Adoption: Wunsch realistisch?

Hallo ihr Lieben! #winke

Nach meiner schweren Schwangerschaft mit Louis hat meine Frauenärztin uns gesagt, dass sie uns eigentlich dazu rät, keine weitere Schwangerschaft zu riskieren. Mein Gewebe ist einfach nicht gut genug, ein Kind zu "halten" und so ist es durchaus wahrscheinlich, dass wir bei einer Folgeschwangerschaft noch deutlich früher Eltern würden, als beim letzten Mal (34+5). Bei mir ist der Wunsch nach einem zweiten Kind definitiv vorhanden und wenn es sein müsste, würde ich mich auch noch mal so lange ins Krankenhaus legen. Fraglich jedoch, inwiefern dies verantwortungsvoll gegenüber dem potentiellen Ungeborenen gegenüber ist. Mein Mann war da sehr hart. Er sagt, dass er das nie mehr möchte. Diese Ängste um sein Kind auszustehen. Ich bin aber erst 24 Jahre alt und möchte meinen KiWu nicht deshalb schon begraben. Ich habe schon des Öfteren darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn wir ein Kind adoptieren. Und heute Morgen kam mein Mann nun mit derselben Idee. Vielleicht ist es auch totaler Quatsch, dass wir darüber nachdenken. Aber ist diese Vorstellung realistisch? Wir sind seit zehn Jahren ein Paar, davon sind wir 3 Jahre verheiratet. Wir haben ein Haus. Wir sind 24 und 37 Jahre alt. Mein Mann verdient gut. Beide sind wir gesund. Für uns beide wäre es kein Problem, ein fremdes Kind zu lieben, wie unser eigenes. Unser Sohn ist nun 9 Monate alt und daher wäre es auch kein Problem für uns, wenn wir länger warten müssten. Aber wir hätten auch kein Problem damit, wenn es schnell ginge. Und auch ein älteres Kind wäre in Ordnung. Es muss nicht zwingend ein Baby sein, auch wenn es schön wäre.

Wer kann mit Erfahrungswerten dienen? Und bitte nicht lachen oder gleich lospoltern. Es ist unser ehrlicher Wunsch!

Ich wäre für jeden Tipp und jeden Erfahrungsbericht mehr als dankbar!

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag! #herzlich

Marie

1

Hallo,

also ich kann euch von den erfahrungen berichten die ich in einer Adoptionsvermittlungsstelle sammeln konnte.
Hier wärt ihr keine Kandidaten mit der Möglichkleit ein Kind zu Adoptieren, denn es wäre Kinderlosigkeit Voraussetzung. Auf ein zur Adoption freigegebenes Kind kommen hier etwa 8/9 Paare die auf ein Kind warten.
Wir wäres es für euch ein Pflegekind aufzunehmen? Auch da gibt es Kinder die auf Dauer bei Pflegeeltern untergebracht sind. Es gibt Kinder die Komplett in einer Pflegefamilie leben. Das einzige was ihr dann natürlich dabei habt sind die leiblichen Eltern und das Jugendamt.
Ansonsten habt ihr noch die Möglichkeit ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren, aber auch da muss man sich im Vorfeld erstmal richtig auseinander setzen.
In Deutschland gibt es wenige Kinder die zur Adoption freigegeben werden, aber es gibt viele Kinder die in einer Pflegefamilie leben.
Wenn man nach Adoptionszahlen googelt muss man immer daruf achten, dass die Zahl der Stiefkindadoptionen da nicht mit eingerechnet sind, denn die sind wesendlich höher.
http://www.adoption-unser-weg.de/images/stories/auw/adoptionenbundeslaender.pdf
In diesen Zahlen befinden sich auch die aus dem Ausland adoptierten Kinder, denn sie sind ja auch Fremdadoptiert.

LG

helikopta

2

Vielen Dank für deine Antwort!

Natürlich ist es verständlich, dass Paare bevorzugt behandelt werden, die bis dato (ungewollt) kinderlos sind. Da müssen wir nicht drüber diskutieren.

Wir werden uns auch mit der Möglichkeit auseinandersetzen, ein Pflegekind aufzunehmen. Allerdings habe ich da gewisse Bedenken, weil ich in unseren Bekanntenkreis zwei Fälle kennen, in denen das leider nicht so optimal gelaufen ist. Aber das weiß man als Pflegeeltern wahrscheinlich vorher. Wir müssen schauen, ob wir uns dem gewachsen sehen. Schließlich kann es jederzeit sein, dass das Kind wieder gehen wird. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Wenn man ein Kind über mehrere Jahre begleitet und plötzlich geht es zu den leiblichen Eltern zurück, ist das sicher sehr schmerzhaft.

