ADHS Kind und völlig fertig ....

Guten Abend,

ich benötige dringend eure Hilfe, da ich kurz vor dem Zusammenbruch stehe. Es handelt sich um meine 5 jährige Tochter, die sehr ausgeprägt an ADHS leidet
Vorab ein paar Worte zu unserer Familiensituation: Ich lebe mit meiner Tochter gemeinsam in Wuppertal, Kontakt zum Erzeuger betand auf Grund seines Wunsches nie. Wir leben in einem Mehrfamilienhaus, meine Eltern sind unserer direkten Nachbarn. Ich arbeite seit Sept. 09 Vollzeit iund Anna besucht von Morgens 7.30h bis 16.30 den Kindergarten.
Vor etwa 1 Jahr wurde bei meiner Tochter ADHS bestätigt, nachdem ich eine Reihe von Tests und Arztbesuchen duchführen ließ, sowie massive Schwierigkeiten im Kindergarten und Umfeld den Tagesablauf bestimmten. Seitdem machen wir eine Ergotherapie und haben im Sommer auch Medikinet probiert. Leider hat weder das eine noch die Medikamente angeschlagen.
Anna hat massive Probleme im Kindergarten, u.a mit der Aufmerksamkeit sowie mit dem Verhalten. Sie ist extrem hyperaktiv und kann sich gar nicht unter Kontrolle bringen. Wiederum ist sie aber auch sehr sozial und hilfbereit und kümmert sich um die Kleinen .
Zu Hause ist Sie kaum unter Kontrolle zu kriegen, das fängt beim Anziehen und pünktlichen gehen an ( wir verlassen immer hektisch und gestresst das Haus, obwohl genügend Zeit eingeplant ist), geht über die gemeinsamen Mahlzeiten bis hin zur familiären Situation und das zu Bett gehen. Seit etwa 1 Monat kommt noch dazu das Sie gar nicht mehr hört, mich nicht ernst nimmt, macht was sie will und sehr agressiv ist.
Sie tyranisiert die kompl. Familie und nimmt keinen von uns ernst.
Es geht soweit, das ih mich fühle als wenn ich jeden moment zusammenbrechen würde. Ich bin komplett Ohmächtig und hilflos.
Letztes Jahr hatten wir schoneinmal so eine belastende Situation, das ich letzendlich u.a. wegen dieser Belastung meinen Arbeitsplatz verloren habe. Die Situation entspannte sich, als ich arbeitslos war ( 8 Monate) und auch in der Zeit phychologische Hilfe, sowie eine Mutter Kind Kur in Anspruch genommen habe.
Seit September bin ich wieder berufstätig und das ganze geht von vorne los. Ich bin mit der familiären Situation so überfordert, das ich kaum meinen Alltag , geschweige denn meinen Haushalt venünftig geregelt bekomme. Alles mache ich immer nur zwischen Tür und Angel, egal ob es das einkaufen ist, waschen &bügeln , putzen etc.
Ich hab ständig das Gefühl, als laufe ich den ganzen Tag hinter irgendwelchen Aufgaben her, die ich alle nicht kompl. bewältigen bzw. erledigen kann. Irgendwas bleibt immer liegen.
Ich haste morgens zum Kindergarten , rase zur Arbeit ( bin dort sehr oft zu spät), rase auf dem Weg zum abholen schnell durch den Suppermarkt, haste zum Kiga und dann nach Hause. Dort bereite ich das Abendessen zu und habe das Gefühl ich falle jede Minute ins Koma. Bin ständig müde, gereizt und total überfordert.
Das gleiche Gefühl hab ich auch bei meinem Kind. Weniger arbeiten kann ich auch nicht, da wir jetzt schon vom minimum leben müssen, da ich sehr schlecht verdiene .
Meine Eltern wohnen zwar in unmittelbarer Nähe, können mich aber wenig entlasten,, da beide Vollzeit arbeiten und mit dem Kind gnadenlos überfordert sind und sich teilweise auch zurückziehen , bzw. die falschen Verhaltensweisen an den Tag legen .
Meine Kinderärztin hat mir ein Elterntraining nahegelegt, aber ich kann weder die Kosten dafür tragen, noch hab ich die Zeit daran teilzunehmen, geschweige denn hab ich jemanden der auf die Kleine aufpassen würde in der Zeit.
Ich befinde mich in einem Kreislauf, den ich nicht durchbrechen kann und fühle mich, als wenn ich am Ende mit meinen Kräften bin.
Was könnt Ihr mir raten ? Bitte helft mir ....ich liebe mein Kind über alles, aber manchmal spiele ich mit dem Gedanken sie einfach abzugeben, damit ich endlich wieder ein geregeltes Leben führen kann.
Aber das will ich natürlich nicht, ich kann mir das Leben ohne sie nicht vorstellen, Ich muß nur irgendwie Stukturen bekommen um die Situation zu entspannen
Zicke

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Also für eine so schwerwiegende Diagnose ist dein Kind noch ganz schön jung.
Da ich auch so einen lebhaften zappligen Sohn habe/hatte kann ich dir nur etwas empfehlen.
Nach etlichen Untersuchungen landeten wir beim Orthopäden.
Ergebnis Blockaden des Atlaswirbels.

