Frühchen gehen lassen

Hallo Foris.

Ich weiß echt nicht wo dieses Thema hingehört finde es sowohl in Schwangerschaft, Frühes Ende, Frühchen und Geburt und Wochenbett unpassend.


Vor Jahren habe ich mal eine Reportage über Schwangerschaft und Geburt geschaut. Dabei war der Fall einer Frühgeburt, die Ärzte sagten, das Kind habe kaum Chancen. Die Mutter bekam es nach der Geburt auf den Bauch und verabschiedete sich. Das Frühchen starb.

Wie steht ihr zu extremen Frühchen?

Soweit ich weiß ist die 24. Woche die Grenze wo man es versucht oder?

Würdet ihr ALLES tun, doer würdet ihr eurer Baby vielleicht auch gehen lassen?

Ich möchte dass sich hier itte keine Frühchenm,ama angegriffen fühlt, mich interessieren aber mal Meinungen.

Danke

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Hi,

Die Grenze liegt bei 500 gramm. Wiegt also das Baby 500 oder mehr, ist die Entscheidung gefallen, es wird alles versucht, das KInd am Leben zu halten.

Wiegt das Baby nur 480 können MUtter/VAter entscheiden.

Es ist schwierig soetwas zu beurteilen, ohne in dieser Situation zu sein.
Ich hab mal eine Reportage über ein Frühchen gesehn, dass eben unter den 500 war und es hat von sich aus gekämpft, die Mutter hat es auf den BAuch gekriegt und nach 3 Std war es immer noch am Leben.... es musste auch später NICHT beatmet werden.... dieses Kind hat von sich aus gekämpft, ist heute gesund und hat keine bleibenden Schäden davon getragen.

Aber ich weiss nicht, wie ich es machen würde....

Maren

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#danke

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Das stimmt so nicht. Weil Kinder, die vor vollendeten 22 Schwangerschaftswochen geboren werden, kaum lebensfähig sind, werden in solchen Fällen eher keine lebenserhaltenden Maßnahmen getroffen. Bis zur vollendeten 24. Woche sind es Einzelfallentscheidungen, die vom Zustand der Kinder abhängen, danach wird alles getan.
Kein Arzt lässt ein lebendes Kind liegen, nur weil es unter 500 Gramm wiegt.

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Hallo,

ehrlich gesagt, ich weiß es nicht! Echt nicht.
Wenn ich daran denke unser Kleiner würde sich jetzt auf den Weg machen, würd ich spontan sagen, ich kämpfe. Wenn ich meine Tochte anschau, die gerade in ihrem Bettchen liegt und schläft, denke ich mir es war Wert die ganze Schwangerschaft über zu kämpfen und das sie nicht mehr am Leben wäre, hätten wir aufgegeben. Gut sie war jetzt kein Frühchen, aber wäre sie eines gewesen, hätte ich wohl nicht anders gehandelt! ;-) Glaub in dem Punkt, macht das keinen Unterschied ob Frühchen oder nicht....
Andererseits, denke ich auch, das man vll. als Eltern von Frühchen irgendwann mal an einen Punkt kommt, an dem es notwendig sein könnte, eine Entscheidung zu treffen, in Form von los lassen können bzw. müssen!
Trotzdem denke ich, würde ich nicht von vornherein auf einen Arzt vertrauen, wenn er sagt das Kind hat keine Chance. Ich würde nach der Geburt verlangen das man erstmal alles versucht, als von vornherein das Baby "abzuschreiben".
Kann mich aber zu wenig in diese Situation hineinversetzen um wirklich objektiv zu sein, deswegen hab ich auch oben geschrieben, das ich keine Ahnung habe wie ich handeln würde.

LG Mia

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Würdest du das auch bei garantiert bleibenden Schäden tun?

Ist keine Kritik, eher Interesse.

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Genau davor hab ich mich gedrückt. Das weiß ich nicht. Das ist sooo schwer zu sagen. Selbst wenn ich jetzt überlege. Irgendetwas in mir sagt "ja würd ich", dann kommt wieder die Stimme die sagt "nein würd ich nicht".
Kommt auch wieder darauf an was für Schäden und inwiefern das Kind darunter leiden würde (Schmerzen etc.).

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Hallo,

wirklich eine schwierige Frage. Mein kleiner kam ja gott sei Dank nicht ganz so zeitig.

