Kann man sowas annehmen?

Hallo,

bei uns tobt zur Zeit das Chaos. Um das zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen. Männe und ich arbeiten beide, er voll, ich 30 Stunden, beide in Jobs wo Überstunden erwartet (und selbstverständlich nicht bezahlt) werden. Unsere Mädels sind 4 und 1.

Seit die Kleine in die Krippe geht (seit Januar) stecken sich die beiden ständig gegenseitig an. Die ersten 3 mal hat der Chef noch gegrinst, aber so langsam kriegen wir beide Ärger im Büro. Das geht (bei Männe) bis zur Drohung, das er sich besser was einfallen lassen sollte, sonst findet sich eine Arbeitgeberfreundliche Lösung - eine klare Kündigungsdrohung.

Meine Eltern leben 300 km von uns entfernt und sind beide voll berufstätig, Mutter mit eigener Arztpraxis, Papa auch Mediziner im Krankenhaus. Hatten also bisher keine Möglichkeit, uns zu unterstützen (zeitlich). Schwiegerellis hätten die Möglichkeit (beide Rentner) - springen aber nur im allerschlimmsten Notfall ein, z.B. wenn ich Rabenmutter 1 Woche auf Dienstreise gehe und den armen Jungen (meinen Mann) mit 2 Kindern alleine lasse - Dienstreisen meines Mannes oder Krankheiten sind natürlich kein Grund.

Jetzt überlegt meine Ma ernsthaft, Ihre Arztpraxis zu verkaufen und nur noch hin und wieder Vertretungen zu geben, damit sie mich/uns unterstützen kann. Sie verhandelt sogar schon mit einem Interessenten - habe ich dieses Wochenende so nebenbei erfahren.

Ich weiß aber, wie sehr meine Mutter an ihrem Job hängt und sie hat ja auch noch ein paar Jahre zu arbeiten, ist erst 56, hat mich schon mit 20 bekommen. So gerne ich das Angebot annehmen würde, aber ich befürchte, daß sie mir irgendwann Vorwürfe deswegen macht - so nach dem Motto "was ich alles für dich aufgegeben habe" und daraus Ansprüche im Bezug auf Einmischung etc. ableitet, die ich nicht tolerieren könnte. Ausserdem habe ich so ein tolles Verhältnis zu meiner Ma - das will ich nicht aufs Spiel setzen.

Wir würdet Ihr reagieren? Auf den eigenen Vorteil gucken und zuraten zum Verkauf oder lieber wegen oben geschilderter Bedenken abraten? Wir könnten die Hilfe wirklich dringend gebrauchen, besonders weil die Kinder zur Zeit ständig krank sind, aber...

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Hast Du jemanden, der Dir im Haushalf hilft, sprich: putzt und buegelt?

Bist Du mit dieser Person zufrieden? Hat diese Person Erfahrung mit Kindern, bzw. kennt Eure Kinder?

Wenn ja, frag doch mal, ob sie bereit waere - gegen Bezahlung als Babysitter einzuspringen.

Wenn Du niemanden hast: Such Dir jemanden per Zeitungsanzeige oder Mundpropaganda.

Alternativ: Haettet Ihr Platz fuer ein Au Pair-Maedchen? Dann koennten die Krippenkosten gespart werden.

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Leider kann die Putzfrau nicht als Babysitter einspringen - und auch alle Tagesmütter hier bei uns im Dorf haben mehrere Kinder und nehmen kranke Kinder deshalb nicht an.
Meine beste Freundin hat uns lange in Notfällen unterstützt, hat aber jetzt auch wieder angefangen zu arbeiten.

Platz für ein AuPair haben wir nicht und könnten es zusätzlich zu Krippe und KiGa auch gar nicht finanzieren - und ich will Anna ja auch gar nicht aus der Krippe rausnehmen. Elternfreundliche Öffnungszeiten, keine Schließzeiten in den Ferien, Garantie auf Übernahme in den KiGa in der selben Einrichtung...
... und supernette Erzieherinnen, ähnliche pädagogische Vorstellungen wie ich selbst sie habe, viel Platz drinnen wie draussen, ganz viele Draussen-Aktivitäten.

Nur gesundheitlich müsste sich die Kleine stabilisieren - dann wäre viel gewonnen. Ich werd' wohl erst mal noch mit meiner Ma telefonieren und dann sehen wir weiter.

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Hallo,

ich an deiner Stelle würde Deiner Mutter gar nichts raten, dich aber schnelsltmöglich mti ihr zusammen setzen. Erzähl ihr Deine Freude über ihren Entschluß, aber eben auch Deine Bedenken. Vielleicht hört Deine Ma ja auch aus einem ganz anderen grund auf zu arbeiten. Oder sie wollte es schon immer so, und nimmt das jetzt nur als Anlaß.

Setzt Euch ruhig zuasmmen und sprecht das alles gemeinsam durch. Sprecht acuh über Eure Erwartungen und Sachen, die du zum Beispiel gar nicht tolerieren könntest. Damit ihr beide gleich wißt, worauf ihr euch tatsächlich einstellen könnt.

