ich bin langsam ratlos

ich lebe in einer patchworkfamilie mit einem gemeinsamen kind, einem aus meiner vorherigen ehe und einem weiteren kind meines partners aus seiner vorherigen ehe, welches alle 2 wochenenden und für die ferienzeit bei uns ist.

Die mutter des kindes meines partners bereitet mir mit ihrer art und weise als mutter grosse probleme. Sie hält sich an keine abmachungen und kümmert sich so gut wie nie um ihr kind. Das ist keine unterstellung meinerseits, sondern wirklich tatsache. Sie verbringt so gut wie gar keine zeit mit ihrem kind. Dieses kind schläft durchschnittlich 2 - 3 mal die woche bei grosseltern oder bekannten oder alleine!!!! zu hause und über das wochenende wird sie meistens fremdplaziert - also entweder die grosseltern oder wir, oder es ist eh gerade das besuchswochenende, oder halt eben: wieder zu bekannten, wenn kein besuchswochenende ist. Mittlerweile artet die situation aus. Das kind war jetzt bereits seit 4 wochenenden nicht zu hause und soll dieses wochenende auch wieder zu uns kommen (ausserordentlich). Eigentlich wissen wir noch gar nichts davon, die mutter hat uns gar nicht angefragt - denn es wäre kein besuchswochende -, lediglich das kind hat es uns am letzten wochenende mitgeteilt, das seine mutter sagte, es wäre bei uns und es hat es nun auch wieder der grossmutter erzählt, welche uns nochmals unterichtet hat. Natürlich bin ich sauer. Es kam in diesem monat schon 2 mal zu verschiebungen. Einmal wegen der mutter und irgendeinem fest und das zweite mal, weil eines meiner kinder krank war und sehr ansteckend; wir überliessen es der mutter zu entscheiden, ob das kind kommen soll oder nicht. Sie "parkierte" es bei den grosseltern. Wir holten am letzten wochenende das versäumte wochenende nach und erfuhren eben vom kind, eigentlich wäre es das nächste wochende wieder bei uns. Heute gab es diesbezüglich ein gespräch zwischen meinem mann und mir. Ich bin der meinung, da wir von der mutter immer noch nicht angefragt und unterrichtet worden sind, dass dieses wochenende bei einer eventuellen anfrage abzusagen wäre. Mein mann meint, das kind freue sich aber schon und rechne wohl fest damit, er möchte es nicht enttäuschen und werde dem kind zusagen. Die mutter würde sich ja wohl noch melden. Also wäre das nun das 5. wochenende, welches das kind seine mutter nicht sieht, abgesehen von den x nächten und tagen dazwischen - und das macht mich sauer. Geschweige denn die art und weise. Das kind wird einfach instrumentlisiert und vorgeschickt. Uns wird kein wort gesagt. Mittlerweile ist donnerstag und am freitag sollte es kommen. Das kind soll wohl wieder weggeschoben werden........... Ich verstehe weder die mutter dieses kindes noch meinen mann, dass er diesem verhalten nicht die grenzen setzen will. Wir alle funktionieren mittlerweile ständig nach freizeitwünschen der mutter. Nihts gegen freizeit, aber in diesem ausmass??? Für mich ist sie eine mutter, die nie zeit und lust hat, sich um ihr kind zu kümmern. Ich kann gar nicht zu einem anderen schluss kommen. Versteht mich nicht falsch. Ich würde das kind herzlich gerne ständig bei mir haben und die ganze sorgepflicht und die verantwortung auf uns nehmen. So aber fühle ich mich verarscht. Als babysitter nach wunsch und laune missbraucht. Ohne rechte am kind. Ohne respekt gegenüber unseren privaten plänen. Und mittlerweile werde ich das gefühl nicht los: tue ich dem kind wirklich was gutes damit???? Wir nehmen es ständig zu uns (auch über die reihe), wie auch die grosseltern, damit das kind nicht zu fremden muss, oder alleine zu hause über nacht bleibt. Blos...das soll zum wohle des kindes sein???? Ein nomadenleben mit 2 plastiksäcken voller willkürlich gepackter Kleider. Ständig wird es herumgereicht. Hat eigentlch kein heim. Und bei der mutter auch kein eigenes zimmer....bzw. dieses ist voller schränke und gerümpel, also schläft es meist in mamas bett. All das führt ständig zu gesprächen zwischen mir und meinem mann, der bereit ist alles zu tun und jedes spielchen mitzuspielen, hauptsache das kind ist bei ihm. Die mutter hat das alleinige sorgerecht und er hofft, dass sie es ihm übergibt, wenn er beweist, was für ein engagierter, guter vater er ist. Ja, das ist er. Er ist ein toller vater. Auch ich glaube kaum, dass es der mutter darum geht, das kind bei uns gut aufgehoben zu wissen. Dazu sollte man sagen, sie wollte mich nie kennenlernen und es war ihr immer egal, bei wem das kind ist und wo es ist (als wir noch am anfang der beziehung standen und getrennt lebten). Soll man sich emotional erpressen lassen, um jeden preis jedes spielchen des expartners mitspielen, der wohl kaum daran denkt das sorgerecht zu teilen oder abzugeben...Aus dem einfachen grund: so ist es doch wunderbar bequem. Man kassiert alimente, die nicht wenig ist, hat mit dem kind fast nie was zu tun und jedes wochenende und auch unter der woche, zeit zum ausgehen.
Dieses verhalten ist mir wirklich rätselhaft. Sie ist eine frau über 40, die leibliche mutter des kindes, welches ein wunschkind war! So eine mutter habe ich noch nie getroffen. Diese gleichgültigkeit und das desinteresse dem kind gegenüber....es macht mir zu schaffen. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin langsam am ende meines lateins. Wie verhält man sich in so einer situation? Soll man wirklich einfach alles mit sich machen lassen? Das kind ständig zu sich nehmen? Und gleichzeitig trotzdem ohne minimale rechte am kind da stehen und auch weiterhin alimente zahlen, obwohl das kind so gut wie nie bei der mutter ist? Ist das der weg? Der mutter mitteilen, sie könne die alimente behalten und auch das sorgerecht, aber dem kind schriftlich erlauben bei uns zu leben?????
Bitte, teilt mir euere meinungen mit....Vielleicht sehe ich das naheliegendste einfach nicht und denke völlig verkehrt...Keine ahnung.
Das kind ist übrigens 8 jahre alt, unseres gemeinsame 1 und mein kind 4. Wir waren beide getrennt und geschieden, als wir uns lieben gelernt haben.
Danke im voraus für euere meinungen.

