Meine Schwiegermutter und ihr Lieblingssohn

Das ich mal poste zu diesem Thema hätte ich auch nicht gedacht...

Mein LG arbeitet 80 km entfernt von hier, im Wohnort seiner Eltern. Da sein Einkommen nicht der Hit ist und seine Steuerschuld gering ist lohnt es sich auch mit Pendlerpauschale nicht, täglich heimzufahren. Daher hat er im Haus seiner Oma noch zwei Zimmer für sich und kommt nur am Woe her sowie einmal in der Woche über Nacht. Das geht jetzt seit fast 4 Jahren so und da kein Job in unserer Stadt in Sicht ist wird das vermutlich auch weiterhin so bleiben.

Seine Oma profitiert davon dadurch, dass er ihr alle anfallenden Arbeiten in Haus und Hof abnimmt, mit ihr nach Feierabend Einkäufe erledigt (sie hat kein Auto) und sie sich insgesamt sicherer fühlt, wenn er dort ist. Man muß dazu sagen, dass er seit seinem 12. Lebensjahr bei der Oma gewohnt hat, damit der jüngere Bruder sein Kinderzimmer bei der Mutter für sich allein hat (Aussage meiner SM).

Nun bekommt die Freundin seines kleinen Bruders im Sommer ihr erstes Kind. Das Kind war geplant, obwohl beide noch mitten im Studium stecken und jeweils noch in ihren Kinderzimmern leben. Der ET ist so perfekt, dass Mademoiselle leider leider das Studium abbrechen muß. Ein halbes Jahr später wäre sie fertig gewesen. Mit Kind weiterstudieren kommt natürlich nicht in Frage. Glücklicherweise geht mich das nichts an und wird nur in Gedanken von mir gewertet. Es ist ihr Leben, sollen sie es leben wie sie möchten. Natürlich denke ich mir meinen Teil.

Schatzis jüngerer Bruder ist Muttis Lieblings. Dreimaliges Wechseln der Studienrichtung: kein Thema, Mutti sponsort ihn komplett. Er will ein teures Rennrad, aber neben dem anstrengenden Studium nicht auch noch für sein Geld arbeiten? Kein Problem, Mutti zahlt 3000 Euro dafür. Das Rennrad paßt nicht in den vom großen Bruder geerbten VW Golf? Ach ja, da muß Mutti schnell einen Kombi für Sohni kaufen. Geht ja nicht an dass er ein Auto hat, wo das Rad nicht reinpaßt!

Nun ist das Mädel schwanger und meine SM dreht komplett durch. Natürlich muß für sie jetzt auch ein Auto gekauft werden. Da ihre Eltern nicht berufstätig sind und somit keine Kohle auf Tasche haben, macht das auch meine SM. Kann ja nicht angehen, dass das Mädel bis zu ihnen 5 km Bus fahren muß. Auf einer Familienfeier neulich gab sie bekannt, dass Mutti natürlich auch alle anfallenden Kosten rund ums Baby finanziert. Da brauchen sich die Eltern nicht drum zu kümmern, die werdende Oma macht das schon.

Dann muß das Paar ja auch irgendwo wohnen. Am besten dort, wo Mutti es immer unter der Fuchtel hat: Bei Oma im Hause. Das heißt für meinen LG, dass er seine Zimmer dort jetzt räumen soll. Ist doch egal, dass er täglich 160 km fahren muß, Lieblingssohni geht natürlich vor.

Bis hierhin mag sich alles noch mißgünstig meinerseits anhören und in einem gesunden Maße bin ich sicher auch ein wenig neidisch, dass der junge Herr und seine Mademoiselle alles in den Allerwertesten geschoben bekommen. Das Problem ist allerdings ein anderes.

Die Zimmer im Haus der Oma verfügen weder über eigenes Bad noch über eine Kochmöglichkeit. Meine liebe Schwiegermutter hat über den Kopf der Oma entschieden, dass die junge Familie dort einzieht. Die Oma hat mir gesagt, dass sie sich ihre letzten Jahre irgendwie anders vorgestellt hat und sie nicht möchte, das mein LG auszieht, da sein Bruder ihr mit Sicherheit nicht soviele Arbeiten abnimmt. Sie möchte auch kein Baby im Haus. Sie ist fast 80, ich bin der Meinung sie darf das entscheiden. Witzigerweise hat sie in ihrem eigenen Haus kein Mitspracherecht.

