Hallo zusammen,
ich hab mal eine Frage an euch.
Mein Stiefvater, den ich mit 4 Jahren "bekam", war zwar immer sehr gut zu mir, hat mich aber nie adoptiert.
Ich hatte deshalb natürllich einen anderen Nachnamen als meine Mutter u. er, was in den 60er Jahren sehr ungewöhnlich war. Ich fühlte mich oft wie eine Außenseiterin, zumal ich die ersten 9 Lebensjahre auch noch bei meiner Oma aufwuchs.
Nun sind meine Kinder selber längst erwachsen u. mein Stiefvater ist inzwischen 74.
Und was erzählt mir gestern meine Tochter? Mein Stiefvater, also ihr Stiefopa, hat vor, sie u. meine andere Tochter zu adoptieren, um die Erbschaftssteuer zu umgehen!
Und ich bin deswegen gerade abgrundtief traurig.
Es geht mir nicht um Geld oder Erbe. Es ist eine Gefühlssache. Schon damals fühlte ich mich nicht vollwertig u. jetzt habe ich das Gefühl, schon wieder übergangen zu werden.
Obwohl ich schon so "alt" bin, fühle ich mich wegen dieser geplanten Adoption total vor den Kopf gestoßen.
Ist das für euch nachvollziehbar oder reagiere ich einfach über?
Traurige Grüße
Lisa
Stiefopa will meine erwachsenen Kinder adoptieren
welch eine frage, das ist allerhand.
es sind deine kinder, sie werden ja wohl einen vater haben. also, sachen gibts.
Das hatte ich nicht erwähnt. Klar haben die Beiden einen Vater. Von dem bin ich aber seit 13 Jahren geschieden u. sie haben keinerlei Kontakt mehr zu ihm, weil er sie nicht mehr sehen wollte.
Ich bin aber wiederum seit 8 Jahren in 2. Ehe verheiratet, von daher haben meine Töchter zumindest einen Stiefvater.
Lg Lisa
Ich kenne mich mit Adoptionen nicht aus, aber will er sie adoptieren und dann quasi ihr 'Vater' sein?
Ich finde, du kannst dich zu Recht übergangen fühlen. Wahrscheinlich denkt er eben sehr pragmatisch und sieht bei dieser Adoptions-Sache überhaupt keinen Gefühls-Aspekt. Trotzdem sehr merkwürdig, wenn dann deine eigenen Kinder deine Adoptiv-Stief-Geschwister (
) wären und diese Idee bespricht er noch ncihtmal mit dir zuerst.
Wenn er dich adoptieren würde, wären sie ja auch seine Adoptic-Enkel. Das will er wohl nicht? Dann würde er doch bestimmt auch die Erbschafts-Steuer sparen?
Also ich habe auch einen Stief-Opa. Der hat zu seinen leiblichen Kindern einen sehr schlechten Kontakt und eigentlich wäre es ihm und meiner Oma und Mutti und eben allen auf usnerer Seite sehr lieb, wenn er einen Weg finden würde, dass die möglichst wenig erben (damit nicht schlimmstenfalls meine Oma aus dem Haus geschmissen würde oder dergleichen) Trotzdem würde ich mich nicht von ihm adoptieren lassen, wenn das jetzt der Vorschlag wäre! Familienverbinden sind doch irgendwie was besonderes und auch wenn ich meinen Vater kaum kenne, würde ich trotzdem nciht für so eine bizarre Erbschafts-Sache ihn gegen meinen Stief-Opa eintauschen wollen, selbst wenn es nur auf dem Papier wäre.
Ach du lieber Himmel!
Dass meine Töchter dann ja quasi meine Stiefgeschwister sind, an diesen Aspekt habe ich überhaupt noch nicht gedacht. Das ist ja gruselig!
Aber ich wette, mein Stiefvater hat ein unschlagbares Argurment.
Wenn der leibliche Vater meiner Kinder, zu denen sie keinerlei Kontakt mehr haben, mal pflegebedürftig wird, kann er finanziell auf sie zugreifen.
Würden sie aber von menem Stiefvater adoptiert, fällt das ja flach.
So, und welches Gegenargument hätte ich da?? Mein Stiefvater wird mich dann garantiert fragen, ob ich denn als Mutter will, dass meine Kinder finanziellen Schaden nehmen....
Liebe Grüße
Lisa
Hallo
Es muß (soweit ich weiß) nicht unbedingt so sein das deine Kinder für ihren Vater aufkommen müssen und genau aus dem Grund das seit zig Jahren keine Verbindung mehr besteht.
Also wäre das kein Argument.
Ich denke auch das der leibliche Vater mit der Adoption einverstanden sein müßte. Denn ansonsten bleibt er doch der Vater.
Warum sollte man einem 74 jährigen das gestatten.
Dann ist so ne Adoption auch langwierig und (sorry ) dein Stiefvater kann darüber noch wegsterben.
Was sagen denn deine Kinder dazu?
Wollen sie das?
Wenn er deinen Kindern was zukommen lassen will kann er es doch jederzeit tun dann muß keiner warten bis er gestorben ist.
Was ist wenn dein Stiefvater ein Pflegefall wird ? Hat er so viel das keiner an seine adoptierten Kinder herantritt?
Da sollten deine Kinder vorsichtig sein.
Jedes Ding hat 2 Seiten.
Alles was er an Argumenten für den Vater zutrifft trifft für ihn auch zu.
Dann sollte dein Stiefvater deinen Kindern mal seine Finanzen vorlegen nicht das sie nur Schulden erben.
Gruß Arienne
Hallo,
lies mal hier:
http://www.familienrecht-ratgeber.de/familienrecht/adoption/content_02.html
Der leibliche Vater der Kinder hat trotz der Adoption immer noch Rechte und Pflichten.
So einfach wie dein Stiefvater sich dies denkt, ist das nicht.
Wie stehen eigentlich deine Kinder dazu?
Hallo,
aha, das Hauptargument, nämlich dass ihr leiblicher Vater keine späteren Unterhaltspflichten geltend machen kann, ist also schon mal hinfällig.
Tja, meine Kinder stehen dem Ganzen positiv gegenüber, schließlich werden sie ja dadurch die Haupterben.
Lieben Gruß
Lisa
Hallo,
das ist richtig.
Und schon haben deine adoptierten Kinder genug Geld um ihren leiblichen Vatrer im Fall der Fälle unterstützen zu müssen - so als Gegenargument.
Denn die Unterhaltspflicht erlischt nicht.
Du hingegen hättest ja keine Unterhaltspflicht gegenüber dem leiblichen Vater - tja sehr kurzsichtig der Mann.
Auch dich müßten sie davon im Bedarfsfall unterstützen.
Stirbt der Stiefvater vor deiner Mutter ( was man ja keinem wünschen mag), schaut die Geschichte ja wieder ganz aus.
Auch deine Kinder haben ein erhöhtes Risiko.
Selbst sehr große Vermögenswerte werden bei einer Heimunterbringung sehr schnell auf gebraucht. In diesem Fall sind dann deine Kinder allen 4 Eltern gegenüber im Bedarfsfall zum Unterhalt verpflichtet.
Zudem gilt, wer erbt zahlt - auch Beerdigungskosten müssen von denjenigen bezahlt werden, welche den Erblasser beerben!
Deine Enttäuschung kann ich durchaus nach voll ziehen.
Es geht ja nicht nur um Geld, sondern auch eine Stellung innerhalb der Familie - und dort wirst du eindeutig in der Familienreihenfolge übergangen.
LG
Tina