Ich glaube ich würde alles tun lassen. Ich könnte mir nie verzeihen es nicht versucht zuhaben. Ich würde nicht über Leben und Tod entscheiden wollen.

Lg Uli

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>>Ich würde nicht über Leben und Tod entscheiden wollen.<<

Das tust du aber, denn von sich aus wäre ein Kind meist nicht in der Lage, es allein zu schaffen. Vielmehr hält die Medizin den natürlichen Lauf der Dinge auf!

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Weißt du was mir gerade einfällt? Es gab da diesen Fall von diesem Baby mit Down Syndrom, das die Eltern abtreiben wollten. Es wurde in der 25 SSW die Geburt eingeleitet (man ging davon aus, das das Baby nicht überlebt), das Baby hat aber überlebt, obwohl erst Stunden nach der Geburt die medizinische Versorgung eingeleitet wurde.

http://de.wikipedia.org/wiki/Oldenburger_Baby

LG Mia

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Ich habe einen Bericht davon im Fernsehen gesehen. Schrecklich ich hab nur geweint.
Also ich meine das der kleine solange ohne Hilfe war, bis einer was unternommen hat.

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Ja, das Oldenburger Baby Tim

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Hallo,

bei meinen Sohn war ich in der Situation dass er in der 24 Woche raus wollte, ich lag auf der Schwangerenintensivstation und wurde vollgepumpt, durfte mich nicht bewegen.
Die Ärzte haben mich etwas unterschreiben lassen, wo es um einen KS ging, sonst wurde mir nichts gesagt. Es wurde vermutet (also nach US) das mein Sohn 405gr wog, mir wurde aber nicht gesagt ob alles getan wird oder nicht.

3 Hebammen und 3 Ärzte haben hin und her gerechnet mit meinen ET und mich dann 3 Tage zurückgestuft, ich wußte nicht was das bedeutet. 1 Tag später kam eine Hebammenschülerin zu mir ins Zimmer und meinte, wenn ich die 24 Woche erreiche, würde alles für das Kind getan, wenn nicht dann lassen sie das Kind sterben, egal was für Chancen es hätte. Es waren für mich die schlimmsten 12 Std und ich und meine Zimmernachbarin haben darauf hingehibbelt dass es 0 Uhr wurde und ich trotz Zurückdatieren die 24 Woche erreiche.


Lg Lia,

die froh ist, dass ihr Sohn letztendlich bis zu 41+2 dann noch drin blieb (naja nach 4 Wochen Dauerbedrogung;-))

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Hallo,


ich habe die Erfahrung selbst machen dürfen.

Mein Sohn kam vor 3,5 Jahren mit nur 590 Gramm zur Welt, 14 Wochen zu früh...

Große Chancen hat man ihm auch nicht ausgerechnet... Ich wusste ja auch gar nicht, was auf mich zukommt, ich war zu dem Zeitpunkt auch erst 20 Jahre alt.

Vorher hat man alles mögliche an Diagnosen gestellt... Verdacht auf Downsyndrom... Verdacht auf Fehlbildungen... ich wollte nix mehr sehen und hören...

Als es dann soweit war, wurde ein KS gemacht... ich war wach (Spinalanäthesie) und habe alles mitbekommen... kein Schreien gehört, nichts... immer wieder habe ich gefragt, ob er denn schon da wäre...

Mir wurde die Entscheidung von den Ärzten abgenommen... die haben ihn rüber zur Versorgung gebracht - und da haben sie wohl gemerkt, was für ne Kämpfernatur er ist... Letztendlich haben sie ihn dann intubiert und fertig gemacht für den Transport zur Babyintensivstation...

Ich würde solch eine Entscheidung nicht treffen wollen... würde mich immer fragen, was wäre gewesen, wenn? Mein Sohn ist heute vollkommen fit, ein liebeswerter kleiner Kerl... ich könnte mir nicht vorstellen, ihn hätte sterben lassen können, auch wenn er damals schwer zu kämpfen hatte und es lange lange Zeit gar nicht gut ausgesehen hätte...

Ich bin froh, dass ich nie vor die Entscheidung gestellt wurde: leben oder sterben lassen... Ich freue mich einfach nur, dass er lebt, dass er bei mir ist und dass er mein Leben so sehr bereichert... Möchte ihn nicht missen!