Wir haben nun bei einer ersten Suche einen Verein gefunden, der Eltern mit diesem Wunsch behilflich ist. Ich denke, es wäre eine gute Entscheidung, sich dort erst einmal beraten zu lassen.

Danke dir nochmals für deine Erfahrungswerte und Gedankenanstöße!

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"Hier wärt ihr keine Kandidaten mit der Möglichkleit ein Kind zu Adoptieren, denn es wäre Kinderlosigkeit Voraussetzung!"

----->So ist es hier bei uns (Mitten in Hessen auch)


"Auf ein zur Adoption freigegebenes Kind kommen hier etwa 8/9 Paare die auf ein Kind warten."

-----> Je nach Region sogar bis zu 17!! Paare auf ein Kind.
Hier bei uns wird höchstens! ein Kind/Jahr freigegeben, es warten über 200 Paare!


"Wir wäres es für euch ein Pflegekind aufzunehmen? Auch da gibt es Kinder die auf Dauer bei Pflegeeltern untergebracht sind. Es gibt Kinder die Komplett in einer Pflegefamilie leben. Das einzige was ihr dann natürlich dabei habt sind die leiblichen Eltern und das Jugendamt. "

----> Würde ich euch auch eher vorschlagen.
Wobei man sich da viele Gedanken zu machen muss. Der Elternkontakt ist heutzutage übrigens auch oft bei Adoption noch vorhanden und für die angenommenen Kinder ist es eigentlich auch wünschenswert.


"Ansonsten habt ihr noch die Möglichkeit ein Kind aus dem Ausland zu adoptieren, aber auch da muss man sich im Vorfeld erstmal richtig auseinander setzen. "

----> Ist halt vor allem eine Kostenfrage, 15000€ aufwärts, lange Wartezeit, Reise inkl u.U längerer Aufenthalt in dem Herkunftsland...

lg stefanielena, seit 1 Jahr Adobewerber

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Hallo
Dein Mann könnte schon fast zu alt sein um in Deutschland zu adoptieren.
Das jetzt Kinderlosigkeit Voraussetzung ist glaube ich nicht. Man muss halt auf jedenfall mit einer sehr sehr langen Wartezeit rechnen.

Ich würde mir da auch eher überlegen ob ihr nicht eine Pflegschaft macht. Ich bin selbst ein Pflegekind und war in Dauerpflege. Da bekommt man sehr schnell eigentlich "Kinder"

8

Hallo,

Vorruasetzung für die Adoption ist der "Abschluss mit der eigenen Kinderlosigkeit".
Grundsätzlich darf natürlich jeder versuchen ein Kind zu adoptieren, aber auf einen in deutschland zur Adoption freigegebene Säugling kommen 8/9 Bewerber, die Kinderlos sind und meist auch im Schnitt ca. 8 Jahre gewartet haben.
Alleine aus diesem Grund werden die Kinder an Kinderlose Paare vermittelt, und in der Regel auch nur ein Kind pro Paar (Zwillinge wären da die Ausnahme).
Und bei wartezeiten um 8 Jahre wäre der Mann der TE auch schon zu "alt" für einen Säugling, da eine Grenze von etwa 40 Jahren als altersbegrenzung gestzt wird.
Das würde sich verändern, wenn ein Kind das in die Familie kommen soll schon älter ist.

LG

helikopta

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Hallo Marie,

ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen. Einerseits ist da der Wunsch nach einem zweiten Kind, andererseits die Angst vor einer Extremfrühgeburt. Ich würde mich mit "nur" einem Kind auch nicht komplett fühlen und an deiner Stelle auch an eine Adoption denken.
Erfahrungen kann ich dir diesbezüglich leider keine mitteilen. Bei einer Pflegschaft hätte ich allerdings genau die gleichen Bedenken wie du.

Beraten lassen solltet ihr euch auf jeden Fall. Es wäre ein Versuch wert und mehr als eine Absage kann nicht passieren.

Was mir gerade noch so eingefallen ist, warst du schon bei mehreren Ärtzen, was dein Problem betrifft? Vielleicht sehen es ja andere Gynäkologen gar nicht so streng und deine erste Frühgeburt hatte andere Ursachen? Jede Schwangerschaft verläuft doch anders.
Bitte versteh mich nicht falsch, ich kann das nicht beurteilen, aber ich würde glaube ich, alle biologischen Möglichkeiten ausschöpfen, bevor ich den langen Weg der Adoption gehe. Aber es ist wirklich schwierig das zu entscheiden, ich glaub dir das.

