Oma kann nicht mehr alleine, weigert sich aber ins Heim zu gehen....

Hallo ihr Lieben!

Muss euch mal um euren Rat bitten:

Es geht um meine Oma (86 Jahre), ich bin ihre einzige Angehörige.

Momentan wohnt sie in einem betreuten Wohnen in einer kleinen Wohnung. Morgens und abends kommt ein Pflegedienst um ihr beim Brot schmieren und der Medikamenteneinnahme zu helfen.
Einmal die Woche wird ihre Wohnung grob gemacht.
Ich kaufe für sie ein, erledige ihren Papierkram und besuche sie etwa einmal die Woche.

Nun ist es so, dass sie immer weniger schafft. Ihr Lebensmut ist zudem sehr geschrumpft, sie wiegt sehr wenig und ist zum Teil zu faul oder zu schwach zu essen.
Sie weigert sich von dem Pflegedienst waschen zu lassen, was eigentlich deren Aufgabe wäre. Im letzten Jahr hat sie lediglich zwei Mal geduscht. Angeblich wäscht sie sich immer alleine. Sie sieht sehr heruntergekommen aus und der Pflegedienst hat bereits zu mir gesagt, dass sie das mit ihrem Pflegeauftrag eigentlich nicht mehr vereinbaren können.

Heute kam ich mal auf die Idee, sie zu fragen, wann sie das letzte Mal ihr Bett bezogen hat. Sie wusste es nicht!
Ich sah nach und bekam einen großen Schock: teilweise hat die Bettwäsche bereits geschimmelt!!!! #schock
Ich habe es dann bezogen und ein Kopfkissen musste ich wegschmeißen. Es war einfach nur ekelhaft....

Es geht so nicht weiter.... Sie kann definitiv nicht mehr alleine leben, weigert sich aber natürlich mit Händen und Füßen in ein Heim zu gehen.
Zwingen kann ich sie nicht, mit einer Entmündigung habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt.

Weiß momentan echt nicht weiter, aber so kann sie nicht leben!

Was meint ihr?

Liebe Grüße
Kati

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sie hat ja ein stolzes alter.
kannst du denn nicht öfters zu ihr gehen? einmal die woche ist ja eigentlich nichts.

der pflegedienst hätte schon viel früher reagieren müssen. das kann man ja gar nicht verantworten, so einen zustand. und bezahlt werden sie schließlich auch dafür.

ich nehme mal an, sie hat einen hausarzt. ist er eigentlich blind? er muß doch auch sehen, in welchen zustand deine oma ist.

da verkommt eine frau, und keiner macht was.

eine entmündigung gibt es nicht mehr. höchstens eine pflegschaft. dafür ist das gericht zuständig.

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Nein, ehrlich gesagt kann und möchte ich nicht öfter zu ihr gehen.

Ich habe ein kleines Baby und ein Kindergartenkind zu versorgen, dazu sind wir auf Haussuche und es fällt eh immer irgendwas an.

Die Ärztin kommt natürlich öfter mal vorbei, aber ihr Schlafzimmer sieht sie nun z.B. nicht! Und ihr äußeres Erscheinungsbild liegt halt daran, dass sie sich nicht helfen lässt. Da kann auch die Ärztin herzlich wenig machen.

Ein schönes Heim wäre in meinen Augen die Lösung! Sie hat auch das Geld und muss nicht mit irgendeiner Absteige vorlieb nehmen.
Letztes Jahr war sie vier Wochen in der Kurzzeitpflege, da hat es ihr gefallen, aber jetzt will sie sowas nicht mehr hören! Sie muss immer zu ihrem "Glück" gezwungen werden!

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nun, dann nicht viel fragen, sondern handeln, und vor tatsachen stellen.
man kann jedenfalls nicht zuschauen, wie sie noch mehr verkommt.
such ein heim, und sag ihr, es ist wieder eine kurzzeitpflege.
wenn sie ein einzelzimmer bekommt, ist der unterschied ja eigentlich gleich. nur, daß sie dauerhaft pflege hat.
viel glück

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Hallo,

grundsätzlich kann ich Dich verstehen. Aber könntest Du nicht trotz der Kinder öfter bei Ihr vorbeischauen? Es ist eine Belastung, natürlich. Aber Deine Oma ist alt und krank.

