Mutter will Sohn nicht ausziehen lassen wegen dem Kindergeld und Uhalt

Hallo !

Mein Bruder ist jetzt 18 und möchte von zu Hause ausziehen.
Grund: seine Ausbildungsstätte ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Kleinstadt) nicht zu allen Schichtzeiten erreichbar. Fahrerlaubnis hat er nicht und auch sonst besitzt er fast nichts.

Er hat bis auf seine KiZi Möbel nichts weiter. Also nichts für die Küche usw.
Er hat aber auch kein Geld für Teppiche oder Tapeten. Selbst die Kaution müsste er in Raten abzahlen.
Er möchte mit einem anderen Lehrling eine WG gründen. Nur besitzt dieser genauso wenig.
Geld ist wie Wasser in den Händen meines Bruders. Was wohl an der verhätschelten Nesthäkchenerziehung unserer Mutter liegt.

Nun hat er es ihr gestern mitgeteilt. Sie ist stocksauer und verzweifelt.
Sie rief mich gestern an und meinte wenn er jetzt ausziehen würde, wüsste sie nicht was sie machen sollte. Sie verdient zu wenig um sich die 3 Zimmer Wohnung alleine leisten zu können. Will sie auch gar nicht.
Nur eine 2 Zimmer Wohnung in unserer Gegend auf die Schnelle zu finden ist fast unmöglich.
Selbst wenn sie eine Wohnung finden würde, hätte sie dann Geldprobleme.
Ihr Geld plus aufstockend ALG2 reicht dann nur für die Miete, Strom. Ihre Autorate und Versicherungen zu zahlen. Sie hätte kein Geld übrig für Essen usw.
Sie hätte praktisch nie Bargeld.
Ich konnte das kaum glauben und habs mit ihr nachgerechnet.

Sie will das Auto aber nicht hergeben, da sie es in 7 Monaten abgezahlt hat. Verstehe ich einerseits. Diese 200€ fehlen ihr aber in diesen Monaten dann.
Er finanziert praktisch ihr Auto mit. Gut ab und zu hat er auch einen Nutzen wenn sie ihn mal wo hin fährt, aber er meint das er nicht einsieht bei ihr wohnen zu bleiben nur damit sie Geld hat.

Gut Geld zum Essen braucht sie nicht wirklich, da sie kostenlos auf Arbeit essen kann und jeden Tag auch noch bei meiner Schwester oder bei unserer Oma essen kann.
Damit sie ein bisschen Bargeld hat, war mein Vorschlag das meine Schwestern und ich und unsere Oma vielleicht ihr in der Zeit immer ein bisschen zustecken könnten.

Nun ist sie aber richtig zickig und will lieber das mein Bruder noch bei ihr wohnen bleibt, damit sie weiterhin sein Kindergeld, den Unterhalt für ihn und seinen Anteil den er zur Miete mit zu gibt, nutzen kann.

Wie findet ihr das ?

Ich muss dazu sagen, das meine Schwestern und ich alle sofort mit 18 ausgezogen sind, aus ähnlichen Gründen. Bei uns war es so das sie alle Gelder (Kindergeld, Halbwaisenrente, Wohngeld) usw. genutzt hat um ihren Freund zu finanzieren und wir regelrecht um Essen betteln mussten. Das ist jetzt kein Witz und auch nicht übertrieben. Wir waren froh als wir ausziehen konnten. Trotz allem ist sie ja unsere Mutter und wir Mädels haben sie auch lieb und verbringen viel Zeit mit ihr. Dadurch das wir unsere eigenen Leben führen ist es o.k.

LG

1

Ich finde das ziemlich egoistisch von Deiner Mutter.
Das Kindergeld und der Unterhalt für Ihren Sohn sind ja wohl für SEINEN Unterhalt da! Und nicht um Ihr ein Auto oder sonstwas zu finanzieren.
Diese 2 Sachen werden früher oder später sowieso wegfallen.

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Ist ja meine Rede.
Sie hat es nur leider schon immer so gemacht.
Also ich 15 war hatte ich mal einen riesen Streit mir ihr ums Essen usw.