Ansonsten kann auch eine Tagesmutter helfen....wenn ihr da jemand guten findet, kann die vielleicht auch bei krankheit mal einspringen.

LG
Charly

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Nein, das solltet ihr nicht annehmen.

Ich würde mich um eine Tagesmutter kümmern. Oder um einen sogenannten Oma-Dienst. Es gibt das in größeren Städten. Dort übernehmen "Omas" gegen geringes Entgelt die Betreuung von Kindern.

Außerdem werden eure Kinder nicht auf alle Ewigkeiten krank sein.

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Hallo Schwarzbaer,

das Opfer scheint fast zu groß! Ich finde, das solltet ihr nicht machen. Es gibt auch Babysitter, Kinderfrauen, pensionierte Kinderkrankenschwestern, die man (bezahlt) einspannen kann. Wenn deine Mutter sich jetzt "für die Kinder" aus dem aktiven Arbeitsleben zurückzieht, dann lastet vielleicht auf euch irgendwann der Druck, für das Wohlgefühl der "nur-noch-Oma" verantwortlich zu sein, aus erwarteter Dankbarkeit!

Die ganz schlimme "dauernd-krank-Phase" deiner Kinder ist bald vorbei, spätestens ab dem Sommer läuft der Kindergarten wie geschmiert! ;-)

Meine Kinder sind jetzt 5 und fast 3 und immun-standhafte Kindergartenkinder. Mein Mann ist Workaholic, auch oft auf Dienstreise - ich bin für Kinder, Haus, Hof und Garten quasi allein zuständig, außerdem selbständig und trage Verantwortung für das Büro. Ohne den Kindergarten wäre ich schon lange aufgeschmissen, bzw. definitiv für ein paar Jahre aus dem Job raus gewesen. Ich habe hier auch keine Familie und könnte mich manchmal zerreißen, oder habe eben immer zwei Kinder dabei. Aber was solls. Hat halt nicht jeder den Luxus einer Oma. Richtig schlimm finde ich es nur, wenn ich selbst mal todsterbenskrank bin, wie letztens, als wir alle Magen-Darm hatten, und ich einfach nicht fähig war, den Großen in die Schule und den Kleinen in den Kindergarten zu bringen, und weit und breit kein Helfer in Sicht war. :-(

Aber sie werden ja größer ...

Alles Gute! #klee
Joulins

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Hallo!

Deine Eltern leben 300 km von euch entfernt, wie soll deine Mutter dir da helfen können...?

Gruß
M.

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wenn sie nicht mehr arbeitet, kann sie sich bei uns im Gästezimmer einquartieren...
Mein Mann und meine Ma haben ein sehr gutes Verhältnis, so daß das auch auf mehrere Wochen angelegt kein Problem wäre. Die Idee von ihr ist, sich wochenweise wenn die kinder krank sind bei uns einzuquartieren, damit wir weiterarbeiten können und unsere Jobs nicht verlieren.

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Hallo,
ihr braucht eine liebe Tagesmutter!
Paule

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Ich würde mir dringend eine andere Lösung (z. B. alleinstehende Rentnerin) suchen und Muttern ein klares "Nein" ansagen.

Das wäre für Euch alle nicht gut!

Gruß

Manavgat

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Hallo,

deine Mutter wird sich das schon auch überlegt haben und ggf ihre Gründe haben (kann dann in eurer Nähe sein - Familie geht ja doch oft VOR Beruf ;-) ), sonst hätte sie dir den Vorschlag auch nicht gemacht, oder?! Du kennst deine Mutter besser ...
Was sagt der Papa dazu?

Ich würde mich an deiner Stelle freuen, wenn sie kommt. Würde ihr aber sagen, dass sie das bitte ganz alleine entscheiden soll (aber bei mir wäre die Tür offen und ich für die Hilfe dankbar). Denn ich will nie die Schuldige sein, die sie hier hergeholt hat und weshalb sie ihre Praxis aufgeben mußte etc. Das würde ich mir nie vorwerfen lassen wollen und mich da selbst auch nie "schuldig" fühlen, dass es so kam.

Alternative wäre vielleicht für euch: Kinderfrau, die zu euch ins Haus kommt (auch bei kranken Kindern) oder Au-Pair, wenn Platz vorhanden.

Gruß,
Bianca

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MEIN 1. Schritt wäre aber, mich selbst um Betreuung zu kümmen. Und erst DANN ggf die Hilfe der Mutter - aber wie gesagt: nur, wenn sie es zu 100 % von sich aus tut und dahinter steht

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Ich glaube, deine Mutter hat sich schon vorher
Gedanken gemacht und ihr seid sicher nicht der Auslöser für den Verkauf der Praxis!!
Ich bin selbst Ärztin und es ist wirklich nicht schön, was man als niedergelassener FA so verdient bzw"umsonst" für Deutschland arbeitet....
Und: sie würde ja noch Vertretungen machen ...

Ich würde mich auch vor Ort um eine Tagesmutter bemühen und mich freuen,daß deine Mutter nun öfters Zeit mit ihren Enkeln verbringen kann!!

LG Stefy