Wenn Ihr auf Haussuche seid, wäre es evtl. eine Option, die Oma später mit im Haushalt aufzunehmen?

Vielleicht wäre sie bereit, ins Heim zu gehen, bis sie dann zu Euch ziehen kann.

Bedenke aber auch immer, dass ein Umzug ins Heim für sehr viele Leute in diesem Alter das baldige Sterben bedeutet. Das ist leider eine Tatsache.

LG, Cinderella

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Hallo Cinderella!

Nein, ich möchte meine Oma nicht bei mir aufnehmen!

Für die Altenpflege bin ich nicht geboren, zudem werde ich auch selber wieder arbeiten gehen und dann wäre sie bei uns alleine!

Und ja: sie ist alt und krank und dann soll sie sich helfen lassen.
Ich bin für meine Kinder da und definitv nicht dazu bereit meine Oma zu pflegen!
Normalerweise müsste auch noch eine Generation dazwischen sein, ist es aber leider nicht! Die wenigsten Enkel sind für ihre Großeltern da, da es, wenn möglich, die Aufgabe der Kinder ist, die in der Regel auch mehr Zeit haben, da sie keine kleinen Kinder mehr zu beaufsichtigen haben.

LG
Kati

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Ich hier auch noch mal... Hut ab vor dieser Entscheidung. Ich finde das sehr ehrlich, besser, als Oma halbherzig aufzunehmen und dann leiden alle: sowohl die Oma als auch die Familie.
Ich finde es auch nicht hartherzig, dass du sagst, du bist nicht bereit dazu. Ich habe meine Schwiegermutter gepflegt, mit 28, und dabei noch Vollzeit gearbeitet. Im Grunde ohne Hilfe, nur mit meinem Mann. Das kam von Herzen. Aber: meinen Schwiegervater hätte ich nicht 24 Stunden bei uns geduldet!
Lg, carana

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Hallo

Ich habe mir die anderen Antworten noch nicht durchgelesen, und auch auf die Gefahr hin das ich mich in die Nesseln setzte, ich finde dein Verhalten beschämend.

Du hast deine wirklich alte Oma da einsam in einer Wohnung hocken die sich nicht mehr zu helfen weiß und tust nichts? Du weiß das sie letztes Jahr schon extrem abgebaut hat und schuast nicht nach ob die Betten gemacht wurden? Sorry, aber die Verschimmeln nicht innerhalb der 6 Tage die du nicht da warst.

Jeder verlangt immer das die Familie alles für einen tut, die Omas müssen die Kleinen nehmen und auf jedes Wort hören was wir sagen und wehe sie machen mal etwas eigenständig das wir nicht aufgetragen haben, dann ist das gescheie groß.
Aber mal auf die Idee zu kommen, wenn die alten soweit sind das sie wieder wie Babys werden dann mal etwas zu tun kommt kaum einer.
Da wird ein Pfelgedienst organisiert und man befreit sich jeglicher Verantwortung.

Oh mann... das regt mich echt so auf. Wieso bist du denn nicht früher mal auf die Idee gekommen die Betten zu kontrollieren wenn es schon so lange mit ihrer Hygiene nicht mehr weit her ist?
Kein Wunder dass sie nicht ins Heim will wenn nicht mal ihre Enkelin sich um sie kümmern will... Wieso sollte sie dann davon ausgehen das Fremde es besser machen und sich mehr um sie kümmern?
Ich finde man sollte genau wie bei Kindern auch bei älteren Leute die Familie manchmal wegen unterlassener Aufsichtspflich und Verwahrlosung belangen können. Echt.
Mir tun die Leute die im Alter so von ihrer Familie hängen gelassen werden nur Leid.

Gruß

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Hallo!

Ganz sicher hatte ich andere Dinge im Kopf, als mir Gedanken darüber zu machen, ob ihr Bett immer frisch bezogen ist!
Zudem war ich im letzten Jahr schwanger, habe bis zum Schluss gearbeitet, meinen Großen betreut und dann ein Kind bekommen. DU magst dabei vielleicht noch an das Bett deiner Oma denken, ich aber nicht!