Ich wünsch euch viel Kraft bei der Entscheidung,
schönen Sonntag noch #klee

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Wir sind anerkannte Pflegeeltern, d.h. wir haben den Pflegekurs besucht und 2 Hausbesuche gehabt.
Allerdings haben wir uns während des Kurses gegen ein Pflegekind entschieden.
Ich selbst fühle mich dem (traumatisierte Kinder, schwierige Eltern, etwaige Rückführung zu den Eltern, Besuche von Therapiestunden und, und, und) nicht gewachsen.
Ich denke, auch unserem leiblichen Kind gegenüber wäre es unfair, weil das Pflegekind automatisch immer im Vordergrund steht.

Eine Adoption halte ich für schwierig bis ausgeschlossen (die meisten Kinder sind halt Pflegekinder und auf die paar Adoptivkinder kommen etliche adoptivwillige Elternpaare, die selbst schon viele Jahre auf ein Kind warten.).
Allerdings verwundert es mich hier sehr, dass die Eltern kinderlos sein müssen, ich glaub das, ehrlich gesagt, nicht.

Bleibt Auslandsadoption. Sehr teuer. Ich habe mal gelesen, dass von Kindern aus Russland abgeraten wird, da die Eltern meistens Alkoholiker sind und die Kinder dadurch oftmals irgendeine bestimmte Krankheit haben. Ohne Gewähr, aber so hab ich es gelesen.

9

Hallo,

bei allen Adoptionsvermittlungsstellen die ich kenne ist eine der Vorausstzungen die erfüllt werden müssen, der Abschluss mit der eigenen Kinderlosigkeit.
Bewerber für eine Fremdadoption aus dem Inland, die ein eigenes Leibliches Kind haben werden in der Regel keinen Säugling adoptieren können, zumindest kein Baby aus dem Inland, bei einer Auslandsadoption sieht es anders aus.
Hier werden nicht "genug" Kinder zur Adfoption freigegeben, sa das viele Trotz langer Wartezeiten keine Chance haben ein Kind vermittelt zu bekommen. 8/9 Jahre sind da keine seltenheit, zumindest in einigen Bundesländern.
So lange es wesendlich mehr Kinderlose Paare geben wird, als zu vermittelnde Kinder, wird es sicherlich auch so bleiben, das diese an Kinderlose Paare vermittelt werden.

Zum Thema Auslandsadoption, ja es kostet Geld, aber eine Seriöse Agentur kostet auch nicht unssummen, aber es müssen viele andere Dinge geleistet werden die man bei einer Inlandsadoption nicht braucht. Eine seriöse Agentur kann man über eine Adoptionsvermittlungstselle des Jugendamtes finden, die sind dort auch in der Lage einem alles genau auseinander zu tüdeln, damit man weiß wovon gesprochen wird


Zu dir sei noch gesagt, nicht jedes Pflegekind hat eine riesen Päckchen an Therapieen und eine schlimme Geschichte hinter sich.
Freunde von uns haben einen Säugling in Dauerpflege bekommen, bei dem von Anfang an fest stand, das die Kleine nicht zu ihrer Mutter zurück gehen wird, aber die Mutter möchte gern weiterhin Informationen über das Kind und die Entwicklung bekommen, deswegen ist sie ein Pflegekind und nicht adoptiert. Das werden ihre Pflegeeltern dann tun, wenn sie volljährig wird.

Wenn man sich bereit erklärt ein Pflegekind aufzunehmen, dann muss man sich im klaren sein, das es noch andere Eltern hat, aber es muss nicht immer im Vordergrund stehen und auch sonst nicht schwieriger sein als ein leibliches Kind, denn das hängt vom Alter und der Geschichte des Kindes ab.
Aber wie du richtig sagst, das muss jeder für sich entscheiden und das kann man nur wenn man sich ordentlich Informiert hat.

LG

helikopta

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Hey!

Wir waren zuerst Adobewerber, aber mit sehr schlechten Aussichten (nur 1 Kind/Jahr, aber über 200 Bewerber).

Nach 1 Jahr Wartezeit (aber insgeamt schon 6 Jahre KiWU, zahlreiche ivf/ICSI Versuche, 2 Fg´s...) haben wir auch das Pflegeelternseminar gemacht und sind anerkannte Pflegeeltern, allerdings haben wir auch sehr schnell zurückgerudert.
Wir denken, das es wichtig ist, ein festes Kind in der Familie zu haben, um mit den Schwierigkeiten wie Rückführung etc zurecht zukommen.

Nun sind wir also doch (erstmal) wieder Adobewerber (bei uns geht nur entweder oder).
Allerdings wollen wir wieder Pflegeeltern werden, wenn wir denn das Glück habe sollten, ein Kind adoptieren zu dürfen.

PS: Im Kurs war ein Paar, das sein Pflegekind schon kannte.
5 Jahre, hat nur Oma und Opa "im Gepäck", wird bis 18 bleiben.
Oma und Opa fühlten sich nur der kommenden Schulsituation nicht gewachsen.

