Mein Vater hat Krebs und die Chancen sind schlecht oder doch nicht???

Hallo zusammen mich hat es in dieses Forum verschlagen weil ich so viele Fragen habe und auch mit keinem darüber sprechen kann.

Und zwar hat man bei meinem Vater Lymphdrüsenkrebs festgestellt.Das war Ende letzten Jahres.Er war mehrmals im Krankenhaus wegen Chemo und Bestrahlungen.
Er hat in kürzester Zeit extrem abgebaut und muss seine Nahrung jetzt durch einen Schlauch im Magen zu sich nehmen.Desweiteren hat er ein Luftröhrchen im Hals damit er atmen kann.
Jetzt ist ja einige Zeit vergangen und er hat wieder zugenommen aber sein Gesicht ist stark angeschwollen und eingefallen.

Gestern war er wieder für eine Untersuchung im Krankenhaus und da hat man ihm wohl gesagt das der Krebs extrem gestreut hat und nun die Lunge den Magen und noch weitere Organe befallen hat.

Die Oberärztin sagte das er in 3 Monaten wieder kommen muss,aber gleichzeitig auch "falls wir uns dann nochmal sehen"Ich war nach dieser Aussage geschockt aber mein Vater meinte das er das ok findet damit er weiss wo er dran ist.Man sagte ihm auch er soll noch mal richtig "Gas"geben und alles was verboten ist auskosten.

Er nimmt das irgendwie sehr gelassen was wohl eher ein stark sein nach aussen ist.Ich weiss nicht damit umzugehen geschweige denn wie ich das meiner Tochter (9) erklären soll das der Opa vielleicht bald sterben wird?!
Sie weiss nicht das er Krebs hat er bzw. wir haben gesagt das der Opa eine Entzündung hat und deshalb die Sachen braucht.

ich habe Angst das er diese 3 Monate nicht schafft.Er sagt zwar ach ich werde noch 60 im nächsten Jahr und älter aber irgendwie ich weiss nicht...

Hat jemand vielleicht auch diese Krebsart gehabt und es trotz der Streuung geschafft oder jemanden im Verwandten/Freundeskreis?Odermuss ich mit dem schlimmsten rechen?

Vielen Dank und sorry für das ganze geschreibsle bin etwas durcheinander :-(

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Hallo,

Ich weiß, wie schrecklich es ist, seine Eltern zu verlieren. Mein Vater ist vor 3 Jahren gestorben und meine Mutter liegt zur Zeit auf Intensiv.

Aber man sollte denn Kopf nicht in den Sand stecken, sondern schon langsam Abschied nehmen, wenn es so weit ist.

Lymphrüsenkrebs ist sehr aggressiv------ und wenn der schon gestreut hat, besteht wohl keine Hoffnung mehr.

Eva#liebdrueck

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Das tut mir leid für Dich...#liebdrueck

Irgendwie habe ich das schon befürchtet :-( Danke für deine offen Antwort (auch wenn man irgendwie hofft das man was anderes hört)

Ich werde wohl meine Tochter langsam darauf vorbereiten müssen.Aber irgendwie bin ich es selbst noch nicht.

Lg M.

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Hallo Eva!

Ich #liebdrueck dich mal.
Weiß nicht was ich sagen soll.

Steffi

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Hallo,

erst mal mein Mitgefühl.....ich weiß, was es heißt, wenn ein naher Angehöriger diese Sch...krankheit hat.
Sollte der Krebs wirklich schon so metastasiert sein, wie du es hier beschreibst, kann es im schlimmsten Fall ganz schnell gehen....und du solltest deine Tochter darauf vorbereiten.
Nichts ist für ein Kind, das seinen Opa liebt, schlimmer, als belogen zu werden über die Schwere der Erkrankung des Opas.
Eine Neunjährige sieht doch selbst, wenn es dem Opa bald immer schlechter geht.
Meine Tochter wusste damals, als der Krebs bei meiner Mutter festgestellt wurde, von Anfang an Bescheid, dass die Oma irgendwann an der Erkrankung sterben wird.....Alizée war damals 6 Jahre.....letztes Jahr im Januar ist meine Mutter dann verstorben....und Alizée hat für ihre Oma in der Aussegnungshalle ein Gebet gesprochen ....auf eigenen Wunsch.