Weißt du, man kann immer groß daherreden, aber wenn man wirklich vor so einer Situation steht, dann laufen viele weg!
ICH habe meine Oma bereits gewaschen, als sie von oben bis unten eingekotet war, ICH habe ihre Wohnung geputzt, nachdem sie sich durch diese vollgekotet gerobbt hat und 12 Stunden rumgelegen hat, OBWOHL sie einen Pieper um den Hals hatte, den sie nicht gedrückt hat, weil sie den Pflegedienst nicht belästigen wollte!
Kannst du dir vielleicht vorstellen, wie ekelhaft das war?
Ich bin nicht dazu bereit, mir sowas anzutun! Ich führe ein eigenes Leben und kann nichts dafür, dass keine weiteren Angehörigen da sind.

Übrigens kümmere ich mich alleine um meine Kinder und benötige nicht die Hilfe der Großeltern. dein Beispiel ist also fehl am Platze!

Ich habe zudem keine Aufsichtspflicht gegenüber meiner Oma! Wäre ja noch schöner!

Wenn in deiner Familie alles toll ist, dann sei stolz drauf, meinetwegen kannst du auch deiner ganzen Straße den Hintern abputzen! Ich mache es aber nicht und wollte an dieser Stelle nur wissen, wie ich meiner Oma das Heim schmackhaft machen kann, denn heutzutage ist es sicherlich keine Schande, seine Angehörigen in einem guten Heim unterzubringen!

Gruß
Kati

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Hallo,
da gebe ich Dir Recht.
Ich finde es zwar nicht verkehrt, einen Pflegedienst als Hilfe zu engagieren, aber eben als Unterstützung bei der Pflege.
Meine Großeltern wurden alle vier von meinen Eltern im hohen Alter gepflegt und so es eben ging, auch zuhause betreut. Es war eine unheimliche nervliche und auch physische Belastung, aber der Wunsch meiner Großeltern - zuhause in Würde zu altern und zu sterben - wurde einfach respektiert.
Ich habe vor, dies bei meinen Eltern und Schwiegereltern genauso zu handhaben, insofern es deren Wunsch ist.
LG
Heike

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Hallo,
erst einmal zu dem Eintrag vor mir: die TE hat geschrieben, sie kann und MÖCHTE nicht häufiger hingehen. Wissen wir, was da mal gewesen ist? Nein... von daher sollte hier auch keiner urteilen, das bringt die TE nicht weiter.

Kati, vielleicht solltest du dich einmal an einen Verein oder so für pflegende Angehörige wenden. Die gibt es eigentlich in jeder Stadt. Hier kann man dir sicher sagen, was in dieser Situation für Mittel und Wege vorhanden sind...

Wenn deine Oma sagt, sie will nicht mehr zu Kräften kommen, aber nicht krank ist, dann ist das normal in dem Alter. Da muss man brutal sein. Sorry, ist aber so - nicht mit Samthandschuhen anfassen, sondern auch mal verbal dagegen halten. Meine Oma hatte diese Masche auch immer wieder, gerne auch verbunden mit "ich will nicht mehr leben". Meine Mama hat ihr dann auch schon mal an den Kopf geknallt, ob sie meinen würde, sie wäre nur gekommen, um sich das Gejammer anzuhören, ihr ginge es doch gut und nun Schluss mit der Anstellerei!

Achja und mit dem Essen: ältere Menschen sind meist nicht zu faul. Es kann verschiedene Gründe haben. Entweder hat sie Schmerzen, nimmt Medikamente, die Appetitlosigkeit als Nebenwirkung haben oder aber sie hat einfach keinen Hunger. Gerade letzteres betrifft viele ältere Menschen...

Und ansonsten - ich würd mal über einen Pflegedienstwechsel nachdenken. Denn auch wenn deine Oma sich nicht bei bestimmten Sachen helfen lassen will, die der Pflegedienst machen soll, die haben einen Auftrag. Und sie wissen eigentlich auch, wie sie sich dennoch "durchsetzen" können...
LG, carana

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Hallo Carana!

Vielen Dank für deine mitfühlenden Worte!