Ich rechnete kleinlichst meine Anteile an Miete und Nebenkosten aus
(und nein-nicht nach Verbrauch, ich teilte alle Kosten der Familie durch die Personen- und das wo mein Zimmer eine 6 m² "große" Dachkammer war-)

und verlangte das sie mir den Rest "meines" Geldes aushändigte.
(Machte sie aber nur für 2 Wochen)

Dem Streit war nämlich vorausgegangen das sie kein Essen oder nur Mist den ihr Freund essen wollte, gekauft hatte und rumzickte weil sie das Schulgeld bezahlen sollte.
Das Essen war ein Dauerstreitthema bei uns. Es war irgendwie nie was da.
Kleidung, Schulmaterialien usw. gab es auch nur an Geburtstagen und Weihnachten

3

Ich habe dunkel im Hinterkopf, dass es die Möglichkeit gibt, sich als Kind, das augezogen ist, sein Kindergeld direkt überweisen zu lassen.

Kinder werden nunmal flügge, das weiß sie seit mindestens 18 Jahren und hätte darauf hinarbeiten können, dass nun alles funktioniert.
Ich finds nicht in Ordnung und würde als Mutter den Wunsch meines Sohnes, eine vernünftige Ausbildung zu machen, immer unterstützen.

Auch mit ALG2 muss niemand hungern und wenn man gut wirtschaftet, bekommt man es hin - ich habs ausprobiert und immer ein nicht ganz kleines Auto vollkaskoversichert gefahren und auch eine 3-Zimmer-Wohnung gehabt (okay, kommt natürlich auf die Gegend an...).

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Verstehe ich das richtig?

Dein Bruder kann es sich nicht leisten auszuziehen und deine Mutter sich ihr leben auch nicht allein???

Ja warum bleiben die beiden vorerst nicht weiter zusammen wohnen, bis Dein bruder die Ausbildung beendet hat und sich eine Wohnung ( oder WG ) auch selbst finanzieren kann. Dann hat auch deine Mutter genügend Zeit sich eine kleinere Wohnung zu suchen, der Wagen wär abbezahlt usw.

Außerdem ist es immer preiswerter eine Hausgemeinschaft zu bilden, anstatt allein zu wirtschaften.

Ich verstehe, das Kindergeld und Unterhalt in dem Etat Deiner Mutter eingerechnet sind - dafür lebt dein Bruder dort, ißt, bekommt die Wäsche gemacht, hat Strom , Heizung Telefon und Internet.... Im richtigen Leben muß er das auch selbst bezahlen.

Ute

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Naja, er will das offenbar ja auch selbst bezahlen - in seiner eigenen Wohnung.
Er zieht doch seiner Ausbildung hinterher - so hab ichs verstanden.
Und wenn die Ausbildung daran scheitert, dass Mutti ihn nciht ausziehen lässt, ist das doch Mist, oder?

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Ja aber er sich im Augenblick keine Kaution, Möbel , Tapeten und Farbe leisten. In solcher Situation kann man dann eben nicht ausziehen - auch wenn man volljährig ist.

Ute

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Hallo,

wovon will dein Bruder denn die Wohnung finanzieren?

Ich denke, wenn es für beide nicht finanzierbar ist, dann sollte man einen Auszug nicht unbedingt anstreben.

LG Annika

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Die Frage ist, wie dein Bruder die Wohnung und das Inventar finanzieren will! Vielleicht sollte er das Ende der Ausbildung abwarten, um nicht in die Insolvenz zu geraten. Vielleicht solltet ihr Geschwister lieber euren Bruder unterstützen als eure egoistische Mutter. Eine Mutter, bei der ich hätte UM ESSEN betteln müssen, wäre für mich schon lange nicht mehr existent!

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Und dass sie dann weniger Geld hat, das sie für sich abzwacken kann, geschieht ihr doch nur recht. Ich würde es als Strafe für ihr früheres Verhalten sehen!

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Nun ja..es ist ziemlich kompliziert.

Er würde sein Lehrlingsgehalt, Kindergeld, Unterhalt und BAB bekommen.
Davon könnte er sich die Miete und die Nebenkosten schon leisten.
Nur mit der Einrichtung sieht es dann mau aus.

