schaffen wir das finanziell?

Hallo ihr Lieben!

Ich weiß nicht ob mir in dieser Frage jemand helfen kann...vielleicht bin ich auch einfach überängstlich...

Es geht darum: Mein Freund und ich wünschen uns sehnlichst ein erstes Kind. Nun sind wir uns aber nicht sicher wie und ob wir das auch gut finanzieren können. Wir arbeiten beide und jeder von uns verdient 1500 EUR netto. Klar zu zweit kann man davon sehr gut leben aber mit Kind würde mein Gehalt ja erst einmal wegfallen... dann bräuchten wir ne größere Wohnung, ein größeres Auto... und das alles mit 1500 EUR + Kindergeld???

Ich möchte damit hier keinem auf dem Füße treten und bin mir darüber bewusst, dass es sicher auch noch mit noch weniger geht...doch muss man sich sicher sehr einschränken oder?

Ich möchte nun einfach mal eure Erfahrungen hören...

Danke und liebe Grüße

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Im ersten Jahr bekommt ihr Elterngeld. Eine größere Wohnung braucht ihr im ersten Jahr nicht, da gehört das Kinderbett eh ins Elternschlafzimmer und das Gör will 24 h am Tag bei Mama oder Papa sein ;-)

Größeres Auto? Wir haben gar kein Auto und planen das zweite Kind ...

Was für Euch eine Einschränkung bzw. eine zu starke Einschränkung ist, könnt nur ihr entscheiden. Aber wenn ihr euch wirklich "sehnlichst" ein Kind wünscht, dann seid ihr ja sicher auch bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen - das beginnt ja nicht erst bei den Finanzen, sondern schon bei schlaflosen Nächten etc.

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hallo!

wirklich entscheiden könnt ihr das nur selbst. eine größere wohnung muss ja nicht zwangsläufig sehr viel teurer sein als die derzeitige wohnung. und warum ein größeres auto? kommt natürlich drauf an, was jetzt für ein auto vorhanden ist, aber ich hatte mit zwei kindern (der große wurde 3 als der kleine geboren wurde) einen kleinen polo. das ging auch und musste nicht größer sein.
vielleicht könnt ihr ja auch, da ihr derzeit beide gut verdient, bis es denn soweit ist (erstmal schwanger werden und dann sind es auch noch einige monate bis das baby kommt) ein paar euro auf die seite legen für die zeit nach der geburt. mit dem gehalt, kindergeld und elterngeld solltet ihr dann gut hinkommen.

lg
claudine

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Hallo Funkemarieche,

es kommt halt immer drauf an, welche Ansprueche ihr habt.
Habt ihr in eurer jetztigen Wohnung Platz fuer eine kleine Spielecke, Baby-Bett und Wickelplatz? Wenn ja, dann braucht ihr jetzt auch erstmal keine eigenen Wohnung.
Ich muss allerdings sagen, dass als Emma 6 Monate war, wir sie in ihr eigenes Zimmer legen mussten, ansonsten haette keiner von uns mehr geschlafen.
Groesseres Auto? Braucht man nicht, wozu denn?

Ihr habt da eine Menge Geld zur Verfuegung, zumindest im ersten Jahr mit dem Elterngeld, aber es kommt natuerlich darauf an wie hoch eure Miete, etc ist.

LG

Biene

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Hallo

Ich kann deine Sorgen sehr gut verstehen. Wir haben jetzt 2 Kinder und die Kosten sind wirklich nicht zu unterschätzen. Ob ihr mit 1500€ hinkommst könnt ihr zwar nur selbst entscheiden, aber ich kann gerne mal ein paar Ideen/Erfahrungen beisteuern die bei uns so aufgekommen sind.

Wir haben vorher auch beide gut verdient (sogar noch etwas mehr als Ihr ).

1. Mein Mann ist PKV versichert also kostet jedes Kind 130€ im Monat KK und das ist das Kindergeld schon mal fast weg.

2. Wer gut verdient hat meist eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die sind teuer und müssen auch in der Elternzeit bezahlt werden. Auch andere Versicherungen und Sparverträge laufen ja in der Regel weiter. Also im Vorfeld schauen was man möglicherweise pausieren kann und will und was auf jeden Fall weiter laufen muss.

3. Elterngeld haben wir damals zwar nicht bekommen, aber es hilft auch nur 12 Monate weiter. Danach muss man entweder wieder voll arbeiten oder mit wenig auskommen. Also netter Bonus aber kein Entscheidungskriteriem meiner Meinung.

4. Kinderbetreuung ist viel teurer und komplizierter als man denk. Und ich denke eigentlich auch immer weit vorraus und kompliziert. Kita Plätze sind bei uns ohne Sozialkomponete (Alleinerziehen, Problemfamilie, sehr arm) kaum für U3 Kids zu bekommen. Tagesmutter kostet mindestens 4€ pro Stunde / Kinderfrau 8-10€. Da kommen selbst mit Zuschüssen vom Jugendamt wenn man Glück hat hohe Summen zusammen die vom Familieneinkommen abgehen. Daher werden sicher nicht mehr 1500x2 zur Verfügung stehen auch wenn beide voll arbeiten sondern 3000 - Kinderbetreuung. (Wir zahlen für 2 Kids unter 3 166€ Kindergarten + ca. 400€ Au-Pair) Nur als Anhaltspunkt.