Es stimmt, eigentlich hat der Pflegedienst den Auftrag, sie zwei Mal die Woche zu duschen.
Aber sie sagen, sie können sie nicht in die Dusche schleifen, wenn sie es nicht möchte und sie ist sehr willensstark.

Es reicht schon, dass sie in deren Beisein zumindest ein Glas Wasser trinken muss (denn das Trinken ist natürlich auch so ein Thema), damit sie überhaupt was zu sich nimmt.

Und du hast Glück: bei dir ist es deine Mama, die sich um ihre Mutter oder Schwiegermutter kümmert, ich bin "nur" die Enkelin und fühle mich mit der Verantwortung einfach überfordert.
Ich bin sehr froh, dass es einen Pflegedienst gibt, der zumindest morgens und abends nach ihr schaut.
Wie ich der freundlichen Dame über dir schon geschrieben habe, war das früher nicht der Fall und ich bin nach ihrem ausbleibenden morgendlichen Anruf zu ihr gefahren und habe sie von oben bis unten eingekotet vorgefunden.

In meinen Augen kommt nur ein Heim in Frage. Ich werde auch das bestmöglichste auswählen und habe dabei kein bisschen ein schlechtes Gewissen.
Sie muss es halt nur auch wollen....

Mir wurde schon gesagt, ich soll sie sich einfach mal eine zeitlang sich selbst überlassen, damit sie sieht, dass es wirklich nicht mehr alleine geht, aber das werde ich natürlich nicht durchziehen!
Das Bett war heute nur mal wieder das beste Beispiel, dass es eine schnelle Lösung geben muss!

LG
Kati

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Liebe Kati,
ich glaube, das ist eben der springende Punkt - der Generationenunterschied. Bei den Eltern hat man eine ganz andere Beziehung als bei Großeltern. Viele Enkel lieben Großeltern auf eine andere Weise als Eltern. Und das macht es eben schwer, einen Teil von sich für Großeltern aufzugeben - schwerer als für Eltern.

Vielleicht muss man in manchen Fällen auch gegen den Willen älterer Menschen handeln. Ich stelle jetzt mal eine provokante Frage: Was wäre, wenn du gesagt hättest: Wir leben zu viert in einer 2-Zimmer-Wohnung, Oma kann nicht mehr alleine leben? Da hätte dann wahrscheinlich jeder gesagt, ja, sie muss dann sicher ins Heim, auch wenn sie nicht will...

Nochmal: Such dir Hilfe - gibt es vielleicht bei euch in der Stadt einen ehrenamtlichen Dienst? Auch die kennen sich mit solchen Problemen aus. Vielleicht auch ein Arzt, der sich auf solche Menschen spezialisiert hat. Oder sprich mal mit dem entsprechenden Heimleiter des Heims, was in Frage käme. Auch die können weiterhelfen.

LG, carana

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Hallo,

erstmal an alle, die der Meinung sind, man müsse seine Eltern bzw.Großeltern auf Teufel komm raus zuhause pflegen.
Ich bin selbst examinierte Altenpflegerin und bin der Meinung, dass man ab einem gewissen Punkt Zuhause KEINE adäquarte Pflege leisten kann!!!
Daher sollte man Alternativen nutzen.

Kati, es gibt die Mögluchkeit deine Oma unter Betreuung zu stellen.Dann kann man auch gegen ihren Willen einen Heimplatz für sie suchen.Natürlich möchte jeder zuhause altern, aber wenn es nicht mehr geht, geht es halt nicht.Und du musst deswegen auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn du eine schöne Einrichtung für deine Oma suchst (nur mal so als Tipp: teuer bedeutet nicht automatisch auch gut)

LG Yvonne

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#danke

Ich möchte aber nicht gegen ihren Willen handeln!
Es wäre schön, wenn sie es einsieht.

Denke halt nur, dass wir uns momentan stark an der Grenze bewegen und bald wirklich etwas unternehmen müssen.