Nach 3 Behandlungen (Atlastherapie) war mein Sohn wesentlich umgänglicher, konzentrierter, selbst die Lehrerin meinte es sei ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Vielleicht hilft euch das ein bisschen weiter
#liebdrueck
Karna

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wie seit ihr auf den Othopäden gekommen ? Wer hat das wie festgestellt ????

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Nachdem der Gleichgewichtstest bei meinem Kind miserabel ausfiel, jedoch alle anderen Tests zumindest so ausfielen, dass sie nicht die Symtomatik erklärten-
kam der HNO auf die Idee das Kind nocheinmal vom Orthopäden durchchecken zu lassen.
Seine Wirbelsäule wurde geröntgt und begutachtet und bei der Untersuchung hat der HNO mit Tasten und Beobachtung die Blockaden festgestellt.
Mir wurde gesagt dass oftmals auch eine Schiefhaltung des Halses erkennbar ist.
Die Behandlung hat auch er vorgenommen.
Also kein Quacksalber ;-).

Hier ein paar Informationen dazu
http://www.aegamk.de/index.php?id_nav=2&subselect=4

Alles Gute für euch
Karna

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huhu,

da scheint ihr aber in einem teufelskreis zu stecken.

wenn ich meinem sohn morgens druck mache, dass er sich beeilen soll, dann geht gar nichts. er schaltet dann sofort auf stur und das anziehen, frühstücken usw. gestaltet sich schwierig.

wenn ich aber keinen stress mache und selbst ruhig bin, dann klappt es bis auf wenige ausnahmen super.

ebenso der restliche tag. wenn ich so gestresst bin, wie du es derzeit bist, dann färbt das doch auf die kinder ab. wenn du von einem zum nächsten "rast", wie du schreibst, dann ist es für mich nachvollziehbar, dass dein kind rebelliert.

du schreibst ja selbst, dass in der auszeit alles besser geklappt hat.

dein kind schreit nach aufmerksamkeit und rebelliert, sucht seine grenzen und damit deine liebe!

was soll ich dir raten?

du schreibst ja selbst, dass ihr ohne einkommen am ende seid.

mein sohn ist auch 5 und ich stoße oft an meine grenzen. aber ich hab eben gemerkt, dass man mit etwas ruhe und gelassenheit viel erreichen kann.

vielleicht redest du mal ganz offen mit deinen eltern, es wäre für dich doch schon hilfreich, wenn sie dir trotz arbeit im haushalt helfen könnten?

liebe grüße

fee166

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Hallo Zicke,

ich habe beim ersten Lesen das Gefühl, dass du kurz vor dem Ko stehst, aber ich habe keine direkte Lösung für dich.

Mich wundert ernsthaft die Diagnose deiner Tochter mit 5 Jahren, denn sie ist damit sehr grenzwertig, wenn ich bedenke, welche Tests für diese Diagnose gemacht werden müssen. Wenn die Test nur eine Stunde gedauert haben, klopp sie in die Tonne, denn dann taugen sie nichts. Ich bin in diesem Altersabschnitt immer sehr kritisch bei der Diagnose ADHS bin, besonders bei einem Mädchen.

Ich rate dir, den Weg zum Jugendamt einzuschlagen, um dir eine Familienhilfe zu besorgen. Diese kann dir helfen, die Schwächen und Stärken in deinem Alltag zu erkennen und euch dementsprechend zu strukturieren. Und keine Angst, du bist nicht schwach, wenn du dir Hilfe holst.

Alleinerziehend ist immer schwierig, aber vielleicht können deine Eltern die Tochter mal am WE für den Nachmittag oder sogar über Nacht nehmen, damit du mal Luft hast.

Sei bitte nicht zu frustriert, ganz häufig erscheint einem die Situation viel schlimmer als sie ist.

Wünsche dir un deiner Tochter alles Gute.
M.

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Hallo,

ich hatte selber jahrelang ADS/ ADHS und war deshalb 3,5 Jahre auf einer Schule für Erziehungshilfe.

Bin dort dann weg und auf eine normale Schule gegangen.

Weil ich das mit den Medikamenten gelesen habe: Finger weg von Ritalin.
Ich hab es jahrelang genommen und wurde davon kräftig.

Habe aber auch ein Schwerbehindertenausweis von 60 % auf Grund des ADS/ADHS und wegen meinem Herzschrittmacher.

Ich war damals bei einer Kinderpsyachterin wegen dem Ausweis musst ich dirt hin.

Bei mir hat sich das alles verwachsen und ich fühle mich gut.
Habe es zwar nicht immer Griff und merk das ich meist in den Mittelpunkt möchte aber das ist sehr selten.

Vll hast du ja Glück und es wird mal besser.

Meine Eltern haben mich immer ausgepowert so das ich abends müde war und schnell geschlafen habe.