Ich hab ab und an mal Ansätze, wo ich mir denke, was wäre gewesen, wenn er nicht so fit gewesen wäre... Wenn er gestorben wäre? Wenn die Ärzte auf mich zugekommen wären und gesagt hätten, es hätte keinerlei Sinn, ihn am Leben zu halten... Aber diese Gedanken kann man nicht zu Ende denken... Man kommt auf keinen Nenner, man dreht sich nur im Kreis...

Von daher... macht euch keine Gedanken über eine solche Situation. Solltet ihr mal in solch einer Situation sein, werdet ihr schon die für euch beste Entscheidung treffen, da bin ich mir sicher. Aber im Vorfeld kann man sich rein gar nichts ausmalen, vorstellen oder so...

LG
Steffi & Collin Joel * 01.06.2006
(damals 590 gr und 28cm - heute topfit und frech ;)))

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Hallo,
ich kann mich nicht allen Vorrednerinnen anschließen. Uns sagte man, das nicht das Gewicht, sondern in erster Linie die Organreife die Hauptrolle zum Überleben spielt. So hat z.B. ein Kind mit 450g aus der 27 SSW realistischere Chancen, als ein anderes mit 600g aus der 24 SSW.

Um Deine Frage zu beantworten: Wir haben uns damit auseinandersetzen müssen, evtl. die Maschinen abschalten zu lassen. Ich bin oft am Inkubator gesessen, habe meine Tochter "gebeten" zu kämpfen, für sich, für uns, aber ihr auch gesagt, das sie gehen soll, wenn sie nicht die Kraft dazu hat. Wir hätten sie, schwersten Herzens, gehen lassen. Aber auch nur dann, wenn für sie medizinisch keine Chance mehr bestanden hätte.

Meine Tochter wurde vor 3 1/2 Jahren 24+4 SSW mit 730g geboren. Mir sagte man damals im Kreissaal, das sie keine Chance hat, weil wir keine Zeit mehr zur Lungenreifespritze hatten. Doch sie hat´s allen gezeigt! Sie ist ein frecher Wirbelwind, motorisch und geistig völlig zeitgerecht entwickelt. Lediglich in der Organreife hinkt sie ein gutes Jahr hinterher.

Lg
Miriam

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das kann man jetzt doch bestimmt nicht so sagen.

ich finde es (von ferne betrachtet) schön, dass das baby in deiner erzählung ausgetragen wurde so weit es ging, seien geburt wohl selber auslöste, geboren wurde und so gehen durfte.

aber ob ich in der lage währe, ein kind in der situation zu gebären - und dann gehen zu lassen? vielleicht fände man es dann "humaner" es frühzeitig abzutreiben, wenn man sieht, das es eh keine chance hat. vielleicht auch einfach, um sich selber zu schützen?

vielleicht könnte man, hat man das leben im arm, sich nicht mehr trennen - würde es an alle maschinen hängen die zur verfügung stehen und sein leben tag für tag verlängern wollen?

ich war in der 21 woche, als ich plötzlich dachte, das baby wäre tot oder am sterben. keine ahnung - irgend ein gefühl, ausfluss, viel wasser das abging... ich war in der notaufnahme und fragte mich, was ich tun würde. ich fragte mich auch, ob ich in die notaufnahem oder die gynäkologische notaufnahme gehörte. ich war dann in der gyn.
meine liebe zu dem kind war schon so gross - ich wollte es halten. ich wollte das geschwisterchen, dass ich meinem sohn versprochen hatte, die tochter, von der ich schon allen erzählt hatte nicht verliehren. ich sah aber vor meinem auge auch diese maschinen, die schläuche, ein leben mit einem kranken kind.

und dann der untersuch, keine herztöne, kein laut, ... ich war gefasst, ruhig - vielleicht ist der tod nicht die schlimmste alternative, er schliesst eine entscheidung aus. eine entscheidung, die zu treffen fast unmöglich ist...

und dann diese alte hebamme mit dem starken körpergeruch die im türramen auftauchte weil sie sich über die überzeit beschweren wollte... die mich ansah, meinen bauch, die ärztin, den wehengurt und den stummen wehenschreiber. die dann maulte: "so ein blödsinn, das kind ist doch viel weiter unten, wo guckt ihr den blos? und sowas muss man studieren! da ist das kind, da! und ein holzrohr auf meinem bauch hilt, mich angrinste mit dem schönsten gesicht auf erden und rasch zälte "pochpoch pochpoch pochpoch" grinste und dann ging.
und wieder das gefühl, dass ich alles tun würde für dieses kleine herzchen... du siehst, man ist in wenigen minuten zu ganz gegensätzichen gefühlen fähig...