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Das kann ich absolut verstehen.
Aber es ist nicht so einfach.
Mein Opa hat immer gesagt, wenn er ins Heim muss, dann nur in das, in dem ich arbeite.Als es dann soweit war, wollte er von einer Heimunterbringung nichts mehr wissen.Letztendlich übernahm meine Mutter seine Betreuung und suchte ihm einen Heimplatz, weil es zuhause überhaupt nicht mehr ging.Und dadurch, dass er sich solange geweigert hat, war er auch nicht mehr transportfähig um die 300 km bis zu mir zu überstehen.

Auch wenn deine Oma unter Betreuung steht, heißt es nicht, dass du etwas gegen ihren Willen unternehmen musst.Du hast aber ebne andere Möglichkeiten. Betreuung bedeutet auch nicht etwas gegen den Willen des Menschen zu tun, sondern zu seinem Wohl und in seinem Sinne.

LG Yvonne

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Hallo Kati,

ich wkann mir in etwa vorstellen wie es dir, aber auch wie es deiner Oma geht. Von meinem Exmann die Oma war auch sehr alt, sie hat bis zu ihrem 93. Geburtstag allein gelebt. Meine Schwägerin war damals die einzigste die in der Nähe der Oma wohnte (wir waren 600km weg) aber außer sich um das Konto der Oma zu "kümmern" hat sie nichts gemacht.
Klar hat die Oma ihren Teller abgewaschen und sich auch mal nen Lappen unter die Achseln gepackt, aber sie hat gar nicht gemerkt wie es immer unheimlicher bei ihr wurde. Wenn wir da waren und dann mal eine Grundreinigung machen wollte, reagierte sie fast beleidigt, sie hätte doch erst gesaugt, oder den Tisch abgewischt. Das man da fast festklebte, sah sie einfach nicht mehr. Ihre Ärztin kam 1x die Woche zu ihr und fand díe Oma am Boden. Sie war gefallen und nicht mehr hochgekommen. #heul Und dann kam das ganze Desaster zum Vorschein als die Oma im KH war. Rabenschwarze Füße!!! Richtig verwahrlost hieß es da! Tja, und vom KH kam sie dann in ein Pflegeheim. Sie wollte auch erst nicht, aber es ging einfach nicht und das hat die Oma dann auch eingesehen. Es gibt ja auch Leute von den Sozialdiensten die mit den alten Menschen reden und denen erklären was auf sie zukommt, das eigentlich alles viel besser wird, weil sie nicht mehr so allein sein müssen.
Verschimmeltes Bettzeug, das ist wirklich sehr übel und bedarf dringender Handlungen, würde ich sagen.
Ich drück dir ganz fest die Daumen das du Deine Oma ganz schnell davon überzeugst, ansonsten hilftz nur noch die Entmündigung, du meinst es ja gut.

Alles Gute
Sylvia

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Es ist ok, wenn du deine Oma nicht bei dir aufnehmen kannst und willst.

Du musst dich hier deswegen nicht rechtfertigen. Klar ist es schöner, wenn die Großeltern/Eltern von den eigenen Kindern/Enkeln in den eigenen 4 Wänden betreut und gepflegt werden.
Aber es ist nunmal eine große Verantwortung und Bürde die man sich da auferlegt. Nicht jeder ist dem gewachsen und nicht jeder WILL dem gewachsen sein.
Für eine solche Pflege muss man schon sehr gefestigt sein und emotional eine hohe Belastung aushalten.

Die TE hat selbst 2 kleine Kinder und einen eigenen Haushalt zu führen.
Und offensichtlich benötigt die Oma mehr als nur ein bisschen Hilfe.
Ich erinnere mich gerne an die ganzen Posts, wo Mütter schon mit einem Baby total überfordert sind. Aber hier wird auf der TE herumgeritten, wenn sie sich mit 2 kleinen Kindern nicht in der Lage sieht die Oma zu betreuen.

Wer nicht in so einer Situation war/ist kann nur selten beurteilen, wie das so ist.
Klar redet man sich immer leicht, frei dem Motto "Nimm sie halt auf. Du bist doch eh zuhause. Das kann man doch machen..."

Aber alte Leute können auch extrem anstrengend sein. Wenn der Körper nicht mehr so will, dann werden Personen oftmals depressiv, mürrisch und unausstehlich.