LG
Simone

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Hi,

ich kann mir genau vorstellen wie du dich momentan fühlst. Bei meinem Vater war es ganz ähnlich obwohl ich damals erst 15 war. Er litt unter Bauchspeicheldrüsenkrebs welcher extrem aggressiv ist mit einer sehr schlechten Prognose.

Mit Lymphdrüsenkrebserfahrung kann ich leider nicht dienen ausser dass mein Vater später neben Leber und Darm auch die Lymphdrüsenmetastasen hatte.

Leider ist es so dass jede Art von Krebs sehr sehr schlechte Prognosen hat, sobald es zur Metastasenbildung kommt.

Auch wenn es hart klingt, solltest du dich denke ich schon auf schlimmste gefasst machen.

Ich wünsche deinem Vater und eurer ganzen Familie viel Kraft und das Allerbeste!

LG

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Hallo!

So schwer es ist man muß mit dem schlimmsten rechnen.
Mir tut es sehr leid für deinen Papa.
Bei meiner Mama war es ähnlich.

Man sagte uns das es keinen Sinn macht irgendwelche
Therapien zumachen und jemanden leiden zulassen.

Wir haben ihr den Rest den sie hatte so
unbeschwerlich wie möglich gestaltet.

Macht soviel wie ihr könnt mit ihm.
Findet euch mit dem unsagbar Schwerem ab und wenn

dein Papa reden will,redet mit ihm.

Steffi

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Hi,

ich finde sogar, ihr könnt froh sein, dass ihr zumindest eine Andeutung bekommen habt.
Als mein Vater mit Krebs im KH war, da hat keiner gesagt, dass wir uns darauf einstellen sollten... obwohl klar war, dass er es nicht schaffen würde. Ein Pfleger war der einzige, der soviel Herz hatte, ehrlich zu sein, am Abend vor seinem Tod. Dem bin ich heute noch dankbar.

Zum anderen: wenn Krebs gestreut hat, dann ist die Prognose ungünstig. Je mehr Metastasen, desto ungünstiger. Wenn die inneren Organe befallen sind, ist das nochmal schlechter, weil sich die Metastasen da über die Blutbahn sehr schnell verbreiten können.

Wenn die Sache so aussieht, dann hör auf, es deiner Tochter zu verheimlichen. Sei ehrlich. Sie soll Zeit haben, zu weinen, aber auch, sich nochmal an den noch lebenden Opa zu kuscheln. Das ist eine so wertvolle Zeit. Du musst nicht sagen "Opa stirbt". Aber du kannst sagen, dass es wahrscheinlich ist, dass er nicht mehr lange lebt. Das ist besser als die Ungewissheit, warum die Erwachsenen so traurig sind.

Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, die ist wichtig. Die Prognose wird eben ungünstig sein. Es gibt immer Fälle, denen ein kleines Wunder passiert - mehr Zeit, als erwartet. Darauf würde ich auch hoffen, wenn ich du wäre. Aber versuch, dich auch auf den anderen Fall vorzubereiten, so schwierig das ist. Und nutze die Zeit, die du deinen Vater noch bei dir hast.

Alles Gute.

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Hallo,

mein Bruder hatte vor 4 Jahren Morbus Hodgkin allerdings ist er gut aus der ganzen Geschichte gekommen - Gott sei Dank.

Bei ihm ist es auch im Risikoalter aufgetreten - mit 26. Er hatte Status IV inkl. Metastasen in der Leber. Sonst waren nur die Lymphknoten im Bauchraum betroffen. Er hat in 4 Monaten 6 Blöcke Chemo bekommen und danach war alles verschwunden. Er gilt zu 90% als geheilt.

Zur Behandlung war er an der Uni in Köln - können wir uneingeschränkt weiterempfehlen.

Leider wird unser Erfolgserlebnis Deinem Vater nicht weiterhelfen, so leid es mir tut. Ich denke, er macht es richtig, wenn er die verbleibende Zeit so intensiv wie möglich nutzt. Und das solltet Ihr und vor allem Deine Tochter auch. Unternehmt so viel wie möglich mit ihm - und sollte ein Wunder geschehen und es sich doch noch bessern - habt ihr auf keinen Fall Zeit verschenkt sondern Euch allen und besonders Deinem Vater noch (mehr) schöne Momente mit seiner Familie beschert.