Problem ist aber das er am 1. wenn er sein Geld bekommt alles auf den Kopf kloppt. Er hat da überhaupt kein Verantwortungsbewußtsein und dann schnorrt er sich letztendlich durch.
Meine Sorge ist also das er Miete usw. gar nicht zahlen könnte, weil er das Geld dann auf den Kopf gekloppt hat.
Mit dem unterstützen ist es recht schwer, da er nie Ratschläge annimmt und ständig Hals über Kopf unüberlegt Entscheidungen trifft.
Er ist sowieso seit einiger Zeit unheimlich schwierig. Hängst mit "falschen" Leuten rum.
Ich habe da schon die Ängste das er sich nach kurzer Zeit verschulden würde.

Er ist jetzt im 2. Lehrjahr und es ist kaum machbar zu den Spätschichten und Frühschichten zur Arbeit zur kommen. Dort wird daruaf auch keine Rücksicht genommen.
Deshalb verstehe ich schon das er lieber dort wohnen will.
Nur bin ich der Meinung das es nicht gut gehen wird und er ja wie gesagt die Wohnung auch nicht einrichten könnte.
Da hab ich dann Angst das er auf Raten o.ä. kaufen würde und es nicht zahlen könnte/würde.

Das überdenkt er in keinster Weise. Möblierte Wohnungen gibt es bei uns leider gar nicht.

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Hallo.

Wie alt ist deine Mutter denn??? Kann sie sich nicht zumindest nen Teilzeitjob bzw. Minijob suchen, wenn sie doch sogar ein Auto hat????

Zu deinem Bruder: Es wird höchste Zeit, dass er lernt, wie man mit Geld umzugehen hat. Manchmal lernt man das nur, indem man als erst Aktion mal auf die Nase fällt...... Lass ihn mal machen. Er muss sehen, wie das Leben so läuft.

LG

18

Meine Mutter ist 50 und arbeitet ja.
Dort verdient sie allerdings so wenig das sie ergänzend ALG2 erhält.
Ihre Stunden können leider nicht aufgestockt werden, da das Pflegeheim nicht mehr Gelder zur Verfügung hat um ihre Stunden zu erhöhen.

Sie hat die ganze Zeit schon versucht noch was anderes zu finden und macht es auch noch, nur ist es in dieser Region fast unmöglich.
Ich hab auch schon immer geguckt ob ich nicht mal was übers Internet finde, da sie keines hat, aber nix.

Ja du hast Recht, manchmal lernt man erst wenn man mal richtig auf die Nase geflogen ist. Ich würde ihm diesen Weg gerne ersparen, aber da hört er wohl eh nicht drauf.
Nur sind hierbei das Ende vom Lied im schlimmsten Fall wohl Schulden mit allem was dazu gehört.

Ja der Unterhalt fällt wohl irgendwann weg.
Nur in diesem Fall ist das auch so nen Ding zum Ko...
Meine Mutter hat damals keine Vaterschaftsanerkennung für meinen Bruder verlangt und somit gibt es keinen Unterhaltstitel.
Sein Vater zahlt "freiwillig" lächerliche 100€ dabei hätte er immer voll zahlen können. Aber meine Mutter hat sich da nie bekehren lassen und immer gemeint das wäre ihre Sache.

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Ich weiß nicht, wieviel dein Bruder verdient, aber ab seinem 18. LJ kann er selbstverständlich den Unterhalt für sich von seinem Vater UND seiner Mutter einfordern. Abgesehen davon sind die Eltern ab der Volljährigkeit dem Kind direkt barunterhaltspflichtig. Der Unterhalt dürfte gar nicht mehr an deine Mutter, sondern müsste bereits an deinen Bruder gezahlt werden.
Kindergeld steht generell demjenigen zu, der Unterhalt zahlt - also den Eltern. Nur wenn diese ihrer Unterhaltspflicht nicht nachkommen, dann kann das Kind das Kindergeld unter bestimmten Umständen direkt bekommen.
Das Geld, was deine Mutter abgelehnt hat, mit der Begründung, dass es ihre Sache ist, war nicht ihr Geld, sondern das, ihres Sohnes.

