Ab wann ist es sexueller Missbrauch?

Hallo,

ich würde gerne mal eure Meinungen zu einem folgenden Fall hören oder lesen.

Da ist ein Mädchen, welches 9 Jahre alt ist. Sie schläft immer noch im Bett ihrer Eltern und das bis sie 13 Jahre alt ist. Mit 9 Jahren hat sie es allerdings das erste mal so richtig mitbekommen und zwar, dass ihre Eltern neben ihr Sex haben.

Dieses Mädchen macht auf sich aufmerksam. Sie wälzt sich im Bett rum, tut ihr Bein zu der Seite ihrer Eltern, also sie macht schon auf sich so aufmerksam, dass die Eltern mitkriegen müssten, oh, das Kind ist wach, hören wir doch lieber auf. Die Eltern haben weiter gemacht, ja jahrelang, hatten sie neben ihrer Tochter die langsam in die Pubertät kam Sex.

Warum dieses Mädchen so lange bei den Eltern schlief, weiß sie selbst nicht. Denn, wenn sie Freundinnen zu Besuch hatte und die haben bei ihr übernachtet, konnte sie in ihrem Zimmer schlafen.

Nun ja, dieses Mädchen ist inzwischen eine erwachsene Frau und hat 2 Kinder. Allerdings leidet das Sexualleben sehr unter diesem Erlebten. Sie hat nicht wirklich Lust und macht es eigentlich nur so. Der Mann von ihr weiß nicht wirklich etwas über das erlebte.
Was ich noch dazu sagen muss, ihr Sexualleben ist erst so, seit sie die 2 Kinder hat.

Ich vermute ja jetzt, dass sie einfach ein Trauma von früher hat, und seit die Kinder da sind, dieses Trauma in ihr hochkam.

Ich will einfach von euch wissen, ob ihr denkt, dass es schon sexueller Missbrauch ist und ob sich da ein Trauma gebildet hat, was behandelt werden müsste.

lieben gruß

puhschrein

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hallo,

ja, ich würde es als form des sexuellen missbrauchs sehen.

ich war vor etwas einem halben jahr auf einem vortrag zum thema durch eine polizistin udn diese erklärte verschiedene formen. so ist z.b. auch das nötigen pornografische bilder anzuschauen sex. belästigung.
und das erlebte deiner freundin fällt fürm mich unter diesen punkt.
warum auch immer sie dort weiter geschlafen hat, sie war das kind und die eltern hätten es besser wissen müssen oder wollten dies nicht besser wissen.
ich finde es schon anmaßend zu sagen, wie andere hier, dass sie ja jederzeit hätte gehen können udn soz. selber schuld sei.
ist eien vergewaltigung ok, enn das opfer zu freizügig war?
ist sexuelle belästigung am arbeitsplatz auch schuld des opfers, sie hätte ja kündigen können?

es gibt so vieles was unser verhalten beeinflusst. und gerade das verhalten von kindern ggü. ihren eltern. jedes kind liebt und verehrt die eltern. wie sollte sie in diesem alter eine entscheidung für sich selbst gegen die eltern treffen? vor allem, wenn die eltern ein gemeinsames bett forciert haben?

ich denke sie sollte sich therapeutische hilfe holen. denn egal warum, hat sie doch offensichtlich ein großes problem damit. und vielleicht kommt sie so dem ganzen auf die spur.

lg

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"ich finde es schon anmaßend zu sagen, wie andere hier, dass sie ja jederzeit hätte gehen können udn soz. selber schuld sei."

Das wollte ich mit meinen Fragen natürlich nicht sagen. Ist aber wieder typisch, dass wenn man Fragen hat, zum besseren Verständnis gleich wieder eins drauf bekommt. Es macht wirklich keinen Spaß mehr.

Die Fragen habe ich gestellt, weil ich selbst in dem Schlafzimmer meiner Eltern geschlafen habe und auch so einiges gehört habe. Ich fand es selber sehr unangenehm. Daher meine Frage nach einer Ausweichmöglichkeit, und das drumherum. Ich hatte aus Platzmangel kein eigenes Zimmer.

Ist auch egal, ich lass es einfach.

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ich versteh dich schon, du hast eben nachgefragt um es besser zu verstehen. Diese Fragen sind bei Opfern natürlich erstmal verletzend.

Nun ja, wie schon geschrieben, sie hatte nen eigenes Zimmer mit Bett, hat allerdings eben bei ihren Eltern geschlafen.

Wieso sie dann nicht in ihr Bett gegangen ist, weiß ich nicht, ich kann mir allerdings so einige Theorien vorstellen.
Z.B. war es ihr vielleicht peinlich oder wie hier shcon ein User geschrieben hat, war sie vielleicht ersteinert weil sie in dem Moment nicht wusste was da los ist.