Altendauerpflege kann extrem anstrengend sein und aufs Gemüt schlagen. Und was nützt es denn allen beteiligten, wenn die TE total entkräftet, depressiv und aggressiv wird. Sich dann weder um ihre Oma, noch um ihre Kinder kümmern kann/will und letztlich selbst krank wird?

Besser ist es doch da, wenn die TE ihre Oma in ein gutes Pflegeheim gibt mit dem Wissen, dass die Oma da gut versorgt wird und sie ihre Oma dann gut gelaunt und ausgeruht regelmäßig besucht.

Ich denke nämlich, dass die Oma eine starke Depression hat und daher nicht ins Heim will. Vielleicht verbindet sie "Heim" mit abgeschoben werden und sterben.
Vielleicht WILL die Oma auch einfach sterben (wenn sie schon sagt, dass sie nicht mehr zu Kräften kommen will). Und da kann die TE der Oma gar nicht die nötige Hilfe geben.


@TE: Hört deine Großmutter auf die Ärztin? Vielleicht kann die ihr ja mal "ins Gewissen" reden. Mach ihr klar, dass sie da nicht aus der Welt ist, und dass du sie genau so oft besuchen kommst.
Frag deine Oma auch mal (am besten in Beisein ihrer Ärztin) warum sie nicht ins Heim möchte. Was ihre Beweggründe sind, dass sie unbedingt allein zuhause bleiben möchte.
Wenn deine Oma sich partout weigert, und du der Meinung bist, dass sie nicht mehr in der Lage ist für sich selber zu sorgen, dann wirst du wohl leider nicht drum rum kommen, und für sie eine Vormundschaft beantragen müssen.

LG


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Hallo Kati,

ich kann Dich sehr gut verstehen,es kommt auch immer auf den Menschen an den man zu pflegen hat.

wir hatten meine Oma vor 3 Jahren zu uns geholt weil keins ihrer 6 Kinder in der Lage war sie zu sich zu nehmen,sie wollten nur ihr Geld mehr nicht,einer meiner Tante wollte sie in ein Altenheim stecken was nur 5 min von ihr weg war,meine Oma hatte früher selber in einem Altenheim gearbeitet aber in einer anderen Stadt und da wollte sie hin,aber meinen Tanten war das zu unbequem.

als meine Schwester meine Oma im KH besuchen ging war sogar jemand da der sie entmündigen wollte,meine Oma war zu dem Zeitpunkt 83 Jahre und keins ihrer Kinder kümmerten sich um sie,aber meine Schwester konnte dies verhindern,meine Oma war zwar alt aber geistig voll da,wir haben sie in dem Altenheim angemeldet wo sie hin wollte und in der Zeit bis ein Platz frei wurde,war sie bei mir.
Es waren zwar nur 4 Wochen dann verstarb sie aber wir hatten eine schöne Zeit.
sie sagte oft zu mir,Kind bei dir ist es wie im Urlaub,ich möchte nur meinen inneren Frieden wiederfinden und ich hoffe das hatte sie.

dann habe ich meinen Großonkel gepflegt er ist 86 Jahre,er hat sonst auch keine Familie mehr aber ihn hätte ich nie zu mir nehmen können und ich hab jetzt auch den Kontakt abgebrochen weil ihm einfach nicht zu helfen ist,er will in kein Heim,will sich nicht helfen lassen und nur ihm geht es schlecht....dann soll er selber gucken wie er weiter kommt.

ich wüßte auch das ich meine Schwiegereltern niemals pflegen würde....


ich wünsche Dir das du eine gute Lösung findest


LG
Daniela

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Hallo Kati,


ein sehr schweres Thema. Wie fit ist Deine Oma denn geistig noch? Kannst Du es ihr als Urlaub schmackhaft machen?

Ansonsten: Hut ab vor deiner Ehrlichkeit und dass Du nicht meinst aus Pflichtgefühl, Dir etwas aufbürden lassen zu müssen, was Du nicht schaffen würdest.

Meine Oma ist vor zwei Wochen gestorben und ich kann Dir sagen, wie anstrengend es ist, einen Angehörigen zu pflegen. Und ich war nur eine von vier, die sich gekümmert haben.