Hatte Therapien wo ich mich sehr konzentrieren musste.
Lass deine Maus doch mal Mandalas ausmalen.


Alles gute

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sryy

aber dein Beitrag hat nichts mit richtigen ADHS zu tun.

Es wächst sich nicht aus.

Ritalin hilft den wirklichen ADHS Kinder sehr gut und ich bin froh dass es dieses Medi gibt.

Wenn ich meinem Kinder ein Mandala ausmalen lassen würde das würde nciht klappen weil sie viel zu hyperaktiv sind.

lg

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Versteh mich nicht falsch und das soll jetzt auch nicht heißen, dass du sie abschieben sollst. Aber hast du dich mal erkundigt, ob es in deiner Nähe Einrichtungen gibt, wo Kinder die Woche über leben können? Vielleicht wäre es erstmal das Beste für deine Tochter, wenn sie in so eine Gruppe mit geschultem Personal kommt. Es ist zumindest besser als eine Mutter, die ihren Job verliert und zum Sozialfall wird. Es heißt ja nicht, dass das für immer sein muss und am Wochenende könnte sie ja auch nach Hause kommen. Aber mit dieser Situation geht es bei euch ja sicher nicht mehr lange weiter.

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Also mal ganz davon abgesehen das ich allein die Vorstellung gruselig finde.

Ich habe selbst keine Erfahrungen zum Thema ADHS weiß aber von einer guten Freundin, dass die Diagnose ziemlich schnell gestellt wird und das es eigentlich auch noch viel zu früh ist in diesem Alter.

Und ich denke auch, dass es dann noch schlimmer wird, als es jetzt schon ist. Die TE schreibt ja selbst, dass es besser war, als sie keine Arbeit hatte. Somit sehe ich einen direkten Zusammenhang.

Die TE ist überfordert mit der Situation .. Job und Familie und Haushalt und das wirkt sich natürlich auch auf die Tochter aus. Alles muß schnell schnell gehen, keine Zeit zum durchatmen.
Es gibt immer Kinder die ein wenig länger brauchen, sei es beim Anziehen oder beim Essen.
Ich habe auch zwei recht lebhafte Exemplare .. und wir brauchen morgends auch länger und zu den Mahlzeiten gibt es auch immer mal wieder ein Durcheinander.

Was ich damit sagen will. Vielleicht ist es auch ein Ruf nach mehr Aufmerksamkeit .. mehr Zeit mit Mama verbringen. Alles ein wenig langsamer angehen lassen.
Klar keine Frage Arbeit ist gerade in der heutigen Zeit super wichtig, aber deshalb mein Kind abschieben? Nur weil es nicht so funktioniert, wie ich es gerade brauche? Sorry aber dafür hab ich kein Verständnis.

Kinder sind doch keine Maschinen .. die so funktionieren und laufen, wie wir uns das wünschen.

Ich finde den Gedanken einer hier gut, sich eine Familienhilfe beim Jugendamt zu suchen. Ich habe es bei einer Freundin mitbekommen, dass sowas sehr entlastend sein kann. Und auch ganz viel Spannungen rausnimmt. Das die Mama auch mal wieder Zeit für sich hat, ohne das die Kleine zu kurz kommt.

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Wende dich ans Jugendamt und mach dein deinen Anspruch auf "hilfe zur Erziehung" geltend.
Besprecht dort, welche Hilfen für euch sinnvoll sind (sozialpädagogische Familienhilfe, die euch zu hause unterstützt, eine Tageseinrichtung für deine tochter, ein Elterntraining, das bezahlt wird und die Betreuung deiner tochter sichergestellt ist....

wichtig ist, daß ihr aus dem Kreislauf herauskommt.
wenn du nicht zur ruhe kommst wie soll das denn dann deine Tochter schaffen?!

lisasimpson

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Hallo!

Seit Ihr in einer Selbsthilfegruppe bzw. hast Du Kontakt zu anderen ADHS Eltern? Ich würde Dir raten dorthin Kontakt aufzunehmen und Dir dafür Zeit nehmen. Oft ist sowas ja auch mit Kinderbetreuung. Und durch den Austausch geht es Dir bestimmt auch besser.

Außerdem kann ich Dir nur Nahe legen ein Elterntraining zu machen in dem Du lernst mit schwierigen Situationen umzugehen, und/oder Sie im Vorfeld zu vermeiden. Manchmal sind es nur kleine Auslöser die für ein Riesenchaos sorgen.
Ein Elterntraining wird Dir sicherlich im Moment am Meisten bringen. Es hilft Dir und Deiner Tochter nicht, wenn nur Deine Tochter in "Behandlung" ist, Du aber nicht weißt Deine Verhaltensweisen zu ändern, die vielleicht von Dir gar nicht bewusst gemacht, zu Konflikten führen.

Ich weiß es ist schwer den Kreislauf zu durchbrechen und bedeutet sicherlich auch erst einmal mehr Stress für Dich. Aber auf Dauer wird es Dir sicherlich etwas bringen. Die Situation wird sich ja nicht von alleine lösen, sondern nur wenn Du etwas tust.

VG
Neddie