Und ich kenne ein 8jähriges Kind, deren Mama gestorben, Oma zu alt.
Also auch ganz "normal" (nicht die Situation an sich, bitte nicht falsch verstehen).
Es ist nicht immer nur "Horror", aber natürlich gibt es das auch.
Wichtig ist, das man ehrlich zu sich selbst und dem Jugendamt ist, nur dann kann es klappen.

lg

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Hallo Marie,

ich bin Adoptiv- und Pflegemama und habe mal einige Voraussetzungen, die man erfüllen sollte, hier zusammengestellt:


http://bunterunde.de/index.php?option=com_content&view=article&id=50&Itemid=61


Herzliche Grüße
Claudia

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da kaum kinder frei gegeben werden, hat man eh so gut wie keine chance ein kind zu bekommen, da ihr dazu noch ein kind habt, würde ich sagen 0 chance. dazu ist dein man 37, ist eigentlich auch zu alt, da verfahren braucht mon, eh ihr überhaupt zugelassen werden könntet, aber mit 37 ist er wie gesagt zu alt, 35 ist wohl die altersgrenze.

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Hallo,

bei uns wäre ihr auch nicht als Adoptiveltern möglich.

Dein Mann ist hart an der Altersgrenze, ihr seid noch nicht länger als 5 Jahre verheiratet und ihr habt schon ein eigenes Kind. Alles Kriterien, die auch aus der Liste rauswerfen.

Auslandsadoption wäre wohl möglich, aber sauteuer.
Und als Pflegeeltern seid ihr sicherlich auch gern gesehen.

LG

Steffi

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Ihr Lieben! Ich danke für die bisherigen Erfahrungsberichte. Ich merke schon, dass die Fakten eher ernüchternd sind. Trotz allem haben wir nun Kontakt zu einem Verein für unabhängige Adoptionsberatung, -begleitung und -unterstützung aufgenommen. Auch wenn die Chancen gering sind: Wenn wir es nicht versuchen, klappt es definitiv nicht. Sollte natürlich von Anfang an klar sein, dass es aufgrund eurer genannten Faktoren (Alter, bereits vorhandenes Kind, Dauer der Ehe, ...) nicht klappen sollte, würden wir uns auch in Richtung Auslandsadoption orientieren. Es würde zwar ein Großteil unseres Ersparten für diesen Weg draufgehen, aber daran sollte die Entscheidung zu einem zweiten Kind sicher nicht scheitern.

#danke vielmals!

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Hallo!

Wir hatten uns auch für Adoption interessiert. Damals wurde uns auch gesagt, schlechte Aussichten wg. zu wenigen Kindern.

Mittlerweile kenne ich und weiß von einigen Inlandsadoptionen im Nachbar-Landkreis. Da berät das Jugendamt viele drogenabhängige Eltern und deshalb entscheiden sich einige bewusst für Ado.

Also lieber viel nachfragen. In Eurem JA und in größeren Städten im Umkreis.

Wir sind jetzt übrigens Pflegeeltern und sehr glücklich damit.

Lg, eva

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Guten Abend, liebe Marie,

du weißt, was ich studiert habe. Was die Vorraussetzungen betrifft, ist ein Kind überhaupt kein Problem (!!). Im Gegenteil. Was man aber auf keinen Fall macht, zwei Kinder in gleichem Alter zu haben d.h. wenn du ein Baby hast, ist für den Moment ein Baby ausgeschlossen.

Du kannst erst adoptieren, wenn du das 25 Jahr erreicht hast (Gesetz).

Wenn du dich aber bitte überhaupt für Pflege/Adoption interessierst, hole dir Bücher zu dem Thema. Egal wie gut die Vermittlung läuft, es wird ein ,,anderes´´ Kind sein.

Wer soll mehr ein Kind bekommen als eine Grundschullehrerin !!!!!

Zu dem Thema des eigenen Kindes. Ja, natürlich war die FA ehrlich. Natürlich ist alles mit Risiken verbunden aber eure ,,Wunde´´ der Traum(a)-schwangerschaft ist noch so nah, als wäre es gestern. Ich bin durchaus überzeugt, dass ihr es in ein paar Monaten auch anders sieht.

Bei uns ist es endgütlig abgeschlossen und trotzdem habe ich ganz viele Momente, in denen ich mir sage:könnte ich noch ein Kind austragen.

Du kannst genauso den örtlichen Jugendamt anrufen und um eine Beratung bitten, sie sind zum Teil entscheidend und ihre Ansichten - diese sind leicht vom JA zu JA unterschiedlich.

Alles Liebe auf eurem Weg zum zweiten Wunschkind#winke




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