Ich habe keine Oma mehr und liebe die Oma meines LG wie eine eigene. Ich finde es wahnsinnig unfair, ihr die Last mit den beiden plus Baby aufzuhalsen. Zumal sie es nicht will! Natürlich bedeutete es für uns auch zurückstecken und finanzielle Einbußen, an erster Stelle steht aber erstmal Oma. Sollen sie den beiden doch in den Hintern stecken was reinpaßt, aber warum nehmen sie auch noch der Oma das Recht auf ihren freien Willen? Wer weiß, wie lang sie noch hat. Ich hab manchmal das Gefhl bei meiner SM, sie warte nur auf den Tod ihrer Mutter, damit Sohni+ Anhang das Haus beziehen können. Oma sagt uns seit Jahren immer wieder, dass mein LG die Zimmer bloß nicht räumen soll, da sich sonst die anderen Geier vor ihrem Dahinscheiden das Erbe unter den Nagel reißen würden.

Ich rege mich zwar tierisch darüber auf, was dort passiert, aber als Nicht- Familienmitglied kann ich keine Welle machen, das hat mein LG zu tun. Der sagt aber, gegen seine Mutter kommt kein Mensch an, als versucht er es gar nicht erst.

Ich könnte wirklich brechen. Ich boykottiere jetzt schon seit einer Weile sämtliche Familienfeiern. Meine SM war noch nie bei uns zu Hause, da ihr der Weg zu weit ist (80 km, hauptsächlich über gut ausgebaute Autobahn, Fahrzeit 40 Minuten). Ich denke, mein Stand kann nicht viel schlechter werden, daher überlege ich ernsthaft der Oma Support anzubieten. Andererseits denke ich, ich sollte mich besser da raushalten.

Was würdet ihr machen?

LG Goldie

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Hi,

ui, ui, ui, da passt aber ganz schön viel in die Ärsche der Herrschaften......ein Rennrad, ein Auto, ein Haus....alle Achtung.;-)

Im Ernst, ich kann Dich in jeglicher Hinsicht verstehen. Neid mal außenvor gelassen. Zumal ich das nicht wirklich glaube!

Ich würde vielleicht an Deine SM DEZENT appellieren, daß man Omi den Rest der Zeit noch so angenehm wie möglich gestaltet und in ihrem Alter solch eine Umstrukturierung ihres Lebens unzumutbar ist.
Danach würde ich mich raushalten-mit dem Gedanken es versucht zu haben.
Mehr kann ich nicht raten, denn es ist so, daß man sich in solch einer familiären Angelegenheit nicht einmischen sollte, bzw. vielleicht auch nicht das Recht hat!
Nur Omi zuliebe würde ich mich so weit raus wagen!


Viel Glück!

2

Hallo Goldie,

oh man, das hört sich ja an wie eine Hollywood reife Komödie. Versteh mich nicht falsch, ich kann nachvollziehen wie bescheiden die Situation für Euch ist, aber für Außenstehende hört es sich an wie der zweite Teil vom "Schwiegermonster".

Die Frau kann man nicht mehr ändern, und ich denke das willst Du auch gar nicht, aber an Stelle deines LG und Dir würde ich die Oma unterstützen. Ich finde es absolut unverschämt was deine SM alles plant ohne die betreffenden Personen zu involvieren und einfach über ihren Kopf hinweg zu entscheiden. Ich bin da manchmal vielleicht etwas zu direkt, aber in dem Fall wäre mir das alles egal ob eigene Familie oder nicht. Mir tut die arme Frau jetzt schon leid.

Tritt Deinem LG mal in den Hintern, der kann doch nicht immer klein beigeben.

Liebe Grüße und viel Erfolg!
Kirsten

3

Hallo Goldie,

ich würde Oma unterstützen, nicht aus Neid oder Missgunst... aber aus Liebe...