LG und viel Kraft und Mut für die kommende Zeit

Alexandra

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Hallo,

das tut mir leid für euch!

Es ist bitter, aber leider musst du dich mit dem Unvermeidlichen abfinden.
Habe schon so einiges gesehen. :-(

Finde herraus, was dein Vater immer mal machen wollte - heute noch oder früher mal. Egal, ob es verrückt ist oder teuer! Wenn nicht jetzt dann nie (leider).

Hubschrauberflug? Ballonfahrt? Bungee?

Musical? (Muss jeder mal gesehen haben)
Oder möchte einfach mit dem ICE nach Berlin/München... und im teuersten Hotel mit Hummer und Roastbeef für 500 € die Nacht (für ihn und seine Frau)?
Zoo Hannover kann ich empfehlen.
Und was noch???

Die Konsequenzen sind nachrangig, das läßt sich später alles klären. Aber es kommt darauf an, dass er noch in der Zeit, die er hat, das Beste rausholt.

Auch für euch. Später, wenn er nicht mehr ist, könnt ihr euch an den Fotos freuen und daran, dass ihr eine schöne Zeit hattet.

Wünsche dir viel Kraft, auch wenn ich dir das Wunder, auf das du (natürlich) hoffst, nicht versichern kann.

:-( #liebdrueck

vg

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"Hubschrauberflug? Ballonfahrt? Bungee?

Musical? (Muss jeder mal gesehen haben)
Oder möchte einfach mit dem ICE nach Berlin/München... und im teuersten Hotel mit Hummer und Roastbeef für 500 € die Nacht (für ihn und seine Frau)?
Zoo Hannover kann ich empfehlen."

Kannst du dir vorstellen, dass der Mann krank ist? Todkrank? Da ist ein Besuch im Zoo eine irre Kraftanstrengung, ein Musical dauert unendlich. Wenn er Metastasen überall hat, wird er kaum noch Ausdauer haben und ich denke auch, dass einfach andere Dinge wichtig sind.

Wie soll jemand, der voller Krebs sitzt, Roastbeef essen?

Wenn er möglicherweise Knochenmetastasen hat, wird ein Bungee-Sprung ihn einfach umbringen.

Das, was du da vorschlägst, sind die Vorstellungen von gesunden, jungen Menschen. Todkranke Menschen habe in der regel andere Bedürfnisse. Ganz andere. Meistens wird dann Nähe und ruhe ganz wichtig.

Damals auf der Palliativstation durften sich unsere Patienten jeden Tag ihr Wunschessen bestellen. Der Renner war Milchreis und Pfannkuchen. Oder mal ein Eis.

Gruß
Susanne

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Ich kann dich verstehen. Einen Geliebten Menschen zu verlieren ist scheiße!
Aber ich denke es war schon richtig deinem Vater die Wahrheit zu sagen was er selbst auch gut fand. So weiß er woran er ist, kann bewußter die Zeit nutzen die ihm noch bleibt ( auch wenns hart ist) und dann ist er nicht so schnell verschwunden. Er hat noch Zeit sich zu verabschieden. Klar es lastet auf einem und möglicherweise zählt ihr auch die Tage die euch noch bleiben. Aber ich bin sicher auch für ihn ist es besser die Wahrheit zu wissen als das er spürt es stimmt was nicht aber keiner sagt ihm was wirklich ist.
Ela

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lymphdrüsenkrebs.. das ist eine fiese krebssorte.. er streut über die lymphbahnen die überall im körper sind.. ich weiß ehrlich nicht wie gut oder wie schlecht die chancen stehn.. Aber ja.. macht euch auch darauf gefasst dass er bald sterben könnte.

und bitte redet mit ihm darüber, wenn er es möchte, was er sich wünscht.

Meine mom starb vor fast 2 jahre an einem Gehirntumor.. ich wusste, nachdem ich die diagnose recherchiert hatte, dass es keine hoffnung mehr für sie gibt... glioblastom who grad 4... der tötet einfach.. OHne zu streuen.. er tötet einafch :(

ich wünsch euch alles gute..

und sprich mit deinr Tocher und sag ihr, dass der Opa krank ist... sag ihr die Wahrheit.. soviel wie nötig...