, wann er gehen darf. Das hätte ich dann auch den Großeltern gegenüber "verteidigt".

Hat Dein Sohn Deinem Vater versprochen (!) dass er nicht zu den Nachbarn geht, d.h. hat er wirklich den Begriff "versprechen" genutzt? In dem Fall würde ich mit meinem Sohn ein klares Gespräch darüber führen, was es heißt, jemandem etwas zu versprechen, und dass man sich daran halten muss, auch wenn es einem nicht (mehr) gefällt).

An manche Dinge müssen sich die Großeltern allerdings zwingend halten, beispielsweise darf unser kleiner Sohn aufgrund seiner Erdnussallergie nicht alles essen, da auch Spuren von Erdnüssen eine allergische Reaktion hervorrufen können. Daher müssen sich alle, die mit ihm zu tun haben, daran halten, dass er z.B. nur die Kekse von der Firma XY essen darf, nicht aber das jeweilige No-Name-Produkt. Wenn man es so bezeichnen will, müssen sich die Großeltern diesbezüglich an Regeln und Grenzen halten - was sie selbstverständlich aber auch tun.

Ich versuche unsere Kinder schon dahingehend zu erziehen, sich eine eigene Meinung zu bilden und die auch zu äußern. Aber sie sollen auch lernen, dass es Situationen gibt, in der sie ihre Meinung für sich behalten sollten. Wir haben auch eigene Regeln in unserer Familie, aber sobald Besuch da ist, ist es mir wichtig, einen Konsens zu finden, so dass alle zufrieden sind. Grundsätzliche Dinge wie das Rauchen im Haus fallen nicht darunter - bei uns im Haus wird nicht geraucht und fertig. Aber bei anderen Dingen kann ich unsere eigenen Regeln problemlos mal hintenanstellen, ohne dass gleich das Chaos ausbricht.

LG Silvia

Wir leben ein Leben nach unseren Regeln und wem es nicht gefällt der hat die Wahl das zu akzeptieren oder zu gehen.

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>>Die Begeisterung der Großeltern war so gigantisch dass daraus eine Grundsatzdisskussion entstand und zwar darüber dass mein Junior meinem Vater versprochen hatte nicht zu Nachbars zu gehen<<

>>Auch lassen wir sie Dinge entscheiden von denen wir annehmen dass sie dafür alt genug sind und sie müssen ggf auch mit den daraus entstehenden Konsequenzen leben.<<

Auch die beste Laissez-Faire, "ach wir sind so alternativ" Erziehungsmethode nuetzt nichts, wenn man es nicht konsequent durchzieht.

In diesem Falle durfte Dein Sohn Versprechen machen, die er dann nicht halten musste.