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>>>Ich vermute ja jetzt, dass sie einfach ein Trauma von früher hat, und seit die Kinder da sind, dieses Trauma in ihr hochkam.<<<

Es ist aber ebenso gut möglich, dass sie nach den Kindern wie so viele Frauen weniger Lust auf Sex hat.
Du schreibst von einer dritten Person, was soll man da rumrätseln, ohne die Gefühlslage dieser Person zu kennen.

>>>Ich will einfach von euch wissen, ob ihr denkt, dass es schon sexueller Missbrauch ist<<<

Dazu kann ich nichts sagen. Sex im gleichen Bett, in dem mein Kind liegt, hätte ich für mich als abartig empfunden... möglichst noch unter der Decke mit Taschenlampe? :-)

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Hallo,

also ich kenne ja diese Person, und mir kommt es doch so vor, als würde sie darunter leiden. Der Sex macht ihr überhaupt keinen Spaß, ich meine, gut, es ist normal, dass man nach Kindern nicht mehr so Lust auf Sex hat, aber überhaupt keine Lust?

Übrigens, denke ich genauso wie du, Sex neben meinem Kind ist sehr abartig.

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ich habe seit der Geburt meines Sohnes auch gar keine Lust mehr... War vorher aber auch nicht so besessen von der ganzen Sache... und ich habe sowas nicht erlebt...

woher weißt du das denn von ihr? seid ihr so eng? dann frag sie doch direkt!

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Hallo,

es ist eindeutig eine massive Grenzüberschreitung aber kein sexueller Missbrauch. (Auch nicht im juristischen Sinn)

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Hallo,

kann dadurch ein Trauma entstehen?

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Musste denn das Mädchen im Bett der Eltern schlafen, wurde sie dazu gezwungen? Wenn sie ein eigenes Bett hatte, warum hat sie, wenn es ihr unangenehm ist, nicht darin verbracht?

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Wenn diese Frau noch immer daran denkt und sich fragt, ob ihre Probleme daher rühren, dann war das ein Problem für sie, dass behandelt gehört.

Wenn diese Frau nicht dieses Erlebnis gehabt hätte, hätte sie dann trotzdem Probleme mit Sex?

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Es gibt einige Völker bei denen es Sitte ist, im Beisein der Kinder Sex zu haben. Einfach weil es auch Sitte ist, im Familienverbund zu schlafen (Familienbett).

Sofern hier kein Zwang ausgeübt wurde auf das Mädchen sehe ich keinen Missbrauch. Sie hätte die Situation jederzeit verlassen und in ihr eigenes Bett umziehen können. Da finde ich es schon eher übergriffig, dass sie versucht hat, die Eltern am Sex zu hindern. ;-)

Ob hier trotzdem ein Problem vorliegt ist allerdings nicht so einfach zu sagen. Sie könnte durchaus ihre eigenen negativen Gefühle von damals auf die eigenen Kinder heute übertragen. Ganz undenkbar ist es nicht. Der Zusammenhang wäre dann aber eher so, dass sie es vielleicht unangenehm oder ekelhaft fand, wenn die Eltern Sex hatten und nun nicht möchte, dass ihre Kinder auch so von ihr denken.
Ein richtiges Trauma muss dann aber vom Spezialisten diagnostiziert werden.

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*Da finde ich es schon eher übergriffig, dass sie versucht hat, die Eltern am Sex zu hindern.*

Findest du das gerade lustig? #gruebel

*Sie hätte die Situation jederzeit verlassen und in ihr eigenes Bett umziehen können.*

Es gibt Sexualstraftäter, die sich so rausreden: "Das Kind hätte doch gehen können."

Hast du es noch nie erlebt, dass man wie versteinert sein kann, wenn man mit einer Situation überfordert ist?

Dass man sich nicht traut, über etwas zu reden?

Ich wurde als Kind (mit 12) wiederholt von einem Arbeitskollegen meines Vaters auf den Mund geküsst. Immer dann, wenn kein anderer in der Nähe war.

Ich bin da auch nicht "einfach gegangen".
Ich hab mich tierisch geschämt!
Und ich habe mich deshalb auch lange nicht getraut, meinen Eltern davon zu erzählen!

Und dabei waren es nichtmal SIE, die übergriffig wurden!

Gruß

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Vielleicht möchtest Du nochmal das lesen, was ich über Zwang geschrieben habe.

Ich wurde ebenfalls als Kind missbraucht und habe mich dann eben nicht mehr zu meiner Mutter und dem Täter ins Bett gelegt.

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Also als erstes kam mir der Gedanke, ein Mädchen von 13 Jahren ist ja wohl in der Lage in so einer Situation das Schlafzimmer einfach zu verlassen, auch mit 9 Jahren...wenn ich so drüber nachdenke.

