Wer hat Erfahrung mit osteurop. Pflegekräften?

Hallo,

ich hoffe ich bin hier richtig und es kann mir jemand helfen.
Meine Oma ist 91 Jahre und wohnte bis vor kurzem noch alleine in ihrem eigenen Haus und machte sich das meiste noch selbst. Meine Eltern wohnen ein paar Häuser weiter und haben mehrere Male am Tag bei ihr vorbeigeschaut. Mittlerweile ist sie ziemlich vergesslich, hat div. alterbedingte Krankheitsprobleme und das Laufen fällt ihr ziemlich schwer. Jetzt war sie 2 Wochen im Krankenhaus und danach noch 3 Wochen in einer Kurzzeitpflege, was ihr aber nicht sonderlich gefällt. Sie sitzt jetzt im Rollstuhl und hat einen Katheter, also alleine zuhause geht garnicht mehr. Meine Eltern haben jetzt vor, sie zu sich nach Hause zu holen, was prinzipiell ja gut ist, aber ihr Zimmer wäre dann das einizg bewohnte im Erdgeschoss und meine Eltern wohnen eine Etage drüber. Da meine Eltern beide auch noch stundenweise arbeiten, wäre Sie dann in dieser Zeit alleine und auch sonst würde Sie wohl da unten sitzen und hätte genauso wenig (oder noch weniger) persönliche Ansprache wie im Pflegeheim. Ich habe mich jetzt im I-Net mal über osteuropäische Pflegekräfte informiert und finde das eine super Lösung. Meine Eltern leider nicht. Zu teuer und meine Mutter ist fremden gegenüber immer erst mal negativ eingestellt. Aber bei meinen Eltern sehe ich jetzt schon den größten Streit vorprogrammiert. Ich denke halt auch als Entlastung für meine Eltern, meine Mama macht zwar alles für meine Oma, aber sie ist oft ziemlich unherzlich ihr gegenüber und trotzdem selbst total empfindlich und sensibel. Und wenn meine Oma da unten alleine sitzt und unzufrieden ist, wird es auch nicht besser. Außerdem denke ich, man kann jemanden, der jetzt gewickelt werden muß, nicht stundenlang alleine lassen.

Es ist mir schon klar,daß ich mich auch in die ganze Sache einbringen muß und will, aber ich habe eben auch ein Kind und einen Job und auch nicht den ganzen Tag Zeit. Da meine Oma noch Erspartes hat, kann ich es einfach nicht verstehen, warum man es nicht wenigstens mal für ein paar Monate probiert! Dann könnte Sie in ihr Haus, wäre nicht allein und es wäre jemand da, der sich um sie kümmert und meine Eltern könnten ihr Leben weiterleben wie bisher.
Aber dann muß ich mir anhören, dann wäre ja in 2 Jahren das Ersparte weg!!! Ich kann es nicht verstehen. Man spart doch, um in so einem Fall Geld zu haben und nicht für die Erben.
Sehe ich das so falsch? Und hat hier jemand Erfahrung mit osteuropäischen Pflegekräften? Positiv oder negativ?

Ist jetzt doch ziemlich lang geworden. Es wäre lieb, wenn mir jemand Tipps geben könnte.

Danke und LG
Isabell

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Die fast 90 jährige Großmutter meines Mannes wir inzwischen nun schon von der 3. Polin in Folge betreut und alle 3 waren/sind echt kompetent gewesen. Die momentane ist Mitte 20 und macht unheimlich viel mit der Oma, außerdem putzt, wäscht, kocht und bügelt sie. Es ist zwar nicht die günstigste Lösung, aber wenn man gegenüber stellt, was die alles macht (und zwar 24 Stunden am Tag), ist das dann eigentlich lachhaft. Unsereiner würde das wohl bei einem Fremden für so nen Betrag niemals machen....
Die Polinen werden ja über Agenturen vermittelt und da müssen die schon vertrauenswürdig und kompetent sein, ich denke da kanns höchstens an der Sympathie scheitern. Ich kann nur sagen, dass wir die momentane Pflegerin schon fast zur Familie zählen, da sie sich sehr bemüht, sehr nett ist und Oma einfach gut tut. Ich hoffe das hat dir etwas geholfen.

LG

Vicky

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Hallo Vicky,

danke, mir hast Du geholfen. Aber meine Eltern wollen es einfach nicht verstehen. Genauso habe ich es mir gedacht. Ich versteh nicht, warum man es sich und anderen schwer machen muß, wenn es doch so eine Möglichkeit gibt.

Aber danke nochmal!
LG
Isabell

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Hallo,
eine Freundin von mir lässt ihre Mutter auch von Pflegekräften aus Osteuropa betreuen, sie kommen aus Ungarn, sie wurden auch über eine Agentur vermittelt, sie haben bisher nur die besten Erfahrungen gemacht.
Aber ich kann verstehen dass nicht jeder fremde Leute im Haus haben möchte. Aber eigentlich finde ich das eine Ideallösung.
LG Sandra

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Vorab,ich habe großes Verständnis das ihr eine gute und bezahlbare Pflege für die Oma wünscht und braucht.
Aber wenn ihr diese Pflegekräfte einstellt unterstützt ihr diese Ausbeutung.Für mich ist dies Sklavenarbeit.Möchtest du 24Stunden im Dienst sein?Würdest du freiwillig 24Stunden für deinen Arbeitgeber arbeiten?Ich bin entsetzt das dies möglich ist.