Es ist noch ihr Haus, ihr Wille, somit soll sie halt stur und hart bleiben.. setzt Euch mit Oma an einen Tisch, vielleicht hilft das Deinem LG, die Zimmer nicht zu räumen..

Notfalls soll halt die Mutter Deines Partners die Familie aufnehmen, wenn sie es so will.. sich selber einen kombinierten Wohn-Schlafraum machen, dann hat sie ja alles eh besser unter der Fuchtel..

Wir kennen es, dass der Sohn nix zählt, aber die arme kleine Schwester, die keinen Bock auf Arbeit hat, den eigenen Sohn lieber auf eine Förderschule gehen lassen will, statt ihm zu helfen etc pp... mein Mann könnte würgen, alle Versuche unsererseits, dem Neffen zu helfen, scheitern an den Boykotten der Familie.. wir sind nun die Bösen aber egal..

Die Mutter Deines LG kann vermutlich nicht wahrhaben dass auch der Lieblingssohn erwachsen ist und für sein Handeln einstehen sollte... keine Ahnung..

Deinem LG wünsch ich den nötigen Hintern in der Hose, Dir viel Kraft bei der Mission, der Oma die letzten Jahre nicht kaputt machen zu lassen....

LG
Mone

4

Hallo,

ich kann nur sagen: Das geht Dich alles nichts an.

Die Oma ist volljährig und hat einen Mund zum Reden. Sie ist auch mit 80 Jahren für sich und ihr Leben selbst verantwortlich.

Halt Dich raus!

Cinderella

5

Ich würde mich der Oma zuliebe einmischen aber das ist nur meine Meinung... Du gehörst doch zur Familie dazu... Ich frag mich aber grad was für ein Mädel die Freundin von seinem Bruder ist, dass sie da einziehen möchte?? Ich würde das nicht wollen áber gut... Hmm...

6

Ich bin immernoch hin- und hergerissen. Ich werde Oma meine Unterstützung zumindest anbieten, sie muß dann selbst wissen, ob sie das möchte oder nicht. Ihrer autoritären Tochter war und ist sie allein nicht gewachsen.

Naja, meine Einschätzung ist ja eher dass Mademoiselle nichts dagegen hat, sich ins gemachte Nest zu setzen. Wenn es ihr auch so leicht gemacht wird...

Ich habe wirklich versucht nachzuvollziehen, wie die beiden sich das gedacht haben, aber es wird kein Schuh draus. Das kann mir aber glücklicherweise echt egal sein.

Ich finds nur echt mies, dass meine SM meinem Freund seit wir uns kennen damit gedroht hat, dass er nichts vom Erbe bekommt, wenn er Oma nicht zur Hand geht und ja unter der Woche hübsch brav drüben bleibt und nicht vollends zu mir zieht. Als hätte man ihn dazu nötigen müssen, er liebt seine Oma über alles und hilft ihr, wo er kann. Zumal es nicht ihr Haus ist... aber das sagte ich ja schon. Jetzt auf einmal soll er schleunigst verschwinden. Ist schon klar...

Nein, ich gehöre nicht zu dieser Familie. Ich bin seit jeher "die aus dem Westen" und als nicht in der ehemaligen DDR geborene Persona non grata. Lediglich die Oma und die Familie väterlicherseits sind sehr nett und herzlich.

Als letztes Beispiel: Weihnachten überreichte meine SM ihrem Lieblingssohn und der besagten Mademoiselle einen vierstelligen Betrag als Geschenk. Mein Freund und ich bekamen jeweils ein Duschgel von Nivea.
Mir geht es nicht ums Materielle, sondern um die unmißverständliche Geste. Unser Geschenk an sie wurde unausgepackt an die Oma weitergeschenkt. Muß ich mehr sagen?

Ich finde es unter aller Sau, wie sie ihre eigene Mutter behandelt. Und niemand sagt was, weil es schon immer so war.

Ich für mich finde es jetzt schwer zu trennen, was ich von ihr halte und was sie ihrer Mutter diktiert. Einerseits denke ich, jemand sollte ihr mal die Meinung sagen, andererseits bin ich vielleicht von meinem subjektiven Empfinden zu belastet.