es war übrigens nichts - das vermeintliche fruchtwasser war urin, der wehenschreiber fast 15cm zu hoch angesetzt - nachher blubberte es ganz vertraut. und meine tochter ist heute 18 monate und die schwangerschaft verlief einfach und unkompliziert - genau wie die geburt. ich bin dankbar, unsagbar dankbar, keine entscheidung wurde verlangt.

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aber ob ich in der lage währe, ein kind in der situation zu gebären - und dann gehen zu lassen? vielleicht fände man es dann "humaner" es frühzeitig abzutreiben, wenn man sieht, das es eh keine chance hat. vielleicht auch einfach, um sich selber zu schützen? <<<


Das Kind war nicht missgebildet oder so. Es kam einfach nur zu früh. Es war die 21. Woche.

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machts auch nicht leichter... wie?

wie gesagt, ich weiss es nicht. meine tochter war zum glück nicht in gefahr.
sicher hätte ich versucht, die schwangerschaft zu halten, wenn es ginge. und zu hoffen, tagtäglich.
aber wenn die geburt ausgelöst worden wäre, wenn die geburt im gange ist - dann zu entscheiden, ob das kind bleiben oder gehen soll...? kommt sicher darauf an, was für ein baby da kommt. eins mit chancen? welchen?
das problem ist doch, dass man keine zeit hat.
keine zeit sich zu informieren. keine zeit abzuwären, das kind zu studieren... und keine zeit, es rückgängig zu machen. den tod sowieso nicht. das leben an den maschinen aber auch nicht.
mein cousin war monatelang an solchen maschinen. zuerst haben sich die ärzte fast geweigert, sie wollten, dass der schwer behinderte kleine junge sterben kann. er kam viel zu früh - die zwillingsschwester war im bauch gestorben. aber meine tante hat alles getan, damit er behandelt wird. nach monaten an den maschinen hätten sie dem märthyrium gerne ein ende gemacht. aber das ging nicht mehr. man sagte dann, er würde maximal fünf jahre alt. sie waren bereit, ihm diese fünf jahre so schön wie nur möglich zu machen... trotz schmerzen, trotz leiden - aber er lebt jetzt schon seit über 25 jahren. ohne klares bewusstsein, ohne auch nur ein körperteil bewusst steuern zu können, ohne warnehmung für farben oder gerüche, ohne sprache und mit viel leiden und schmerzen. diese bekommt man mit - ob er auch glücklich ist, fühlen nur die eltern.
wenn man es wagen würde sie zu fragen, ob sie mit diesem wissen anders entschieden hätten - was sie wohl antworten würden? etwa zehn jahr warten auf den tod der nicht kam - auf ein ende, das ein neuanfang mit ggf. einem neuen kind sein sollte... mit trauer und schmerz. dann immer neue behandlungen, immer neue jahre - glück auch immer wieder, denke ich. nie ein feedback von dem kranken kind, keien fortschritte, viele operationen mit angst und leid.
aber diese hoffnung damals, als das süsse kleine baby im "brutkasten" lag, so zart und so ein kleiner kämpfer. diese erfolgsgeschichten, dass ein kleines kind das alles aufholen könne, therapien in amerika, alles käme gut - diese stimme, es MUESSE doch alles gut kommen... sie waren in amerika, es kam nicht gut.
oder doch? wer definiert "gut"? sie haben sich mit ihrem leben abgefunden. ans gebundensein daheim, die spezialbetten, den kran um das heute erwachsene kind vom bett zu heben - ans isoliert sein mit einem behinderten menschen, an die blicke, ans alleine sein. sie haben sich gefunden in der aufgabe, das kind zu pflegen, zu umsorgen - es ist aufgabe geworden, pflicht,leben. es war anders geplant - zwei kinder waren geplant, ein leben auf reisen mit dem vw-bus, zwillinge - glück im doppelpack, geld war da, ein häuschen auf drei stockwerken... es kam anders.

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Ich würde abwägen welche Schäden das Baby haben könnte wenn es durchkommt.
Lg Sylvie