5. Auto würde ich kein großes kaufen wenn ich das Geld nicht hätte. Solange der Kindersitz reingeht und der Kinderwagen ist doch alles ok.

6. Wenn man keine feste Stelle hat ist es mit Kleinkind sehr schwer neue Arbeit zu finden. Also auch das bedenke wenn man sagt ich gehe halt nach 1 Jahr wieder arbeiten.

7. Am besten einen Haushaltsplan aufstellen was habt ihr jetzt für Fixkosten (Miete, Essen, Auto, Versicherungen, Kleidung , Sparraten) Wenn ihr hier unter 1500€ liegt passt es auf lange Sicht. Wenn nicht ehrlich überlegen ob ihr auf Dauer mit den Einschränkungen leben wollt/könnt.

8. Wohnung braucht man die ersten paar Monate wirklich nicht unbedingt eine größere, aber nach spätestens einem Jahr ist es schon toll wenn man eigenes Zimmer für das Kind hat und vielleicht sogar einen Garten. Auch hier genau schauen. Es ist ja nicht nur die Wohnung sonder auch Umzug, Renovierung ... die noch dazu kommen. Wenn ihr mehr als ein Kind wollt würde ich versuchen sofort eine Wohnung zu finden in der ihr auch mit zwei Kindern leben könnt.

9. Kinder sind super, ich würde sofort wieder welche bekommen auch wenn es manchmal wirklich anstrengend ist. Mann soll auch nicht alles vom Geld abhängig machen, aber ohne Geld geht es eben auch nicht. Daher vorher gut rechnen und schauen was möglich ist und was nicht. Ansonsten noch etwas sparen und dann mit gesplitteten Elterngeld 2 Jahre zu Hause bleiben und 1 Jahr vom ersparten leben.

Wünsche euch viel Glück

sittichgirl

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Ein Jahr lang bekommst du ja noch Elterngeld. Und dann kannst du ja überlegen, ob du eine Tagesmutter für halbtags einstellen magst und wieder halbtags arbeiten gehst.

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wir haben weniger als ihr und habens geschafft.
.. und das ohne Unterstützung der Familie oder vom Amt.
Ehrlich gesagt, versteh ich nicht was du willst.

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Hallo,

meine Erfahrung: kein Kind muss verhungern!

Mein erstes Kind bekam ich mit 18 und da hatte ich gar nichts. Der ist mittlerweile 16 und geht in eine Privatschule. Mein 2. Kind bekam ich mit 33 und da verdiente ich recht gut - ca 2000 Euro netto.

Das Karenzgeld in Ö beträgt ca 436 Euro und die Umstellung von 2000 auf 436 hab ich mir auch sehr hart vorgestellt - war es aber nicht!

Ich hab zB die Umstandsbekleidung und die Babysachen bei ebay ersteigert um sie danach (tlw. mit Gewinn) wieder zu verkaufen. Und auch im tägl. Leben kann man einsparen ohne den Standard zu verlieren. Ich war erstaunt, daß ich mehr Geld übrig hatte als vorher - einfach weil ich nicht einfach kaufte sondern genau verglich!

Ein größeres Auto finde ich zB gar nicht notwendig, denn als frischgebackene Mama ist man ohnehin ständig mit dem Kinderwagen unterwegs und besorgt auch die meisten Wege zu Fuß - damit das Kleine möglichst viel an der frischen Luft ist. Und wenn man mal zu dritt unterwegs ist: ein Baby oder Kleinkind ist nicht so riesig als daß es eine komplette Rückbank in Anspruch nimmt und auch in ein Miniauto passt ein Buggy!

Größere Wohnung: wozu? In den ersten Jahren braucht ein Kind kein eigenes Kinderzimmer, da es ohnehin nur in der Nähe der Eltern sein will. Wir haben zB ein Zimmer frei und unser Zwerg hat sein Bett immer noch im Elternschlafzimmer stehen. Ist auch viel praktischer! (allerdings haben wir es auf Rollen gestellt, damit wir es bei Bedarf ganz schnell und geräuschlos vor die Tür schieben können ;- die Rollen gibt es um wenige Euro in jedem Baumarkt zu kaufen).

Seit der Kleine ein Jahr alt ist, geh ich wieder vormittags arbeiten. In der Zeit ist er entweder bei den Schwiegis oder bei meiner Ma. Funktioniert tadellos um nicht zu sagen alle inkl. Kind sind begeistert von der Abwechslung und im Grunde hab ich jetzt halbtags mit Kindergeld usw nicht viel weniger als vorher ganztags!

Wenn ihr wirklich ein Kind wollt, dann ist das finanzielle sicher nicht die größte Hürde!

Die eigentlichen Probleme sind Schwangerschaft, Geburt und plötzlich zu dritt mit Schreihals #schrei#schock#sonne#schock