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Deine Mutter hat nicht mehr alle am Sträußchen! Sorry, aber ist so. Tipp: Wer aufstockend ALG II erhält, der hat mehr zur Verfügung als jemand, der nur ALG II erhält. Wer jedoch meint, er müsse bei ALG II-Bezug ein Auto mit 200,- €/Monat finanzieren, der hat IMHO schlicht nicht mehr alle Tassen im Schrank und kann vor allem nicht rechnen!

Wir haben in den vergangenen Monaten den gleichen Mist mit der Mutter der Freundin meines Sohnes durch - die Gute war auch der Ansicht, dass ihre Tochter zwecks Ausbildung in der niedersächsischen Pampa habe bleiben müssen, da sie (die Mutter!) sonst Kindergeld und Unterhalt "verliert" und aus der 3 ZKB-Wohnung raus muss. Als das Mädel hierher zog und ihre Ausbildung begann, hatte sie ganze vier Schlüpfer, drei Paar heile Strümpfe und nur eine einzige Hose! Ich bin los und habe der "Kleinen" erst mal eine Grundausstattung an Wäsche bzw. einen etwas größeren H & M-Gutschein zum Geburtstag geschenkt, damit sie sich angemessen kleiden konnte. Mich machen solche Mütter endlos zornig, denn ich hatte auch so eine. Hauptsache, sich selbst - über Gebühr - finanzieren, das Kind soll zusehen, wo es bleibt.

Tipp: Legt ihr Schwestern doch für eine Erstausstattung für den Bruder zusammen. Irgendwer hat doch auch sicher irgendwo noch was an Mobiliar herumstehen, fragt auch Bekannte! Der Junge soll nur zusehen, dass er sich nicht von der Mutter beeindrucken lässt und nur schön SEIN Leben aufbauen. Das ist sein gutes Recht.

LG
Ch.

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#pro

Sozialschmarotzer.... #aerger

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So ein wenig kann ich deine Mutter aber verstehen. Wir hatten dieses Jahr die Situation, das wir überlegt haben, ob mein Sohn zu seinem Vater ziehen soll - was natürlich den Wegfall des Kindergeldes und des Unterhalts bedeutet hätte - und dann hätte ich natürlich Unterhalt bezahlen müssen. Alles zusammen wären das etwa 600 Euro weniger in meiner Kasse gewesen.

Das hätte nur durch einen Umzug aufgefangen werden können. Kündigungsfristen, Umzugskosten - so von jetzt auf gleich wäre das nicht realisierbar gewesen, jedenfalls nicht vom laufenden Einkommen.

Das dein Bruder ausziehen will, finde ich in Ordnung. Das er es von jetzt auf gleich will, ist rücksichtslos. So was bespricht und plant man vorher, damit es nicht zu solchen finanziellen Engpässen kommen muss.

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Von daher finde ich die Idee nicht schlecht, das deine Mutter übergangsweise den Transport zu den ungünstigen Schichten garantiert, und parallel dazu der Auszug geplant und organisiert wird.

Mithilfe seitens der Geschwister sind sicher willkommen und beschleunigen den Prozess.

Kite





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Hi,

genau das habe ich mitgemacht als ich damals ausgezogen bin. Meine Mutter war stinksauer weil ich meine Halbwaisenrente eingefordert habe und ich kein "Essensgeld" mehr gezahlt habe, als ich auszog. Kindergeld habe ich schon keines mehr bekommen, da ich selbst genug verdient habe.

Wie ich das finde? Egoistisch und dämlich... Wer als erwachsener Mensch auf das Geld seiner Kinder angewiesen ist, kann einem nur Leid tun. Gescheiterte Existenz würde ich sagen, aber nicht das Problem deines Bruders... Ich weiß jedenfalls warum ich mich von meiner Mutter distanziert habe. Mitleid bringt eure Mutter nicht weiter. Sie hätte sich ja bereits vorher mal Gedanken machen können, das euer Bruder sicher nicht bis zur Rente bei ihr wohnen wird. Jetzt wird sie wohl mal Ihr Hirn anstrengen müssen und sich selbst überlegen wie sie aus dem Schlamassel wieder rauskommt. Ihr könnt ihr ja Hilfe anbieten aber die Lösung muss sie sich selbst überlegen. Wir reden hier von einem erwachsenen und selbstständigen Menschen!

LG

Judith