Meine Oma lag seit Ostern im Krankenhaus und es war ziemlich schnell absehbar, dass sie bald von uns geht (auch wenn ich immer dachte, sie wird mindestens 100 Jahre, sie hat so wahnsinnig schnell abgebaut....). Also wurde ihr anfangs dreimal täglich Essen gebracht, weil das Essen im KH einfach ungeniessbar war. Man stellt sich also hin und kocht, bringt es ins KH, reicht das Essen und nach höchstens 3 Teelöffel ist sie satt.

Kurzfristig wurde sie nach Hause entlassen, also zu ihrer Tochter, meiner Tante. Es ist anstrengender als ein Baby! Ein Baby packt man in den Maxi-Cosi und nimmt es mit zum Einkaufen etc, das kann man mit einer Oma nicht machen. Man muss ich also perfekt organisieren und braucht trotz allem Hilfe von Aussen.

Meiner Oma war es sehr unangenehm, dass ihre Angehörigen sie pflegen. Windeln wechseln, Topf unterschieben, Katheter leeren... gut, dass sie es bald nicht mehr mitbekommen hat.

Oma kam dann wieder ins KH, weil es ihr schlechter ging. Seitdem haben wir 24h Service gemacht. Es war also IMMER jemand bei ihr-Tag und Nacht! Frag nicht, wie es in der Zeit bei mir zu Hause aussah, ob mein Kind mich noch kannte. Nein, es war keine schöne Zeit, aber es war gut, ihr zeigen zu können, wie wichtig Oma für uns ist. Man saß also bei ihr im Zimmer, meistens hat sie geschlafen, erkannt hat sie uns meist nicht, aber man merkte, dass sie froh war, wenn sie nicht alleine war, wenn man ihre Hand halten konnte.

Als Oma eingeschlafen ist, waren ihre Kinder bei ihr und wir sind alle froh, dass wir sie begleiten durften und sie nicht alleine sein musste.

Trotz allem: Spar dir deine Kräfte auf, für die Zeit, wenn es wirklich zu Ende geht. Dieser "Job" hat meine absolute Hochachtung, denn ich könnte es nicht auf Dauer machen.

Und an alle Besserwisser hier: Wer nie einen Angehörigen gepflegt hat, weiß nicht, wovon er spricht!

Alles gute für Deine Oma, behalte ihr Wohl im Auge und vergiß auch Deine eigene kleine Familie nicht!


Gruß Irene

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#rofl Zu schön, Dein Vergleich mit nem Baby #rofl

Ich stell mir gerade meine Oma im Maxi Cosi vor - oder im Kinderwagen #schock #huepf Vll passt Sie ja ins Tragetuch?? Mit einem Schnuller und dann ist Ruhe #rofl

Sorry fürs taktlose Silopo, aber mir kamen gerade die Tränen vor Lachen ;-)

LG, Nele
wird zum Glück niemanden pflegen müssen

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Es ist leider wirklich so. Einen alten Menschen zu pflegen, ist anstrengender, als ein Baby zu versorgen.

Ein Baby macht Fortschritte, ein alter kranker Mensch nicht. Im Gegenteil, da geht es immer weiter bergab und auch der körperliche Einsatz, der vom Pflegenden verlangt wird, ist ungleich höher.

Ich weiß, wovon ich rede.

Meine Oma wurde etwa zu der Zeit ein Pflegefall, als mein erstes Kind geboren wurde. Da ich 6 Monate nach der Entbindung noch zu Hause mit dem Baby war, bin ich in dieser Zeit zu ihr gezogen und habe sie gepflegt. Hatte also ein Baby und die Oma zu versorgen.

Es blieb aber nichts anderes übrig, da der Rest der Familie gearbeitet hat.

Nach den 6 Monaten, als ich wieder berufstätig war, habe ich mir die Pflege mit meiner Mutter und meiner Tante geteilt. Sie konnten ab und an tagsüber vorbeischauen, weil sie in der Nähe gearbeitet haben. Ich habe dann die morgendliche Versorgung, den späten Nachmittag und die Nacht übernommen.

Kurz vor dem 1. Geburtstag meines Kindes ist Oma dann verstorben. Leider wusste sie zum Schluss gar nicht mehr, wer wir waren, hat niemanden mehr erkannt.

LG, Cinderella

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