Die Eltern verstehe ich natürlich auch nicht, würde mir nie in den Sinn kommen neben meinem Kind Sex zu haben. Deshalb stellt sich mir die Frage ob da nicht vielleicht auch anderes verquer gelaufen ist in der Familie.- der Punkt das ein 13 Jähriges Mädchen da einfach liegen bleibt deutet da auch sehr drauf hin-

Ich würde meiner Freundin zu einer Therapie raten um alles aufzuarbeiten, wer weiß was da noch zum Vorschein kommt.

Zur Frage: Nein ich denke nicht das das unter sexuellen Mißbrauch fällt.

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hallo,

wie meinst du das, dass anderes verquer gelaufen ist?

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Vielleicht gab es noch mehr was nicht so gut gelaufen ist innerhalb in der Familie. Das kann soooo vieles sein, war nur mein erster Gedanke. Es ist ja auch nicht unbedingt normal das ein 13 Jähriges Mädchen noch bei den Eltern schläft

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Hallo puhschrein,

ob es eine Form von sexuellen Missbrauch kann ich als Laie nicht beantworten!

"Ich vermute ja jetzt, dass sie einfach ein Trauma von früher hat, und seit die Kinder da sind, dieses Trauma in ihr hochkam."

-Das würde ich auch ganz stark vermuten und wenn die junge Frau so extrem darunter leidet, dann gehört das in auf alle Fälle in professionelle Hände

lg

reike82

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du muß dr Hilfe holen, Du bist das Mädchen.

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Nein, ich sehe hier keine Form des sexuellen Missbrauches.

Du schreibst, die Eltern haben gedacht, dass das Kind schläft. Wieso und weshalb das Kind im Bett der Eltern geschlafen hat sei jetzt mal dahin gestellt.

Aber die Eltern haben das Kind ja nicht absichtlich wach gemacht und es gezwungen, ihnen beim Sex zuzusehen, sondern sie dachten ja, dass das Kind schläft.

Du schreibst, das Kind hätte auf sich aufmerksam gemacht mit "im Bett herum wälzen" und "das Bein in Richtung der Eltern machen".

Sorry, aber nicht jeder "müsste" dann merken, dass das Kind wach ist. Vielleicht haben die Eltern einfach gedacht, dass das Kind unruhig schläft und ggf. träumt. Da wälzen sich ja viele im Bett herum.

Wenn das Kind sich weiter schlafend gestellt hat (also Augen zu) und "nur" im Bett gewälzt hat, dann finde ich kann man den Eltern keinen Vorwurf daraus machen.

Das heißt aber nicht, dass die Frau kein Trauma haben kann. Ein Trauma kann aus quasi jeder Situation heraus entstehen, wenn sie vom "Opfer" als besonders belastend empfunden wird.

Ich denke es gilt hier zu klären, wieso die Frau als Kind bei den Eltern geschlafen hat. Ob sie dazu gedrängt wurde, oder ob sie freiwillig dort geschlafen hat.

Sie soll sich Hilfe holen. Denn diese Situation scheint sie ja zu belasten. Dennoch finde ich es falsch, die Eltern jetzt als "Täter" hin zu stellen, denn ich glaube einfach,d ass sie die Situation damals einfach nicht so wahrgenommen haben, weil sie eben dachten, das Kind schläft und bekommt nichts mit.

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Naja, um mit zwei kleinen Kindern kein super tolles Sexleben zu haben, dafür braucht es kein Trauma, da reicht die Erschöpfung ;-)

Und es wird wohl den Großteil der Menschheitsgeschichte über so gewesen sein, daß eine Familie überhaupt nur einen Raum / Hütte / Tipi / Iglu hatte und somit Sex in Anwesenheit von Kindern der Normalfall war.

Die Eltern haben das Kind ja nun nicht geweckt und zum Zusehen genötigt, von daher würde ich das Verhalten nicht als Mißbrauch ansehen, nur als unbedacht und rücksichtslos. Vielleicht haben sie auch nicht wahrhaben wollen, daß das Kind wach ist, wenn es sich "nur" rumgewälzt hat und nicht mal "was macht ihr da" gefragt hat o.ä.

Klar kann sie das Thema mal mit einem Therapeuten besprechen, wenn diese Erinnerung sie belastet, aber ich halte es nicht für hilfreich, da nun gleich mit "es ist ja soooooo furchtbar" Begriffen wie Trauma und Mißbrauch zu hantieren. Davon wird es ihr wohl eher schlechter als besser gehen.

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Hallo,

ich sehe das auch so wie anyca. Bei Naturvölkern leben doch ganze Sippen unter einem Dach... also wird nicht gleich Missbrauch draus,

dafür müßte man viel mehr drüber wissen und, daß sie diese Erinnerung ausgeblendet hat, kann natürlich auch ein Zeichen für nen Zwang/Missbrauch sein, aber so ohne Erinnerung , weiß man natürlich nichts genaues.

Wenns für sie ein Problem ist, dann sollte sie damit zur Therapie - dann tut sie was für die jetzige Situation und das ist erst mal das Wichtigste, oder?