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Hallo Renate,

hast du schon einmal rund um die Uhr einen nahen Angehörgien gepflegt? Ich mache es seit 3 Jahren und genau seit dieser Zeit habe ich nicht 1x mehr Urlaub gehabt. Ich pflege (versuche es so gut es geht) meinen Ehemann und aufgrund seiner Krankheit hat sich sein Wesen sowas von verändert, ich erkenne ihn nicht wieder. Aber es hat nicht jeder das Geld, um eine dt. Pflegekraft für 24 Std. zu bezahlen und ja, auch eine Pflegende hat mal Anspruch auf Urlaub, Kur usw. Da wäre eine Kraft aus Osteuropa die beste Lösung. Ich werde mich auch nach so einer Kraft umsehen wenn ich im Januar für 6 Wochen zur Kur gehe. denn was die Pflegekassen versprechen, pflegende Angehörige hätten Anspruch auf 28 Tage Urlaub im Jahr und die Kasse übernimmt alles, ist eine total falsche Aussage. Das einzige, was die machen ist: 1. Pflegegeld einzubehalten und meinem Mann beim Waschen und Ankleiden helfen, Ansonsten bist du locker für 4 Wochen mit 1.400 Euro Selbstbeteiligung dabei. Dann hole ich mir doch auch lieber eine osteuropäische Pflegerin und die bekommt dann das Geld. Das hat nichts mit ausbeuten zu tun, sondern zeigt mir, dass solche Leistungen in Deutschland einfach überteuert sind.

LG

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Hallo!
Ich verstehe deine Argumentation voll und ganz und sehe das ethische Dilemma. Aber nach einer Weile als Krankenschwester in der ambulanten Pflege kann ich die "Gegenseite" noch viel mehr verstehen.
Eine gute Rund-um-Betreuung ist in Deutschland nicht bezahlbar. So lange man nur einmal am Tag Hilfe benötigt, kommt man mit dem Geld der Pflegekasse gut zurecht. Alles andere ist heller Wahnsinn! Da macht es einen Unterschied, ob man sich die Beine waschen läßt oder nicht! Macht 3,50€ oder so. Das ist unwürdig! Und es ist nicht so, dass ICH mir in der ambulanten Pflege eine goldene Nase verdient hätte!!!
Es ist genauso unwürdig, eine Person aus Osteuropa kommen zu lassen und ihr nach deutschen Maßstäben einen Hungerlohn zu zahlen, aber ehrlich: Welche Alternative dazu gibt es denn? Alternheime sind hier doch eher qualitativ schlecht!
Auch wenn ich das wahrscheinlich nicht laut sagen dürfte: Ich würde diese Möglichkeit durchaus in Betracht ziehen, wenn ich einen pflegebedürftigen Angehörigen habe, der mir sehr nahe steht!!

Das Geld der Oma ist im Übrigen auf jeden Fall für ihre Pflege zu investieren!! Wozu ist es denn sonst da??

Gruß
Susanne

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Wieso laßt ihr denn nicht 1 oder 2 mal am Tag einen ambulanten Pflegedienst kommen?? Er entlasstet deine Eltern bei der Pflege und wenn deine Oma eine Pflegestufe hat, zahlt es die Pflegekasse.

LG Manu

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Meine voll berufstätige Freundin ließ ihre Mama von solchen Frauen pflegen - und war SEHR zufrieden.
Wichtig ist in meinen Augen, dass man den Frauen auch ein wirklich schönes Zimmer oder kl. Wohnung anbietet, wenn sie schon so preiswert arbeiten.
Meine Freundin hat es so gemacht, dass sie ihren Lohn auch immer wieder mit kleinen Geschenken aufstockte, kleine Wünsche erfüllte und auch Ausflüge mit ihr machte, dass sie Land und Leute ein bißl kennenlernt.
Dazu hatte sie ein wunderschönes großes Zimmer mit Bad. Da hatte ich nicht den Eindruck des Ausnutzens. Dafür war Oma 24 Std auch sehr gut versorgt.
Ein gelegentlicher Pflegedienstbesuch von streng limitierten paar Minuten hilft NICHT, wenn die Frau den ganzen Tag sonst alleine wäre.
Und ich sehe das auch so, das Ersparte gehört verdammt nochmal nicht den Nachkommen sondern der Frau, die es erspart hat. Was sie damit macht, ist ihre Sache - wenn es ihr Leben erleichtert, umso besser.
LG Moni

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es gibt in polen eine Azgnetur die sich auf sowas spezialisiert hat...sie dürfen hier sogar ein jahr legal arbeiten...

wir haben eine Erfahrung mit einer Frau aus der Ukraine...die bei uns allerdings mehrere Jahre schwarz gearveitet hat..

Ich habe sie so ins Herz geschlossen...es tut mir weh, dass sie nicht mehr bei uns sit...generell kann man sagen, dass deise Menschen deutlich mehr machen als überhaupt gemacht werden sollte..

Und zumindest bei uns...ein wahrer Engel...

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Ich bin alleinerziehend mit drei Kindern und voll berufstätig (geht nicht anders in meinem Job). Nach diversen schlechten Erfahrungen mit diversen Möglichkeiten mit Fremdbetreuungen, werden meine Kinder seit anfangs Jahr von einer Urkainerin betreut (über eine Vermittlung zu uns gekommen) und ich muss sagen: ich bin mit dieser Lösung von A-Z glücklich, die Kinder sind es auch, sie macht viel mehr als sie eigentlich müsste (wenn sie Zeit hat, wäscht und bügelt sie zum Beispiel, was eigentlich nicht in ihr "Pflichtenheft" gehören würde...) Ich wünsche mir, dass uns diese Frau nie mehr verlässt, sie ist eine Perle!