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Bei deinem ganzen Bericht ist mir eigentlich nur hängengeblieben: das arme Kind.

Wie muß sie sich fühlen, da sie eigentlich nie einer haben will, das sie herumgeschoben wird, bis sich einer erbarmt und das Kind zu sich holt.

Ist es denn nicht möglich, mit der Mutter ein Gespräch zu führen? Sie wird doch nicht so verbohrt und dumm sein, nicht zu merken, was sie ihrem Kind antut.

Wäre es nicht eine Alternative, ihr anzubieten, das Kind ganz zu euch zu nehmen?

Wenn die Mutter nicht gesprächsbereit ist, bleibt vielleicht nur der Weg über den Anwalt.

Ich denke, ihr zu sagen, das ihr die Kleine nicht nehmen könnt oder euch übergangen fühlt, wird nicht viel bringen.
Sie würde dann halt das Kind wieder woanders parken.

Ich würde alles versuchen, das Kind ganz zu euch zu nehmen.
Dort hätte sie die Beständigkeit und Zuwendung, die sie braucht und verdient.

Es ist wirklich schlimm, was so kleine Kinder mitmachen müssen.

Gut, das sie euch wenigstens hat.

Gruß Hezna #klee

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Also ich kann mich nur Hezna anschließen und dem Kind zu Liebe nicht absagen, wenn es bei Euch sein soll. Sicher es ist Euch gegenüber respektlos aber das Kind selbst ist das größte Opfer.

Ich würde auch alles versuchen, dass das Kind dauerhaft bei Euch bleiben kann und endlich ein richtiges zu Hause findet.

Alles Gute!

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Deine Schilderungen machen mich ehrlich betroffen, das Kind ist in einer wirklich bemitleidenswerten Situation.

Wie meine Vorschreiberinnen auch, würde ich dir raten mit deinem Mann Möglichkeiten zu suchen, das Kind zu euch zu nehmen. Wenn du dich imstande fühlst, das Kind wie dein eigenes zu behandeln und zu lieben, wäre dies wirklich das Beste für das Kind.

Ich selbst bin auch in einer sogenannten Patchwork-Familie aufgewachsen und empfand es als furchtbar. Zwei Familien, zwischen denen man ständig pendelte, beide mit eigenen Kindern, in keiner gewünscht, in beiden geduldet.

Ich habe meine ganze Kindheit erfolglos nach emotionalem Halt und Geborgenheit gesucht. Diese immerwährende Traurigkeit, die mich damals begleitete wurde nur gelindert durch Freundschaften mit Kindern bzw. Jugendlichen, denen es ebenso erging. Mit wenigen Ausnahmen würden meine damaligen Freunde heute in unserer Gesellschaft als "gescheiterte Existenzen" betrachtet werden.

Wenn dir das Kind etwas bedeutet, dann gib ihm den Halt den eine Kinderseele braucht, es wird es dir danken.

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Hallo,

oh, das ist aber ein langes Posting! Da hat sich aber ganz schön Frust angesammelt.

Erstmal zu dem kommenden Wochenende:

Ich habe es jetzt so verstanden, dass das Kind alle 2 Wochen das WE bei euch verbringt. Vor zwei Wochen war eins eurer Kinder krank, da ist wurde das Umgangswochenende auf letztes WE verschoben. Also ist das Kind doch auch das kommende ein WE bei Euch. Warum sollte das denn wieder verschoben werden?

Ich kann Dir nur den Tipp geben, Dich aus der ganzen Sachen etwas zurückzunehmen. Hier geht es um das Kind und seine beiden Eltern. Ich kann Deinen Partner sehr gut verstehen. Welche Eltern würden denn ihrem Kind verweigern zu ihnen zu kommen?
Als LG sieht man vielleicht in vielen Dingen eine Ungerechtigkeit und wird so wütend, weil man den Entscheidungen der Eltern so ausgeliefert ist. Da hilft Dir nur mit Deinem Partner zu reden, ih klarzumachen, wie Du Dich fühlst und warum. Aber Du kannst nicht fordern, dass er sein Kind nicht zu sich kommen lässt.
Vielleicht kann er aber mit der KM reden, dass mehr Umgang und dieser regelmäßiger stattfindet, sprich jedes Wochenende oder ein paar Tage unter der Woche. Dann kannst Du planen und das Kind ist gut betreut.

Ansonsten geht Dich die Frau nichts an, Du bist viel zu sehr damit beschäftigt, Dich aufzuregen wie schlecht sie als Mutter ist. Lass das lieber sein, das reibt Dich nur auf!

LG Tina




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Welche Pläne könntest Du nicht umsetzen, wenn sein Kind überraschend kommen würde?
Irgendwie grenzt Du es aus...