Plötzlich hat mein Mann noch ein Kind ....

Hallo

das wird sicher eine schwere Zeit werden, Ihr müsst stark sein. Ich denke der Sohn ist auch einfach überfordert, du weisst nicht was die Mutter dem Kind eingeredet hat....

Ich finde deine Gefühle verständlich.

Wovor hast du denn Angst? Im Prinzip ist der 11jährige ja in erster Linie nur ein Kind, dass vermutlich nicht gerade den stablisten Hintergrund hat, wenn man bedenkt, dass da wohl noch andere Männer (vielleicht Vaterfiguren?) in sein Leben getreten und wieder verschwunden sind - und Geschwister daließen.

Nun hat er einen eigenen Vater, aber der hat schon eine andere Familie.

Dem Kind geht es vielleicht ähnlich wie dir.

Da ist zuallererst mal dein Mann gefordert, der ihm das Gefühl geben sollte, dass er neben euch seinen Platz in seinem Leben haben soll und er auch nicht so einfach wieder verschwindet.

Deine Kinder sind ja die Halbgeschwister des Jungen und die bedeuteten bisher immer, dass er die Aufmerksamkeit und Zuneigung der Erwachsenen teilen musste.

Bis er sich an euch gewöhnt hat, sollte dein Mann sich vielleicht erstmal Zeit für ihn nehmen. Lass die beiden gemeinsam etwas unternehmen und sich kennenlernen, bevor ihr als Familie ins Spiel kommt.

Hallo,

na herzlichen Glückwunsch zum weiteren Familienmitglied

du schreibst:
"Sein kind ist förmlich ausgerastet als er erfuhr das mein mann mit mir ein kind hat. (von der schwangerschaft weiß er noch gar nichts) "
Auf das Kind stürmt auf einma ziemlich viel ein.
Nicht nur das sein Vater plötzlich für ihn da ist- nein er hat auch noch eine Frau und ein weiteres Kind mit denen er sich SEINEN Papa teilen soll.
Ein Kind ist es egal ob das Leben so ist und ob der Vater ein Recht darauf hat- es sieht nur jetzt hat er SEINEN Papa und den nun auch nicht für sich.

Tip: Schraub ma deine Erwartung über seine Freude dass er nun auch zu eurer Familie gehört zurück
Er will seinen Papa, eine Familie hat er und euch muss er erst kennenlernen und ggf lieb gewinnen.

"seine mutter hat aber auch noch 2 weitere kinder von 2 anderen männer bekommen, was ihm anscheinend nicht stört"
Dich scheint es zu stören dass die Mutter 2 Kinder von 2 weiteren Männern hat, sonst würdest du dies hier nicht so deutlich machen- die Mutter hat noch 2 weitere Kinder bekommen, hätte ansonsten gereicht.
Du verurteilst die Mutter dafür und das Kind weil es sich darüber nicht aufregt
Kindern ist die sogenannte Moral scheissegal- Kinder lieben im Normalfall ihre Eltern.
Das Kind hat das Wachsen der Geschwister im Bauch der Mutter erlebt, deren Babyzeit- er ist sozusagen in die Situation reingewachsen.
Bei eurem Kind fehlt das, er hatte keine Vorbereitungszeit- er bekam Tatsachen mitgeteilt und fertig.

Tip: Versuche dich mal in die Situation des Kindes zu begeben!
Du bist die Erwachsene und er das Kind! Nein er muss nichts verstehen!
Geht es langsam an und versucht nicht den Jungen gleich zu integrieren.
Der Vater sollte vorerst eine Bindung zu ihm aufbauen und euch dann langsam dazu holen.

Viel Geduld und Kraft
Karna

Vorab, ich finde Deine Gefühle sehr verständlich.
Ich bin seit 8 Jahren Stiefmutter und es ist ein Balanceakt.

"es ist komisch für mich das er plötzlich da ist... mir war immer klar das es so kommen wird. aber jetrzt wo die situation da ist weiß ich nichts mehr was zu tun ist.
ich habe plötzlich angst um meine familie sein kind ist schon 11 jahre."

Du musst keine Angst um Deine Familie haben. Dein Mann und Du könnt gemeinsam die Sache langsam angehen und viel über Eure Erwartungen und Gefühle sprechen.
Schraube zunächst mal Deine Erwartungen herunter, an Dich und an den Jungen. Der Junge wird sich erst an seinen Vater gewöhnen müssen und dann nach einigen Monaten, wenn Euer Baby schon längst da ist an Dich und seine Halbgeschwister. Er soll nicht seine neue Familie aufgedrückt bekommen, sondern erst mal seinen Vater kennen lernen. Nimm Du Dir auch Zeit wenn ihr Euch seht das Kind erst mal kennen zu lernen. Keiner verlangt von Dir, dass Du Mutterersatz sein sollst oder das Kind gleich liebst.

Versuche Dinge die die Ex betreffen und die Konflikte, die es dabei gibt weg zu schieben. Denke nicht über Motivation der Ex, die anderen Kinder und deren Väter et cetera nach, lasse die Ex nicht in Deine Gefühlswelt und Deine Beziehung zu Deinem Mann rein. Sie lebt ihr leben und gut ist.

Alles Gute!

<<ich möchte sein kind eigentlich herzlichst in der familie wilkommen heißen, nur weiß ich nicht wie es aussehen wird.
ich habe ein wenig angst das er mich nicht mögen wird und seine geschwister (meine kinder). <<

Als Stiefkind kann ich dir nur raten, ihn erst mal gar nicht in eure Familie integrieren zu wollen. Er will seinen Vater. Punkt. Warum soll er noch eine Familie wollen? Das hat damals ein Freund meiner Mutter versucht und das hat mich derart wütend gemacht!! Was kann das Kind dafür, dass es sich mit so einer Sch***-Patchwork-Situation herumschlagen muss? Mir würde ein "herzliches Willkommenheißen" ganz schön herablassend erscheinen.
Ich an deiner Stelle würde mich komplett zurück halten, bis er selbst auf dich zukommt.

Hups- ich merke gerade, wie sehr ich noch mit den alten Geschichten kämpfe.

LG
m

Ich hab mein ganzes Leben in PAtchwork-Konstellation verbracht.
Erst als Stifekind und später als "Stiefmutter".

Kann dir nur raten:

Halt DICH zurück!

Lass Deinen Mann mit seinem Kind allein etwas unternehmen.
Wenn der Kleine seine Geschwistern kennen lernen will.
Lass ihn kommen aber halte dich zurück.
Ein freundliches "Hallo, ich bin xxx" reicht völlig aus.

Damit bin ich sehr gut gefahren.
Meine Stifetochter kommt immer mehr auf MICH zu.

Ich kann mich noch daran erinnern, als mein Stiefvater in mein Leben kam.
Ich war damals 9.
Er wollte sich unbedingt beliebt machen.
Versucht mit mir zu spielen, Ratschläge geben etc.
Ich fands nur total nervig und aufdringlich.
Wir haben uns auch nie sonderlich gut verstanden.