Mich macht ihre Art zwar wütend, aber sie ist weit genug weg um mir nicht "wehzutun". Ihre Mutter im Nachbarhaus kann oder will sich nicht wehren und alle gucken weg. Ich möchte Oma zwar helfen, aber nicht aus "Rache" an meiner SM. Diese Dinge zu trennen fällt mir sehr schwer.

Alles blöd. Vielleicht sollte ich doch besser die Klappe halten.

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Kannst mir die Schwiegermutter nicht mal leihen ? Die muss ja einen Geldscheißer haben....:-p
Nee Du, Du gehörst auch zur Familie und mit Omma würde ich da schon mal reden, dominante SM oder nicht.... unterstütz Oma, vielleicht freut sie sich über Schützenhilfe. Im eigenen Haus kein Mitspracherecht ? Hat sie alles überschrieben ? Ohne Auflagen ? Das wäre dumm - ein Grund mehr, ihr beizustehen !
LG Moni

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Nee, aber einen gutbezahlten Job und das Erbe ihres Vaters (etliche ha Ackerland, das vor 10 Jahren als Baugebiet ausgewiesen wurde... da flossen schon etliche große Scheinchen). Im Übrigen: ich schenk sie Dir gern wenn Du versprichst, sie nie zurückzubringen...

Nein, Oma hat nix überschrieben, ich habe sie das auch schonmal gefragt. SM als Erbin verhält sich nur jetzt schon so, als würde alles ihr gehören.

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Na dann aber doppelt !!! Hilf der alten Dame, ich bin sicher, sie ist Dir sehr dankbar !!!!

Griiiiiiiins, eins kannst Du sicher sein, wenn Du Deine SM bei mir ablädst, kriecht die nach SPÄTESTENS 12 Stunden auf allen vieren freiwillig nach Hause, egal wieviele km.......#huepf und ich gehe davon aus, dass sie dann handzahm ist.....Ich hab schon ganz andere #drache gezähmt - arbeite seit 34 Jahren beim Bund... #huepf und hatte als Mutter auch sowas, wenn nicht schlimmer, aber die ist schon handlich verpackt 80 cm unter der Grasnarbe....(ich weiß ich bin böse, aber daran war ich wirklich nicht schuld #schein :-p
LG Moni

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>>Oma sagt uns seit Jahren immer wieder, dass mein LG die Zimmer bloß nicht räumen soll, da sich sonst die anderen Geier vor ihrem Dahinscheiden das Erbe unter den Nagel reißen würden. <<

Die Oma kann für sich in ihr eigenes Haus ein Wohnrecht auf Lebenszeit eintragen lassen ins Grundbuch. Schließlich ist es ihr Eigentum. Dann bekommt sie da so schnell auch keiner raus, denn wenn die junge Familie (Lieblingssohni + Mademoiselle+Baby) tatsächlich da einzieht gibt es über kurz oder lang mit Sicherheit Knatsch.
Außerdem können an den Einzug auch bestimmte Verpflichtungen geknüpft werden, z.B. das die jungen Leute auch einen Teil der Pflege übernehmen inklusive der Duldung des Pflegedienstes, schließlich möchte die Oma ja auch bis zu ihrem Tod in ihrem Haus bleiben. Für den verwöhnten Lieblingssohn mag dieser Vorschlag vielleicht schon abschreckend genug sein.
Außerdem hat ja die Oma auch die Möglichkeit ihr Eigentum vor Eintritt des Erbfalls anderweitig zu veräußern (inklusive dem eingetragenen Wohnrecht), sofern sie einen Käufer findet. Dann gehört ihr das Haus zwar nicht mehr, aber sie kann wohnen bleiben auf Lebenszeit. Aber da es nicht mehr wirklich ihr Eigentum ist, kann da leider auch keiner mehr zuziehen...

Dies nur mal so als Gedankenanstoss...
Kenne einige Fälle in der eigenen Familie und auch in der Nachbarschaft, wo dies aus verschiedenen Gründen so gehandhabt wurde.
Liebe Worte werden bei deiner SM wohl eh nix mehr ausrichten.

LG
cornichon